Anleitung: Liegestuhl selber bauen
Nicht nur im Sommer ist eine Gartenliege ein vielseitiges Gartenmöbel: Schon im Frühling oder gar an sonnigen Wintertagen – dann natürlich unter einer wärmenden Decke – lädt dieser Liegestuhl (Bauplan 04/2011) zum kleinen Nickerchen an frischer Luft ein.

Aus dauerhaftem Lärchenholz gebaut, wird dieser Liegestuhl mit Fußauflage schnell zu Ihrem Lieblingsplatz im Garten oder auf der Terrasse!
Beginnen Sie mit dem Bau des Gestells: Die
Seitenteile aus Lärche-Konstruktionsholz
werden durch Bretter miteinander verbunden.
Da die Füße leicht schräg stehen, schneiden
Sie die Bauteile mit der Gehrungssäge
gemäß der Angaben auf dem Bauplan zu.
Reißen Sie anschließend mit Schmiege und Winkel die Überblattungen auf die Gestell-Bauteile.
Sägen Sie die Hölzer im Bereich der Überblattung mehrfach ein. Hierzu unbedingt den Tiefenanschlag nutzen.
Mit einem Stechbeitel können Sie die einzelnen Lamellen nun einfach wegstemmen. Anschließend Überblattung versäubern (=Späne, Grate entfernen, ggf. schleifen).
Da die Konstruktionshölzer gefast sind, fasen wir auch die sichtbaren, außenliegenden Kanten der Überblattung.
Sind alle Bauteile fertiggestellt, können Sie diese mit wasserfestem Konstruktionsklebstoff (z. B. von Ponal) verkleben.
Nach dem Trocknen überschüssigen Klebstoff mit dem Stechbeitel entfernen und die Seitenteile gründlich schleifen.
In den vorderen Ecken bringen Sie von außen eine Zapfensenkung (Sackloch mit Durchgangsbohrung) zur drehbaren Lagerung der Sitzfläche ein.
Anschließend klinken Sie die vier Gestellbeine für die Verbindungsbretter aus.
Schneiden Sie nun die Führungsleisten für die Ausziehelemente zu und bohren/senken diese für die Montage.
Schrauben Sie die Leisten nun jeweils innen gegen die Gestellteile – bündig mit der Oberkante des unteren Riegels.
Klemmen Sie nun die Verbindungsbretter an die Seitenteile. Noch nicht verkleben!
Nun folgt der Bau der Auflageflächen sowie die Montage von Sitz und Lehne. Die Lattenkonstruktionen lassen sich sehr schnell mit Dominodübeln fertigen. PRAXISTIPP: Alternativ können Sie jedoch auch Runddübel verwenden – dann allerdings zur Verdreh-Sicherung zwei Dübel pro Kopf.
Schneiden Sie die Rahmenhölzer aus 32x130-mm-Material zunächst längs zu; anschließend auf Maß einkürzen.
Die Schnittkanten auch hier mit der Oberfräse fasen – hierzu einen Kegelfräser mit Anlaufring benutzen.
PRAXISTIPP: Insgesamt vier Auflageflächen weist die Gartenliege auf: Sitz und Lehne sowie Fuß- und Stützablage. Der Bau findet stets nach dem gleichen Prinzip statt, nur die Abmessungen unterscheiden sich. Wir zeigen in diesem Abschnitt den Bau der Sitzfläche, da diese aufgrund der drehbaren Lagerung etwas komplizierter bei der Weiterverarbeitung ist. Beim Kopfteil sind seitlich zwei Bohrungen in den äußeren Planken erforderlich, in die später Aluminium-Rundstäbe zum Einrasten der Lehnenneigung eingeklebt werden. Bohren Sie diese Löcher am besten vor dem Verkleben der Flächen.
Auflagen mit Abstandhaltern zusammenklemmen und die Dübelpunkte markieren.
Fräsen Sie nun mit der Dominofräse die Dübel-Langlöcher in das Kopfholz sowie in den oberen und unteren Querriegel.
Nun Kleber angeben, Dominodübel einsetzen, alles zusammenstecken und bis zum Trocknen verpressen.
Den unteren Querriegel der Sitzfläche müssen Sie mit der Handkreissäge schräg zuschneiden, ...
... anschließend nach unten hin mit der Feile abrunden.
Klemmen Sie jetzt die Sitzfläche zwischen die Gestellseiten (der Auflageriegel simuliert das später einzuschiebende Fußelement), markieren Sie mit dem Bohrer die Drehpunkte durch die Zapfensenkungen ...
... und bohren die Sacklöcher.
In diese Bohrungen kleben Sie mit dem Konstruktionsklebstoff je einen Alurohr-Abschnitt (Innendurchmesser ca. 8 mm).
Mit einer Zwinge pressen Sie jetzt M8er Einschlagmuttern von innen in die Bohrungen der beiden Seitenteile.
Zur Befestigung werden später M8er Schrauben von außen eingedreht. Die herausstehenden Gewinde dienen als Drehachse in dem Aluröhrchen.
Verbinden Sie jedoch zunächst Kopf- und Sitzfläche mit insgesamt drei Bändern.
Jetzt setzen Sie die Kopf-Sitz-Kombination mit den Schrauben ein. Das Gestell ist noch immer nur mit Zwingen verbunden!
Auf Höhe der seitlichen Bohrung im Kopfteil befestigen Sie einen Bleistift so, dass die Minenspitze auf Höhe der Bohrungsmitte liegt. Lehne hochklappen und den Kreisbogen auf die Seiten zeichnen.
Markieren Sie auf den demontierten Seiten die Einrast-Nuten für die Alubolzen ...
... und bohren dort mit dem Forstnerbohrer so tief, wie der Bolzen später vorsteht.
Den Rest stemmen Sie mit dem Beitel sauber weg. Nach vorne hin stemmen Sie eine durchgehende Nut.
Jetzt kleben Sie die Alu-Rundstäbe in das Kopfteil.
Nun bauen Sie das Stütz- und Fußelement: Erhöhte Standsicherheit bei Belastung des herabgeklappten Kopfteils wird durch die ausziehbare Stütze gewährleistet.
Die beiden Flächen bauen Sie so, wie im Kapitel zuvor geschildert.
Erst jetzt werden die Seitenteile durch die Querbretter miteinander verbunden. Hierzu kleben und schrauben.
Die Seiten durch Überblattung und mit Klebstoff verbinden, dann die Fräsungen für die Dübelaufnahme einbringen.
Jetzt verkleben Sie die Seiten mit den Flächen. Auf Rechtwinkligkeit achten!
Hier das fertige Fuß- und Stützelement.
Schieben Sie die beiden Bauteile vorne bzw. hinten ein und schrauben seitlich je einen Querholzdübel als Anschlag auf.
In die Lücke zwischen Fuß- und Stützelement schrauben Sie ein Auflagerklötzchen für die Sitzfläche auf die Seitenteile (Bildmitte).
Der Liegestuhl ist fertig! Wenn alles sauber geschliffen ist, können Sie das Holz mit Holzöl einlassen – dann vergraut das Material nicht so schnell.
Damit die Liege nicht allzu viel Platz wegnimmt, wenn sie nicht benötigt wird, haben wir sie so gebaut, dass sich das Lehnenelement flach auf die Sitzfläche klappen lässt. Außerdem lässt sich das hintere Stützelement unter das Gestell schieben. Dieses Bauteil hat übrigens die Funktion, die Rückenlehne zu stützen, wenn diese flach nach hinten abgeklappt ist. Wenn Sie sich versehentlich auf das Lehnenteil setzen, wird verhindert, dass die Liege wie bei einer Wippe vorne hochschnellt.
Die Lehne können Sie außerdem in drei Neigungswinkeln einhängen. Hierzu wird Sie mitsamt der Liegefläche leicht angehoben und die seitlich eingeklebten Alu-Bolzen in die entsprechende Nut hinabgelassen.
Hier ist die Verstellung der Rückenlehne von oben zu sehen. PRAXISTIPP: Damit jetzt nichts wackelt, müssen Sie beim Fräsen der Führungsschlitze sorgfältig und maßgenau arbeiten!
Wenn Sie dann auch das Fußteil herausgezogen haben, steht dem sommerlichen Sonnenbad nichts mehr im Wege.
Wer den Garten nicht nur als Pflegeobjekt sieht, sondern auch als Ort des Entspannens, der wird die Vorzüge einer Gartenliege zu schätzen wissen: sich einfach mal zurücklehnen und genießen. Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie diesen klassischen Liegestuhl selber bauen!
Dabei ist es gar nicht so einfach, eine hochwertige und dabei bezahlbare Liege zu finden, vor allem dann nicht, wenn man tendenziell groß und breit gebaut ist: In den durchschnittlichen Liegen fühlt man sich dann schnell eingepfercht oder hat das Gefühl, dass die Konstruktion unter einem zusammenbricht. Der klassische Liegestuhl aus klappbarem Holzrahmen und Segeltuchbespannung taugt auch eher als Requisite für einen Sketch als zum entspannenden Sonnenbad!
Bauplan: Liegestuhl mit Fußstütze
Nicht so bei unserem Liegestuhl, der mit einer Liegefläche von mehr als 205 cm Länge und 61 cm Breite seinesgleichen sucht. Unsere Sonnenliege ist dabei nicht nur stabil gebaut, sondern aufgrund der Materialwahl auch langlebig. Denn Lärchenholz besitzt auch ohne schützende Anstrichmittel eine hohe Resistenz gegen holzzerstörende Pilze. Das Holz wird dann mit der Zeit silbrig-grau. PRAXISTIPP: Möchten Sie das verhindern, empfiehlt sich die regelmäßige Pflege mit einem Holzöl.
Quelle: selbst ist der Mann 4 / 2011