Standuhr selber bauen
Mit einem unscheinbaren Quarz-Uhrwerk, lässt sich leicht diese nostalgische Uhr basteln: Diese Tischuhr vermittelt nicht nur durch ihr Aussehen Behaglichkeit, sie vermag auch, mit ihren „inneren Werten“ zur Entspannung beizutragen: Der Raum hinter dem Zifferblatt der kleinen Standuhr bietet Hochprozentigem diskret Platz, und die nötigen Gläschen sind ebenfalls zur Hand. Unser Bauplan (03/2005) und diese Anleitung zeigen, wie Sie diese Standuhr selber bauen.

Diese klassische Tischuhr mit einem Ziffernblatt mit feiner Bauernmalerei hat ein geheimnisvolles Innenleben – statt eines machtigen Uhrwerks bietet die Standuhr Platz für Ihren Lieblings-Tropfen!
Nach dem Zuschnitt der Korpusplatten fräsen Sie mit dem Nutfräser Nuten für Kopf- und Bodenplatte in die Seitenwände (rechts). Falzen Sie die Kopf- und die Bodenplatte (links) mit dem Falzfräser entsprechend.
Dann geht’s weiter mit dem Falz in Kopf- und Bodenplatte für die bündig eingelassene Rückwand.
Rückwandfalze erhalten auch die beiden Seitenwände mittels Einsatzfräsung.
Deren Überbleibsel entfernen Sie sorgfältig mit dem scharfen Beitel.
Korpuswände auf ebenem Untergrund verleimen. Achten Sie auf Rechtwinkligkeit!
Rückwand vorbohren, Löcher ansenken und bei eingelegter Rückwand in die Wände vertiefen. Dann mit dem Schraubendreher montieren.
Die Formschablone im Maßstab 1:1 finden Sie auf unserem Bauplan. Schneiden Sie Kranzaufdoppelung und -leiste mit der Stichsäge aus.
Schleifen Sie beide Teile anschließend möglichst exakt mit Hilfe einer Schleifhülse, da ihre Radien später übereinanderliegen.
Zwei Führungsbretter für die seitliche Ausrichtung anzwingen; obere und untere Aufdoppelungsleiste jeweils oberkantenbündig verleimen.
Für die nötige Auflagefläche beim Profilieren von Kranz- und Zierleisten verschrauben Sie diese von unten auf einer Arbeitsplatte.
Treffen die Aufdoppelungen seitlich stumpf auf auf die Kranz- und Zierleisten, versehen Sie diese mit 45°-Schnitten in der Gehrungssäge.
Beim Verleimen verfahren Sie wie bei den Aufdoppelungen: Seitenleisten ohne Leim zum Ausrichten anzwingen.
Leim angeben und auf Kranz- und Zierleiste verstreichen.
Beim Anlegen der Zwingen zur bündigen Ausrichtung von Kranz- und Zierleiste auf den Aufdoppelungen oben und unten Führungsbrettchen anzwingen.
Wenn alles fest sitzt, nehmen Sie die seitlichen Kranz- und Zierleisten wieder ab und verleimen auch diese.
Die Kopfplatte bleibt unterhalb des Kranzes sichtbar.
Tür und Uhrschild nach den Formschablonen auf dem Bauplan zuschneiden. Die Türöffnung für das Uhrwerk zum Einführen des Sägeblatts an zwei gegenüberliegenden Seiten durchbohren.
Schlagen Sie die Tür zunächst nur zur Probe an. Schleifen Sie sie falls nötig passgenau nach.
Jetzt folgt der Bau des geheimen Innenlebens: die Mini-Bar.
Ermitteln Si zuerst den mittleren Duchmesser Ihrer Pinnchen mit einer Lehre (mit Nonius).
Halterbrettchen in einer aus Leisten auf einer Platte improvisierten Bohrlehre fixieren. Mit dem Forstnerbohrer, der zum Durchmesser des Glases passt, durchbohren.
Fräsen Sie die Nuten für die Glashalter, bevor Sie das Leimholzbrett in die Aufnahmebretter teilen.
Geben Sie Leim in die Nuten und pressen Sie die Glashalter bis zum Abbinden des Leims mit Zwingen.
Die beiden Gestelle verleimen Sie auf der Türrückseite.
Uhrwerk hinter dem Uhrschild montieren, in die Uhrwerksöffnung einlassen und Schild auf der Tür ausrichten. Dann das Schild auf der Tür verleimen. Fixieren Sie die dreiteiligen Halbsäulen mit Leim, nachdem Sie die Mittelstäbe auf die richtige Länge gebracht haben.
PRAXISTIPP: Ziffernblatt und Halbsäulen haben wir bestellt. natürlich können Sie die beiden dreiteiligen Zier-Halbsäulen selbst drechseln (Drechselschablone auf dem Bauplan) und das Uhrschild selbst mit den klassischen Bauernrosen bemalen.
Mittelpunkt der Aufnahmeplatte über die Diagonalen ermitteln, zum Fußdübel passendes Loch bohren und die Aufnahmeplatte unterleimen.
Diese hält den Drechselfuß, den Sie im Baumarkt fertig kaufen können. Die hinten aufgeleimten Beine bestehen aus je zwei verleimten Fußteilen.
Falls Sie die Uhr aufhängen möchten, lassen Sie die Beine weg und verschrauben von innen eine solche mit Aufhängern versehene Distanzleiste.
Die Scharniere sind nicht eingelassen, daher ergibt sich auch bei geschlossenem Türhaken ein Spalt, der den Schall des Glockenschlags austreten lässt.
PRAXISTIPP: Damit die Tür trotzdem fest steht, verleimen Sie als oberen und unteren Anschlag 3 mm starke Distanzplättchen.
Die Zeichnung enthält die wesentlichen Positionen zum bau unserer Tischuhr mit Geheimfach. Alle Maßangaben finden Sie auf unserem Bauplan zum Bestellen.
In der Materialliste finden Sie alle zum Bau der Standuhr mit Geheimfach erforderlichen Materialangaben.
Sonstiges Buche-Leimholz 18 dick: 1 Aufdoppelungsleiste 305 x 38 (für
Pos. 7), 4 Fußteile 55 x 36 (hintere Füße); Sperrholz 10 dick: 2 Distanzleisten
305 x 20 (Wandaufhängung), 2 Aufnahmeplatten 35 x 35 (vordere
Füße); 2 Kugelfüße Ø 55 x 45 hoch; 4 Halbsäulenteile Ø 35 x 75;
2 Halbrundstäbe Ø 20 x 150; 2 Distanzplättchen 3 dick, 20 x 10;
2 Scharniere 25 x 23 (geöffnet), 1 Überwurfhaken mit Schrauböse;
2 Aufhänger; Spanplatten-Schrauben; Holzdübel; Holzleim.
Gut gefüllt und immer griffbereit sollte diese Tischuhr mit Geheimfach in keinem gemütliche Wohnzimmer fehlen.
Diese Standuhr ist mit einem Mini-Batteriequarzwerk bestückt, das für vollen 4/4-Westminster- oder Bim-Bam-Schlag zur halben und vollen Stunde sorgt, ohne dass dadurch nennenswert Raum im inneren der Tischuhr verloren geht.
Standuhr bauen mit Geheimfach
Denn dieser Raum hinter dem Ziffernblatt der Uhr ist für andere Dinge reserviert: Im Inneren der Tischuhr verbirgt sich ein Geheimfach, dass wir als kleinen Barschrank ausgestattet haben – mit Glashaltern für insgesamt sechs Pinnchen und bis zu drei Flaschen edler Tropfen!
Quelle: selbst ist der Mann 3 / 2005