Grillstation
Herzstück der Grillstation ist die gemauerte Einfassung für den Barbecue-Grill: Die Maße des Gartengrills bestimmen zwingend auch die Dimensionen der gemauerten Grillstation. Denn moderne Gasgrills sind kleine Luxusschlitten – die brauchen auch einen standesgemäßen Stellplatz! So mauern Sie eine Grillstation, die Ihren Gasgrill so richtig in Szene setzt.

Passend für den eigenen Gasgrill gemauert, macht diese Grillstation jedes schnöde Würstchengrillen zum professionellen Barbeque!
Zum Gießen eines Fundaments benötigen Sie eine Schalung aus rohen Kanthölzern oder Holzbrettern in passender Höhe.
Entsprechend der gewünschten Fundamentmaße sägen Sie sich vier Bretter zu. Ein Fundament muss übrigens immer einige Zentimeter größer sein als das darauf zu errichtende Bauwerk.
Die Schalbretter einfach zusammennageln.
Überprüfen Sie die Rechtwinkligkeit, indem Sie über Eck messen. Es muss sich ein gleichschenkliges Dreieck ergeben.
Mit kleinen Lattenabschnitten fixieren Sie die Schalbretter über Eck.
Platzieren Sie die zusammengebaute Schalung an der Stelle, wo das Fundament entstehen soll, und stechen Sie rundum an der Innenseite den Boden ab.
Die Schalung beiseite legen und den Mutterboden rund 40 cm abtragen.
Nebenbei bemerkt: Bei Bodenplatten für größere Bauwerke wie Garagen besser 80 cm tief ausheben (frostfreie Gründung). Den Boden verdichten. Als Drainageschicht empfiehlt es sich, auch bei festem, gewachsenem Boden etwa 15 cm Kies einzufüllen.
Haben Sie die Schalung wunschgemäß platziert, fixieren Sie sie mit Holzkeilen.
Bei kleineren Schalungen wie hier reichen Keile an den Eckpunkten, die Sie am Rand in die Erde hauen und mit Nägeln an den Schalbrettern befestigen.
Auf den verdichteten Untergrund legen Sie die Bewehrung, hier verzinktes Estrichgitter, und schneiden sie passend zu.
Die Bewehrung sollte 2 bis 3 cm Abstand zum Fundamentrand haben!
Um die richtige Höhe der Fundamentplatte sicherzustellen, nageln Sie in gewünschter Höhe ...
... eine Leiste an die Innenseite der Schalung.
Als Feuchteschutz und damit der Beton nicht zu schnell austrocknet eine Baufolie passend zuschneiden und auflegen.
Legen Sie nun zuunterst die Folie aus und darauf die Bewehrungsmatte. Damit der Beton gut haftet, wässern Sie die Fläche ein wenig vor.
Halten Sie so oder so einen angeschlossenen Gartenschlauch
bereit, sodass Sie beim Anmischen stets direkt etwas Wasser beigeben können.
Praxistipp: Für gleichbleibende Betonqualität empfehlen sich übrigens Fertigprodukte – z. B. Estrichbeton, der als Trockenmörtel angeboten wird. Bei größeren Fundamenten lohnt sich auch angelieferter Transportbeton. Für wenig belastete Flächen reicht Beton der Güteklasse B 15.
Mischen Sie Trockenmörtel, meist als Estrichbeton bezeichnet, mit der angegebenen Menge Wasser im Mischer an.
Legen Sie die Bewehrungsmatte zunächst beiseite und füllen erst ca. 7 cm Beton ein, legen dann die Matte auf und ...
... füllen weitere rund 7 cm Beton ein. Mit der Schaufel verteilen Sie den Beton gleichmäßig in der Schalung.
Sie erhalten so eine Fundamentplatte in rund 15 bis 20 cm Stärke. Mit einer Kelle ziehen Sie die Fläche glatt ab.
Die Wasserwaage dient als Kontrollinstrument,
lässt sich aber auch gleichzeitig
zum Abziehen und Glätten nutzen.
Praxistipp: Bauen Sie die Schalung exakt so hoch, wie die Platte dick sein soll, können Sie die frisch betonierte Fläche über den Rand der Schalung mit einem Brett glatt abziehen.
Um Lufteinschlüsse zu verhindern, klopfen Sie ein wenig von außen an die Schalungsseiten.
Reiben und glätten Sie die Fläche weiter, bis sie verdichtet, glatt und eben ist.
Mindestens 7 Tage sollte die Betonplatte aushärten; bei Regen mit einer Folie abdecken, bei Trockenheit ein bisschen feucht halten.
Entfernen Sie dann die Schalbretter. Vorher aufgebrachtes Schalöl sorgt übrigens für saubere Trennung.
Platzieren Sie den Grill an der gewünschten Position und richten ihn parallel zum Fundamentrand aus (Rollen feststellen!)
Messen Sie die Abstände rechts und links vom Grill und beginnen Sie, die Ziegel trocken auszulegen. Hier sehen Sie, ob Zuschnitte nötig werden.
Mit Zollstock und Wasserwaage die nötige Mauerhöhe ermitteln. Dabei die Lagerfugenhöhe von 1,2 cm berücksichtigen (Herstellerempfehlung)!
Die entsprechende Ziegelmenge von der gelieferten Palette zum Grillplatz transportieren.
Dort den Mauermörtel anrühren. Eine Mischmaschine ist auch hierbei hilfreich.
Geben Sie den Trockenmörtel und die auf der Packung angegebene Menge Wasser in den Mischer.
Ein Spritzer
Spüli (oder Mischöl) soll
den Mörtel geschmeidiger
machen, verzögert
aber auch die Aushärtung.
Praxistipp: Für Klinker/Vormauerziegel empfehlen sich auch trasshaltige Mörtel, die von vornherein geschmeidiger sind und später weniger zu Ausblühungen neigen sollen.
Den Grill beiseiteschieben. Das Mauern beginnt in einer Ecke. Den ersten Ziegel in ein Mörtelbett setzen und ausrichten.
Dasselbe machen Sie in den anderen drei Ecken. Mit der Richtlatte können Sie die vier Ziegel dann gleich mäßig ausrichten.
Richt- oder auch Maurerschnüre genannt benötigen Sie zum geraden Aufmauern. Am besten verwenden Sie stabile Schnüre aus Polypropylen (2 mm starke, 100-m-Rolle ab 4 Euro). Aluhalter sorgen für eine feste Fixierung der Schnur.
Spannen Sie jetzt eine Richtschnur entlang des Fundamentrandes von einem Ziegel zum anderen.
Entlang der Schnur können Sie nun die erste Ziegelreihe der Rückwand in Mörtel setzen. Als Stoßfugenbreite empfiehlt der Hersteller 1 cm.
In jedem Fall
müssen die Fugen gleichmäßig ausfallen!
Am Ende ist oft ein Zuschnitt fällig.
Praxistipp: Beide ersten Ziegel rechts und links vorher etwas kürzen, so wird dazwischen kein zu schmaler Zuschnitt fällig. Das macht allerdings exaktes Messen und Mauern erforderlich.
Übertragen Sie den ermittelten Abstand unter Berücksichtung der Fugenbreiten auf einen Ziegel.
Mit Winkelschleifer und Diamanttrennscheibe den Ziegel durchschneiden. Ziegel besser einspannen; Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen!
Den zugeschnittenen Ziegel einfügen, dann mit dem Setzen der weiteren Ziegelreihe beginnen.
Ist die unterste Ziegellage rechtwinklig gesetzt, beginnt man versetzt die zweite Ziegellage in einer Ecke aufzumauern.
Auch hier wieder die Eckziegel zuerst setzen und genau ausrichten. Halten Sie die Wasserwaage von allen Seiten an den Ziegel.
Durch leichtes Klopfen mit dem Kellengriff können Sie den Ziegel in die exakte Position bringen.
Spannen Sie erneut die Richtschnur straff von Ecke zu Ecke, sodass Sie sich beim Weitermauern an ihr orientieren können.
Aluminiumhalter für Richt- bzw. Maurerschnüre sind dabei sehr hilfreich. Beim Aufmauern einen gleichmäßigen Fugenversatz einhalten.
Die Überbindung sollte > 40 % der Steinhöhe bzw. > 4,5 cm betragen!
Den Fugenmörtel abschnittsweise während des Aufmauerns
auskratzen und die Fugen so wetterfest
ausformen.
Praxistipp: Die Mauerfugen müssen so geformt sein,
dass Regenwasser schnell abläuft und sich
nicht in den Fugenfl anken staut, sonst
bröckelt der Mörtel mit der Zeit wieder
heraus. Die richtige Ausformung der
Fugen erzielen Sie mit dem Fugeisen oder
einem Stück Schlauch.
Lage für Lage sollte fortlaufend mit der Richtlatte ausgerichtet werden – besser zu viel als zu wenig messen!
Die Richtschnur wächst mit der Mauerhöhe und dient dabei wie die Wasserwaage bzw. Richtlatte dem gleichmäßigen Aufmauern.
Haben Sie beide Seiten bis zur gewünschten Höhe aufgemauert, platzieren Sie den Grill wieder.
Ermitteln Sie nun die Schnittmaße für die Abdeckung, hier eine Basaltsteinplatte vom örtlichen Natursteinhändler. Die Maße auf die Platte übertragen ...
... und mit Winkelschleifer und Diamanttrennscheibe passend zuschneiden.
Am Rand der Plattenrückseite macht man am besten einen kleinen Einschnitt als Tropfkante für Regenwasser.
Die Maschine sauber und sicher zu führen, verlangt schon Erfahrung – im Zweifelsfall vom Profi schneiden lassen!
Geben Sie eine Schicht Mörtel auf die oberste Lage Ziegel und setzen die zugeschnittene Platte auf.
Mit Wasserwaage und Hammerstiel (oder Gummihammer) richten Sie die Platte aus.
Bevor Sie Mörtel auf die Ziegel geben, nässen Sie sie ein wenig vor.
Den Grill besser ein Stück nach vorne schieben.
Den Grill an seinen Platz schieben und den zugeschnittenen Plattenabschnitt für die Rückseite ins Mörtelbett legen.
Abdeckplatten werden nur für links und hinterm Grill benötigt, den kleinen Vorsprung rechts überdeckt der versenkt eingebaute Seitenkocher.
Einen stabilen Unterbau für den Grill samt Ummauerung bildet eine Fundamentplatte. Je nach Bodenbeschaffenheit und Lage muss hierfür bis zu 80 cm Mutterboden ausgehoben und wieder mit Kies angefüllt werden – der Untergrund muss fest und frostfrei gegründet sein.
Nach dem Fundament folgt die Ummauerung des Grills. Hier setzten wir lochfreie Handformziegel ein, die wir mit gut 1 cm Fugen vermauerten. Das verlangt am meisten handwerkliches Geschick. Die Kosten und Mühen werden am Ende aber mit einer Grillstation belohnt, an der man lange Freude hat.
Grillstation bauen – inkl. Gasanschluss
- Betonmischer
- Fugeisen
- Gummihammer
- Maßband
- Maurerkelle
- Minibagger
- Richtlatte
- Richtschnur
- Rüttler
- Säge
- Schaufel
- Spaten
- Winkelschleifer
Ein rollender Gasgrill mit drei getrennt regelbaren Brennerventilen, doppelwandigem Edelstahldeckel mit mittig montiertem Thermometer, elektronischer Zündung – das ist schon schön. Noch schöner ist es, wenn dieser Grill einen festen Platz im Sommer hat. Dafür haben wir auf dem gegossenen Fundament eine Ummauerung mit dunklen Ziegeln verwirklicht.
Eine Zeichnung mit allen zum Errichten einer Mauer im Verband erforderlichen Maße erhalten Sie hier als Download >>
Quelle: selbst ist der Mann 7 / 2012