Dichtschlämme auftragen Hauswand mit Abdichtmasse schützen
Sind Außenflächen nicht dicht verschlossen und werden Risse nicht ausgebessert, wird es auf Dauer feucht. Sicherlich dichten Farbe und Putz auch etwas ab, aber noch mehr kommt es auf die Dichtmassen darunter oder darüber an. Auf erdberührten Kellerwänden folgt zum Beispiel auf einen Zementputz oder direkt auf dem tragfähigen Mauerwerk ein Bitumenvoranstrich und eine Bitumendickbeschichtung.
Wenn man nicht von außen abdichten kann, kann man Kellerwände von innen abdichten. Wie erklärt das Video:
Bei kritischen Bereichen wie Hohlkehlen, Fundamentplatten sowie Wand- und Bodenanschlüsse sollte man vorher gegen Feuchtigkeit abdichtenden Mörtel bzw. Dichtschlämme auftragen. Auch diese bildet eine Abdichtebene, vor allem im Sockelbereich eines Hauses. Da man nach dem Dichtschlämme auftragen aufgrund der starken Wasserabweisung nicht einfach überputzen kann, rauht man die zweite Schicht mit einem Quast etwas auf und trägt nach Durchtrocknung eine Haftbrücke auf oder wirft einen Vorspritzmörtel an, sodass eine Haftung des folgenden Putzes gewährleistet ist. Man trägt Dichtschlämme deshalb immer „nass in nass“ auf und nässt vorab den Untergrund.
Dichtschlämme auftragen: So geht's!
Zementäre Dichtschlämmen dienen als dünnschichtiger Feuchteschutz von Putzflächen im Sockelbereich des Hauses, sowohl innen als außen. Erdberührte Bereiche müssen vor dem Anfüllen mit Dränplatten oder Noppenbahnen geschützt werden. Wenn Sie Dichtschlämme auftragen möchten, gehen Sie wie folgt vor:
- Zuerst rühren Sie die Dichtschlämme zu einer gleichmäßigen Masse an.
- Dann erstellen Sie eine Hohlkelle. Dazu vornässen.
- Auf die vorgenässte Stelle tragen Sie jetzt mit einer Maurerkelle die Dichtschlämme auf.
- Anschließend mit einer Flasche die Hohlkelle ausformen, den Mörtel verdichten und die Kanten glätten.
- Nun heißt es warten. Nach etwa 3 Tagen rühren Sie erneut Dichtschlämme an und tragen die erste Schciht mit einem Quast auf.
- Direkt danach kommt eine zweite Schicht ("nass in nass").
- Nun folgt noch Vorspritzmörtel, den Sie einfach auf die Fläche werfen.
Praxistipp: Sie brauchen eine genauere Anleitung? Diese finden Sie oben in der Bildergalerie >>
Dichtschlämme auftragen: Das muss man beachten
Wie Bitumenmasse muss Dichtschlämme vor mechanischen Beschädigungen geschützt werden. Entweder übernimmt das ein Putz oder – in erdberührten Bereichen – eine Schutzbahn (Noppenbahn, Dränplatten), mit der man eben auch eine Bitumenabdichtung schützt. Mindestens aber muss bei Dichtschlämme verhindert werden, dass wasserbindender Boden an die Abdichtebene stößt. Füllen Sie deshalb auf rund 50 cm Breite ein wasserdurchlässiges Material wie Kies an. Grundsätzlich empfiehlt sich das auch beim Anfüllen an eine Schutzbahn, denn lehmiger Boden würde quellen und die Bahn an die Abdichtung drücken. Geht es nicht um Flächen, sondern Fugen oder Risse, kommen Dichtmassen aus der Kartusche ins Spiel.
Nicht nur Dichtschlämme: Diese Abdichtmittel gibt es noch
Natürlich gibt es nicht nur Dichtschlämme zum Abdichten. Welche Abdichtmittel es nicht gibt und wo die Anwendung welcher Mittel gut geeignet ist, erfahren Sie hier.
Zementäre Dichtschlämme
Normale, starre Dichtschlämmen nur an der Wand zur Abdichtung einsetzen, nicht am Boden. Flexible Dichtschlämmen hingegen dienen auch auf Balkonen und Terrassen zur horizontalen Abdichtung unter Fliesen.
Dichtbänder
Fenster und Haustüren kann man mit Kompribändern (PU-Schaum) abdichten. Man verklebt sie umlaufend am äußeren Rahmenteil. Sie dehnen sich selbsttätig aus und dichten die Fuge zwischen Mauerwerk und Türrahmen ab.
Kautschukdichtmasse
Ein drittes Dichtprodukt für außen sind silikonfreie Dichtmassen auf Synthese-Kautschukbasis. Sie können auf Beton, Putz, Holz, aber auch auf Bitumen und Metall zum Abdichten und zur Reparatur eingesetzt werden.
Silikondichtmasse
Sauervernetzende Silikone, oft als Sanitärsilikon bezeichnet, am besten nur bei Fugen an Fliesen und Glas einsetzen, an Putz, Mauerwerk, Acrylkunststoff und Metall neutralvernetzende Silikone (z. B. Bausilikon) verwenden.
Bitumenabdichtung
Die Regel sind heute lösemittelfreie Bitumenanstriche und -dickbeschichtungen für die Wand und Dachabdichtung. Für die Sanierung gibt es aber auch noch lösemittelhaltige Bitumenspachtelmassen, -lacke oder -kleber.
Bitumendichtmasse
Bituminöse Produkte gibt es nicht nur als Paste aus dem Eimer, sondern auch als Dichtstoff aus der Kartusche. Die faserhaltigen Bitumenfugenmassen dienen zur Ausbesserung von Rissen und Abdichtung von Fugen im Dachbereich.
Quelle: selbst ist der Mann 5 / 2020