Leuchtturm selber bauen
Sicher brauchen Sie am Gartenteich keine Sorge vor auflaufenden Schiffen zu haben. Eine Bereicherung für den Garten stellt dieser selbst gebaute Leuchtturm mit solarbetriebenem Leuchtfeuer trotzdem dar.

Der Leuchtturm besteht aus einem stabilen Sockel und einem filigranen Lichtgehäuse, in das später die Beleuchtung eingebaut wird.
Schneiden Sie zunächst eine exakte Schablone für die senkrechten Rippen des achteckigen Turms mit der Stichsäge zu.
Da die Rippen aufgedoppelt werden, müssen Sie die Kontur auf insgesamt 16 Sperrholz-Platten übertragen und ...
... diese Teile anschließend grob ausschneiden. Lassen Sie dabei den Riss auf dem benötigten Bauteil stehen.
Acht Stück dieser Bauteile werden nun entlang der aufgehefteten Schablone mit der Oberfräse und dem Bündigfräser auf Endmaß gebracht.
Schablone dann abnehmen und zwei dünne Nägel in die Fläche der Sperrholzplatte schlagen. Kneifen Sie die Köpfe ab, ...
... und kleben Sie eine noch grob zugeschnittene Rippe mit Konstruktionsklebstoff auf. Die Nägel verhindern ein Verschwimmen der Bauteile beim Pressen.
Nun erneut mit dem Bündigfräser die Konturen abfahren.
Die zwischen den Rippen liegenden Wände mit schräggestellter Säge auf einer Laufschiene zuschneiden.
Lage der Seitenwände zwischen den Rippen markieren und senkrecht die Schlitze für 5-x-30-mm-Dominodübel fräsen.
Fräsungen dann in gleicher Höhe auch in die Kanten der Seitenwände einbringen.
Tür- und Fensteröffnungen mit der Bohrkrone und der Stichsäge in die entsprechenden Wände schneiden.
Die Fensteröffnungen werden von innen mit Acrylglas ausgestattet. Die Silikon- Dichtmasse besser erst nach dem Anstrich auftragen.
Mit zwei Schrauben wird das Material zusätzlich durch entsprechend vorgebohrte Löcher gesichert.
Setzen Sie das Achteck ohne Leim oder Klebstoff mit eingesteckten Dübeln Stück für Stück vollständig zusammen.
Wenn alles passt, ziehen Sie die Bauteile behutsam etwas auseinander und klemmen oben und unten 5-mm-Sperrholz-Zulagen zwischen Rippen und Wände. Anschließend legen Sie mit leichter Vorspannung die beiden Spanngurte wie im Bild gezeigt um. Die Distanzhölzer schaffen einen gleichmäßigen Spalt zum Einbringen des Klebstoffs.
Die Distanzhölzer entfernen und Spalte schrittweise von innen mit Konstruktionskleber füllen, Zulagen entfernen und Spanngurte leicht nachspannen.
Zum Schluss Gurte stramm anziehen. Nach dem Trocknen den durch das Schäumen ausgetretenen Klebstoff entfernen.
Die achteckige Grundplatte anreißen und zuschneiden.
Sie wird anschließend auf den umgedrehten Turmsockel gelegt, im Bereich der Rippen gebohrt, gesenkt und verschraubt. Mittig ein 30er Loch für die Leitung des Solarpaneels bohren.
Mit Scharnieren und Ösenschrauben in Messingoptik wird die Tür eingebaut – ein Minischloss sichert die später verbaute Technik.
Reißen Sie auf zwei Sperrholz-Platten je einen Ring und einen Kreis mit gleichem Außendurchmesser auf ...
... und schneiden beide Bauteile anschließend mit der Stichsäge sorgfältig aus.
Anschließend fertigen Sie mit dem Scheibennutfräser und der Oberfräse (am besten stationär) die H-Leisten.
Nun die H-Leisten unter die Deckelplatte schrauben. Bohren, senken, Leisten vorbohren, Klebstoff angeben und verschrauben.
Scheiben aus 1,5 mm starkem Plexiglas XT haben wir für die Verglasung des Leuchtturms verwendet. Sie werden auf Maß zugeschnitten (oder fertig zugeschnitten bestellt) und in die H-Leisten geschoben.
Sind die Scheiben eingeschoben, wird der Ring aufgeschraubt. Vorbohren, senken und schrauben, die Endmontage folgt nach dem Anstrich.
Zur Führung des Acrylglas-Rohrabschnitts wird eine Multiplex-Scheibe mittig unter den Deckel des Leuchtfeuers geklebt.
Bei der Styropor-Halbkugel, die das Dach bildet, müssen Sie überstehendes Material mit dem scharfen Messer abschneiden.
Die Halbkugel kleben Sie mit Silikon auf die Deckelplatte. Achten Sie darauf, dass es nicht austritt (nicht überstreichbar).
Die achteckige Galerie-Platte ist die Basis des Leuchtfeuers. Von oben in die Ecken Sacklöcher bohren, mit dünnem Bohrer durchbohren und von der Unterseite senken.
Geländer-Rundstäbe in einer Gehrungslade mit der Feinsäge ablängen.
Messing-Ösenschrauben mit dem Seitenschneider vorsichtig aufbiegen ...
... und je Geländerpfosten zwei Stück eindrehen. Unbedingt vorbohren!
Klebstoff angeben und die Pfosten von unten in die Sacklöcher schrauben. Die Ösenschrauben dabei exakt zur Ecke hin ausrichten.
In die Plattenmitte die untere Führung für das Acrylglas-Rohr mit eingelassenem Rundstab schrauben.
Zum Schluss Messing-Uhrenkette in die Ösenschrauben der Geländerpfosten fädeln und Ösen mit einer Zange schließen.
Das Solar-Paneel ist ursprünglich als Batterieschutz für Autobatterien gedacht. Eine Überladung wird verhindert. Das Paneel ist zwar spritzwassergeschützt, sollte aber nicht direkter Feuchtigkeit (z. B. Regen) ausgesetzt werden.
Das verwendete Material stammt komplett vom Elektronik-Spezialisten Conrad: A Batterieschutz 6 W inkl. Kabel; Art.-Nr. 856103; 59,95 Euro B Blei-Akku 12 V 7 AH; Art.-Nr. 250202; 28,45 Euro C Lautsprecherkabel; Art.-Nr. 342459; 1,43 Euro/m B Quetschverbinder-Set; Art.-Nr. 732098; 9,95 Euro und Presszange; Art.-Nr. 844519; 5,45 Euro E Kippschalter; Art.-Nr. 701620; 1,98 Euro und Dichtkappe; Art.-Nr. 701277; 0,68 Euro F Flachstecker mit Abzweig; Art.-Nr. 852105; 2,45 Euro/15 Stck. G LED-Streifen weiß, Art.-Nr. 150485; 9,98 Euro H Intervallschalter-Bausatz; Art.-Nr. 191299; 12,95 Euro.
Drei selbsthaftende LED-Streifen mit Anschlussleitungen werden im 120°-Winkel auf das zentrale Rundholz geklebt.
Leitungen in Lüsterklemmen zusammenfassen und mit Lautsprecherkabel durch die Platten in den Sockel führen.
Der Intervallschalter wird in Einzelteilen geliefert und laut beiliegender Anleitung verlötet.
Für Ungeübte ist dies nicht ganz einfach, daher zeigen wir hier noch einmal das fertige Bauteil zur Kontrolle.
Kipp- und Intervallschalter im Sockel unterhalb der Galerieplatte montieren.
Der Schalter sitzt in einer Zapfensenkung, die Steuerungs-Potis sind von außen mit einem Schraubendreher einstellbar.
Die Batterieklemmen des Solarpaneels müssen abgeknipst werden. Statt dessen zwei 6,3-mm-Kabelschuhe aufquetschen.
Flachstecker mit Abzweig auf den Akku schieben und daran Anschluss- sowie Ladeleitung anschließen.
Schrauben Sie nun die Galerieplatte (hier haben wir die Ketten abgenommen) auf die Korpus-Rippen.
Acrylglas-Rohr aufstecken, Leuchtfeuer positionieren und durch den unteren Ring auf der Galerieplatte festschrauben.
Die Styropor-Halbschale haben wir mit einer Fassadenfarbe beschichtet, sämtliche Holzteile zunächst mit Holzschutzgrund gestrichen und anschließend zweimal mit Weißlack auf Kunstharzbasis lackiert.
Der Leuchteffekt ist besonders schön im Dämmerlicht oder bei Dunkelheit.
Mit der Bauanleitung zu unserem Bauplan-Thema (06/2010) ist der Nachbau kein Problem. Von der Bodenplatte bis zur Auflage der Galerieplatte zeigen wir hier den Aufbau des Leuchtturms. Folgen Sie der Schritt-für-Schritt-Anleitung und sehen Sie, wie Sie den Leuchtturm selbst bauen – inklusive der Leuchtfeuer-Kuppel und die Installation der Lichttechnik.
Der Cape Reinga-Leuchtturm an der nördlichsten Spitze Neuseelands stand Pate beim Bau dieses imposanten Garten-Leuchtturm zum Selberbauen mit einer Höhe von immerhin 140 cm und einem Durchmesser von rund 80 cm. Die Leuchtfeuer-Verglasung haben wir etwas vereinfacht, da der Nachbau des Leuchtturms schon so eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe darstellt.
LED-Leuchtfeuer für Leuchtturm selber bauen
Bei der technischen Ausstattung des Leuchtturms haben wir auf Unabhängigkeit vom Netz gesetzt: Ein Solarpaneel speist einen 12-V-Akku, der wiederum drei intervallgeschaltete LED-Streifen befeuert. Die LED garantieren minimalen Verbrauch bei hoher Lichtausbeute: Jeder Streifen hat eine Leistungsaufnahme von nur 1,3 Watt. Ausreichend Kapazität sollte bei dem Akku mit 12 V und 7 Ah also vorhanden sein. Wer problemlos auf Netzstrom zurückgreifen kann, wird sicherlich eine günstigere Variante realisieren können, da er auf das Solarpaneel und den Akku verzichten kann. Die einzelnen Bauteile des Leuchtturms sind fertiggestellt. Jetzt folgt der Einbau der Leuchtfeuer-Technik. Hier wurde auf bestes Material gesetzt: Ein durch Photovoltaik geladener Akku betreibt ein intervallgeschaltetes LED-Licht.
Quelle: selbst ist der Mann 6 / 2010