Vogelfutter

Helfen Sie Gartenvögeln mit selbstgemachtem Vogelfutter durch die kargen Wintermonate: Doch nicht jedes Vogelfutter ist für alle heimischen Vogelarten gleich gut geeignet! Welches Vogelfutter geeignet ist und wann Sie die Vögel füttern können, verraten wir Ihnen hier.

Vogelfutter
Vogelfutter hilft den Vögeln besonders im Winter. Foto: Oldiefan / pixabay

Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Rosinen, Mehlwürmer – der Speiseplan unserer gefiederten Freunde ist sehr vielfältig und reicht von verschiedenen Körnern und Sämereien über saftige Trockenfrüchte bis hin zu noch lebendigem Vogelfutter wie Larven und Maden. Grundsätzlich lassen sich Vögel in zwei Gruppen einteilen: die Weichfutterfresser und die Körnerfresser. Beide haben ihre Vorlieben, die Sie bei der Wahl des passenden Wildvogelfutters berücksichtigen sollten.

Wann hängt man Vogelfutter auf?

Eine ganzjährige Fütterung ist bei Vögeln möglich. Denn auch im Frühling und Sommer freuen sich die heimischen Wildvögel über einen Leckerbissen. Dann dient es aber eher als Ergänzungsfutter. Zu empfehlen ist das Vogelfutter aber besonders im Winter. Gerade dann, wenn der Boden gefriert, wird es für die Vögel schwierig geeignetes Fressen zu finden.

Etwa von November bis Ende Februar können Sie die Wildvögel füttern. Und wie lange soll man das Wildvogelfutter geben? Wenn es nicht mehr zu länger anhaltendem Frost kommt, können Sie mit der Fütterung aufhören.
Praxistipp: Von April bis Juli sollten Sie nicht Füttern. In dieser Zeit geben die Eltern den Jungvögeln Insekten. An größeren Körnern (Sonnenblumenkern, Erdnuss) können die kleinen Vögel ersticken.

Nun fragen Sie sich vielleicht, wie und wo Sie das Vogelfutter aufhängen können. Das ist ganz einfach. Gekaufte Meisenknödel befinden sich in einem kleinen Netz. Dieses können Sie an Haken oder auch in den Ästen von Bäumen und Sträuchern aufhängen. Wenn Sie lieber lose Kernen verfüttern möchten, können Sie diese in einem Futterhaus auslegen. Wer kein Platz für ein Vogelfutterhaus hat, kann die Samen auch auf der Fensterbank oder auf dem Balkon auf einem Teller oder in einer Schüssel anbieten.

Auch die Frage nach dem „Wo aufhängen?“ können wir beantworten. Wichtig ist vor allem, dass das Wildvogelfutter katzensicher ist. Denn ansonsten können die Vögel schnell von Katzen überrascht werden. Um rechtzeitig zu flüchten, sollten Sie das Vogelfutter so aufhängen, dass die Wildvögel herannahende Katzen sehen. Auch wenn es schön ist, die Vögel aus nächster Nähe zu beobachten, sollten Sie in etwas Entfernung das Vogelfutter geben. So sind die Gartenvögel ungestört und die Gefahr gegen ein Fenster zu fliegen wird geringer.

Vogelfutter selber machen

Als Basis für das richtige Vogelfutter dient meist Kokos- oder Palmfett, auch ausgelassenes und ungesalzenes Rinderfett (erhältlich in Metzgereien und Schlachtereien) kann man verwenden. Margarine oder Butter sollten Sie hingegen niemals für Vogelfutter nutzen. Dazu kommt die doppelte Menge an Futter. Dieses Fettfutter liefert den Vögeln viel Energie, das sie normalerweise aus tierischem Eiweiß beziehen würden, und lässt sich zudem ganz leicht selbst herstellen, wie das folgende Video Schritt für Schritt beweist:

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Video: Xcel Produktion

Vogelfutter für Körner- und Allesfresser

Körnerfresser picken mit ihrem kräftigen Schnabel gern Sonnenblumenkerne, Hanfsamen und gehackte Nüsse. Zu ihnen zählen Finken, Sperlinge, Kernbeißer und Ammern. Meisen, Spechte und Kleiber gehören eigentlich zu den Weichfressern. Deswegen gibt es auch spezielle Meisenknödel. Im Winter nehmen sie aber auch Körner und anderes Futter an.

Vogelfutter für Weichfutterfresser

Reine Weichfresser wie Zaunkönig, Rotkehlchen, Amsel und Star haben eher spitze, zierliche Schnäbel. Sie bevorzugen getrocknete Beeren und tierische Kost und nehmen ihre Nahrung am liebsten direkt vom Boden auf. Ein beliebter Leckerbissen, aber nicht jedermanns Sache: lebende Mehlwürmer.

Vogelfutter aus der Natur

Während Sie Vögeln mit einem selbst gebauten Vogelhaus helfen, die kalte Jahreszeit unversehrt zu überstehen, stellen viele heimische Sträucher im Garten auch kostenloses Vogelfutter zur Verfügung! Denn fruchttragende Gehölze sind nicht nur ein optischer Schmuck im herbstlichen Garten. Im Winter sind sie auch eine wichtige Nahrungsquelle für die heimische Tierwelt. Sie locken viele überwinternde Vogelarten an. Besonders Obstbäume bieten Wildvögeln im Spätsommer noch reichlich Nahrung. Möchten Sie Früchte von Wildrosen, also Hagebutten, Sanddorn oder andere Wildbeeren nicht für die Herstellung von Gelees oder Marmeladen verwenden, können Sie heimischen Vögeln helfen, die harte Winterzeit zu überleben.
Praxistipp: Wer keine Wildbeerensträucher im Garten hat, kann das natürliche Vogelfutter sammeln – etwa auf Spaziergängen. So kommen auch Balkonbesitzer an kostenloses Vogelfutter aus der Natur!

Wildrosen-Hagebutten sind für Vögel ein echter Leckerbissen!

Auch Berberitze, die Beeren des Efeus, Holunderbeeren, Liguster, Pfaffenhütchen, Eberesche, Feuerdorn und Weißdorn stellen Nahrungsquellen von Vögeln dar. Besonders der Feuerdorn schmückt sich bis weit in den Winter hinein mit zahlreichen erbsengroßen Früchten in Gelb, Orange und Rot. Die länglichen Blätter bleiben je nach Temperatur oft sogar bis zum Neuaustrieb im Frühjahr an den dornigen Zweigen. Der anspruchslose Zierstrauch kommt einzeln, in der Gruppe oder auch als Hecke sehr gut zur Geltung. Die Vögel kommen dann als Gäste zu Ihrem Festmahl im Garten von ganz allein! Statt die Früchte bis spätestens Mitte September zu pflücken, lassen Sie sie einfach am Baum hängen. Ohne jeglichen zeitlichen Aufwand können Sie so die Vögel füttern!

Wie Sie außerdem den Wildvögeln im Winter helfen können, erfahren Sie im Video:

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Video: Glutamat

Vogelfutter kaufen

Vogelfutter kann man in Gartencentern, Drogerien und teilweise auch in Supermärkten kaufen. Werden Sie dort nicht fündig, können Sie das Futter auch online kaufen. Dabei gibt es viele verschiedene Anbieter und eine große Auswahl. Jedes Jahr neues Futter kaufen ist übrigens nicht notwendig. Bei der richtigen Lagerung kann man Meisenknödel und Co. bis zu zwei Jahre aufbewahren. Doch was heißt richtige Lagerung? Vogelfutter sollte kühl und trocken lagern. Am besten verpacken Sie es in Einmachgläsern oder Kunststoffdosen. So dringt keine Feuchtigkeit ein und die Körner werden geschützt vor Pilzen und Bakterien.
Praxistipp: Achten Sie darauf, dass die Saaten keine Spuren von Ambrosia aufweisen. Aus den Ambrosia-Samen kann die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze wachsen. Ihre Pollen können starke Allergien auslösen. Tipp: Ambrosia ist eine billige Füll-Saat, die eher in günstigen Futtermischungen enthalten ist. Hochwertiges Vogelfutter ist meist noch frei von Ambrosia-Samen (Inhaltsangaben lesen!).

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Aus selbst 1/2014