Bauplan Vogelfutterhaus Futterhaus und Nistkasten selber bauen
Am 1. März beginnt die Brutzeit – sie geht bis Ende September. Doch auch wenn schon viele Vögel mit der Brut begonnen haben, ist jetzt die richtige Zeit für den Nistkasten-Bau. Unser Bauplan (SE 06/2020, Bauplan leider vergriffen) zeigt, wie Sie ein Futterhaus und Nistkasten selber bauen!

Denken Sie beim Aufstellen des Nistkastens und des Vogelfutterhauses daran, dass die Vogelhäuser keine reine Dekoration für den Garten sind, sondern Rückzugsräume für heimische Vogelarten! Ein sicherer und geschützter Ort sollte daher selbstverständlich sein!
Foto: sidm / MMMPausen Sie die Front- bzw. Rückseite des Vogelhauses vom Bauplan auf ein Papier und schneiden daraus eine Schablone zu.
Foto: sidm / MMMAnschließend schneiden Sie zwei ausreichend große Holzplatten aus 18-mm-Kieferoder Fichte-Leimholz zu.
Foto: sidm / MMMNun reißen Sie sorgfältig die Kontur auf jede der beiden Holzplatten auf.
Foto: sidm / MMMMit der Stichsäge schneiden Sie zunächst die Außenkontur aus. Pendelhub ausschalten bzw. auf kleine Stufe stellen und langsam vorschieben, um den Ausriss zu
minimieren.
Danach bohren Sie zwei Löcher in die Ecken der Einflugöffnung: Bohren Sie die Löcher möglichst senkrecht – entweder mit dem Bohrständer oder von Hand!
Foto: sidm / MMMJetzt können Sie auch die Einflug-Pforte sauber herausschneiden.
Foto: sidm / MMMJetzt schneiden Sie die zwei Giebel-Verbinder zu und bohren jeweils zwei Dübellöcher in die Köpfe.
Foto: sidm / MMMMit Dübel-Markierspitzen übertragen Sie nun die Dübellöcher des unteren, liegenden Verbinders auf die erste Giebelwand.
Foto: sidm / MMMDanach wiederholen Sie dies mit dem oberen, stehenden Verbinder. Dann bohren Sie die Dübellöcher an den Markierungen.
Foto: sidm / MMMMit wasserfestem Holzklebstoff aus der Kartusche und eingesetzten Dübeln verkleben Sie dann die Verbinder auf der Wand.
Foto: sidm / MMMKlemmen Sie nun außen am Fuß der zweiten, senkrecht stehenden Giebelwand zwei Holzstreifen fest.
Foto: sidm / MMMNehmen Sie (nach dem Abbinden des Klebers) die Giebelseite mit den Verbindern und setzen dort die Markierspitzen ein.
Foto: sidm / MMMNun führen Sie die Giebelwände innerhalb der Schienen zusammen. Achten Sie darauf, dass die Wände senkrecht stehen, ggf. einen Winkel zur Kontrolle verwenden.
Praxistipp: Wenn die beiden Verbinder an der zweiten Giebelwand anliegen, drücken Sie die Bauteile kurz und kräftig zusammen.
Bohren Sie auch an den Spitzenabdrücken der zweiten Wand die insgesamt vier Sacklöcher für die Dübel.
Foto: sidm / MMMDie Giebel werden jetzt verklebt und bis zum Abbinden verpresst.
Foto: sidm / MMMNun schneiden Sie mit der Handkreissäge aus Leimholz 10 mm breite Holzstreifen für die Wände zu. Alternativ Fertigleisten verwenden.
Foto: sidm / MMMÜberprüfen Sie noch einmal die Tiefe des Hauses, um die Mindestlänge der Wandleisten zu bestimmen.
Foto: sidm / MMMIn unserem Fall stehen die Leisten gleichmäßig über! Längen Sie alle Leisten auf das gleiche Maß ab.
Foto: sidm / MMMFür den Blockbohlen-Charakter haben wir die Hölzer rundum mit der stationären Oberfräse gefast.
Foto: sidm / MMMAm Kopf besteht vor allem bei den kurzen Kanten ein erhöhtes Ausriss-Risiko. Diese Kanten haben wir mit der Feile gefast.
Foto: sidm / MMMLegen Sie das Haus nun auf eine Seite und geben Sie zwei gleichmäßige Klebstoff-Raupen an die konkavgeschnittenen Wandbögen – nicht zu viel Klebstoff auftragen!
Praxistipp: Bevor Sie den Klebstoff auftragen, sollten Sie die Leisten trocken auflegen. So prüfen Sie, ob Sie richtig auskommen!
Richten Sie die unterste Leiste aus und fixieren Sie sie mit einer Leimklammer. Anschließend nach und nach alle weiteren Leisten bündig einlegen.
Foto: sidm / MMMSie können auch die Leisten untereinander verkleben. Erforderlich ist dies jedoch nicht.
Foto: sidm / MMMSind beide Seitenwände beplankt, geht es an das Dach: ...
Foto: sidm / MMMFür dessen Eindeckung werden 5-x-40-mm-Massivholzleisten verwendet.
Foto: sidm / MMMNach dem Ablängen – die Dachleisten sollten etwas weiter überstehen als die Wandhölzer – brechen Sie die Schnittkanten.
Foto: sidm / MMMReißen Sie nun auf den Dachbögen der Giebelplatten gleichmäßig die Schuppung der Leisten auf.
Foto: sidm / MMMDanach den Klebstoff auftragen und ...
Foto: sidm / MMM... die erste Leiste mit gleichmäßigem Dachüberstand in das Kleberbett legen. Dann fahren Sie mit der Schuppung fort.
Foto: sidm / MMMBeim Dach jedoch auch die Leisten untereinander verkleben. Dabei nicht zu viel Klebstoff angeben!
Foto: sidm / MMMSind beide Seiten bis zur Giebelspitze verklebt und der Kleber getrocknet, schleifen Sie die Giebelspitze plan.
Foto: sidm / MMMAuf die Spitze wird eine Rechteck-Leiste geklebt, die bündig mit den geschuppten Dachleisten abschließt.
Foto: sidm / MMMWiederum nach dem Trocknen des Klebers schleifen Sie diese Firstleiste mit dem Exzenterschleifer von beiden Seiten spitz nach.
Foto: sidm / MMMDrehen Sie einen Schraubhaken zum Aufhängen eines Meisenknödels mittig in das untere Verbindungsholz.
Foto: sidm / MMMAnschließend geht es an die Außenanlage: Schneiden Sie vier Zaunpfosten zu und spitzen sie oben an.
Foto: sidm / MMMAuf diese Pfosten kleben Sie jeweils zwei Zaunbretter – das kann ruhig etwas krumm und schief sein.
Foto: sidm / MMMNach dem Zuschnitt der Grundplatte platzieren Sie darauf das Haus und die beiden Zaun-Elemente und markieren die Befestigungspunkte.
Von der Unterseite bohren und senken Sie die Schraubenlöcher für die Montage.
Danach werden alle Bauteile montiert. Verwenden Sie 3- oder 3,5-mm-Schrauben und bohren Sie mit 2 mm in die Bauteile vor!
Foto: sidm / MMMDas Haus ist fertig und bereit für die farbige Gestaltung. Wir haben für die Bemalung Acryllacke verwendet.
Foto: sidm / MMMAls zusätzlichen Hingucker haben wir diese Strickleiter gebaut und vor dem Eingang an der Bodenplatte befestigt.
Foto: sidm / MMMZum Schluss montieren Sie das Vogelhaus auf einem Pfosten mit Grundplatte. Fertig ist Ihr „Fly-In“-Schnellrestaurant!
Foto: sidm / MMMDieses Futterhaus ist eine Augenweide für den Garten und sollte an exponierter Stelle aufgestellt werden. Natürlich verlängern Sie die Lebensdauer, wenn der Aufstellort möglichst
wettergeschützt ist.
Der Nistkasten eignet sich für verschiedene Höhlenbrüter: Je nach Größe des Einfluglochs kann man Meisen, Staren oder dem Haus- und Gartenrotschwanz so einen Platz zum Brüten geben. Passen Sie das Einflugloch an!
Foto: sidm / MMMÜbertragen Sie die Front bzw. Rückwand auf ein Papier und ...
Foto: sidm / MMM... schneiden Sie es aus und zeichnen Sie die Kontur auf die Holzplatten.
Foto: sidm / MMMAnschließend schneiden Sie die Platten möglichst exakt aus.
Foto: sidm / MMMNun spannen Sie beide Platten gegeneinander und schleifen die Konturen mit einem Exzenterschleifer bündig.
Foto: sidm / MMMSchneiden Sie zunächst die hohen Seitenwände mit etwas Überlänge zu und markieren deren Lage rechtwinklig zum Boden auf der Rückwand.
Foto: sidm / MMMDanach markieren Sie die Dachschräge sowohl auf der kurzen als auch auf der langen Seitenwand.
Foto: sidm / MMMStellen Sie den Winkel der Dachschräge bei Ihrer Stichsäge ein und schneiden Sie die Seitenwände gerade zu.
Foto: sidm / MMMIm Anschluss schneiden Sie den Boden zu und bringen auf einer Seite zwei Dübellöcher in die Schnittkante ein.
Wichtig: Der Boden wird nur mit der hohen Seitenwand verdübelt und verklebt.
Jetzt übertragen Sie mit Dübel-Markierstiften die Dübellöcher auf die hohe Seitenwand und bohren an den Abdrücken die Gegenlöcher.
Foto: sidm / MMMAnschließend geben Sie Holzklebstoff an, setzen die Dübel ein und verpressen die Bauteile rechtwinklig.
Foto: sidm / MMMNach dem Abbinden bohren Sie auf beiden Seiten des Boden-Seite-Winkels Dübellöcher mit der Ständerbohrmaschine.
Foto: sidm / MMMDiese Dübellöcher übertragen Sie wiederum stehend auf Front und Rückwand des Nistkastens und bohren dort die Gegenlöcher.
Foto: sidm / MMMDas Seite-Boden-Bauteil leimlos mit Dübeln mit der Rückwand zusammenstecken und den Drehpunkt für die Klappe aufzeichnen.
Foto: sidm / MMMDann legen Sie Front und Rückwand bündig aufeinander und bohren durch beide das Schraubenloch für die Seitenklappe.
Foto: sidm / MMMAnschließend bohren Sie das Einflugloch in die Front. Wir haben hier ein 28-mm-Loch mit dem Forstnerbohrer geschnitten.
Ein Einflugloch mit 28 mm Durchmesser ist für viele Meisenarten geeignet.
Jetzt verkleben Sie den Boden-Seite-Winkel mit Front und Rückwand.
Foto: sidm / MMMDanach schneiden Sie das Dach zu und bohren und übertragen die Dübellöcher, das Dach steht hinten nicht über!
Foto: sidm / MMMIm Anschluss kleben und dübeln Sie das Dach mit dem bereits verklebten Nistkasten. Mit Zwingen bis zum Abbinden fixieren.
Praxistipp: Der Holzklebstoff ist – anders als normaler, wasserfester D3-Holzleim – absolut wasserfest!
Weiter geht es mit dem Verschluss der Reinigungsklappe. Wir haben hierzu einen einfachen Schraubhaken verwendet.
Foto: sidm / MMMMessen Sie die Drahtstärke und schneiden Sie einen entsprechend breiten Schlitz in die Basis der Klappe.
Foto: sidm / MMMAnschließend klemmen Sie die Seitenklappe mit Leimklemmen an Ort und Stelle fest; zwei Furnierstreifen sorgen dabei für das nötige Spaltmaß zum Deckel.
Foto: sidm / MMMDann schrauben Sie von vorne und hinten je eine Spanplattenschraube als Drehpunkt ein.
Foto: sidm / MMMPrüfen Sie anschließend die Funktion der Klappe. Sie wird später zwar nur selten bewegt, sollte sich aber zumindest jetzt leichtgängig öffnen und schließen lassen.
Praxistipp: Ist die Klappe schon jetzt schwergängig, sollten Sie sie nacharbeiten.
Den Schraubhaken biegen Sie nun mit einer Kombizange zusammen und das „Auge“ vorsichtig nach unten.
Foto: sidm / MMMBohren Sie mittig durch den Schlitz der Klappe ein Loch in den Boden und drehen dort den Haken ein. Er verschließt die Klappe.
Foto: sidm / MMMZum Aufhängen des Nistkastens haben wir auf die Rückseite eine Halteleiste geschraubt.
Foto: sidm / MMMDas unbehandelte Haus ist fertig. Wir haben es mit Schöner Wohnen Lack von außen lackiert – die Innenflächen bleiben roh!
Foto: sidm / MMMSchrauben Sie den Nistkasten einfach durch die Aufhängeleiste fest oder binden Sie ihn mit einem Seil an einen Baumstamm.
Foto: sidm / MMMDenken Sie daran, den Nistkasten im nächsten Jahr rechtzeitig zu säubern, damit wieder eine neue Vogel-Familie einziehen kann!
Foto: sidm / MMMWann und wie oft Vögel brüten, hängt von vielen Faktoren ab: Manche Vogelarten ziehen in der Regel nicht mehr als eine Brut auf, andere können mehrmals im Jahr nisten. Und auch das Klima und damit das Nahrungsangebot ist ausschlaggebend für den Zeitpunkt, ab dem die Vögel sich mit der Familienplanung beschäftigen. Nach einem sehr milden Winter befinden sich viele Vögel schon im Mai mitten in der Brut. Doch es ist keinesfalls zu spät, jetzt einen Nistkasten zu bauen und für das kommende Jahr aufzuhängen.
Denn dann hat die von Ihnen gebaute Nisthöhle Zeit, alle fremden und für Vögel eventuell abschreckenden Gerüche zu verlieren. Suchen Sie als Aufstell- bzw. Aufhängeort einen möglichst geschützten Bereich aus. Idealerweise so, dass Nesträuber nicht hingelangen, der Kasten selbst vor Niederschlagswasser weitestgehend geschützt ist und das Einflugloch von der Hauptwetterseite – bei uns also Westen – abgewandt ist.
Bauplan für Höhlenbrüter-Nistkasten
Überlegen Sie sich, für welche Vogelart Sie den Nistkasten bauen möchten. Die Größe des Kastens selbst eignet sich für verschiedene Arten, entscheidend ist der Durchmesser des Einfluglochs: Für Blaumeisen, Tannenmeisen, Haubenmeisen, Sumpfmeisen und Weidenmeisen liegt der Nenn-Durchmesser bei 26-28 mm, Kohlmeisen und Feldsperlinge benötigen 32 mm, Trauerschnäpper und Haussperlinge 32-34 mm, Kleiber zwischen 32 und 45 mm und Stare 45 mm. Der Gartenrotschwanz benötigt ein 48 mm hohes und 32 mm breites Langloch.

Praktisch: Unser Nistkasten besitzt eine seitliche Reinigungsklappe. Im Herbst sollten Sie alle eingebrachten Nistmaterialien entfernen. Bei starker Verschmutzung können Sie zusätzlich warmes Leitungswasser und eine Bürste benutzen. Keinesfalls sollten Sie jedoch Reinigungs- oder gar Desinfektionsmittel verwenden!
Bauplan Vogelfutterhaus im Pagoden-Stil
Anders sieht die Sache bei dem Futterhaus aus. Es soll vor allem in strengen Wintern Vögeln eine Nahrungsquelle und am besten auch eine Trinkstelle bieten (Wasser regelmäßig austauschen), aber es soll natürlich auch dekorativ sein und dem Hausbesitzer die Möglichkeit geben, die gefiederten Gartenbewohner zu beobachten. Hängen Sie hierzu am besten einen Meisenknödel in das Haus und stellen Sie Vogelfutter und ein kleines Schälchen Wasser hinein.

Das Futterhaus von unserem Bauplan (SE 06/2020) ist eine Augenweide für den Garten und sollte an exponierter Stelle aufgestellt werden. Natürlich verlängern Sie die Lebensdauer, wenn der Aufstellort möglichst wettergeschützt ist.
Praxistipp: Das Futterhaus stellen Sie am besten auf einen 7-x-7-cm-Pfosten mit Halteplatte. Montieren Sie den Pfosten in einem Pfostenschuh!
Quelle: selbst ist der Mann 6 / 2020