Sanierputz
Dunkle, feuchte Flecken auf der Wand, bröselnde Salzkristalle bis hin zu abplatzenden Putzschichten sind ein Zeichen für geschädigtes Mauerwerk. Geht man nicht dagegen vor, erhöht sich die Feuchte- und Salzkonzentration im Mauerwerk. Mit der Zeit platzt immer mehr Putz ab, Regen dringt zusätzlich ins Mauerwerk ein und zerstört langfristig die (Lager-)Fugen der Wand – am Ende droht der Einsturz des Hauses. Je länger man mit der Sanierung der schadhaften Wand wartet, desto schwieriger und aufwendiger wird sie! Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den alten Putz abtragen und den Sanierputz auftragen.
Sanierputz: Wassereintritt stoppen
Um zu verhindern, dass weiter Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringt, muss die Außenabdichtung der Wand erneuert werden. Sind nur ganz leichte Feuchteschäden zu verzeichnen, reicht es mitunter, den alten Putz abzuschlagen und neuen aufzutragen. Dabei sollten Sie großzügig vorgehen und den schadhaften Putz bis 20 cm rund um die feuchte Stelle entfernen. Sind mehrere feuchte Flecken vorhanden, sollte der Putz großflächig abgeschlagen werden. Der neue Putz sollte möglichst diffusionsoffen sein, damit die bereits im Mauerwerk gespeicherte Feuchtigkeit entweichen kann. Gut wäre es, wenn der Putz gleichzeitig die Feuchtigkeit von außen abwehren könnte.
Sanierputz auftragen gegen Feuchtigkeit
Dies sollen laut Herstellern Sanierputz leisten. Sie sind abweisend gegen Feuchtigkeit von außen und diffusionsoffen für Wasser(dampf) von innen. Darüber hinaus sollen sie in der Lage sein, die bauschädlichen Salze im Mauerwerk zu binden und einzulagern, sodass sie nicht an die Putzoberfläche gelangen können und dort ausblühen. Diese Eigenschaften weisen nahezu alle Sanierputzsysteme auf, die WTA-geprüft sind. Die WTA (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege) vergibt Zertifikate, sofern eine Fremdüberwachung durch autorisierte und anerkannte Prüfinstitute erfolgt ist.
Sanierputz: Pro und Kontra
Doch sind Sanierputze tatsächlich die Lösung für alle Feuchteschäden in Kellern und Außenmauern oder gibt es Alternativen zum Sanierputz? Wo liegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren? Wir haben zwei Experten um ihre Meinung gebeten.
Kontra Sanierputz: Dipl.-Ing. Konrad Fischer, Architekt
Sanierputze taugen weder für eine Entsalzung noch für eine Entfeuchtung feuchter Mauern – Kalkputz wäre die bessere Alternative, meint unser Experte:
Pro Sanierputz: Dipl.-Ing. Raiko Siebert von quick-mix
Für die Sanierung von feuchtem und salzbelastetem Mauerwerk gibt es nur eine funktionierende Lösung: Sanierputze. Diese haben sich im Laufe der Zeit auf vielen Baustellen bestens bewährt. Dabei sind Sanierputze vor allem als dauerhafte Lösung konzipiert und nicht etwa als Opferschicht zu verstehen, die nach kurzer Zeit wieder abgeschlagen und erneuert werden muss.
Das Wirkungsprinzip beruht im Wesentlichen auf zwei Faktoren: Zum einen sind Sanierputze sehr diffusionsoffen, d.h. Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf kann nach außen abgegeben werden. Zum anderen sorgt ein definiertes Porenvolumen innerhalb des Putzes für die Aufnahme von bauschädlichen Salzen. Mit dieser Funktionsweise wirken Sanierputze entgegengesetzt zu Sperrputzen oder anderen Abdichtungen. Demnach können Sanierputze auch keine Abdichtungsschicht ersetzen.
Mit Sanierputzen, wie dem Sanierputz schnell SAPU, bietet zum Beispiel quick-mix die technische Sicherheit, um bauschädliche Salze am Gebäude in Schach zu halten. Bei der Verarbeitung muss darauf geachtet werden, dass der Untergrund zur Aufnahme von Sanierputzen geeignet ist, also u. a. fest, oberflächentrocken und staubfrei ist.
Fotos: sidm / Archiv
Quelle: selbst ist der Mann