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Geht auch ganz einfach:

Schallschutz nachträglich verbessern

Ruhe in der Bude – Schallschutz im Neubau ist kein Problem, aber auch im Bestand kann man durchaus für mehr Ruhe sorgen. Ob Trittschallschutz oder Wand-Schalldämmung, so gelingt die nachträgliche Optimierung!

Inhalt
  1. Decke nachträglich schallisolieren
  2. Schalldämmung der Wände optimieren
  3. Schallschutz unter dem Dach ausbessern
  4. Trittschallschutz erhöhen

Schon im Garten lassen sich durch Lärmschutzwände aus Beton Schallwellen vom Verkehr oder Nachbarn eindämmen. Schön bepflanzt, sind solche Wände auch kein Schandfleck. Die Hauswände an sich bieten – sofern sie massiv sind – ohnehin recht guten Schallschutz, eine Außendämmung dient eher dem Wärmeschutz. Geht es um Schallschutz, sind Wärmedämmverbundsysteme aus Hartschaum sowieso die falsche Wahl, da eine Kernregel lautet: Masse dämmt Schall!
Ein Dämmstoff mit hoher Rohdichte wäre beispielsweise aus Holzfasern. Gleiches gilt, wenn man von innen nachträgliche Schallschutzmaßnahmen ergreifen möchte, zum Beispiel an der Wand zum Nachbarn. Tipp: Alte Fenster lassen sich kaum sinnvoll umrüsten, stattdessen sollten Sie besser neue Schallschutzfenster einbauen.
Zum einen sollten Dämmstoffe und Bauplatten mit hoher Rohdichte verbaut werden, zum anderen muss die Vorsatzschale von bestehenden Wänden, Decken und Böden entkoppelt sein. Justierschwingbügel und Dämmstreifen unter Anbauteilen helfen dabei. Entkopplung ist sowieso das Zauberwort bei allen Anbauteilen, ob Decken, Treppen oder bloß einer Wandverschraubung. Sorgen Sie dafür, dass Gummiunterlagen oder Dämmstoffe direkte Körperschallübertragungen von Bauteil zu Bauteil eindämmen.

 

Decke nachträglich schallisolieren

Am besten dämmt man den Boden, also die Decke von oben. Geht das nicht, klemmt man Faserdämmstoff wie Stein- oder Glaswolle mittels Lattung oder Profilen unter die Decke. Der Dämmstoff liegt dann quasi auf der Plattenverkleidung. Tipp: Für einen optimalen Schallschutz besser doppelt beplanken!
Wichtig ist auch, die Lattung oder Profile an Direktschwingabhängern zu befestigen und die Platten bzw. die Lattung von Wänden durch Trennstreifen zu entkoppeln. Möchte man die Decke nicht abhängen, befestigt man die mit Dämmstreifen unterlegte Lattung ebenfalls mit Schwingabhängern direkt unter der Decke oder verwendet Federschienen. So übertragen sich Schwingungen nicht direkt in die Verkleidung. 

Schallschutz nachträglich verbessern
Abgehängte Decke: Grundlattung mindestens 40 x 60 mm (hochkant eingebaut), Traglattung 24 x 48 mm. Oder beide Lattungen in den Maßen 30 x 50 mm. Alternativ: Metallprofile.
 

Schalldämmung der Wände optimieren

Klar, eine dicke, massive Wand dämmt Luftschall gut weg. Werden Bauteile aber falsch montiert, kann es zu störenden Körperschallübertragungen kommen – weit mehr noch, als dies in Leichtbauwänden der Fall wäre. Anschlüsse von vorgesetzten Bauteilen dürfen Wand, Decke oder Boden deshalb nicht direkt berühren. Das gilt nicht nur für den verschraubten Waschtisch samt klappernder Ablage, sondern eben auch für schalldämmende Maßnahmen wie Vorsatzwände.

 

Möchten Sie den Schallschutz nachträglich verbessern, müssen Holz- oder Metallprofile, zwischen die Sie die Dämmung klemmen, von bestehenden Bauteilen entkoppelt werden. Dafür kleben Sie Dämmstreifen aus Mineralwolle, Filz oder Gummibänder unter die Profile. Die Befestigung vor der Wand erfolgt mit Abstand oder mittels Justierschwingbügeln. Neben einem dichten Faserdämmstoff empfiehlt sich auch eine doppelte Beplankung, entweder mit OSB-Platten und darüber mit Gipskarton oder direkt mit speziellen, schalldämmenden Platten wie Knauf Sonicboard, die den Schall gegenüber herkömmlichen Platten um bis zu drei Dezibel weiter reduzieren. 

Hier kommen Sie direkt zur Montageanleitung in der Bildergalerie.

 

Schallschutz unter dem Dach ausbessern

Baustoffe mit möglichst hoher Rohdichte sorgen auch unter dem Dach für Schallschutz. Ideal wären Aufsparrendämmsysteme aus Holzfaserdämmung. Dämmt man innen, empfiehlt sich eine volle Zwischensparrendämmung plus eine Untersparrendämmung sowie eine doppelte Beplankung. Dachflächen-Schallschutzfenster sind bei lauter Umgebung ebenfalls empfehlenswert.

Schallschutz nachträglich verbessern

Einen guten Schall- und Wärmeschutz bietet Glaswolle wie beispielsweise Unifit/Knauf Insulation. Klemmen Sie die bis zu 300 mm dicke Matte zwischen die Sparren.

Danach folgen Dampfbremse und Untersparrendämmung, die dann maximal 20 Prozent der gesamten Dämmstärke betragen darf. 

 

Trittschallschutz erhöhen

Mit dem Bodenbelag allein erreicht man nur wenig Schallschutz, entscheidend ist der Deckenaufbau. Einen wirkungsvollen Trittschallschutz auf Betondecken erzielt man durch schwimmenden Estrich, der keinen festen Verbund mit der Rohdecke und vertikalen Bauteilen wie Wänden und Rohren hat. Eine alte Holzbalkendecke kann man mit Trockenschüttung und Trockenestrich glätten, beschweren und beruhigen. 

Schallschutz nachträglich verbessern

Lässt es die Statik zu, kann man sogar Betonplatten einbringen, um ein Schwingen zu verhindern. Bei Bodenbelägen liegt man mit fest verklebten Hartbelägen besser als mit schwimmend verlegten. Planen Sie hier für die nachträgliche Schallschutzoptimierung unbedingt eine hochwertige Trittschallunterlage ein oder verlegen Sie Teppich- oder Korkboden. Zur schallschützenden Trennung kann eine Randdämmung zum Beispiel durch den Knauf Mineralwolle-Randdämmstreifen verarbeitet werden.

Hier geht es zur Anleitung in der Bildergalerie. 

Quelle: selbst ist der Mann 11 / 2019

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