Akku-Gartengeräte

Der beste Akku fürs Gartenwerkzeug

Aus selbst 5/2020

Viele Akku-Gartengeräte benötigen viel Kraft und eine hohe Reichweite – entsprechend große und teure Akkupacks sind für ihren Betrieb nötig.

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Foto: sidm / Archiv, MMM, CK

Der beste Akku fürs Gartenwerkzeug

Energieintensiv: Rasenmäher brauchen hohes Drehmoment.

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Der beste Akku fürs Gartenwerkzeug

Spannung: Eine höhere Spannung des Akkupacks kann bei Geräten mit hoher Leistung vorteilhaft sein, so müssen weniger hohe Ströme im Geräteinneren fließen. Die Reihenschaltung von zwei Akkupacks verdoppelt die zur Verfügung stehende Spannung.

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Der beste Akku fürs Gartenwerkzeug

Hybrid-Technik: Clevere Idee von Ryobi: Ist der Akku leer, kann man nach Entnahme des Akkupacks eine Abdeckung verschieben, so wird der Zugang zum Stecker für den Anschluss an das Stromnetz zugänglich – die Arbeit kann sofort weitergehen.

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Der beste Akku fürs Gartenwerkzeug

Reserve-Strom: Ein Akkupack versorgt hier bei Stihl den Motor, ein Zweitakku findet als Reserve direkt im Gerät Platz. Auf diese Weise wird die Reichweite mit vergleichsweise geringem technischem Aufwand in etwa verdoppelt.

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Der beste Akku fürs Gartenwerkzeug

Gewichtsverteilung: Bei einigen Geräten (hier Stihl) kann das Akkupack getrennt vom Akku am Gürtel oder auf dem Rücken getragen werden. Mit dieser Ausstattung liegt das Gerät selbst leichter in der Hand.

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Der beste Akku fürs Gartenwerkzeug

Akku-Laufzeit: Mit dem leicht entnehmbaren Wechselakku und ergonomischen Schaltelementen am Schiebeholm sind kleine Akkumäher leicht zu bedienen (hier Gardena). Am Wechselakku lässt sich die Restladung ablesen. Er passt auch in andere Geräte (gleicher Voltklasse) des Herstellers. Die Bedienungselemente liegen auch bei längerem Mähen gut in der Hand.

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Der beste Akku fürs Gartenwerkzeug

Leise Alternative: Trotz recht großem, hinten angeordneten Akku liegt diese Maschine von Stiga ausgewogen in der Hand. Mit abgenommenem Blasrohr macht sich das Gerät in Kofferraum und Gartenhütte relativ klein.

Kraftvoll wie ein Benzingerät, dabei aber leichter, leise und fast ebenso ausdauernd: Akku-Geräte erleben auch im Garten inzwischen einen Boom. Dabei wird die Akkukraft immer größer und die Preise der Stromspender sinken in Relation zur verfügbaren Leistung allmählich – wenngleich immer noch auf relativ hohem Niveau. So sind Akku und Schnell-Lader noch immer der meist größte Kostenfaktor beim Kauf größerer Akku-Gartengeräte wie Rasenmäher oder Freischneider. Um die Investitionen bei der Nutzung von Akku-Gartengeräten insgesamt zu senken, kann der gleiche Akku immer auch für andere Gartengeräte und manchmal sogar Elektrowerkzeuge, Reinigungs- und Haushaltsgeräte verwendet werden. Auf welche 6 Dinge Sie bei Ihren Akkus achten sollten, zeigt die Bildergalerie oben >>

Akku-Gartengeräte: Unterschiedliche Akkus

Die Nutzung ist derzeit meist nur in Geräten des gleichen Herstellers möglich, einzig Bosch ist in diesem Bereich inzwischen Allianzen mit anderen Anbietern eingegangen. Und bei mehreren Anbietern gibt es auch mehrere Akkusysteme – gestaffelt nach Intensität und Stromverbrauch der jeweiligen Anwendung. Deshalb kann man in Abwandlung von Friedrich Schillers Rat formulieren: Drum prüfe, wer sich an ein System bindet! Vor der Entscheidung für einen der Systemanbieter sollte man den eigenen Bedarf an Akkuanwendungen bedenken und mit dem Angebot der Hersteller abgleichen. Selbst dann kann es ratsam sein, für besonders leistungshungrige Anwendungen – zum Beispiel den Rasenmäher – ein Gerät mit abweichendem Akkupack zu wählen. Denn gerade für größere Schnittbreiten werden große und schwere Stromspender eingesetzt, die in anderen Gartengeräten unhandlich sein können.

Einige Anbieter haben sich dafür entschieden, dieses Problem bei größeren Geräten mit einer Kopplung mehrerer Akkus zu lösen. Damit können kleinere 18-Volt-Akkupacks in Reihe elektrisch zusammengeschaltet werden, um eine höhere Spannung und damit mehr Drehmoment zu erzeugen oder parallel verbunden die Kapazität und damit Reichweite zu erhöhen. Doch ganz ohne Nachteile ist auch diese clevere Idee nicht: Zum einen kann die Hantierung mit den vielen Akkus und Ladegeräten lästig werden, zum anderen sollten Akkupacks mit in etwa gleichem Ladezustand und auch ähnlicher Alterung verwendet werden, um unerwünschte Stromflüsse der Akkus untereinander zu vermeiden. Der große Vorteil ist immerhin die meist sehr breite Nutzungsmöglichkeit der handlichen Akkus – sie können vor allem außerhalb der Gartensaison in Elektrowerkzeugen ihren Dienst tun und sind damit nicht von einer schädlichen Tiefentladung bedroht.

Ladung und Lagerung von Akku-Gartengeräten

Bei der Nutzung der heute üblichen Lithium-Ionen-Akkus sollten Sie gerade im Garten auf günstige Rahmenbedingungen bei Ladung und Lagerung achten, denn die teuren Stromspender nehmen eine falsche Handhabung mit deutlicher Verkürzung der Lebenserwartung übel. Ratsam ist es zum Beispiel, Akkus nicht gemeinsam mit dem Gerät in Garage oder Gartenhaus aufzubewahren. Denn dort wird es im Sommer oft viel zu heiß, außerdem können Sie den Ladevorgang nicht überwachen und den Akku im eingesteckten Ladegerät vergessen – das kostet unnötig Strom und ist auch auf Dauer ungünstig für den Akku. Besser: Den genutzten Stromspender mit in die Wohnung nehmen und dort laden, nach Ende des Ladevorgangs einen kühlen Lagerort wählen – etwa im Keller.

Für moderne Akkus empfiehlt es sich übrigens, die Ladung auch schon nach vergleichsweise kurzer Nutzung wieder aufzufüllen, da die Akkuzellen in einem Bereich zwischen 70 und 90 Prozent Füllstand am wenigsten belastet werden und damit länger halten. Die dabei auftretenden kürzeren Ladephasen werden zu vom Hersteller versprochenen Ladezyklen addiert, es ist also keine vorzeitige Alterung zu befürchten. Auf keinen Fall dürfen Sie Akkugeräte der Witterung aussetzen – vor allem Regen kann auf den empfindlichen Stromspender fatale Wirkungen haben. Gartengeräte mit Akku deshalb auch bei Arbeitspausen nicht einfach im Außenbereich stehenlassen – und falls doch, auf jeden Fall den Akku entnehmen und unter Dach aufbewahren.

Reserve für Akku-Gartengeräte

Eine höhere Akkuspannung ist in größeren Geräten günstig für einen kraftvollen Anlauf des Geräts und ein hohes Drehmoment. So werden z.B. in einer Akkusense von Einhell deshalb zwei Akkupacks in Reihe geschaltet – aus 2 x 18 Volt der Einzelakkus werden damit 36 Volt. Idealerweise nutzen Sie in Geräten mit mehreren gleichzeitig verwendeten Stromspendern gleich große Akkupacks mit ähnlichem Ladezustand, um die größtmögliche Reichweite zu erzielen. Für den Ladevorgang können Sie bei einigen Herstellern Doppel-Ladegeräte einsetzen, um die Ladung zu verkürzen.

Wann lohnt sich ein Akku-Gartenwerkzeug

Gartengeräte mit Akku-Stromversorgung bieten gerade in Kleingärten oder auf großen Grundstücken deutliche Vorteile: Das Verlegen von Verlängerungskabeln entfällt – und damit auch die Gefahr, diese mit schneidenden Werkzeugen zu beschädigen oder gar zu durchtrennen. Außerdem ist es gerade im Garten lästig, bei allen Arbeiten ein Verlängerungskabel hinter sich herzuziehen und dieses immer wieder aus- und einzurollen. Zum Glück gibt es mit der inzwischen ausgereiften Lithium-Ionen-Akkutechnik eine leistungsfähige Alternative: Selbst mit energiehungrigen Rasenmähern, Trimmern und Heckenscheren werden lange Laufzeiten erreicht – und mit einem Akkuwechsel schnell und fast grenzenlos erweitert. Dabei können für größere Anwendungen wie Rasenmäher mit großer Schnittbreite zwei oder sogar vier Akkupacks parallel verwendet werden. Da diese im Gerät zusammengeschaltet werden, steht damit eine höhere Leistung (Addition der Spannung) oder Laufzeit (Addition der Kapazität) zur Verfügung.

Zwar ist die Akkutechnik im Vergleich zu kabelgebundenen Gartengeräten nach wie vor teurer – wenngleich der Preisunterschied immer weiter abschmilzt. Doch die Differenz können Sie weiter mindern, indem Sie beim Kauf zusätzlicher Maschinen in einer Akkufamilie bleiben. Dann müssen beim Neukauf nämlich weder neue Akkus noch ein neues Ladegerät gekauft werden – die vorhandenen Stromspender passen auch in das neue Gerät. Die Nutzung von Akkus mit vielen Geräten sowohl im Garten als auch in der Werkstatt bietet einen weiteren Vorteil: Auf diese Weise werden lange Lagerzeiten der Akkupacks und damit eventuelle Schäden vermieden. Auch bleiben die Akkus "im Training": Regelmäßige Lade- und Entladevorgänge sind günstig für Speicherfähigkeiten und Lebensdauer. Zwar ist die Lebensdauer auch moderner Akkus endlich, doch ist die technische Entwicklung auch in diesem Bereich gerade in den letzten Jahren vorangeschritten – bei Heimwerker-Anwendungen werden die möglichen Zyklen erst nach vielen Jahren erreicht sein.

Wann lohnt sich ein Akku-Gartenwerkzeug nicht?

Wann sollte ich mich dennoch für ein Kabelgerät entscheiden? Klassische Gartenwerkzeuge mit Netzleitung sind weiterhin im Vorteil, wenn es um dauerhafte Höchstleistungen geht – also ein hoher Stromverbrauch über eine längere Zeit zu erwarten ist. Deshalb werden zum Beispiel noch keine Häcksler mit Akku angeboten: Hier wären die zu erzielenden Laufzeiten noch zu kurz, als dass die Arbeit Spaß machte – und ein Netzkabel stört bei dieser eher stationären Anwendung ja auch nicht so stark. Andererseits sieht man bei der immer stärkeren Verbreitung von akkubetriebenen Kettensägen, dass Akkutechnik in einigen Bereichen sogar einen Verbrennungsmotor ersetzen kann – das gilt im übrigen auch bei der Rasenpflege. Hier kann der Akkuantrieb noch einen großen Trumpf ausspielen: Seine Wartungsfreiheit. Öl-, Kerzen- und Filterwechsel fallen komplett weg. In diesem Zusammenhang bietet der Akkuantrieb einen weiteren Vorteil: Er schont die Ohren von Familie und Nachbarn.

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