Fliesen reparieren

Eine einzelne, beschädigte Fliese bedeutet nicht gleich eine Totalsanierung des Keramikbelags. Man kann sie leicht einzeln ersetzen. Der Fliesentausch ist eine einfache Art, beschädigte Fliesen zu reparieren.

Fliesen reparieren
Kaputte Fliesen kann man auch ganz einfach selbst reparieren.
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Die Schadensursache ist glasklar: Sie liegt überall verstreut auf dem Küchenboden herum. Die Wasserflasche ist einfach von der Arbeitsplatte gerollt und nach kurzem Fall auf dem Fliesenboden in tausend Scherben zersprungen. Auch die Fliese, auf der die Flasche unsanft gelandet ist, zeigt nun einen tiefen Riss. Nicht sehr groß, aber auffällig genug, um einen Austausch der beschädigten Fliesen in Angriff zu nehmen. Die Fliesen-Reparatur ist nicht in 10 Minuten gemacht, aber die beste Art einzelne Fliesen zu reparieren.

Kann man Fliesen reparieren?

Abgeplatzte Fliesen, Kratzer, Risse oder einfach Bohrlöcher: Es gibt viele Gründe, warum die Fliesen kaputt sind. Aber wie einfach ist es dann, die Fliesen zu reparieren? Und kann ich das selbst machen? Die gute Nachricht direkt vorweg: Ja, die meisten Schäden können Sie selbst reparieren. Für die meisten kleinen Schäden gibt es im Handel Fliesen Reparatur-Sets.

Wie kann man Fliesen reparieren?

Zum Fliesen reparieren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wie und womit Sie die Fliese reparieren, ist natürlich von der Art des Schadens abhängig. Im folgenden zeigen wir, wie Sie Löcher, abgeplatzten Lack und eine Fliese austauschen können.

Loch in Fliese reparieren

Wer den Toilettenpapierhalter oder eine Duschbrause anbringen möchte, bohrt auch schon mal Löcher in Fliesen. Doch was, wenn man auszieht? Dann muss man die Löcher doch reparieren. Bohrlöcher können Sie ganz einfach verschließen. Wie neu sieht die Fliese aber auch danach nicht aus. Dennoch ist ein verschlossenes Bohrloch besser als ein offenes. Ansonsten kann Feuchtigkeit in das Mauerwerk ziehen. Und diese kann dann für Schimmel sorgen. Für die Reparatur von einem Loch in der Fliese benötigen Sie nur etwas Spachtelmasse, einen Spachtel und Schleifpapier. Wie genau Sie dann das Bohrloch ausbessern, erfahren Sie hier:

Abgeplatzte Fliesen reparieren

Wenn der Lack von den Fliesen abplatzt, ist das sehr ärgerlich. Gleichzeitig sieht auch die gesamte geflieste Fläche nicht mehr schön aus. Doch wie kann man die betroffene Stelle reparieren? Wenn es sich bei der abgeplatzten Stelle um einen größeren Schaden handelt, sollten Sie die gesamte Fliese austauschen. Wie das geht, erfahren Sie weiter unten. Handelt es sich nur um eine kleinere Macke, ist es deutlich einfacher.
Praxistipp: Farbige Fliesen sind etwas kniffliger zu reparieren.

Wie genau Sie die Fliesen ausbessern, erfahren Sie hier:

  1. Bevor Sie mit der Reparatur beginnen, sollten Sie die Fliesen mit Wasser reinigen und abtrocknen.
  2. Jetzt überprüfen Sie, dass die betroffene Fliese sauber und frei von Staub und Fett ist. 
  3. Nun nehmen Sie Malerkrapp und kleben die Fliese von den umliegenden Fliesen ab.
  4. Die Fliese können Sie dann mit Reparaturkleber oder Spachtelmasse ausbessern. Dafür geben Sie mit der Kartusche oder dem Spachtel die Masse auf die Stelle.
  5. Dann muss die Spachtelmasse erst einmal trocknen.
  6. Wenn die Masse getrocknet ist, ziehen Sie das Malerkrepp ab. Jetzt folgt der Feinschliff.
  7. Fahren Sie vorsichtig mit Schleifpapier über die reparierte Stelle. So werden Überreste vom Kleber entfernt.
  8. Den entstandenen Schleifstaub entfernen Sie dann gründlich.
  9. Als nächstes mischen Sie dann die Farbe an. Dafür eignet sich ein Basislack und die passende Lackfarbe.
  10. Mit diesem Lack streichen Sie dann die Stelle. So fällt die Reparatur nicht so sehr auf.

Praxistipp: Handelt es sich nur um eine sehr kleine Stelle, können Sie auch einen Lackstift in der passenden Farbe wählen. So geht die Reparatur noch schneller und Sie müssen keinen Lack anmischen.

Einzelne Fliesen auswechseln

Nicht nur schwere Gegenstände können Fliesen zum Bersten bringen: Denn oftmals genügt als Ursache für einen Fliesenschaden ein nicht ausreichend fester, nicht tragfähiger Untergrund oder die Verwendung eines ungeeigneten Fliesenklebers! Auch bei der (Erst-)Verlegung des Fliesenbodens lauert bereits Bruchgefahr: Wird der Fliesenkleber nicht vollflächig aufgetragen oder bilden sich beim Verlegen der Fliesen Blasen unter der Keramikplatte, bleiben auch nach dem Aushärten des Klebers Hohlräume unter der Fliese zurück, die dann später unter Belastung nachgeben und die Fiese brechen lassen! Aus diesen Gründen müssen Sie vor allem beim Austausch einzelner Fliesen darauf achten, dass die neue Fliese planeben auf dem Untergrund aufliegt. Im Detail bedeutet das:

  • Reste von Fliesenkleber und Fugenmörtel müssen vollständig entfernt werden (Warum das so ist, zeigt das folgende Video).

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  • Kleber vollflächig mit geeigneter Zahnung auftragen.
  • Bei Problemuntergründen (Holzböden, Heizestrich) flexible Spezialkleber mit Kunststoffvergütung einsetzen.
  • Unter der Fliese hervorquellenden Kleber sofort aus der Fuge kratzen, ehe neu verfugt wird.

Das Freilegen und Säubern der Schadensstelle erfordert sorgfältiges Arbeiten: Denn schließlich sollen die unversehrten, benachbarten Fliesen durch die Reparatur ja nicht auch noch beschädigt werden. Wie Sie eine beschädigte Fliese austauschen, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt hier:

Wer repariert Fliesen?

Wer die kaputte Fliese nicht selbst reparieren möchte, kann auch einen Fachmann engagieren. Fliesenleger reparieren oft auch kleinere Schäden. Wenn es sich um einen kleinen Auftrag handelt und nicht um das Verlegen von Flächen, wird meist ein pauschaler Preis zwischen 50-100 Euro verlangt. Die Kosten variieren dabei aber auch von der schwere des Schadens. Da kleine Macken meist schneller und mit weniger Material repariert werden können, sind diese natürlich günstiger. Müssen mehrere Fliesen ausgetauscht werden, steigt der Preis durch einen höheren Verbrauch an Material und einen größeren Zeitaufwand.
Praxistipp: Wenn Sie nur einfache (weiße) Fliesen an der Wand oder dem Boden haben, ist der Aufwand oft geringer. Besondere Fliesen mit einem Muster oder einer speziellen Farbe sind häufiger schwerer nachzukaufen. Dies ist ein Grund, um beim Verlegen von Fliesen ein paar zu verwahren.

Schäden an Fliesen vorbeugen

Am besten wäre es natürlich, wenn überhaupt keine Schäden entstehen. Doch das ist schwer zu vermeiden. Gerade wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben, passiert es eben, dass Dinge runterfallen. Risse und Macken sind dann keine Seltenheit. Und wenn es dann mal passiert, sollten Sie zumindest gut vorbereitet sein und ein paar Dinge beachten. So ist es z.B. wichtig, dass Sie den Schaden frühzeitig erkennen. Denn so können Sie Schimmel vorbeugen. Durch jeden Riss kann Feuchtigkeit Schimmel verursachen. Damit die Feuchtigkeit aber nicht in die Wand oder den Boden eindringt und dort das Mauerwerk angreift, sollten Sie rechtzeitig handeln. Deswegen sollten Sie die Risse schnell ausbessern und auch Löcher schließen. Das gilt übrigens nicht nur für Löcher in den Fliesen sondern auch für Löcher in den Fugen. Auch hier können Sie Spachtelmasse oder Silikon verwenden.

Außerdem sollten Sie kleine Risse beobachten. Solange diese nicht größer werden, muss man nicht immer handeln. Wenn Sie aber merken, dass der Riss länger oder tiefer wird, ist es ratsam zu handeln. Besonders in Mietwohnungen sind Risse und andere Macken ärgerlich. So lange es sich nur um kleinere Schäden handelt, müssen Sie nichts machen. Bei großen Schäden sollten Sie Ihren Vermieter kontaktieren. Dieser kann dann abwägen, ob gehandelt werden muss oder nicht. Gleichzeitig kann dieser auch den Aufwand der Reparatur einschätzen und veranlassen.
Praxistipp: Bedenken Sie, dass nicht nur die Fliesen repariert werden können. Manchmal muss man auch die Fugen reparieren. Denn nach einigen Jahren können diese porös geworden sein.

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