Bauplan: Schubkarrenbank
Endlich eine Bank, mit der Sie problemlos der Sonne folgen oder in den lauschigen Schattenplatz fliehen können. Die Schubkarre lässt grüßen ...
Mit dem Bauplan für unsere Schubkarrenbank bauen Sie diese mobile Gartenbank mit etwas Sorgfalt selbst.

Die Bank folgt Ihnen auf Schritt und Tritt: Mit unserem Bauplan zum Bestellen können Sie die Karrenbank selbst bauen!
Wir beginnen mit dem Aufbau der Seitenteile: Aus 45-x-70-mm-Douglasien-Konstruktionsholz bestehen die Seitenelemente der Bank. Das Bauteil Fuß/Rückenlehne muss hierzu aus drei Hölzern zusammengefügt werden.
Mit wasserfestem Klebstoff (D4) verkleben
Sie je drei Konstruktionshölzer für das Fuß/
Rückenlehnen-Bauteil.
Entfernen Sie nach dem Trocknen den ausgetretenen Kleber und zeichnen die Kontur der Bauteile auf.
Mit der Stichsäge werden zwei Lehnenteile zugeschnitten.
Jede Seite erhält drei Querholme: Der untere Holm und der konkav zugeschnittene Sitzholm liegen am geraden Segment von Fuß/Rückenlehne an.
Dorthin werden jeweils zwei Dübellöcher je Holmkopf mit Dübel-Markierstiften übertragen.
Der obere Holm ist gleichzeitig Auflager für die Armlehne und sitzt im schrägen Lehnenbereich. Er wird dieser entsprechend mit der Gehrungssäge zugeschnitten ...
... und ebenfalls mit Dübellöchern versehen. Erneut mit Markierstiften übertragen und bohren.
Gleiches gilt für die Dübelverbindungen der drei Holme zum vorderen Bein.
Nun Klebstoff angeben, Dübel einsetzen,
Bauteile zusammenfügen und mit Spanngurten
pressen. Nach dem Trocknen versäubern.
Praxistipp: Douglasie ist ein relativ
weiches Holz. Damit sich die
Spanngurte an den Holzkanten
nicht ins Material
drücken, sollten Sie stabile
Kantenschoner in Winkelform
unterlegen.
Weiter geht's mit dem Bau der Rückenlehne: Die Füllung der Rückenlehne
ist recht kompliziert. Aus
21-mm-Douglasie-Terrassendielen
(glatt) schneiden
Sie die Leisten zu. Sie werden
dann überblattet.
Diagonalfüllung auf einer Holzplatte in Originalgröße aufreißen und die einzelnen Leisten
mit einigen Zentimetern Überlänge grob zuschneiden. Nun die Überblattungen markieren.
Schneiden Sie die Leisten im Überblattungsbereich bis zur halben Materialstärke ein (Tiefenstopp verwenden).
Mit einem scharfen Stechbeitel stechen Sie nun die Überblattung sauber aus.
Wenn alles passt, Konstruktionskleber angeben und die Hölzer zusammenstecken. Mit Klebeband auf der Aufrissplatte fixieren.
An beiden Füllungen die nach innen überstehenden Holzleisten kantenbündig anzeichnen und die Hölzer sauber ablängen.
Dübellöcher in die Köpfe bohren und mit Markierstift auf die Mittelstrebe übertragen. Füllungen und Strebe dann verkleben.
Die beiden horizontalen Besäum-Schnitte erfolgen über die ganze Länge mit der Handkreissäge entlang einer Schiene.
Hier stellen Sie nun ebenfalls die Dübelverbindungen zwischen den Querträgern und den schräggeschnittenen Leistenköpfen her.
Zum Verleimen und Spannen legen Sie seitlich Distanzhölzer zu. Entfernen Sie den ausgetretenen, getrockneten Klebstoff.
Zum Schluss muss die Rückenlehne auch seitlich besäumt werden.
Hier zeigen wir, wie die
Einzel-Bauteile und die
Querholme der Sitzfläche
vorbereitet und montiert
werden. Anschließend
passen wir die Lattung ein.
Da die Querholme auf einer Seite auch als
Griff- bzw. Schiebeholme dienen, werden
sie dort lamellenförmig eingeschnitten.
Mit Stechbeitel und Hammer schlagen Sie die Lamellen ab und versäubern anschließend die so abgesetzten Flächen.
Die rechte
Bankseite
wird von
den Holmen
durchdrungen.
Zeichnen
Sie die
Durchdringungen
an.
Praxistipp: Die Holme werden im Sitz-Auflagebereich
mit der Handkreissäge (nach innen
abfallend) leicht schräg
zugeschnitten.
Die Kanten der abgesetzten Holme werden nun gerundet. Der Holmquerschnitt sollte sich dadurch jedoch nicht mehr ändern.
Für die Holmdurchdringung schneiden Sie innerhalb der markierten Bereiche Löcher mit dem Forstnerbohrer; den Rest stemmen.
Die Rückenlehne
wird auf
beiden Seiten
verdübelt; die
Holme auf der
Radseite ebenfalls.
Hierbei ist
eine dritte
Hand hilfreich.
Praxistipp: Zum Übertragen
der Dübellöcher
die Lehne senkrecht
auf die Seite stellen.
Holme trocken
einschieben,
erst kurz vor
Ende des Absatzes
Klebstoff
angeben (auch
an den Dübelverbindungen);
dann pressen.
Praxistipp: Beim Verkleben
der Bank unbedingt
zu zweit arbeiten!
Ein konkav geschnittener Mittelholm wird anschließend mittig platziert, von vorn und hinten durchgedübelt und verklebt.
Vordere und hintere Sitzlattung ausklinken und aufkleben; die übrigen Latten mit gleichem Spaltmaß dazwischen verteilen.
Armlehnenbretter
zuschneiden
und
aufkleben. Die
Bank ist jetzt
zum Probesitzen
bereit.
Schon beinahe fertig.
Es fehlen noch
Rad und Lagerung.
Bisher ist die Bank – mit Ausnahme der Schiebeholme – eine
klassische Gartenbank. Doch hier gerät die Sache so richtig
ins Rollen. Das klassische Wagenrad haben wir von A bis Z
gebaut, ebenso die Radböcke. Die komplett vormontierte
Laufrad-Einheit wird anschließend mit der Bank verschraubt.
Die Radnabe ist ein massives Bauteil;
der Rohling hierfür wird aus vier Konstruktionsholz-
Abschnitten verklebt.
Um den Nabendurchmesser zeichnen Sie ein gleichseitiges Sechseck und schneiden dies mit der Gehrungssäge heraus.
Mit der Ständerbohrmaschine wird mittig
in jede Seite ein Sackloch gebohrt.
Die Bohrungen in
der Nabe sehr genau
platzieren.
Danach feilen und schleifen Sie die Kanten rund.
Die sechs Teilsegmente für die Felge mit der Gehrungssäge (30°-Winkel) auf Maß zuschneiden.
Auch diese Bauteile exakt mittig anbohren.
Spannen Sie sie (trocken) mit dem Zurrgurt zusammen und reißen mit einer Zirkelleiste den inneren und äußeren Felgenkreis auf.
Anschließend werden die Kreissegmente mit der Stichsäge zugeschnitten.
Die sechs Speichen
haben wir
leicht bauchig
gedrechselt.
Wer keine Drechselbank
besitzt, kann
(Kiefer-)Rundstäbe
verwenden oder Leisten
von Hand runden.
Setzen Sie das Rad zunächst trocken zusammen. Passt alles? Dann geht’s auch hier ans Verkleben. Mit dem Gurt spannen!
Ein Flachband aus Aluminium wird als Radlauffläche abgelängt, gebohrt, gesenkt und aufgeschraubt. Außerdem erhält die Nabe eine Achsbohrung.
Nun die Radböcke und die Distanzbuchsen herstellen, die Achse ablängen und mit Hutmuttern verschrauben.
Die komplette Radeinheit wird nun von der
Innenseite durch den unteren und den
Armlehnenholm verschraubt. Vorbohren!
Praxistipp: Zur Montage
großzügig
dimensionierte
Schrauben
verwenden!
Gut geschliffen und geölt ist die Bank der perfekte Platz für Sonnenanbeter.
Zugegeben, das Foto oben stellt nicht den eigentlichen Sinn und Zweck unserer Karrenbank dar, aber verlockend ist der Personentransport natürlich schon. So richtig interessant wird es aber, wenn man (oder Frau) allein zu Hause ist und der bevorzugte Sitzplatz aufgrund des geänderten Sonnenstands plötzlich nicht mehr optimal erscheint. Eine robuste Schubkarrenbank mal eben umzustellen ist nämlich nicht für jeden ohne weiteres möglich. Mit unserer Ausführung wird dieser Akt jedoch zum Kinderspiel. So verlegen Sie ohne großen Kraftaufwand den Standort Ihrer Karrenbank dorthin, wo es Ihnen am besten gefällt.
Klassische Gartenbank ohne Rad
- (Ständer-) Bohrmaschine
- Akku-Schrauber
- Drechselbank
- Gehrungssäge
- Handkreissäge mit Führungsschiene
- Handwerkzeuge
- Spanngurte
- Stichsäge
Und wenn Sie der Meinung sind, dass Sie das für Ihre kleine Terrasse oder den Balkon nicht brauchen – auch nicht schlimm! Verzichten Sie einfach auf das Rad und die Schiebeholme, und Ihnen steht eine ganz klassische und bequeme Bank zur Verfügung. Apropos bequem: Sitz- und Lehnenkissen machen das Ganze natürlich noch komfortabler. Und sollte Ihnen die schräge Füllung der Rückenlehne nicht gefallen, zu schwierig oder zu wenig füllend sein; es gibt unzählige denkbare (und auch einfacher zu realisierende) Varianten. Probieren Sie es aus!
Quelle: selbst ist der Mann 6 / 2014