Küchenkräuter

Winterharte Minze: Arten und Tipps zur Überwinterung

Aus der Serie: Die 10 besten winterharten Kräuter: Arten, Pflege und Tipps zur Überwinterung

Minze ist ein beliebtest Kraut. Ihr erfrischender Geschmack wird gerne im Tee, Dessert oder Cocktail verwendet. Obwohl viele Minzsorten winterhart sind, gibt es ein paar Punkte zur Überwinterung zu beachten, um die Pflanzen gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen.

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Einige frische Minzblätter an einer Minzpflanze mit Raureif überzogen
Minze hält auch Minusgraden stand und kann überwintert werden. Foto: iStock / ANGHI
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Die Minze ist nicht nur wegen ihres erfrischenden Geschmacks beliebt, die in Minze Pflanzen enthaltenen ätherischen Öle wirken beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt, fördern die Verdauung und lindern Beschwerden wie Übelkeit oder Blähungen. Außerdem wirkt Mentha entzündungshemmend und wird als Hausmittel gegen Kopfschmerzen oder Erkältungen angewendet. In der Küche findet das Kraut vor allem im Tee, Salat oder Nachspeisen Verwendung.

Lernen Sie im Video 5 verblüffende Wirkungen der winterharten Minze kennen:

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Video: Glutamat

Winterhärte und Standortansprüche der Minze

Winterhart, winterfest oder frostresistent werden häufig synonym verwendet und sollen ausdrücken, dass die Pflanze in den meisten Regionen Deutschlands den Winter überlebt. Dabei halten verschiedene Pflanzen auch verschiedene Minusgrade aus. Um besser zu kommunizieren, welche Pflanze in welcher Region überlebt, hat erstmals das amerikanische Landwirtschaftsministerium eine Unterteilung von Klimazonen vorgenommen, die USDA-Klimazonen.

Klimazonen in Deutschland:

Die für Deutschland relevanten Klimazonen erstrecken sich von 6a bis 8b:

6a: -23,4 bis -20,5 °C

6b: -20,4 bis -17,8 °C

7a: -17,7 bis -15 °C

7b: -14,9 bis -12,3 °C

8a: -12,2 bis -9,5 °C

8b: -9,4 bis -6,7 °C

Wenn Sie wissen wollen, zu welcher Klimazone Ihr Garten gehört, können Sie sich auf Plantmaps eine interaktive Klimazonen-Karte ansehen.

Die meisten Minzsorten sind recht robust und können in den deutschen Klimazonen problemlos überwintern. Dennoch gibt es Unterschiede in der Frostresistenz der verschiedenen Sorten, die von der jeweiligen Herkunft der Pflanze abhängen.

Die Minze bevorzugt generell einen halbschattigen bis sonnigen Standort und nährstoffreiche, feuchte Böden. Wichtig ist, dass die Minze nicht austrocknet, aber auch Staunässe vermieden wird.

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Nahaufnahme einer grünen Pfefferminze Mentha × piperita mit schmalen Blättern
Die Pfefferminze ist sehr wüchsig und auch winterhart. Foto: iStock / MarioGuti

Pfefferminze (Mentha × piperita)

Die Pfefferminze (Mentha piperita) ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Minzsorten. Sie ist mehrjährig und in Deutschland weitgehend winterhart, übersteht Temperaturen bis etwa -15°C ohne Probleme. Pfefferminze bevorzugt einen halbschattigen Standort und einen gleichmäßig feuchten Boden.

Um die Pflanze optimal zu schützen, empfiehlt es sich, den Wurzelbereich im Winter mit einer Schicht aus Mulch oder Laub abzudecken. Dies schützt die Wurzeln vor starken Temperaturschwankungen. Pfefferminze sollte im Winter in Ruhe gelassen werden, ein Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr.

Von oben fotografierte Grünze Minze mit breiten, rundlichen Blättern
Die Grüne Minze ist besser bekannt unter dem Namen Spearmint und schmeckt besonders frisch. Foto: iStock / tc397

Grüne Minze (Spearmint, Mentha spicata)

Die Grüne Minze, auch Spearmint genannt, ist eine robuste, mehrjährige Pflanze, die in den meisten Regionen Deutschlands den Winter gut übersteht. Sie verträgt Temperaturen bis etwa -20°C und kann daher problemlos im Freiland überwintern. Grüne Minze bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und feuchte, gut durchlässige Böden. Ähnlich wie bei der Pfefferminze kann eine Mulchschicht im Wurzelbereich die Pflanze zusätzlich vor Frost schützen. Im Frühjahr treibt die Pflanze dann wieder aus und sollte zurückgeschnitten werden, um einen buschigen Wuchs zu fördern.

Es gibt zahlreiche Sorten der Minz-Art Mentha spicata, die winterhart bis -20 °C sind. Zu den bekanntesten Sorten zählen:

Die Krause Minze (Mentha spicata var. crispa), die sich durch ihre stark gekräuselten Blätter auszeichnet. Die Grapefruit-Minze (Mentha spicata 'Grapefruit'), deren frische Blätter ein zitrusartiges Aroma besitzen, das an Grapefruit erinnert. Die Englische Minze (Mentha spicata 'English Mint'). Sie wird oft für die Herstellung von Minzsauce verwendet und hat ein intensives, mentholartiges Aroma. Die Marokkanische Minze (Mentha spicata 'Maroccan Mint'), auch Türkische Minze genannt, wird traditionell zur Zubereitung von Tee verwendet. Sie ist etwas weniger winterhart und verträgt Temperaturen bis etwa -15 °C. 

Nahaufnahme
Die Apfelminze hat einen fruchtigen Geschmack und gehört zu den winterharten Sorten Foto: iStock / triffitt

Apfelminze (Mentha suaveolens)

Die Apfelminze zeichnet sich durch ihren milden, fruchtigen Geschmack und ihre behaarten Blätter aus. Sie ist weniger frostresistent als die Pfefferminze und Grüne Minze und verträgt Temperaturen bis etwa -10°C. In kälteren Regionen sollte die Apfelminze daher zusätzlich geschützt werden.

Eine dicke Mulchschicht oder das Abdecken mit Reisig hilft, die Pflanze vor extremer Kälte zu bewahren. Alternativ kann die Apfelminze auch in Töpfen kultiviert und an einem frostfreien Ort überwintert werden. Im Frühjahr wird die Apfelminze zurückgeschnitten, um den Neuaustrieb zu fördern.

Im Fokus einige Blätter der dicht wachsenden Polei-Minze. Grüne, eher aufrechte Blätter. Unscharf im Hintergrund weitere Polei-Minzen-Pflanzen
Die Polei-Minze verträgt nur Temperaturen bis -5 °C. Foto: iStock / WHPics

Polei-Minze (Mentha pulegium)

Die Polei-Minze ist eine eher seltene Minzsorte, die vor allem für ihre stark aromatischen Blätter bekannt ist. Sie ist weniger frosthart als die anderen Minzsorten und verträgt Temperaturen bis etwa -5°C. In den meisten Regionen Deutschlands sollte die Polei-Minze daher im Winter nicht im Freiland verbleiben.

Eine Überwinterung im Topf an einem frostfreien, hellen Ort ist empfehlenswert. Wenn die Polei-Minze dennoch im Freien überwintert wird, sollte sie mit einer dicken Schicht Laub oder Reisig abgedeckt werden, um die empfindlichen Wurzeln vor Frost zu schützen. Im Frühjahr erfolgt dann ein Rückschnitt, um das Wachstum zu fördern.

Dicht gedrängte Wasserminze in einem Bachlauf mit großen, grünen Blättern.
Wasserminze wächst nur auf konstant feuchten Böden und ist oft in Wassernähe zu finden. Foto: iStock / emer1940

Wasser-Minze (Mentha aquatica)

Die Wasser-Minze (Mentha aquatica) ist eine mehrjährige Minzart, die bevorzugt in feuchten Böden wächst, wie man sie in Ufernähe von Teichen und Bächen findet. Sie ist winterhart und verträgt Temperaturen bis etwa -15°C.

Im Gegensatz zu anderen Minzen benötigt die Wasser-Minze einen konstant feuchten Boden, auch während der Wintermonate. Wenn sie im Garten kultiviert wird, sollte sie in einem sumpfigen Bereich oder einem feuchten Beet gepflanzt werden. Eine Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Frost. Im Frühjahr wird die Pflanze zurückgeschnitten, um das Wachstum zu fördern.

Eine Nahaufnahme einer blühenden Mentha arvensis, winzige blassviolette Blüten scharen sich in den Blattachseln.
Die Acker- oder Mais-Minze wächst meist wild und ist besonders frostresistent. Foto: iStock / Mantonature

Acker-Minze (Mentha arvensis)

Die Acker-Minze (Mentha arvensis), auch Japanische Minze genannt, ist eine robuste und winterharte Minzart, die Temperaturen bis etwa -20°C problemlos übersteht. Sie wächst wild auf Feldern und Wiesen und bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden.

Acker-Minze kann wie andere Minzsorten durch eine Mulchschicht geschützt werden. Sie ist pflegeleicht und benötigt keinen besonderen Schutz während des Winters. Im Frühjahr kann sie durch Rückschnitt und Teilung vermehrt werden.

Standort und Pflege im Winter

Alle Minzsorten bevorzugen einen nährstoffreichen, feuchten Boden, der jedoch gut durchlässig sein sollte, um Staunässe zu vermeiden. Ein halbschattiger Standort ist ideal, wobei einige Sorten, wie die Pfefferminze, auch volle Sonne vertragen.

Vor Wintereinbruch sollte der Boden um das Kraut mit einer Mulchschicht bedeckt werden, um die Wurzeln vor Frost zu schützen. Die Pflanzen sollten im Winter möglichst in Ruhe gelassen werden, ein Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr, wenn der neue Austrieb beginnt.

Ernte im Winter

Minze kann theoretisch das ganze Jahr über geerntet werden, allerdings verliert die Pflanze im Winter im Freien ihre Blätter oder die Blätter werden unansehnlich. Daher empfiehlt es sich, die Minze vor dem ersten Frost komplett abzuernten und die Blätter zu trocknen. So haben Sie auch im Winter frische Minze zur Hand. Die getrockneten Blätter sollten an einem luftigen, schattigen Ort gelagert und anschließend in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden.

Wird das Kraut im Haus, beispielsweise im Topf, kultiviert, bleibt die Pflanze auch im Winter grün und kann laufend beerntet werden. 

Krankheiten und Schädlinge

Minze ist eine relativ robuste Pflanze, dennoch können einige Krankheiten und Schädlinge auftreten. Echter Mehltau und Rostpilze können Minze befallen und zeigen sich als weiße oder rostbraune Flecken auf den Blättern. Schnecken und Blattläuse können junge Triebe schädigen.

Um die Minze gesund zu halten, sollte auf eine gute Luftzirkulation und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen geachtet werden. Regelmäßige Kontrolle und das Entfernen befallener Blätter hilft, größere Schäden zu vermeiden.

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