Gartenwindmühle aus Beton
Modern, aber stimmungsvoll ist unsere friesische Gartenwindmühle aus Beton (Bauplan 04/2002) geraten. Und besonders wetterfest! Der Bauplan zeigt, wie Sie diese Windmühle für den Garten aus Beton bauen.

Grundiert und verspachtelt können Sie die Windmühle ganzjährig im Freien stehen lassen – selbst die elektrische Beleuchtung ist gut vor Regen geschützt.
Fenster- und Türöffnungen auf den Innenseiten vorbereiten: Schneiden Sie sie mittels Kreisschneider etwa 30 mm tief ein, bohren Sie die Löcher ganz durch ...
... und verlängern Sie die Senkrechten nach unten.
PRAXISTIPP: Porenbeton ist porös. Bei seiner Bearbeitung
mit Elektrowerkzeug können Sie Zeit sparen:
Statt Säge und Beitel sind bei kleineren
Schnitten und Flächen MultiMaster und Dremel Basisplatnützlich. Damit beim Herausarbeiten der Öffnungen für Fenster und Tür nichts abplatzt und
ihre Öffnungen sauber werden, beginnen Sie
damit von innen.
Mit einem Stechbeitel das Material zwischen den Einschnitten ebenfalls etwa 30 mm tief herausarbeiten.
Kanten anfasen, damit sie nicht abbröckeln. Porenbeton ist so spröde, dass Sie den Beitel ziehen sollten.
Klebefläche von halbe auf volle Plattenstärke
keilförmig teilen. Den Kleber vollflächig und dick auftragen.
PRAXISTIPP: Vor dem Verkleben der Betonsteine saugen Sie die Klebeflächen sorgfältig ab, damit der Kleber optimal haftet.
Vier Porenbetonplatten ergeben den Turm. Auf einer passenden Bodenplatte bis zum Aushärten pressen.
Einsatz für den Zirkel bauen und durch die Diagonalen den Mittelpunkt markieren. Kreis für den oberen kleineren Turmdurchmesser aufzeichnen.
Parallelen zu Diagonalen und Außenkanten am Kreis einzeichnen; letztere nach unten an die Ecken verlängern. Stein beim Schneiden festhalten!
Verlängern Sie die Schnittpunkte von Diagonalparallelen und (neuen) Oberkanten auf Punkte jeweils 100 mm von den Ecken der Basisplatte.
Schneiden Sie die Ecken ausgehend von den Diagonalparallelen auf der Oberseite mit einer feineren Säge. Runden Sie sie mit der Raspel.
PRAXISTIPP: Dann geht’s an die Feinarbeit. Mit einem langen Bogen grobem Schleifpapier (60er oder 80er) verpassen Sie dem Turm seine perfekte Rundung.
Öffnungen von außen vollenden. Bemessen Sie sie 10 mm größer als die Innenöffnungen; so entsteht beim Herausarbeiten der Rahmenfalz.
Bei den geraden Einschnitten ist der MultiMaster nützlich. Dann wie schon auf der Innenseite mit Beitel oder Dremel die Öffnungen herausarbeiten.
Auf den Sockelplatten den oberen (kleineren) Umfang einzeichnen und 45°-Tangenten anzeichnen; mit Hilfe einer Schneidlehre schräg abschneiden.
Schrauben Sie an der vorstehenden Stelle der Treppe eine Restholz-Schablone mit dem Außenradius und der Höhe der Treppe auf die Basisplatte.
Dann setzen Sie die beiden Schnitte, die die Treppe links und rechts begrenzen. Schneiden Sie auch das Stück dazwischen mehrfach ein.
Tragen Sie das Material mit dem Beitel und der Raspel bis etwa auf das Niveau der Einschnitte so ab, dass eine glatte Schräge entsteht.
Nachdem Sie die Fläche gleichmäßig in sechs Stufen geteilt haben, Schablone jeweils gegen die unterste legen und die nächste herausarbeiten.
Versiegeln Sie die poröse Oberfläche zunächst mit Tiefengrund: Tragen Sie ihn zweimal nass in nass auf, also ohne ihn nach dem ersten Anstrich trocknen zu lassen. Dann lassen Sie den Bau über Nacht stehen. Verwenden Sie für die Fassade nur Spachtelmasse für außen und rühren Sie diese nach der Gebrauchsanleitung an. Tragen Sie die Masse mit dem Spachtel auf; Rundungen und „weiche“ Kanten gelingen am besten mit den Fingern (Foto rechts). Dabei sollten Sie allerdings Latex-Handschuhe tragen. Wenn die Spachtelmasse durchgehärtet ist, schleifen Sie sie mit grobem (60er bis 80er) Sandpapier. Fehlstellen können Sie nachspachteln. Streichen Sie den Bau nach dem letzten Feinschliff mit Fassadenfarbe.
Jetzt beginnt die Arbeit an Mühlensockel und Mühlenhaube:
Kreise für die Position der Schubladenrollen und die dafür nötigen beiden 12-mm-Bohrungen aufzeichnen. Vertiefungen mit dem Beitel verbinden.
Die Deckelplatte auf den Quader mit den gerundeten Senkrechten schrauben. Bohren Sie in der Mitte ein 8-mm-Loch für die Schlossschraube.
Die Manschette stumpf verschrauben und mittig unter die Korpusscheibe montieren. Öffnung vorschneiden und mit dem Bündigfräser vollenden.
Die Drehlagerung, auf den Kopf gestellt. Nach der Oberflächenbehandlung fixieren Sie die Manschette mit Montagekleber in der Turmöffnung.
Achse so weit wie möglich herausdrehen. Den Lagerbock aus vier Platten mit passenden Löchern verschrauben. Mit der Handsäge halbieren.
Sieben Holzscheiben bilden die Haube. Ihre Kanten am Tellerschleifer anschrägen; die nötigen Winkelangaben finden Sie im Bauplan.
Lageraussparungen mit der Stichsäge in die unteren drei Scheiben schneiden. Von oben nach unten wasserfest verleimen und verschrauben.
Ist der Leim ausgehärtet, können Sie die Haubenoberfläche mit dem Exzenter- oder zur Not auch Schwingschleifer annähernd glatt schleifen.
Unterfütterungsstreifen vorsichtig biegen, damit er nicht bricht. Mit der Naht nach vorn an die Kopfplatte leimen und mit dem Spanngurt pressen.
Für die Zierblende mit dem Forstner-Bohrer Löcher in den Sperrholzstreifen bohren und mit der Laubsäge nach unten öffnen.
Flügelstab-Löcher bohren. Achsloch mittels Diagonalen anreißen, Umfang einzeichnen. Hinten ein Sackloch mit einem Durchgangsloch für die Achse bohren.
Einen Flügel mit Stichsäge und Feile nach Schablone herstellen, die anderen grob zuschneiden, mit Doppelklebestrips fixieren und bündig fräsen.
Nun müssen Sie den Flügelstab
rundum spitz hobeln.
PRAXISTIPP: Improvisieren Sie einen „Anspitzer“ für die Flügelstäbe: Drei Leisten so festspannen, dass die mittlere in der Stärke der Flügelstäbe 2° Gefälle hat.
Vorn eine Schraube als Anschlag eindrehen.
PRAXISTIPP: Damit sich die Flügel besser drehen, sollten Sie ihnen einen aerodynamischen Schwung verpassen. Bohren Sie die Löcher für die Rundhölzer jeweils um 2° gedreht ein, und zwar in zwei Richtungen und in dieser Reihenfolge: 1. Loch senkrecht, 2. Loch 2° gedreht, 3. Loch 2° gedreht, 4. Loch wie 3., 5. Loch 2° zurückgedreht und 6. Loch ebenfalls 2° zurückgedreht. Um die 2°-Winkel zu bewerkstelligen, versehen Sie ein Brett mit einer Nut, die den Flügelstab hält. Dann die Schmalseite einer Platte auf 88° schneiden und als Anschlag benutzen. Nach der ersten senkrechten Bohrung Rundholz einstecken, gegen den Anschlag legen, das durch die leichte Drehung um 2° geneigte nächste Loch bohren. Fürs Zurückdrehen des 2°-Winkels das Brett mit der schrägen Schmalseite umdrehen.
Damit die Flügelflächen den Schwung nachvollziehen, den die Rundhölzer vorgeben, diese mit querliegender Maser ausschneiden und fest pressen.
Um die Flächen mit den Rundhölzern dauerhaft zu verbinden, spachteln Sie Hohlkehlen mit angedicktem Epoxidharz an.
Flügelnabe mit Säge und Schleifer runden. Stab anspitzen, das Windsegel mit querliegender Maser zuschneiden und alles mit Epoxidharz beschichten.
PRAXISTIPP: Wenn Sie an Ihrer Windmühle einige Jahre Freude haben möchten, müssen Sie die Holzteile wasserfest beschichten und gegen Sonne schützen. Wir haben uns bei den Bootsbauern umgesehen und das amerikanische West-Oberfächensystem und Polyurethan-Lack entdeckt. Die Komponenten des West-Systems sind Epoxidharz und Härter (zum Beschichten; in den Flaschen) sowie verschiedene Füllstoffe (zum Spachteln; in den Dosen). Diese werden dazugemischt, nachdem Harz und Härter verrührt sind, bis die steife Spachtelmasse entsteht. Gehen Sie mit Chemie umsichtig um:
- 1. Nur in gut belüfteten Räumen, am besten draußen arbeiten.
- 2. Hautkontakt unbedingt vermeiden.
- 3. Mischangaben genau einhalten; das Gemisch mindestens zwei Minuten gut rühren, auch an den Becherwänden und am Boden, sonst härtet es nicht aus.
- 4. Zum Beschichten in eine Rollerwanne umfüllen und zügig verarbeiten.
- 5. Gebrauchsanleitung genau beachten.
Zum Ausrichten der Flügel die Flügelnabe auf einem 20 mm hohe Klötzchen lagern. Drehen Sie den Flügelstab, bis die Spitze den Tisch berührt.
Haben alle Flügel die richtige Neigung, drehen Sie die Konstruktion um. Verschrauben Sie die Flügel durch vorgebohrte Löchen mit der Nabe.
Jetzt folgt der Bau von Fenstern, Türen und Geländer.
Rahmenkreise und -bögen in zwei Gängen mit der Lochsäge herstellen. Dazu das Sperrholz mit Doppelklebeband auf einer Zulage fixieren.
Acrylglas samt der Schutzfolie ausschneiden, Doppelklebeband auf die Folie kleben und die zugeschnittenen Rahmenteile aufdrücken.
Lackieren Sie Rahmen und Geländer. Zur weißen Mühle mit den Holzflügeln hat uns Acryl-Holzschutzfarbe in Schwedisch Rot am besten gefallen.
Rahmenteile vorsichtig wieder abnehmen und mit Zwei-Komponenten-Epoxidharz-Kleber nach Entfernen der Schutzfolie auf die Scheiben kleben.
Holzkugeln auf Rundstäben verleimen und lackieren. Beim Vorbohren der Stäbe für die Kette sollten sie auf einer Zulage liegen.
Teilen Sie die Kette in leicht durchhängende Stücke. Diese befestigen Sie mit Nylonschnur zwischen den Kugeln. Schnurreste kappen.
Im oberen Bereich der Brüstung simuliert ein Stück Paketschnur ein Tau!
Jetzt die Fenster- und Türelemente in den Mmühlenturm einkleben.
Achtung: Wenn Sie die Windmühle von innen beleuchten wollen, dürfen Sie die Tür nicht dauerhaft verkleben (Leuchtmittel-Wechsel!). Wir raten zu einer eher schwachen Lampe, die warmes Licht ausstrahlt.
Die Zeichung enthält alle Positionen, die Sie zum Bau der Windmühle benötigen. Die detaillierten Maßangaben enthält unser Bauplan (04/2002).
Alle Positionen zum Bau der friesischen Windmühle haben wir in der Materialliste übersichtlich zusammengetragen.
PRAXISTIPP: Sonstiges: Leimholz 18 mm dick: 7 Scheiben 280 x 280, 275 x 275,
265 x 265, 249 x 249, 226 x 226, 191 x 191 und 141 x 141 mm; Sperrholz 4 mm dick für Fenster und Türen (aus Restholz); Acrylglas 3 mm dick für Fenster und Türen; 4,5 lfd.m Rundhölzer Ø 4 mm für Fenster, Türen und Flügel; 5 lfd.m Rundhölzer Ø 6 mm für Flügel,
Windsegel und Kugelachsen; Multiplex 15 und 12 mm dick: je 2x 80 x 60 mm (Rohmaß Radnabenlager, mit zwei 8°-Schnitten beschneiden auf 60 x 60 mm); 30 Kugeln Ø 25 mm; 1,8 lfd.m Zierketten; 1 Radnabe kpl. mit Hut- und Seckskantmuttern; 1 Schlossschraube
M8 x 120 mm mit Scheibe und Mutter; 8 Schubladenrollen; Porenbeton; Spanplatten-Schrauben; Epoxidharz-Kleber.
Fertig ist Ihre selbst gebaute friesische Windmühle. Hinter diesen liebevoll gestalteten Fenstern wirkt das Licht von innen besonders romantisch und gemülich.
Wir haben die Gartenwindmühle aus Porenbetonsteinen gebaut, verputzt und ihre Holzhaube und die Flügel mit Epoxidharz versiegelt. Wie Sie die Gartenwindmühle aus Beton selbst bauen, zeigt Schritt für Schritt unsere Anleitung – im Bauplan finden Sie alle erforderlichen Maßangaben.
Eine Windmühle im Garten ist nicht nur im Sommer ein hübscher Blickfang: Wenn der Herbstwind die Flügel antreibt, bringt die Modellbau-Windmühle auch noch jetzt Schwung in den Garten.
Windmühle aus Porenbeton
Diesmal zeigen wir Ihnen eine weiße Windmühle aus Porenbeton mit schwungvollen Holzflügeln. In unserem großen Bauplan zum Bestellen finden Sie viele Zeichnungen, Details und Schablonen im Maßstab 1:1.
Praxistipp: Porenbeton lässt sich leicht mit Säge und Raspel bearbeiten und wiegt bei weitem nicht so viel wie Ortbeton. Allerdingt saugt sich das poröse Material schnell mit Wasser voll, daher ist die Abdichtung der Oberflächer der Gartenwindmühle besonders wichtig.
Dieses Video zeigt, wie eine Gartenwindmühle zusammengebaut wird:
Quelle: selbst ist der Mann 4 / 2002