Gipskartonplatten kleben

Rigipsplatten mit Kleber anbringen

Wenn Sie eine Wand streichen oder tapezieren möchten, aber diese zu uneben ist, müssen Sie nicht direkt alles neu verputzen. Schneller, günstiger und einfacher geht es, wenn Sie Gipskartonplatten kleben.

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Video: Xcel Production

Es gibt Handwerkerarbeiten, die sehen kompliziert aus, können aber von jedem Heimwerker erledigt werden, und dann gibt es Handwerkerarbeiten, die zwar kinderleicht aussehen, aber bei Laien regelmäßig mit einem Fluchkonzert und fliegendem Werkzeug enden. Für viele Heimwerker fällt das Verputzen von Wänden eindeutig in die letztere Kategorie.

Wer sich das Verputzen sparen möchte, aber dennoch schöne glatte Wände zum Tapezieren oder Streichen benötigt, kann auf Gipskartonplatten zurückgreifen. Die Platten lassen sich einfach an die Wand kleben, sodass Sie im Nu eine ebene Fläche zum Bearbeiten erzielen.

Rigipsplatten kleben: So funktioniert es!

Gipskartonplatten kleben kann jeder, verputzen ist da schon schwieriger – vor allem, wenn es ordentlich glatt werden muss. Zum Kleben der Platten benötigen Sie lediglich Ansetzgips, Wasser, eine Kelle, Abstandshalter, ein Mischgefäß und eine Wasserwaage. Dann kann es losgehen:

  1. Ansetzgips anmischen: Beachten Sie immer die Mischanleitung auf der Verpackung. Als Faustregel gilt: Immer zunächst das Wasser auffüllen und dann den Gips hinzugeben, ruhen lassen und dann langsam verrühren. Durch diese Reihenfolge vermeiden Sie das Bilden von Klümpchen und Luftblasen. Ist der Kleber zu zäh, lässt er sich nur sehr schwer verarbeiten. Ist der Ansetzbinder jedoch zu flüssig, lässt die Klebeleistung nach und der Gipskarton lässt sich nicht ordentlich anbringen.
  2. Wand säubern: Für das Verkleben von Gipskarton benötigen Sie eine glatte Oberfläche. Ist der Putz besonders uneben und bröckelig, müssen lose Stellen zunächst entfernt und Löcher verputzt werden. Kleinere Unebenheiten stellen hingegen kein Problem dar. Anschließend die Wand mit Wasser von Staub und Schmutz befreien und gründlich trocknen lassen. Niemals Rigips auf einer nassen Wand verkleben! Die Feuchtigkeit kann so nicht mehr entweichen und der Kleber hält nicht richtig.
  3. Kleber auftragen: Für das Anbringen von Rigips ist keine vollflächige Verklebung notwendig. Den Kleber in Punkten auf die Rückseite der Rigipsplatte auftragen. Halten Sie dabei etwa fünf Zentimeter Abstand zu den Kanten, damit kein Kleber überquillt, und 30 bis 40 Zentimeter Abstand zwischen den Klebepunkten. Der Kleber muss nicht verstrichen werden.
  4. Rigiplsplatten verkleben: Verwenden Sie Abstandshalter zwischen Boden und Rigips und kontrollieren Sie mit der Wasserwaage, ob die Platte auch gerade positioniert ist. Dann kleben Sie den Gipskarton an. Achten Sie darauf, alle weiteren Platten versetzt anzukleben, damit keine Kreuzfugen entstehen. Denken Sie daran, auch an den Rändern und zur Decke genügend Abstand zu halten.
  5. Trocknen lassen: Lassen Sie die Gipskartonplatten unbedingt ausreichend trocknen, bevor Sie weiter mit Ihnen arbeiten. Für genaue Zeitangaben achten Sie auf die Hinweise des Hersteller auf der Verpackung.
  6. Fugen verspachteln: Die Fugen zwischen dem Gipskarton und die Abstände zwischen Boden, Decke und Wänden müssen im Anschluss ordentlich verspachtelt und glattgezogen werden. Größere Lücken können Sie mit Dichtstoff verfüllen.

Die Fugen bündig zur Oberfläche schließen. Foto: sidm / Archiv

Welcher Kleber für Gipskarton?

Gipskarton wird nicht mit herkömmlichen Kleber verklebt. Zum Anbringen der Platten benötigen Sie Ansetzbinder, auch Ansetzgips genannt. Ansetzbinder ist ein Kleber auf Gipsbasis, der sich leicht anrühren und mit einer Kelle verteilen lässt. Er ist in jedem Baumarkt erhältlich und wird häufig von den Herstellern der Gipskartonplatten angeboten.

Gestapelte Gipskartonplatten mit Kleber
Beim Auftragen des Klebers immer genau die Herstellerangaben beachten! Foto: Hersteller / Fermacell

Gipskartonplatten: Kleben oder schrauben?

Wieso gibt es überhaupt die Möglichkeit, Gipskartonplatten zu verschrauben, wenn das Kleben doch so einfach ist? Man benötigt so schließlich keine Unterkonstruktion und es entstehen auch keine Löcher in den Wänden.

Leider können Rigipsplatten nicht auf allen Flächen effektiv verklebt werden. An Decken zum Beispiel ist dies nicht empfehlenswert, ebenso wenig an schrägen oder an zu hohen Wänden. In solchen Fällen muss eine Unterkonstruktion angebracht werden, an denen die Platten festgeschraubt werden können. Beim reinen Kleben besteht die Gefahr, dass der Gipskarton sich auf Dauer löst.

Schiefe Wände ausgleichen

Lässt sich Gipskarton auch auf schiefen Wänden anbringen? Schließlich liegen die Platten dann gegebenenfalls nicht mehr bündig auf. Tatsächlich können Sie GK-Platten sogar verwenden, um unebene Wände auszugleichen. Bei kleinen Unebenheiten kann wie gehabt geklebt werden. Ist die Wand besonders schief, hilft eine Vorsatzschale als begradigende Unterkonstruktion.

Seit wann gibt es Rigipsplatten?

Schon gewusst? Gipskartonplatten und Rigipsplatten sind nicht dasselbe. Denn alle Rigipsplatten sind Gipskartonplatten, aber nicht alle Gipskartonplatten sind Rigipsplatten. Ähnlich wie alle Tempos Taschentücher sind, aber nicht alle Taschentücher Tempos. Rigips ist schlicht der Markenname eines der bekanntesten Gipskartonherstellers. Der Name setzt sich aus „Riga“, der ersten Stadt in Deutschland, in denen die Gipskartonplatten hergestellt wurden, und „Gips“ zusammen.

Gipskartonplatten wurden erstmalig 1894 von Augustine Sackett in den USA als Patent angemeldet. 1910 begann die Produktion der Platten in den USA. Die erste Firma in Riga öffnete 1938. Das Unternehmen ist heute unter dem Namen SAINT-GOBAIN RIGIPS GMBH bekannt.

Schallschutz und Dämmung mit Gipskarton

Im Handel sind ganz einfache Gipskartonplatten erhältlich, aber auch Platten mit spezieller Funktion, etwa Platten, um die Dämmung zu verbessern oder um den Schallschutz zu erhöhen. Für diese Platten sollten Sie jedoch eine Unterkonstruktion verwenden und sie nicht einfach nur an die Wand kleben. So ist bei Dämmplatten die Anbringung von weiterem Dämmmaterial zwischen Wand und Platte möglich.

Schallschutzplatten hingegen dürfen für den erfolgreichen Lärmschutz nicht direkt auf der Wand liegen, da der Schall sonst an die Gipskartonplatte weitergegeben wird.

Neben Dämmung und Schallschutz gibt es auch spezielle Gipskartonplatten für Feuchträume. Die Platten sind gegen hohe Luftfeuchtigkeit imprägniert und schimmeln selbst dann nicht, wenn Sie im Badezimmer oder in Kellerräumen zum Einsatz kommen. Feuchtigkeit stellt für Gips in der Regel kein Problem dar, denn das Material kann Wasser hervorragend aufnehmen und wieder abgeben. Lediglich auf bereits nasse Wände dürfen die Rigipsplatten nicht geklebt werden. So kann die Feuchtigkeit nicht entweichen und die Platte wird anfangen zu schimmeln.

Praxistipp: Wollen Sie Fliesen mit Rigipsplatten überkleben, reicht gewöhnlicher Ansetzgips nicht aus. Hierfür benötigen Sie Montagekleber.

Wie viel kosten Rigipsplatten?

Gewöhnliche Gipskartonplatten sind ausgesprochen preiswert. Mit mehr als 2,50 bis 3,50 Euro pro Quadratmeter müssen Sie nicht rechnen. Sollen die Gipskartonplatten besondere Eigenschaften aufweisen, wird es etwas teurer.

Gipskartonplatten mit integrierter Schalldämmung kosten ab 5 Euro pro Quadratmeter. Soll die Gipskartonplatte auch die Wärmedämmung erhöhen, kann dies bis zu 8,50 Euro pro Quadratmeter kosten. Imprägnierte Varianten sind mit etwa 4 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise günstig.

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