Baumstamm-Bank

Carving-Gartenbank

Aus selbst ist der Mann 10/2023

Wer Spaß an präziser Arbeit mit der Kettensäge hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Wir schnitzen eine Baumstamm-Bank!

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Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

Carving-Gartenbank

Diese Baumstamm-Bank können Sie mit etwas Geschick selbst herstellen. Sie ist ein Unikat und ein echter Blickfang.

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Wir konnten den Stammabschnitt vor Ort auf die gewünschte Länge schneiden – hier auf knapp 150 cm Länge

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Etwa mittig reißen wir nun eine Linie durch den Stamm an und von dort im Abstand von 10-12 cm eine parallele zweite Linie, die die Bohlenstärke definiert.

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Dann sägen wir die erste Bohle möglichst senkrecht zu. Für diese Arbeiten nutzen Sie eine lange Schiene und die Kette für Längsschnitte!

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Für die Füße brauchen wir eine weitere Bohle in gleicher Stärke. Verwenden Sie die bessere/schönere bzw. breitere Bohle für die Sitzfläche.

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Die Oberfläche können Sie noch mit der Kettensäge verputzen.

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Das Splintholz hat schon leichte Bläueansätze. Wir haben die Bohle auf knapp 40 cm Breite parallel besäumt.

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Auch dazu eignet sich die Längsschnitt-Kette. Das Bauteil muss sicher aufliegen.

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Anschließend schneiden wir aus der zweiten Bohle die Beine: noch mit rund 10 cm Überlänge auf etwa 55 cm und zwischen 10 x 10 und 12 x 12 cm breit.

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Das erste Bein können Sie als Muster zum Anreißen der drei weiteren Beine verwenden.

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Kontrollieren Sie bei den Längsschnitten Ihre Motorsäge: Lange Engelshaar-Späne könnten sonst den Motor überhitzen!

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Jetzt wird es etwas fummelig: Die Beine sollen 15 cm vom Rand leicht schräg nach außen die Sitzfläche durchdringen und sich selbst verkeilen. Zeichnen Sie zunächst die Lage an. Zuerst die Zinken der Beine herstellen. Erst dann folgen die Aussparungen!

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Anders als bei Korpuszinken verläuft die Zinkung der Beine schräg und ist an der Vorderkante der Bank schmaler als zur Mitte hin.

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Reißen Sie die Beinköpfe möglichst genau an und schneiden sie mit der Carvingsäge präzise zu. Ganz einfach ist das nicht, da schon die Beine selbst nicht maßhaltig sind.

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Wichtig sind vor allem gerade Flächen an den Beinköpfen!

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edes Bein dient als Schablone für das Gegenstück in der Sitzfläche. Messen Sie die Zinken in allen Dimensionen aus.

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Nun übertragen Sie die Maße auf die Sitzbohle. Achten Sie darauf, dass die Beine um etwa 15° nach außen schräg stehen sollen!

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Schneiden Sie innerhalb des Anrisses sehr genau die Aufnahme für das Bein ein. Zunächst etwas mehr Material stehen lassen.

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Wenn die seitlichen Einschnitte (nicht zu tief!) erledigt sind, stechen Sie vorsichtig mit der Spitze der Carvingschiene von beiden Seiten durch die Flächen. Tasten Sie sich vorsichtig bis zu
den seitlichen Schnitten heran.

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Anschließend können Sie das Holz aus der Durchdringung entnehmen.

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Eine erste Passprobe verrät Ihnen, an welchen Stellen noch zu viel Material vorhanden ist. Markieren Sie diese mit einem ...

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Stift und arbeiten Sie die Flanken der Durchdringung so weit nach, bis das Bein möglichst genau passt. Es darf auch ruhig ...

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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.... oben oder vorne etwas herausstehen; Sie können alle Überstände später noch besäumen. Bein und Durchdringung markieren.

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Auf diese Weise alle vier Zinkenverbindungen herstellen. Dann die Beine oben bündig ab- und für den Keil einschneiden.

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Die schmalen Keile schneiden Sie ebenfalls aus Fichtenholz.

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Sie werden auf festem Untergrund in die Zinken eingeschlagen. Tipp: Wenn Sie zusätzlich Holz-Konstruktionskleber (z. B. Uhu Holz Max) angeben, halten die Beine auch, wenn das Holz schrumpft.

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Die Keile dann bündig abschneiden.

Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

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Zuletzt die Beine ablängen; zum Markieren ist ein ebener Untergrund erforderlich. Auch sonstige Überstände nacharbeiten.

Aus heimischer Fichte – dahingerafft durch den Borkenkäfer – haben wir diese Baumstamm-Bank hergestellt. Es bedarf etwas Recherche und Geduld, um über den örtlichen Forstbetrieb an das Holz zu kommen, aber es ist durchaus möglich. Alternativ können Sie es auch über Baumfäll-Betriebe versuchen.

Für den Nachbau benötigen Sie einen Stammabschnitt von etwa einhundertvierzig Zentimetern Länge und knapp sechzig Zentimetern Durchmesser. Treffen Sie möglichst die Absprache, das Holz vor Ort aufschneiden zu dürfen, das erleichtert den Transport ungemein. Bei unserem Projekt hat uns der Landesbetrieb Wald und Holz NRW tatkräftig unterstützt. Bevor Sie mit dem Bau beginnen, sollten Sie auf jeden Fall einen Kurs zum Erwerb des Kettensägenscheins besuchen und Ihre Fähigkeiten hinterfragen. Denn Sicherheit geht vor!

Baumstamm-Bank schnitzen

Wer nun Gefallen an der Bank gefunden hat, kann diese nachbauen. Aber seien Sie vorsichtig: Nicht jeder sollte einfach mit einer Kettensäge diese Bank schnitzen.

  1. Zunächst einmal sägen Sie den Baumstamm grob zu.
  2. Anschließend zeichnen Sie die Umrisse der Bank auf den Stamm und sägen diesen aus.
  3. Die Beine der Bank haben wir dann noch separat gesägt.
  4. Mit einer Holzverbindung konnten wir die Beine und die Bank dann verbinden. So benötigen Sie keine Schrauben oder Nägel!
  5. Zum Schluss werden Beine und andere Überstände abgesägt.

Mit dem richtigen Kraftstoff und einer ordentlichen Kettenschmierung gelingt das Projekt. Foto: sidm/ Michael Müller-Münker

Vorab: Ohne Erfahrung und PSA (persönliche Schutzausrüstung) sollten Sie die Finger von diesem Projekt lassen. Ansonsten hängt der Erfolg beim Bau einer solchen Bank vor allem vom Geschick und vom Material ab. Hier sind insbesondere die Steckverbindungen eine Herausforderung. Wir haben die mit einer 71 cm langen Schiene ausgestattete Stihl MS 500i verwendet. Für die feineren Arbeiten nutzten wir die Stihl MSA 200 mit Carving-Ausstattung. Für die Kettenschmierung tankten wir Stihl Bioplus-Kettenhaftölund als Kraftstoff verwendeten wir Stihl MotoMix. Üblicherweise wird Holz quer zur Faser geschnitten. Bei Längsschnitten, wie sie beim Aufschneiden des Stamms in Bohlen erforderlich sind, empfiehlt sich für die MS 500i die Stihl Längsschnittsägekette36 RMX für die 71-cm-Schiene.

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