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Dauerelastische Fuge: Alles, was Heimwerker wissen müssen

Immer wenn Materialien aus einzelnen Elementen zu einer Fläche gelegt werden, entstehen kleine Lücken zwischen den einzelnen Bauteilen. Etwa beim Fliesenlegen oder zwischen den Dielen eines Holzbodens. Damit das Material vor eindringender Feuchtigkeit geschützt wird, müssen diese Spalten, sogenannte Fugen, geschlossen werden. Wir erklären, wann eine dauerelastische Fuge sinnvoll ist.

Dauerelastische Fuge
Dauerelastische Fugen kommen immer dort zum Einsatz, wo Materialien sich ausdehnen oder zusammenziehen Foto: iStock / StepPro
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Zwischen Fliesen im Bad, Dielen, aber auch wenn unterschiedliche Materialien aufeinander treffen, etwa bei einer Außentreppe, die an eine Mauer stößt, entstehen Fugen. Diese Fugen aufzufüllen sieht nicht nur schöner aus, sondern schützt auch die Materialien und Bauteile. 
Praxistipp: Es gibt verschiedene Dichtmassen, mit denen Sie Fugen abdichten können. Die verschiedenen Abdichtungen und Ihre Vorteile zeigt das Video:

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Video: Glutamat

Es gibt ganz unterschiedliche Fugentechniken, die verschiedene Dichtmassen verwenden. Oft sind die Art der Verfugung und der zu verwendende Dichtstoff in einer Norm geregelt. Im professionellen Bereich sind diese DIN-Normen wichtig. Sie tragen immer eine Buchstabenkombination, beispielsweise "DIN" und dahinter eine mehrstellige Ziffer. Beispielsweise die DIN 18540. Für Ihr DIY-Projekt brauchen Sie diese aber nicht zu kennen. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die dauerelastische Fuge wissen müssen.

Was ist eine dauerelastische Fuge?

Eine dauerelastische Fuge oder auch nur elastische Fuge genannt, besteht aus einer Fugenmasse, die nach dem Aushärten flexibel bleibt. Das bedeutet, sie kann Bewegungen zwischen Bauteilen aufnehmen, ohne zu reißen.

Typischerweise werden dauerelastische Fugen bei Anwendungen verwendet, bei denen Temperaturschwankungen, Setzungen oder Vibrationen zu erwarten sind.

Das ist vor allem bei Bauteilen mit mechanischer Beanspruchung nötig und bei Materialien, die sich bei Hitze und Kälte ausdehnen oder zusammenziehen. Man nennt diese dauerelastischen Fugen deshalb auch Dehnfugen oder Dehnungsfuge. 

Wann sind dauerelastische Fugen wichtig?

  • Badezimmer: Zwischen Badewanne und Wand oder Waschbecken und Wand.
  • Küchen: Zwischen Arbeitsplatte und Wand oder zwischen Küchengeräten.
  • Fenster: Zum Abdichten von Fensterrahmen gegenüber dem Mauerwerk, der sogenannten Anschlussfuge.
  • Außenbereiche: Bei Terrassen, Balkonen oder Fassadenelementen.

Vorteile von dauerelastischen Fugen

Gegenüber anderem Fugenmaterial wie beispielsweise Mörtel haben elastische Fugen einige Vorteile:

  • Flexibilität: Sie können sich dehnen und zusammenziehen, ohne zu brechen.
  • Langlebigkeit: Sie halten den meisten Witterungsbedingungen stand und haben eine lange Lebensdauer.
  • Wasserdicht: Sie bieten einen hervorragenden Schutz gegen Wassereintritt.
  • Ästhetik: Sie bieten eine saubere und professionelle Optik.

Welche Dichtstoffe sind dauerelastisch?

Es gibt verschiedene Arten von dauerelastischen Fugenmaterialien, die häufigsten für die Dauerelastische Verfugung sind jedoch:

  1. Silikon: Wasserabweisend und ideal für feuchte Bereiche wie Badezimmer.
  2. Acryl: Kann überstrichen werden und eignet sich daher gut für Innenräume.
  3. Polyurethan (PU): Sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen, ideal für Außenanwendungen.

1. Ist Silikon dauerelastisch?

Während der umgangssprachlichen Aushärtung der Silikonfuge nimmt das kaltvernetzende Silikon Wasser aus der Umgebung auf, bis es vollständig gesättigt ist. Die Fuge bleibt so dauerhaft elastisch und hat eine besonders hohe Temperaturbeständigkeit. 

2. Ist Acryl dauerelastisch?

Acryl ist ein zweiter beliebter Dichtstoff für die Elastische Verfugung. Acryl-Dichstoffe aus dem Baumarkt basieren auf wasserhaltigen Acrylatdispersionen. Anders als Silikon dünsten diese nach dem Auftragen tatsächlich aus. Sie sind geringfügig weniger elastisch und werden daher nicht an hochbelasteten Stellen eingesetzt. 

Dauerelastische Fuge Acryl
Dauerelastische Fugen aus Acryl sind mit Farbe übermalbar. Sie kommen daher oft an Wänden zum Einsatz. Foto: iStock / SandraMatic

Ein Vorteil ist jedoch, dass elastische Fugen aus Acryl mit Wandfarbe überstrichen werden kann. Daher werden diese im Innenbereich, etwa zwischen Türrahmen und Wand häufig eingesetzt.

3. Ist Polyurethan (PU) dauerelastisch?

Dichtmassen aus PU sind noch belastbarer als Silikon und Acryl. PU ist zudem auch in Bereichen geeignet, in denen mit Öl oder chemischen Mitteln gearbeitet wird. Sie werden häufiger im industriellen Bau verwendet. 

Was ist der ZGV-Wert bei einer elastischen Fuge?

Der ZGV-Wert ist auf jeder Dichtstoff-Kartusche in Prozent angegeben. Er gibt ganz genau an, wie elastisch der jeweilige Dichtstoff ist, also wie viel Druck und Zugkraft er aushält. Das steht immer in Relation zur Fuge. 

Ein ZGV-Wert von 20 % bedeutet, dass die Fuge je 10 % Druck- und Zugaufnahme hat. Also 10 % gestaucht und 10 % gedehnt werden kann. Die Verfugung einer 10 Millimeter Fuge mit einem dauerelastischen Dichtstoff mit einem ZGV-Wert von 20 % kann sich also um 1 Millimeter nach innen und außen verformen. 

Anleitung für eine dauerelastische Fuge

"Selbst ausprobiert" Fazit:

Checkliste Werkzeug

  • Acrylspritze

  • Fugenkratzer

  • Malerkrepp

  • Spachtel

Und so geht es: 

  1. Vorbereitung: Reinigen Sie den Fugenbereich gründlich von Staub, Schmutz und alten Fugenresten. Verwenden Sie bei Bedarf einen Fugenkratzer.
  2. Abkleben: Um saubere Kanten zu erhalten, kleben Sie beide Seiten der Fuge mit Malerband ab. Unschöne Dichtrückstände können so nach getaner Arbeit ganz einfach entfernt werden und die lästige Nacharbeit entfällt.
  3. Vorbehandeln: Damit die Fugen lange halten und die Dichtmasse besser hält, wird zunächst mit einem Primer vorbehandelt. Tragen Sie den Primer auf den Fugengrund und die Seiten der Fuge auf.
  4. Auftragen: Schneiden Sie die Spitze der Fugenkartusche ab und setzen Sie diese in eine Silikonpresse ein. Drücken Sie gleichmäßig, um das Material in die Fuge zu füllen und achten Sie darauf, dass keine Hohlräume entstehen.
  5. Glätten: Bevor das Material aushärtet, glätten Sie die Fuge mit einem Fugenglätter, feuchtem Finger und Spachtel. Das sorgt für eine gleichmäßige und saubere Oberfläche.
  6. Abziehen des Malerbandes: Ziehen Sie das Malerband vorsichtig ab, bevor das Fugenmaterial vollständig getrocknet ist.
  7. Aushärten: Lassen Sie die Fuge gemäß den Anweisungen des Herstellers vollständig aushärten.

Praxistipp: Arbeiten Sie in gut belüfteten Bereichen, da einige Fugenmaterialien Dämpfe freisetzen können.

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