Auch wenn es im Prinzip nicht schwer ist, so stellt das Fliesen im Außenbereich hohe Anforderungen an die Ausführung und ans Material. Fehler werden hier sehr schnell bestraft. Hinzu kommen Sicherheitsaspekte, vor allem auf Eingangstreppen.
Außentreppe fliesen
Ansichtssache?! Schön, aber schmutzempfindlich sind die weiß gestrichenen Setzstufen. Pflegeleichter wären auch hier Fliesen.
Foto: sidm / LD Außentreppe fliesen
Zustand vorher: Die Treppe war vormals mit (morschen) Holzdielen belegt, die man einfach aufnehmen konnte. Die alten Betonstufen zunächst gründlich reinigen, am besten mit einem Hochdruckreiniger.
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Die Setzstufen bzw. Stirnseiten der Treppe weitestgehend glätten, Überstände ggf. mit einem Meißel entfernen.
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Die Trittstufen werden mit Mörtel begradigt. Die Schalung beginnt mit dem Bau eines Hilfsmittels: Zwei Stücke Schalbretter im ...
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... 90-Grad-Winkel an ein Schalbrett schrauben, so lassen sich die Bretter alle gleichmäßig vorne an der Setzstufe befestigen.
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Die Dicke des Schalbrettabschnitts entspricht hier auch der nötigen Ausgleichsschicht, die zur Tür hin aufgebracht wird. Praxistipp: Berücksichtigen Sie die jeweilige Fliesenhöhe (die Oberkante Fußboden darf später nicht höher liegen als die Unterkante der Eingangstür) sowie ein Gefälle nach vorne von etwa zwei Grad! Entsprechend hohe Holzleisten hinten, die man später entfernt, helfen beim Abziehen des Mörtels auf einheitlichem Niveau.
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Ist das Schalbrett ausgerichtet, verschrauben Sie es an der Setzstufe. Die kurzen, waagerechten Brettabschnitte entfernen Sie anschließend wieder.
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Wichtig: Grundieren Sie die gesäuberte Fläche nun mit einer Haftbrücke.
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Universal-Reparaturmörtel mit Wasser anrühren, hier 25 kg mit ca. 4,6 l (jeweils Packungsangaben beachten).
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Zur Tür hin die für das Gefälle entsprechend hohe Holzleiste aufstellen (Diese sorgt an der Eingangstür auch für eine Fuge zur Entkopplung, die später mit Silikonverschlossen wird) und den Mörtel bis zum Schalbrett hin einfüllen.
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Mit Glättkelle oder einem Abziehwerkzeug die Mörtelfläche über die Holzbegrenzung abziehen.
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Nach kurzem Anziehen die Oberfläche mit Filz- und Reibebrett schön glätten.
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Die Holzleiste an der Tür vorsichtig entfernen, sobald der Mörtel steif genug ist. Dann bringen Sie weitere Schalbretter wie oben beschrieben an, säubern die Stufen und rühren ggf. nochmals Mörtel an. Praxistipp: Achten Sie auf gleichmäßige Stufenhöhen: Das Ausbessern bietet die Chance zur Nachbesserung, was allerdings auf entsprechender Höhe montierte Schalbretter voraussetzt!
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Stellen Sie je eine Holzleiste hinten an die Setzstufe. Nach dem Auffüllen mit Mörtel entfernen Sie die Leisten wieder.
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Bis auf die Anschlussfugen an der Eingangstür, die mit Silikon verfugt wird, füllen Sie die Lücken mit Mörtel auf.
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Fortlaufend den aufgebrachten Mörtel nach kurzem Anziehen mit dem Reibebrett verdichten und glätten.
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Hat der Mörtel abgebunden, entfernen Sie die Schalbretter. Gut klappt das, wenn man die Bretter vorher mit Schalöl einstreicht.
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Die Bohrlöcher der Schalbretter mit Mörtel schließen oder ggf. die komplette Setzstufe beispachteln und mit Mörtel glätten.
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Eine gleichmäßige Auftragsstärke erzielen Sie, indem Sie den Mörtel mit einer Zahnkelle aufziehen und dann glattreiben.
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Die ausgebesserte und geglättete Betontreppe nun gut austrocknen lassen (vor direkter Sonnenstrahlung schützen. Trocknungsdauer abhängig von der Temperatur, die nicht unter 5 oder über 30 Grad Celsius liegen sollte; mindestens ein Tag pro Millimeter Mörtelstärke). Alternative Eingänge sind vorteilhaft, denn in der Trocknungszeit kann die Treppe nicht betreten werden.
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Flucht- und Angelpunkt ist die Treppenmitte: Markieren Sie sie durch Spannen einer Maurerschnur von oben nach unten.
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Beginnen Sie entweder mit der Fliesenmitte mittig oder sehen Sie dort wie hier eine Fuge vor und alle Fliesen rechts und links davon. Was auch von der gewählten Fliesengröße abhängt: Achten Sie darauf, dass die Fliesen zu den Rändern nicht zu schmal auslaufen, um schwere Zuschnitte und eine unschöne Optik zu vermeiden.
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Meist werden Sie die Fliesen zu den Seiten hin kürzen müssen. Dies können Sie mit Winkelschleifer und Diamanttrennscheibe ...
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... oder mit einer Fliesenschneidemaschine vornehmen. Berücksichtigen Sie beim Zuschnitt auch die gewünschte Fugenbreite. Empfehlenswert ist eine Mindestfugenbreite von 3 mm.
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Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie alle Fliesen zunächst zuschneiden und trocken auslegen – so sehen Sie, ob alles passt.
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Rühren Sie dann einen für außen geeigneten Fliesenkleber an (kunststoffvergüteten und frostsicheren Flexkleber).
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Ziehen Sie den Fliesenkleber mit Zahnspachtel oder Zahnkelle stufenweise auf und durchkämmen ihn längsseits.
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Dann die Fliesen schräg einlegen. Für einen gleichmäßigen Fugenverlauf Schnüre oder Fliesenkreuze als Hilfsmittel einsetzen.
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Sind die Fliesen verlegt, können Sie je nach Kleberart nach wenigen Stunden oder nach einem Tag verfugen (Beachten Sie die jeweiligen Packungsangaben!). Den Fugenmörtel ...
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... mit einem Fuggummi grob einbringen und mit einem Schwammbrett vollständig in die Fugen einschlämmen.
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Mit Schwammbrett, Schwamm und Tüchern die Fläche nach und nach säubern.
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Warten Sie damit nicht zu lange, sonst wird es vor allem auf dunklen Fliesen schwierig, die Zementschleier zu entfernen.
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Unser Bauherr hat abschließend die Setzstufen mit Fassadenfarbe gestrichen.
Foto: sidm / LD
Der wohl häufigste Fehler beim Fliesenlegen auf Eingangstreppen ist falsches Material! So muss man nicht nur einen für außen geeigneten frostsicheren Belag auswählen – ob Klinkerplatten oder Feinsteinzeugfliesen –, sondern ebenso frostsicheren Mörtel und Kleber.
Checkliste Werkzeug
Bohrmaschine mit Rührquirl
Fliesenschneider
Fugengummi
Glättkelle
Hochdruckreiniger
Maurerkelle
Reibebrett
Schwamm
Wasserwaage
Zahnkelle
Dabei handelt es sich um so genannte Flexkleber und Flexfugenmörtel. Die sind zwar etwas teurer als Standardmörtel, verkraften aber durch ihre Kunststoffzusätze dauerhaft Minustemperaturen. Damit beugt man auch Rissbildung in den Fugen vor und verhindert Feuchteeintritt. Hohlräume unter den Fliesen vermeiden Sie durch einen ebenen Untergrund und das Buttering-Floating-Verfahren, bei dem man den Fliesenkleber auf Untergrund und Fliesenrückseite aufkämmt.
Müssen Sie den Untergrund wie in unserem Beispiel ausbessern, können Sie Estrich-Beton oder Universal-Reparaturmörtel verwenden (Zementmörtel, Druckfestigkeitsklasse M15, Mörtelgruppe NM III). Bei der Fliesenwahl der Eingangstreppe unbedingt auf die Rutschhemmung achten: Der Belag sollte den Klassen R 10 oder gar R 11 entsprechen.
Eingangstreppe: Fliesen & Profile
Die Problemstelle auf Treppen ist stets die Kante zwischen Tritt- und Setzstufe. Aber man kann sie auf verschiedene Weise vor Beschädigungen schützen.
Nachträglich oder integriert: Die Fliesen auf einer Treppe sollten längsseits immer auf einer Höhe verlaufen, nach vorne jedoch ein leichtes Gefälle aufweisen. Zum Schutz der Treppenkante gibt es Winkelprofile, die man nachträglich aufschrauben kann, oder – sehr praktisch – Stufenfliesen, also spezielle Fliesen, die serienmäßig vorne eine abgewinkelte Kante aufweisen.
Direkt profiliert: Verschiedene Profile lassen sich beim Fliesenlegen einbinden. Fliesenkleber an Setz- und Trittstufe aufziehen, Fliesenprofil oben an der Kante andrücken und Stufen mit Fliesen belegen. An der Kante liegt das Profil im Kleber, die Fliese auf der Trittstufe schließt vorne an, nach unten folgt die nächste Fliese. Gut sind auch spezielle Einschubprofile, bei denen die Fliesen an Tritt- und Setzstufe unter der Oberseite des Profils eingeschoben werden.