Relaxliege Anleitung: Wellnessliege selber bauen
Nach einer harten Arbeitswoche gibt es doch nichts Schöneres als auf Balkon oder Terrasse zu entspannen. Mit dieser schlichten aber bequemen Saunaliege mit verstellbarer Rückenlehne genießen Sie die Sonnentage im eignen Garten.

Nach der Winterpause zieht es uns verstärkt in die Sonne. Wir haben das ideale Entspannungsmöbel als Bauplanthema für Sie!
Beginnen Sie mit dem Rahmen von Kopf- und Fußteil. Schneiden Sie die Schablonen aus dem Bauplan aus oder kopieren Sie ...
... sie und übertragen sie dann auf dünne Hartfaser- oder Sperrholzplatten. Dann sägen Sie die Bauteile genau aus.
Alle Holzteile sorgfältig schleifen. Je exakter die Schablonen sind, desto geringer ist anschließend die Nacharbeit an den Bauteilen.
Die Schablone nun auf das 27 mm starke und 190 mm breite Glattkantbrett legen und die Umrisse aufzeichnen.
Sägen Sie das Material etwas außerhalb der Kontur mit der Stichsäge zu. Sie benötigen jeweils zwei Sitz- und Lehnenholme!
Heften Sie die Schablone mit dünnen Drahtstiften innen auf den Holm-Rohling.
Mit einem Bündigfräser fahren Sie nun die Konturen der Schablone nach. Bei handgeführter Oberfräse ist der Aufwand etwas größer.
Nun zeichnen Sie den Falzbereich auf und fräsen mit dem Falzfräser und dem Parallelanschlag. Wegen der gerundeten Holme ...
... behutsam und schrittweise einsatzfräsen. Den Fräserradius am Anfang und am Ende sauber ausstechen.
Im Anschluss bohren Sie jeweils ein 10-mm-Loch für die Radachse in beide Sitzholme.
Markieren Sie nun exakt auf den Innenseiten der Sitzholme die Rasterpositionen für die Lehnenverstellung. Bohren Sie am Grund ...
... jeweils ein 12-mm-Loch, zeichnen von dort mit der Schmiege die Seitenflanken an und bohren ein zweites Loch vor das erste.
Dann stechen Sie die Flanken der Rasterung sauber aus. Die Einkerbungen exakt symmetrisch aus beiden Holmen anlegen.
Für die Gelenkschrauben (Verbindungsschraube von Lehnen- und Sitzteil) je ein 10-mm-Loch in die Holme bohren.
Weiter geht es mit den Füßen: Schneiden Sie zwei Rohlinge zu und mit der Gestell-Gehrungssäge für die Überblattung ...
... mehrfach lamellenförmig bis zur halben Materialstärke ein. Mit einem Hammer werden die Holzlamellen dann abgeschlagen.
Anschließend arbeiten Sie die Flanke mit einem scharfen Stechbeil sauber aus.
Erst jetzt werden die Konturen der Stuhlbeine auf die Bauteile übertragen.
Dann schneiden Sie die Beine mit der Stichsäge aus und schleifen die Konturen.
Passen Sie nun den Ansatz der Überblattung direkt dem Holm an – mithilfe eines dort aufgeklebten Streifens Schleifpapier.
Anschließend müssen Sie die Überblattung auch auf den beiden Holmen anfertigen. Zeichnen Sie hierzu die Kontur auf.
Das Gros des Materials im Bereich der Überblattung können Sie mit einem Forstnerbohrer abtragen. Tiefenstopp benutzen!
Auch hier die Flanken und die Flächen sorgfältig mit einem Stechbeitel nacharbeiten.
Die beiden Sitzholme sind nun fertig. Auf der gleichen Art und Weise führen Sie die Arbeitsschritte bei den Lehnenholmen aus.
Nun schneiden Sie die Glattkantbretter in 60 mm breite Lamellen entlang einer Schiene mit der Handkreissäge auf.
Längen Sie sie anschließend ab. Mit der Gestell-Gehrungssäge gelingt dies ausgezeichnet.
Damit alle Leisten der jeweiligen Baugruppen gleich lang sind, empfiehlt sich die Verwendung eines Längenanschlags.
In beide Kopfenden bohren Sie mittig ein Sackloch für einen 8-mm-Dübel. Exakt senkrecht und mit Tiefenstopp bohren!
Um die Dübellöcher auf die Holme über- tragen zu können, benötigen Sie mehrere Leistenabschnitte und Distanzhölzer.
Anschließend werden die Leisten num- meriert und ein Dübel-Markierstift in das Dübelloch der ersten Sitzleiste gesteckt.
Die Leiste am unteren Ende in den Holm- falz stellen, ausrichten und kräftig andrücken.
Ersetzen Sie nun die Leiste durch einen gleich breiten Leistenabschnitt. Dann folgt ein 15-mm-Distanzhölzchen für den Abstand.
Nun folgt die zweite Leiste mit eingesetztem Markierstift. Auf diese Weise übertragen Sie auch alle weiteren Leisten-Dübellöcher.
Sind alle Positionen markiert, bohren Sie am Zentrierpunkt die 8-mm-Löcher mit der Ständerbohrmaschine. Bohrtiefe einstellen!
Dies bei beiden Holmen durchführen. Danach können Sie die Füße mit wasser- festem Holzklebstoff anbringen.
Anschließend werden die Latten mit den Seitenteilen verklebt. Nicht vergessen: Auch in die Dübellöcher etwas Kleb- stoff geben.
Danach verkleben Sie auch das Lehnen- Element. Nicht zu viel Klebstoff angeben.
Weiter geht’s mit der Lehnenverstellung: Längen Sie die drei Bauteile ab, reißen die Überblattungsbereiche mit Hilfe eines ...
... Schreinerwinkels an und schneiden dort das Material mit der Gehrungssäge mehrfach bis zur halben Materialstärke ein.
Wie bereits bei den Füßen gezeigt, schlagen Sie die Lamellen ab und glätten die Bauteile mit einem Beitel.
Dann verkleben Sie die U-förmige Stütze.
In den überstehenden Enden der Querstre- ben bohren Sie mittig je ein Loch und drehen dort 10-mm-Schlüsselschrauben ein.
Anschließend sägen Sie den Kopf sauber ab und feilen den gut 12 mm hervorstehen- den Schraubenstumpf bei.
Den Verstellbügel schlagen Sie mit zwei ge- rollten Scharnieren an der entsprechenden Lehnenlatte (der fünften von unten) an.
Mit Schlossschrauben, Unterlegscheiben und selbstsichernden Hutmuttern verschrauben Sie nun beweglich das Kopf- mit dem Fußteil.
Zum Schluss folgen die Räder: Schneiden Sie zwei Scheibenräder im Durchmesser von rund 190 mm aus der Glattkantdiele.
Mit dem Scheibennutfräser wird das Mate- rial rundum genutet und für die Achse mittig mit einem 10er Bohrer durchbohrt.
Aus Vollgummi-Rundschnur (EPDM) schnei- den Sie nun mit geraden Schnittflächen zwei etwa 585 mm lange Stücke, ...
... geben etwas Sekundenkleber an und pressen beide Schnur-Enden exakt fluchtend fest gegeneinander.
Anschließend ziehen Sie die Gummiringe über die Radscheiben.
Längen Sie nun eine 10-mm-Gewindestange und ein etwa 16-x-2-mm-Alurohr ab.
Das Alurohr samt Unterlegscheiben zwischen die Holme halten, die Gewindestange durchschieben und die Räder verschrauben.
Der Nachbau unseres Bauplan-Themas (04/2017) ist nicht so schwer, wie Sie vielleicht denken. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt wie Sie die Relaxliege bauen!
Für unsere Wellnessliege eignet sich Fichte als Material besonders gut. Es ist preiswert und obendrein sehr leicht zu verarbeiten. Beachten Sie jedoch, dass Fichte sich unbehandelt nicht für Gartenmöbel eignet. Eine entsprechende Pflege ist vor der Nutzung unbedingt nötig. Eine Alternative zur klassischen Fichte ist Meranti. Dieser Sammelbegriff bezeichnet tropische Laubhölzer aus dem südostasiatischen Raum. Es eignet sich hervorragend für Gartenmöbel, da es nicht nur sehr robust, sondern auch pilz- und insektenresistent ist. Zudem hält es auch ohne Behandlung sehr lange; leicht pigmentiertes Holzöl zögert die Vergrauung durch UV-Strahlung noch weiter hinaus. Meranti hat jedoch auch einen großen Nachteil: Es ist nicht sonderlich ökologisch. Viele Arten sind gefährdet und die Abholzung erfolgt häufig illegal. Wer dennoch auf das Material zurückgreifen möchte, sollte auf das FSC-Gütesiegel achten. Dies versichert, dass das Holz aus nachhaltigem Anbau stammt.
Für Sauna & Pool: Relaxliege selber bauen
- Beitel
- Exzenterschleifer
- Gehrungssäge
- Handkreissäge
- Leimzwingen
- Oberfräse
- Spanngurte
- Stichsäge
Die Schablonen für die Werkstücke der Liege lassen sich am besten mit einer Stichsäge zuschneiden. Diese dann mit dünnen Drahtstiften auf die Holz-Rohlinge der Sitz- und Lehnenholme heften. Anschließend werden die Konturen der Schablone nachgefräst. Hierfür greifen Sie am besten auf einen Bündigfräser zurück. Haben Sie einen solchen nicht zur Hand funktioniert auch eine handgeführte Oberfräse. Die Arbeit ist hierbei allerdings etwas aufwendiger. Praxistipp: Möchten Sie sich das Bauen der Schablone komplett sparen, können die Bauteile auch einfach exakt zugeschnitten und die Sägekanten dann abgeschliffen werden.

Tipps zum Bau der Saunaliege
Mit diesen Tipps gelingt der Bau der Relaxliege garantiert:
- zum Bohren der Dübellöcher eine Ständerbohrmaschine verwenden
- sämtliche Löcher müssen die gleiche Tiefe aufweisen, daher die Bohrtiefe exakt einstellen
- ein Längenanschlag ist hilfreich, um die Leisten auf exakt die gleiche Länge zu bringen
- Distanzhölzer sind eine große Hilfe, um sicherzustellen, dass alle Holme den gleichen Abstand zueinander haben
- Spanngurte helfen dabei, die verklebten Teile zusammenzuhalten, bis der Kleber getrocknet ist
Fotos: sidm / Archiv
Quelle: selbst ist der Mann 4 / 2017