Origanum vulgare

Dost – Ein vielseitiges Kraut für Garten und Küche

Dost (Origanum vulgare), auch als Wilder Majoran oder Oregano bekannt, ist ein beliebtes Kraut in Gärten und Küchen rund um den Globus.

Dost Origanum vulgare
Foto: iStock/Leonsbox
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Während der Begriff „Oregano“ häufig für die kulinarische Verwendung (z. B. in mediterranen Gerichten) verwendet wird, spricht man im deutschsprachigen Raum bei Wildvorkommen oftmals von „Dost“ oder „Wildem Majoran“. Dieses vielseitige Kraut gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und überzeugt sowohl durch sein kräftiges Aroma als auch durch seine robuste Natur. Für Hobbygärtner und Naturfreunde bietet Dost zahlreiche Vorteile: Er ist relativ pflegeleicht, winterhart und zieht bestäubende Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an.

In diesem ausführlichen Pflanzenporträt erfahren Sie alles Wichtige über Standort, Boden, Pflege, Vermehrung, typische Krankheiten und Schädlinge – und warum Dost in keiner Kräuter- oder Heilpflanzensammlung fehlen sollte. Erhalten Sie zudem wertvolle Tipps rund um die kulinarische und medizinische Nutzung und entdecken Sie, wie Sie das Kraut auch im Topf oder auf dem Balkon erfolgreich anbauen können.

Dost Pflanzenportrait mit allen wichtigen Informationen zum Origanum vulgare
Foto: selbst.de / iStock/ Orest Lyzhechka

Was ist Dost?

Botanische Einordnung und Herkunft Der Echte Dost (Origanum vulgare) ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die in vielen Teilen Europas beheimatet ist. In der Natur findet man ihn oft an trockenen Hängen, Waldrändern und Böschungen. Unter seinen Synonymen finden sich neben „Wilder Majoran“ auch regionale Bezeichnungen wie „Wanzenkraut“ oder schlicht „Oregano“.

Allgemeine Merkmale und Besonderheiten

  • Wuchs: Zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch, buschig und horstbildend.

  • Blütezeit: Juli bis September. Typisch sind zierliche, hellrosa bis purpurfarbene Blüten.

  • Familie: Lippenblütler (Lamiaceae).

  • Standort: Liebt sonnige und warme Plätze.

  • Boden: Durchlässig, eher kalkhaltig, pH-neutral bis alkalisch.

  • Winterhärte: Vollständig winterhart; meist kein Winterschutz nötig.

Dost ist nicht nur ein absoluter Bienenmagnet, sondern wird auch seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde verwendet. Er gilt als antibakteriell und entzündungshemmend; in Form von Tee oder Aufgüssen kann er verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit haben.

Wichtige Sorten für den Anbau

Ein besonderer Vorteil des Dost ist seine Sortenvielfalt. Jede Variante hat charakteristische Eigenschaften in Bezug auf Aroma, Blattfarbe oder Wuchseigenschaften. Hier ein Slider mit fünf gängigen und beliebten Sorten:

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Blühender Origanum vulgare subsp. hirtum (Griechischer Oregano)
Foto: iStock/svehlik

Der Origanum vulgare subsp. hirtum (Griechischer Oregano) mit seinen weißen Blüten und kompakten Wuchszeichnet sich durch seinintensives Aroma, häufig in mediterranen Gerichten, aus und ist ideal für Kräuterbeete und sonnige Standorte geeignet.

Origanum vulgare Aureum (Gold-Dost)
Foto: iStock/Kristine Radkovska

Der Origanum vulgare 'Aureum' (Gold-Dost) hat einauffälliges, gelbliches Laub und dekorative Erscheinung und ein etwas milderes Aroma. Er eignet sich hervorragend in bunten Kräuterbeeten.

Blütenpracht des Origanum vulgare Compactum (Kompakter Dost)
Foto: iStock/LiuSol

Derbesonders kleinwüchsige Origanum vulgare 'Compactum' (Kompakter Dost) ist ideal für Kübel, Balkone oder kleine Gärten geeignet und besitzt trotz niedriger Höhe eine üppige Blütenpracht.

Standort und Boden – Wo gedeiht Dost am besten?

Damit sich der Dost rundum wohlfühlt und üppig blüht, braucht er vor allem eines: viel Sonnenschein!

Lichtverhältnisse

Sonnig bis vollsonnig: Je mehr Sonnenstunden die Pflanze abbekommt, desto intensiver das Aroma.

  • Halbschatten verträgt Dost zwar, kann sich dort aber weniger ausgeprägt entwickeln.

Bodenbeschaffenheit

  • Durchlässig & kalkhaltig: Ein leicht alkalischer Boden unterstützt das Wachstum.

  • Trocken bis mäßig feucht: Staunässe unbedingt vermeiden, da die Wurzeln empfindlich reagieren.

  • Nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich: Allzu üppige Düngung ist nicht nötig; insbesondere im Freiland ist meist eine Grundversorgung ausreichend.

Tipp

Testen Sie den pH-Wert Ihres Gartenbodens. Liegt er zwischen 6,5 und 7,5, ist das optimal für Dost.

Dost richtig pflanzen und pflegen

Pflanzzeitpunkt und -abstand

Die beste Zeit, um Dost im Freien zu pflanzen, ist im Frühjahr (April/Mai), sobald keine starken Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Da Dost recht buschig wächst, sollte ein Pflanzabstand von etwa 25 bis 30 Zentimetern eingehalten werden – so haben die Pflanzen ausreichend Platz, sich zu entfalten.

Dost im Topf: Für den Balkon oder die Terrasse eignen sich kompakte Sorten wie Origanum vulgare 'Compactum'. Achten Sie hier auf eine gute Drainage (z. B. Tonscherben am Topfboden), um Staunässe zu vermeiden.

Gießen und Düngen

  • Gießen: Dost hat einen geringen bis mäßigen Wasserbedarf. In langen Trockenperioden oder bei Topfkulturen sollten Sie jedoch regelmäßig, aber mäßig gießen.

  • Düngen: Eine zurückhaltende Düngung ist sinnvoll. Nutzen Sie im Frühjahr eine Gabe Kompost oder einen organischen Dünger (z. B. Hornspäne). Bei Topfpflanzen kann ein Flüssigdünger alle vier bis sechs Wochen verabreicht werden.

Checkliste: Pflege des Dost

Standort: Sonnig, warm, durchlässiger Boden.

Pflanzung: Ab April/Mai ins Freiland setzen oder in Töpfe pflanzen.

Gießen: Nur bei anhaltender Trockenheit; Topfpflanzen häufiger.

Düngen: Mäßig, bspw. mit Kompost oder organischem Dünger.

Rückschnitt: Nach der Blüte zurückschneiden, um buschiges Wachstum anzuregen.

Überwinterung

Dost ist in der Regel winterhart und benötigt keinen speziellen Schutz. Bei sehr strengen Frösten kann aber – vor allem bei Topfpflanzen – ein Vlies oder das Umwickeln des Topfes mit Jute sinnvoll sein. Gießintervalle im Winter stark reduzieren, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Origanum vulgare vermehren

Wer einmal Gefallen an Dost gefunden hat, wird oft mehr Pflanzen haben wollen, um beispielsweise einen ganzen Kräutergarten anzulegen. Für die Dost Vermehrung bieten sich mehrere Methoden an:

Aussaat

  • Zeitpunkt: Ab März in Anzuchtschalen oder direkt ins Beet, sobald es wärmer wird.

  • Vorgehen: Feines Saatgut dünn verteilen und leicht andrücken. Auf ausreichend Licht achten, denn Dost ist ein Lichtkeimer.

  • Pikieren: Nach dem Auflaufen der Sämlinge in kleine Töpfe pikieren und später ins Freiland setzen.

Stecklinge

  • Geeigneter Zeitpunkt: Von Mai bis Juli können junge, noch weiche Triebspitzen geschnitten werden.

  • Vorgehen: Stecklinge von etwa 7–10 cm Länge abschneiden, untere Blätter entfernen und in lockere Anzuchterde stecken.

  • Pflege: Gleichmäßig feucht halten (nicht nass!) und an einem halbschattigen Ort kultivieren. Nach wenigen Wochen wurzeln die Stecklinge an und können in größere Töpfe oder ins Beet umziehen.

Teilung

  • Etablierter Horst: Ältere Dost-Pflanzen (etwa ab dem zweiten oder dritten Standjahr) lassen sich gut teilen.

  • Vorgehen: Wurzelballen ausgraben, vorsichtig in zwei oder mehr Teile teilen und die Teilstücke an anderer Stelle neu pflanzen.

  • Vorteil: Teilung sorgt für eine natürliche Verjüngung der Pflanzen und fördert einen kompakteren Wuchs.

Schneiden des Dosts – Wann und wie?

Rückschnitt zur Förderung der Blüte

Der Hauptschnitt erfolgt meist nach der Blüte (ca. ab September). Dabei kürzt man die verblühten Stängel großzügig zurück. Dieser Rückschnitt führt zu einer Verdichtung und fördert den Austrieb frischer Triebe im nächsten Frühjahr.

Formschnitt für dichten Wuchs

Ein leichter Formschnitt im Frühjahr (entfernen Sie abgestorbene oder zu lange Triebe) hilft, die Pflanze buschig zu halten. Achten Sie dabei darauf, nicht in verholzte Stellen zu schneiden, da diese schlechter wieder austreiben.

Was tun mit dem Schnittgut?
  • Frische Triebspitzen können hervorragend getrocknet werden, um sie als Gewürz zu lagern.

  • Das Schnittgut ist ein aromatischer Zusatz für Kompost, denn Dost wirkt leicht antibakteriell.

Krankheiten und Schädlinge bei Dost erkennen und behandeln

Dost (Origanum vulgare) gilt als relativ robust, doch wie jede Pflanze kann auch er von Krankheiten und Schädlingen betroffen sein.

Mehltau

  • Erkennbar an weißem, mehlartigem Belag auf den Blättern.

  • Vorbeugung: Ausreichend Pflanzabstand, für gute Luftzirkulation sorgen, nicht übermäßig düngen.

  • Bekämpfung: Stark befallene Teile entfernen, mit einem biologischen Fungizid oder Hausmitteln (z. B. Milch-Wasser-Gemisch) behandeln.

Wurzelfäule

  • Tritt bei Staunässe auf.

  • Vorbeugung: Gute Drainage, nicht zu häufig gießen.

  • Bekämpfung: Stark befallene Pflanzen retten sich oft nicht mehr; daher schon beim Pflanzen auf durchlässigen Boden achten.

Blattläuse

  • Bei jungen Trieben möglich. Vorbeugung: Natürliche Fressfeinde (Marienkäfer) im Garten fördern.

  • Bekämpfung: Mit einem kräftigen Wasserstrahl abspülen oder biologische Pflanzenschutzmittel verwenden.

Tipp

Weitere Informationen rund um das Thema Pflanzenschutz und ökologische Schädlingsbekämpfung finden Sie hier:Pflanzenschutz im Überblick.

Verwendung von Dost in Küche und Heilkunde

Kulinarische Nutzung

Dost ist aus vielen Küchen nicht wegzudenken, speziell wenn man ihn als „Oregano“ kennt. Er verfeinert Saucen, Pizza, Fleisch- und Gemüsegerichte. Interessant ist auch sein Einsatz in traditionellen Gewürzmischungen:

  • Za’atar (za atar gewürzmischung): Eine beliebte Gewürzmischung aus dem Nahen Osten, die häufig Oregano bzw. Dost, Thymian, Sumach und Sesam enthält.

  • Französische Gewürzmischungen: Neben Majoran und Thymian findet auch Oregano gelegentlich Verwendung, etwa in Kräuter der Provence. Schauen Sie dazu gerne in unseren Artikel:Französische Gewürzmischung mit Oregano

Frische Dost-Blättchen haben ein intensives Aroma – am besten kurz vor der Blüte ernten, dann sind die Wirkstoffe und ätherischen Öle besonders konzentriert.

Medizinische Anwendungen

In der Naturheilkunde gilt Dost als traditionelles Heilkraut. Er soll u. a.:

  • Verdauungsfördernd wirken

  • Entzündungen im Rachenbereich lindern (als Tee oder Gurgellösung)

  • Ätherische Öle enthalten, die antiseptische Eigenschaften haben

Ein Teeaufguss aus Dost-Blättern kann bei Husten und Schnupfen lindernd wirken. Allerdings ist wichtig, bei ernsthaften Beschwerden immer ärztlichen Rat einzuholen.

Gärtnertipps aus Erfahrung

Erfahrene Hobbygärtner schwören darauf, Dost mit anderen mediterranen Kräutern wie Thymian oder Rosmarin zu vergesellschaften. So entsteht ein Kräuterbeet, das nicht nur optisch ansprechend wirkt, sondern auch von ähnlichen Standortansprüchen profitiert: viel Sonne und wenig Wasser. Folgende Tipps haben sich in der Praxis bewährt:

  1. Mulchen: Eine dünne Mulchschicht (z. B. aus Kies) um die Pflanze hält Unkraut fern und speichert Wärme.

  2. Regelmäßiger Rückschnitt: Wer möchte, dass Dost immer wieder neu austreibt und buschig bleibt, sollte die Blütenansätze regelmäßig ernten oder abschneiden.

  3. Bienenfreundlich: Durch seine lange Blütezeit (bis in den Spätsommer) ist Dost eine wertvolle Bienenweide.

  • Saatgut und Jungpflanzen: Im Fachhandel, Gartencenter oder online (z. B. Amazon, spezialisierte Kräuter-Shops) erhältlich. Achten Sie auf zertifiziertes Saatgut, um gute Keimergebnisse zu erzielen.

  • Düngemittel: Organische Dünger wie Hornspäne oder Kompost sind oft kostengünstig und schützen die Umwelt. Bei Bedarf kann auch auf Flüssigdünger für Kräuter zurückgegriffen werden.

  • Gartenzubehör: Eine Gießkanne mit feiner Brause, Gartenschere mit scharfer Klinge und ein pH-Test-Kit sind sinnvolle Anschaffungen, wenn Sie Dost und andere mediterrane Kräuter kultivieren möchten.

Fazit – Warum Dost eine Bereicherung für jeden Garten ist

Dost (Origanum vulgare) ist ein wahrer Alleskönner: Er sieht hübsch aus, lockt Bienen und Schmetterlinge an, bereichert die Küche mit intensivem Aroma und kann nebenbei noch in der Naturheilkunde punkten. Ob Sie ihn im Beet oder im Topf halten, das Kraut erweist sich als äußerst anpassungsfähig und pflegeleicht. Dank zahlreicher Sorten mit unterschiedlicher Wuchshöhe oder Blattfarbe lässt sich ein vielseitiges Kräuterparadies gestalten.

Wer bienenfreundliche und aromatische Kräuter liebt, wird mit Dost seine Freude haben – nicht zuletzt auch deshalb, weil er robust, winterhart und pflegeleicht ist. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl bei Standortwahl, Gießen und Rückschnitt steht einer reichen Ernte aromatischer Blättchen nichts im Wege!

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