Zierblumen

Gladiolen pflanzen, pflegen und schneiden

Gladiolen begeistern mit großen Blüten in allen erdenklichen Farben, sind kinderleicht zu pflanzen und leicht zu pflegen. Wir zeigen, wie Sie die zauberhafte Zierblume in Ihrem Garten oder im Kübel kultivieren können.

bunte Gladiolen in einer Reihe gepflanzt. Lila, rosa, violett, gelb, orange
Gladiolen werden oft auf Feldern zum selbst schneiden gepflanzt, sind aber auch beliebte Gartenblumen. Foto: iStock / schmitzOlaf
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Gladiole mit den wichtigsten Eigenschaften: Mindestens 4 Stunden Sonne, Starkzehrer, Juli-September Blütezeit
Foto: selbst.de / iStock: LiliGraphie

Was sind Gladiolen?

Gladiolen tragen auch den weniger wohlklingenden Namen Siegwurz und gehören zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Ihre wissenschaftliche Gattung ist Gladiolus. 

Die meisten der 200 Gladiolen-Arten sind in wärmeren Regionen beheimatet, darunter Südeuropa, Vorderasien und Afrika. Dort gibt es zahlreiche Wildarten. In Deutschland ist die Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris) heimisch, sie kommt jedoch nur noch selten in freier Natur vor. 

Die Gartengladiole (Gladiolus × hortulanus) ist eine Hybridgruppe mit den Untergruppen Grandiflorus, Primulinus und Nanus. Ihre schlanke, hohe Gestalt bringt im Garten Höhe in Blumenbeete, dient aber auch hervorragend als Lückenfüller in Staudenbeeten und bezaubert als Solitäre in einem schmalen Beetstreifen, beispielsweise an der Hauswand. 

Ein kleiner Strauß lila Gladiolen in den Händen einer Frau mit weißem Hemd.  - Foto: iStock / Dudits
Bedeutung im Strauß

Gladiolen werden im Blumenstrauß gerne verschenkt, um Anerkennung auszudrücken, denn die die großblütige Pflanze steht für Stärke, Kriegsmut, Siegeswille, Stolz und Bewunderung. 

Im Beet blühen die Schönheiten hauptsächlich von Juli bis September, was sie zu einer beliebten Wahl für Sommergärten macht. Wegen ihrer zahlreichen, großen Blüten an nur einem Stängel, sind sie als Schnittblumen äußerst beliebt. 

Wichtige Arten und Sorten

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Gladiolus grandiflorus Alba in Großaufnahme. Große weiße Blüten
Gladiolus grandiflorus "Alba" begeistert mit rießigen, weißen Blüten. Foto: iStock / Iva Vagnerova

Grandiflora-Gladiolen sind für ihre großen Blüten bekannt und werden daher oft als großblumige Gladiolen bezeichnet. Es ist eine sehr beliebte Art für Beete im Garten. Durch Züchtungen sind zahlreiche unterschiedliche Sorten entstanden. Diese faszinieren mit einfarbigen, gefleckten oder gestreiften Blüten sowie Blüten mit helleren oder dunkleren Augen. 

Gladiolus dalenii , orangefarbene große Blüten einer Gladiolus dalenii
Gladiolus dalenii wird zwischen 60 und 120 cm groß. Foto: iStock / Barbara Gabay

Gladiolus dalenii, auch als Natal-Lilie oder Afrikanische Gladiole bekannt, zeichnet sich durch schwertförmige Blätter und lange, aufrechte Blütenstände aus. Sie blühen in gelb und orange bis rot variieren und oft kontrastreiche Muster aufweisen. Die Blütezeit erstreckt sich von Sommer bis Herbst. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 60 bis 120 Zentimetern und bevorzugt gut durchlässige, nährstoffreiche Böden sowie volle Sonne. 

Gladiolus palustris auf einer Wiese
Gladiolus palustris ist die einzige Gladiolen-Art, die in Deutschland heimisch ist. Foto: iStock / saraTM

Die Sumpf-Gladiole bildet von Juni bis Juli leuchtend rosa bis purpurrote Blüten, die in einem lockeren Blütenstand angeordnet sind. Gladiolus palustris wird etwa 30 bis 60 cm hoch und wächst bevorzugt in feuchten, sumpfigen Wiesen und Moorgebieten. Sie benötigt nährstoffarme, kalkhaltige Böden und ist auf solche spezialisierten Lebensräume angewiesen. Da diese Bedingungen immer seltener in ihrer Heimat wie Deutschland zu finden sind, ist diese Art stark gefährdet und steht in vielen Ländern unter Schutz. 

Standort & Pflanzzeit

Gladiolen bevorzugen sonnige Standorte und gut durchlässige, nährstoffreiche Böden. Die Blumen sind sogenannte Starkzehrer, müssen also über ihre gesamte Vegetationszeit mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Deshalb sollten Sie bereits bei der Pflanzung Kompost und Hornspäne ausbringen. 

Die beste Pflanzzeit für Gladiolenknollen ist im Frühling, nach den letzten Frösten. Am besten werden die Knollen Ende April gesetzt, dann kommen die frostempfindlichen Triebspitzen nach den Eisheiligen Mitte März und können so nicht erfrieren. 

Jedes Jahr ein neuer Standort!

Ähnlich wie Rosen sollten Gladiolen erst nach sechs Jahren erneut an denselben Standort gepflanzt werden. Kranke Knollen können die Erde verseuchen und die kontaminierte Erde steckt auch noch nach Jahren eigentlich gesunde Knollen an. Diese verlieren ihre Resistenz und werden ebenfalls krank. Suchen Sie daher jedes Jahr einen neuen Standort für die schöne Pflanze und untersuchen Sie Knollen vor dem Setzen auf Verfärbungen und Einsenkungen - sie deuten auf eine Krankheit hin.

Garten-Gladiolen können Wuchshöhen zwischen 50 und 120, manche sogar bis 200 Zentimeter erreichen. Je nach gewählter Art sollten Sie also unbedingt darauf achten, dass die Pflanzen einen windgeschützten Standort erhalten.

Folgen Sie dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung um Gladiolen richtig zu pflanzen: 

  1. Heben Sie mit dem Spaten oder der Handschaufel ein Pflanzloch aus, dass mindestens doppelt so tief wie die Knolle ist. Das sind zwischen zehn und fünfzehn Zentimeter. Die Tiefe ist nötig, damit der lange Stängel genug Halt im Boden bekommt.

  2. Lehmige und stark verdichtete Böden sollten Sie mit Sand auflockern. Gladiolen-Knollen reagieren sehr empfindlich auf Staunässe. Legen Sie die Knolle dann richtig-herum in das Pflanzloch. Die Oberseite erkennen Sie bei Knollen aus dem Vorjahr am Stängel, bei frisch gekauften Knollen an den Triebspitzen oder zumindest einer Verdickung, das sogenannte Auge.  

  3. Mischen Sie die ausgehobene Erde mit hochwertiger Pflanzerde und füllen Sie das Pflanzloch wieder auf. Drücken Sie die Erde etwas an. 

  4. Wässern ist nur nötig, wenn die Erde im Garten sehr trocken ist.

Viele schöne Blumen erfordern viele kleine Blumenzwiebeln setzen. Ein Zwiebelsetzer erleichtert die Arbeit enorm: 

Die beste Pflege

Nach der Pflanzung ist die meiste Arbeit bereits geschafft, damit sich die schöne Blütenpracht im Sommer auch entfalten kann, müssen die Zwiebelblumen aber auch gepflegt werden. 

Gießen und Düngen

Die Sommerblüher sollten nicht ganz austrocknen, Staunässe muss aber unbedingt vermieden werden, da die Knollen leicht zu faulen beginnen. Es empfiehlt sich demnach Gladiolen mäßig zu gießen. 

Schnitt-Zeitpunkt für Gladiolen

Sobald sich die ersten Blüten an der Gladiole öffnen, kann die Blume für die Vase geschnitten werden. Lassen Sie etwa vier bis fünf der schwertförmigen Blätter am zurückbleibenden Stängel stehen, damit die Knolle vital bleibt und sich im neuen Jahr eine neue Schnittblume entwickeln kann. 

Wenn beim Pflanzen bereits Kompost und Hornspäne eingearbeitet wurde, sollte die erste Düngung etwa vier Wochen nach der Pflanzung vorgenommen werden. Ein kaliumbetonter Blumendünger kann die Haltbarkeit der großen Blüten unterstützen. 

Gladiolen überwintern

Die Zwiebel der Gladiole ist frostempfindlich und sollte daher im Herbst ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Dafür graben Sie die Zwiebel nach dem ersten Nachtfrost aus und säubert diese. Bei dieser Gelegenheit können Sie kaputte, kranke und alte Knollen direkt aussortieren.

Die gesunden Knollen werden am besten in grobem Sand überwintert. Bedecken Sie die Zwiebeln dafür vollständig mit grobem Sand und lagern Sie diese am besten in einer Holzkiste in einem kühlen, aber frostfreien, Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit. 

Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Gladiolen überwintern, finden Sie hier:

Vermehrung

Gladiolen lassen sich am besten durch Teilung vermehren. Die meisten Sorten bilden ohne Ihr Zutun  Tochterknollen. Sie sind oft über kurze Ausläufer mit den Mutterknollen verbunden. Sobald Sie die Zwiebeln im Herbst ausgraben, um sie zu überwintern, können Sie die kleineren Knollen von den Mutterzwiebeln trennen.

Sie können mit den älteren Knollen in Sand eingeschlagen werden. Noch besser pflanzt man die Tochterknollen jedoch in Anzuchterde und kultiviert sie an einem hellen, frostfreien Platz vor. So kann auch die Blütezeit etwas nach vorne verschoben werden, denn die vorgetriebenen Zwiebeln werden schneller Blüten ausbilden, wenn sie im Mai ausgepflanzt werden. 

Gladiolen im Topf

Wenn Sie keinen eigenen Garten haben oder lieber Ihre Terrasse und Ihren Balkon mit der Farbenpracht großblumiger Pflanzen schmücken möchten, können Sie Gladiolen auch in Kübeln oder Töpfen pflanzen.

Wählen Sie einen großen Topf. Es sollten fünf bis fünfzehn Knollen mit einem Abstand von zehn bis fünfzehn Zentimetern darin Platz finden. Füllen Sie den Topf zunächst mit einer Drainageschicht, zum Beispiel aus Blähton, und geben Sie darauf hochwertige Blumenerde. Bedecken Sie die Knollen mit einer zehn bis fünfzehn Zentimeter dicken Schicht Blumenerde und gießen Sie die frisch gepflanzten Knollen nur mäßig an.

Gladiolen im Kübel
Gladiolen lassen sich auch im Topf kultivieren. Sie brauchen dann wöchentlich Dünger. Foto: iStock / Alexander Shapovalov

Gladiolen im Kübel brauche Fingerspitzengefühl: Achten Sie darauf, dass das Wasser immer gut abfließen kann und sich keine Staunässe bildet. Sobald die Blüte ansetzt, sollten Sie die Gladiolen im Topf wöchentlich mit einem Blumendünger düngen.

Krankheiten und Schädlinge

Gladiolen werden durch Staunässe für verschiedene Krankheiten anfällig. Dazu gehört Knollen- und Stängelfäule, beide werden von Pilzerregern, etwa Fusarium und Sclerotina verursacht.

Auch die gefürchtete Blattfleckenkrankheiten kann an Gladiolen auftreten. Sind Ihre Gladiolen davon betroffen, sollten Sie die befallenen Pflanzen sofort samt Zwiebel über den Hausmüll entsorgen.

Damit andere Knollen nicht infiziert werden, sollten Sie diese vor dem Einlagern zunächst einer desinfizierenden Behandlung unterziehen: Legen Sie die gereinigten Gladiolen-Zwiebeln etwa eine halbe Stunde in ein 53 °C heißes Wasserbad. Bei dieser Temperatur sterben die meisten Krankheitserreger, die Knolle erleidet jedoch keinen Schaden. Danach sollten die Zwiebeln einige Minuten in kaltes Wasser gelegt und anschließend gut durchgetrocknet werden, ehe Sie in ihr Winterquatier umziehen dürfen.  

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