Vorratsgrube

Erdmiete bauen – Gemüse einlagern

Aus selbst 12/2017

Die Vorratsgrube ist der natürliche Kühlschrank im Garten: Selbst bei Frost bleibt darin das Gemüse über längere Zeit frisch und knackig!

Vorratsgrube Erdmiete bauen
Foto: sidm / DG
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Neu-Gärtner sind oft überrascht, wie viel selbst gezogenes Obst und Gemüse im eigenen Garten geerntet werden kann! Schnell kommt die Frage auf, wo man die ganze Ernte nur lagern soll? Das Video zeigt, wie Sie eine Erdmiete bauen, und so im Garten eine praktische und gut geschützte Lagerstätte für selbst geerntetes Obst und Gemüse entsteht.

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Video: Xcel Production

Moderne Keller sind in der Regel zu warm, um die Ernte über einen längeren Zeitraum aufzubewahren. Gartenlauben hingegen haben häufig das Problem, dass die Wände zu dünn und die dort gelagerten Lebensmittel großen Temperaturschwankungen unterworfen sind. Eine Lösung für das Problem bietet eine einfache Erdmiete, in der das Obst und Gemüse kühl und sicher in einer platzsparenden Erdgrube lagert, die Sie in wenigen Schritten selbst in Ihrem Garten anlegen können. Durch die niedrigen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit wird das Erntegut frisch gehalten und kann an frostfreien Tagen nach Bedarf leicht entnommen werden.

Erdmiete: Vorratsgrube ausheben

Für die vorliegende Miete wurde eine Holzkiste als Behältnis verwendet. Je nach Dicke der Holzwände und des Bodens liefert diese Variante bereits Schutz vor Nagetieren. Trotzdem empfiehlt es sich, das Erdloch zusätzlich mit Draht zu verkleiden. Sollte Ihre Kiste keine Öffnungen für die Luftzufuhr aufweisen, müssen Sie ggf. Löcher in die Seitenwände bohren.

  1. Messen Sie zunächst die Größe Ihrer Kiste oder Ihres Gefäßes aus, um die Vorratsgrube passend anlegen zu können.
  2. Die Tiefe des Erdlochs sollte in der Regel etwa einem Spatenstich, also etwa 30 bis 40 Zentimeter, entsprechen.
  3. Stechen Sie mit dem Spaten ein Rechteck in den benötigten Maßen aus.
  4. Anschließend kann der Spaten unter die ausgestochene Fläche geschoben und die Erde ausgehoben werden.
  5. Erweitern Sie die entstandene Grube, bis sie ausreichend Platz für das Mietgefäß bietet.
  6. Lockern Sie den Boden unter der Miete auf, bevor Sie eine erste Lage Hasendraht längs in der Grube verlegen und andrücken.
    Wichtig: Das Drahtgitter muss sorgfältig festgedrückt werden und die komplette Grube bedecken, um Mäuse fernhalten zu können.
  7. Das engmaschige Gitter wird mit einer Drahtschere oder einem Seitenschneider zugeschnitten.
    Achten Sie darauf, dass das Drahtgitter die komplette Miete lückenlos bedeckt. Eventuell muss eine weitere Lage quer ausgelegt werden. Wichtig ist auch, dass der Draht einige Zentimeter über den Rand hinausragt – auch später, wenn die Kiste hineingelegt wird.
  8. Füllen Sie die Kiste oder das Gefäß nun mit einer Lage Sand, die als Drainage dienen wird und deshalb nicht zu feucht sein darf.
  9. Legen Sie eine Schicht Obst oder Gemüse (nicht vermischt!) in die Kiste. Sortieren Sie zuvor Erntegut mit Faulstellen aus!
  10. Zusätzlicher Sand in der Kiste dient als Trennschicht zwischen den Äpfeln (oder Ihrem anderen Erntegut).
    Auch Stroh oder Reisig kann als Füllmaterial zwischen den Früchten verwendet werden.
  11. Stopfen Sie die Hohlräume zwischen der Kiste und der Erdwand sorgfältig mit mehr Sand aus.
  12. Den Abschluss bildet ein Deckel (zum Beispiel ein Holzbrett), der das eingemietete Erntegut vor Schnee und Regen schützt.
  13. Decken Sie Ihre Miete mit lockerer Erde aus dem Aushub zu. Klopfen Sie die Schicht nicht zu fest, damit Sie später jederzeit leichten Zugriff auf die Vorratsgrube haben.

Diese Gefäße eignen sich zum Bau einer Erdmiete

Bei der Wahl des Gefäßes für die Erdmiete gibt es viele verschiedene Möglichkeiten: Geeignet sind neben der klassischen Holzkiste auch ausrangierte Waschmaschinentrommeln, Zinktöpfe oder Plastikkörbe. Bei all diesen Varianten gibt es jedoch eine gemeinsame Basis, auf die Sie achten müssen: Sand oder Stroh als Drainageschicht am Boden Ihrer Miete, um zu vermeiden, dass Feuchtigkeit eindringt und das eingelagerte Gemüse faulen lässt.

Zudem sollten Sie die Erdmiete im Garten ausreichend vor lästigen Nagern schützen, die sich sonst im Winter nur zu gerne an den eingelagerten Äpfeln oder Kartoffeln bedienen. Entsprechende Vorkehrungen können Sie beispielsweise mithilfe von engmaschigem Hasendraht treffen, mit dem Sie die Miete auskleiden.

Welchen Standort für die Erdmiete auswählen?

Im Gegensatz zu einem aufwendig gebauten Erdkeller braucht die Erdmiete nicht viel Platz. Als Standort eignet sich eine geschützte Stelle in Ihrem Garten. Diese muss nicht überdacht sein, doch es ist empfehlenswert, einen Ort zu wählen, an dem die Grube auch bei Starkregen oder Schneeschmelze nicht mit Wasser volllaufen kann. Eine möglichst ebene Fläche unter Bäumen ist ein guter Standort, um eine Erdmiete anzulegen. Beachten Sie zudem: Je näher die Miete an Ihrem Haus liegt, umso kürzer sind im Winter die Wege dorthin, um Obst oder Gemüse herauszunehmen. Abgedeckt wird die Erdmiete am besten mit einem Holzbrett oder einer Plastikplane und locker darüber geschütteter Erde – so haben Sie jederzeit unmittelbaren Zugriff auf das eingelagerte Erntegut.

Anleitung: Gemüse richtig einlagern

Wenn Sie das Erntegut über den Winter in der Erde fachgerecht einlagern wollen, gibt es einiges zu beachten: Wir erklären, wie Sie richtig einmieten!

Vorratsgrube Erdmiete bauen
Foto: sidm / DG

Die wichtigste Regel bei der Lagerung des Ernteguts in einer Erdmiete vorab: Halten Sie Obst und Gemüse unbedingt getrennt! Wollen Sie beides einmieten, legen Sie unterschiedliche Lager an. Das gilt insbesondere bei Äpfeln – von ihnen abgegebenes Reifegas kann nämlich daneben liegendes Gemüse zum Austreiben und Blühen bringen, was es ungenießbar macht.

  • Damit es in der Erdmiete frisch bleiben kann, sollten Sie das Erntegut nicht waschen. Sonst dringt möglicherweise zu viel Feuchtigkeit in den Sand ein.
  • Achten Sie darauf, dass Sie kein schadhaftes oder verfaultes Obst oder Gemüse mit in die Miete legen. Nur gesundes Gut ist lagerfähig!
  • Befreien Sie Gemüsesorten wie Kohlrabi vor dem Einmieten von Blättern und Trieben, die vertrocknen und faulen könnten.
  • Wollen Sie mehrere Lagen Gemüse in Ihrer Miete unterbringen, trennen Sie die Schichten mit Sand und stellen Sie sicher, dass sich die unterschiedlichen Schichten nicht berühren. Der Sand oder das Stroh in dem Behältnis dient dabei neben seinem Hauptzweck als Drainage auch als Schutz vor besonders niedrigen Temperaturen.
  • Besonders geeignet für die Erdmiete ist frostfestes Gemüse wie Kohl und Rosenkohl, Möhren, Schwarzwurzeln, Pastinaken oder Winterrettich.
  • Achtung: Für Kartoffeln ist eine Erdmiete nur bedingt geeignet! Die Temperatur in der Vorratsgrube sollte für die Erdäpfel nicht unter 5 Grad sinken.

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