Aluminium kleben

Aluminium lässt sich wie viele andere Metalle vergleichsweise gut kleben. Vor allem Verklebungen zwischen Aluminium und anderen Baustoffen wie etwa Holz gelingen mit den meisten Montageklebern haltbar und belastbar.

Aluminium kleben
Beim Aluminium-Kleben haben wir auch gute Erfahrungen mit Montageklebern gemacht – sofern das andere Werkstück eine saugende Oberfläche besaß. Foto: sidm / Archiv
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Will man Alumimium auf Aluminium kleben sind die besonderen chemischen Eigenschaften des Leichtmetalls zu berücksichtigen. Hier sollten Sie zu einem Spezialkleber für Metall greifen, wenn Sie Aluminium kleben wollen.

Aluminium ist vergleichsweise weich und leicht zu verarbeiten, das macht das Metall für Heimwerker so attrraktiv. Außerdem schützt eine feine Oxidschicht das Edelmetall vor weiterer Korrosion. Aber genau dieser "Rost" ist das Problem, wenn man Aluminium verkleben will.

Das Problem der Oxidschicht: Die dünne, nicht sichtbare Rostschicht ist spröde – auf ihr haftet zwar der Klebstoff, aber gleich so fest, dass unter Belastung die Klebestelle zerbricht, weil der Rost nicht ebenso fest am Aluminium haftet!

Aluminium verbinden: 3 Arten möglich

Will man Bauteile aus Aluminium miteinander verbinden, sind vor allem drei Füge-Arten möglich:

  1. Aluminium nieten: Die Technik wird nur noch in der Flugzeug- und Schifffahrtsindustrie angewendet.
  2. Aluminium schweißen: Das Edelmetall lässt sich im IG- / WIG- / CMT-Verfahren schweißen (Metall-Inertgas-Schweißen / Wolfram Inert Gas / cold metal transfer) oder löten. Schweißarbeiten sind für Heimwerker bei Alltags-Reparaturen indes wenig geläufig.
  3. Aluminium kleben: Gute Kleber erlauben heute sogar festere Verklebungen als eine übliche Schweißnaht.

Warum ist die Verbindungsstelle haltbarer, wenn ich Aluminium klebe? Da anders als beim Schweißen keine Erwärmung stattfindet, behält das Edelmetall seine Materialeigenschaften (wie Festigkeit, innere Spannung, ...).

Aluminium kleben

Das gilt aber nur, wenn vor dem Kleben das Aluminium korrekt vorbehandelt wurde, um die störende Oxidschicht auf dem Metall zu entfernen. Die Vorarbeiten sind ...

... Entfetten: Entfernen Sie Schmutz, Öl, Fett und andere Rückstände von der Klebestelle (fettlösliche Reiniger, Aceton, Isopropanol nutzen) – danach nicht mehr mit den Fingern berühren (Achtung: Hautfett!).
... Klebestelle anrauen: Schleifen Sie das Areal mit Sandpapier (Körnung P120 bis P600), das entfernt die störende Oxidschicht.
... Nach dem Schleifen zügig arbeiten: Die Verklebung sollte nun innerhalb von 10 Minuten erfolgen, damit sich keine neue Oxidschicht bilden kann.
... Wichtig: Erst entfetten, dann anrauen! Sonst drücken Sie die Fettpartikel nur tief in die Schleif-Riefen!

Für den gewerblichen bereich ist das Kleben von Aluminium in der VDI-Richtlinie 2229 geregelt. Z. B. sollen Klebefugen an Aluminiumbauteilen nur auf Schub und parallel zur Fügefläche beansprucht werden, aber das darf für den Heimwerkergebrauch vernachlässigt werden.

Wollen Sie Aluminium kleben, bieten sich vor allem spezielle Zwei-Komponenten-Kleber an. Die Verklebung von Aluminium mit Aluminium erfolgt dann im Kontaktklebe-Verfahren (beide Seiten mit Klebstoff benetzen, ablüften lassen, dann Bauteile zusammenfügen). Beachten Sie die offene Verarbeitungszeit (Topfzeit), die der Hersteller angibt, und belasten Sie die Klebeverbindung nicht früher als die Härtezeit verstrichen ist un der Kleber seine Endfestigkeit erreicht hat.

Praxistipp: Wollen Sie Aluminium auf andere Baustoffe (Holz, Stein, Beton, ...) kleben, eignen sich auch pastöse Montage- oder Konstruktionskleber dafür. In dichten Schlangen aufgetragen füllen die Kraftkleber auch unebenheiten im Untergrund und halten Aluminium(platten) fest auf dem Untergrund.

Der richtige Klebstoff, um Alu zu kleben

Das Kleben von Aluminium ist ein Spezialgebiet: In der Industrie kommen sogenannte „Konstruktionsklebstoffe“ zur Anwendung. Die in der Regel zweikomponentigen Klebstoffe enthalten dann meist Epoxidharze, Acrylate oder Polyurethane.

Außerdem können für das Kleben von Aluminium auch folgende Kleber genutzt werden:

  • PUR-Kleber mit Primer
  • Epoxidharz-Kleber
  • Metacrylat-Klebstoffe
  • MS-Polymere

2 Komponenten Metall-Kleber: Zum Ausbessern von Rissen, Fehlbohrungen, Löchern. Metallfarben, bohr- und feilbar. Extrem temperaturfest bis 120 °C, beständig gegen Feuchtigkeit, Öl, verdünnte Säuren und Laugen sowie viele Lösungsmittel. Nicht geeignet für PE, PP, Teflon und Kautschuk. Vorteile: Härtet metallfarben aus / rund 45 Minuten Verarbeitungszeit / nach 10 Stunden fest / besonders geeignet für Stahl und Aluminium Foto: sidm / KEH

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