Fliegende Ameisen

Was ist schlimmer als Ameisen? Fliegende Ameisen natürlich! Aber stimmt das tatsächlich oder sind Ameisen mit Flügeln in Wahrheit viel harmloser als ihre krabbelnden Artgenossen?

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Video: Xcel Production

Um fliegende Ameisen ranken sich viele Halbwahrheiten. Tatsächlich sind die Tiere keine eigene Ameisenart. Es handelt sich dabei lediglich um die geschlechtsreifen Männchen und Weibchen, die sich auf Hochzeitsflug begeben. Ab Mai bekommen die Ameisen ihre Flügel. Nach der Paarung sterben die Männchen, die Weibchen verlieren wieder ihre Flügel. Da sie lediglich auf Partnersuche sind, bleiben sie nicht lange an einem Ort und richten auch keine nennenswerten Schäden an.

Fliegende Ameisen bekämpfen

Fliegende Ameisen sind allein unterwegs und halten sich nur selten länger als einige Stunden an einem Ort auf. Ameisengift ist daher unnötig. Sie sollten lediglich vermeiden, dass die Tiere an Nahrung gelangen, denn dann senden Sie Duftstoffe aus, die andere Ameisen anlocken. Aus diesem Grund ist auch der Einsatz von Köderboxen kontraproduktiv. Ameisenköder enthalten immer auch Lockstoffe. Verwenden Sie es bei einzelnen Ameisen mit Flügeln, locken Sie nur noch mehr Ameisen an und schaffen sich selbst eine Plage. Auch der Einsatz von Ameisenspray ist für einzelne Tiere unnötig und übertrieben. Das Video oben zeigt, wie Sie Ameisen vertreiben können. 

Fliegende Ameisen
Fliegende Ameisen richten nur sehr selten Schäden an. Foto: dinotrade Ltd. (C.Dittler) / pixelio.de

Das Beste ist daher, die fliegenden Ameisen einfach aus der Wohnung fernzuhalten. Fliegengitter sind hierfür ein einfaches Mittel. Befinden sich bereits Ameisen mit Flügeln im Haus, können Sie einen Nylonstrumpf über das Rohr des Staubsaugers ziehen und die geflügelten Ameisen auf niedrigster Stufe ansaugen. Entfernen sollten Sie die fliegenden Ameisen nämlich immer, denn nach der Befruchtung gründen die Weibchen als Königin ihre eigene Kolonie und das sollte möglichst nicht im Haus geschehen.

Fliegende Ameisen: So unterscheiden Sie die Arten!

Fliegende Ameisen sind keine eigene Unterart der Ameisen. Verschiedene Ameisenarten sollten Sie dennoch auseinanderhalten können. So wissen Sie auf Anhieb, ob es sich dabei um schädliche Arten handelt und wonach Sie auf der Suche nach dem Ameisennest Ausschau halten müssen. Im Folgenden eine Auflistung einiger der verbreitetsten und/oder schädlichsten Ameisenarten in Deutschland:

Waldameisen

Die Waldameise ist die bekannteste Ameisenart in Deutschland. 23 verschiedene Unterarten sind hierzulande beheimatet.

Aussehen: Kopf und Hinterteil schwarz, der Rest deutlich rot gefärbt
Größe (Arbeiterinnen): 5 bis 11 mm
Futter: Allesfresser (hauptsächlich Honigtau und Insekten)
Nester: Erdnester mit kleinen Kuppeln

Waldameisen
Waldameisen sind in Deutschland weit verbreitet. Foto: berwis / pixelio.de

Gemeine Rasenameisen

Die Gemeine Rasenameise gehört zu den häufigsten Arten in Mitteleuropa. Sie ernährt sich hauptsächlich von Aas.

Aussehen: Körper schwarz, Beine, Antennen und Mundwerkzeuge braun
Größe (Arbeiterinnen): 3 bis 4 mm
Futter: Aas
Nester: Erdnester mit gewaltigen Erdkuppeln

Schwarze Wegameisen

Die Schwarze Wegameise ist eine der häufigsten Ameisenarten in Mitteleuropa. Ihre Erdhügel bleiben vergleichsweise klein.

Aussehen: dunkelbraun bis schwarz
Größe (Arbeiterinnen): 3 bis 5 mm
Futter: Honigtau und Insekten
Nester: Erdnester mit nur wenigen Zentimeter hohen Hügeln, um Pflanzen herum

Wegameise
Die Wegameise finden Sie viel in Mitteleuropa. Foto: M. Großmann / pixelio.de

Rossameisen

Rossameisen sind die größte heimische Ameisenart. Die Arbeiterinnen erreichen eine Länge von beinahe 2 cm.

Aussehen: schwarz/braunschwarz
Größe (Arbeiterinnen): bis zu 18 mm
Futter: Honigtau
Nester: Im Totholz von weichen Holzarten

Rote Gartenameisen

Die Rote Gartenameise ist eine der häufigsten Ameisenarten in Mitteleuropa. Sie bauen vermehrt miteinander verbundene Nester.

Aussehen: rötlichbraun
Größe (Arbeiterinnen): 4 bis 6 mm
Futter: Allesfresser
Nester: Sehr volksstark mit vielen verbundenen Nestern mit bis zu 600 Königinnen, Erdhügel können entsprechend eine beachtliche Größe erreichen

Gartenameise
Bis zu 600 Königinnen hat die Rote Gartenameise. Foto: Neudorff / txn

Schwarzkopfameisen

Die Schwarzkopfameise ist eine invasive Ameisenart aus den Tropen. Aufgrund des kälteren Wetters nistet sie hier in warmen Gebäuden.

Aussehen: Beinahe durchsichtiger Hinterleib, schwarzer Kopf
Größe (Arbeiterinnen): 1,5 mm
Futter: Süße und fettige Lebensmittel, im Freiland raubt sie den Bienen den Nektar aus den Blüten
Nester: In Wandhohlräumen, unter losen Platten und in Blumentöpfen, meist in Küche oder Badezimmer, da sie Feuchtigkeit benötigen

Pharaoameisen

Die Pharaoameise ist hierzulande nicht heimisch. Aus Asien eingeschleppt nistet sie in Mauerwerken und gilt daher als gefährliche Plage.

Aussehen: bernsteingelb mit dunkler Hinterleibsspitze
Größe (Arbeiterinnen): 2 mm
Futter: Tierische Nahrung mit viel Protein
Nester: In Häusern, bevorzugt an Orten mit etwa konstant 30 °C

Pharaoameise
Die Pharaoameise stammt ursprünglich aus Asien. Foto: mathisa / Panthermedia

Feuerameisen

Feuerameisen gibt es nicht nur in den Tropen. Nördlich der Alpen (teilweise bis auf die britischen Inseln) hat sich die Gelbe Diebesameise verbreitet.

Aussehen: Gelblich
Größe (Arbeiterinnen): 2 bis 3 mm
Futter: Ernährt sich von Eiern, Larven und Puppen anderer Ameisen, baut daher ihr Nest meist in der Nähe einer anderen Ameisenkolonie.
Nester: Unterirdisch, werden sehr groß und kampfstark verteidigt

Fotos: berwis / pixelio.de; M. Großmann / pixelio.de; Neudorff / txn; mathisa / Panthermedia

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