Clou Beize

Holz farbig beizen

Beizen werden verwendet, um die natürliche Farbe des Holzes zu verändern oder zu betonen, ohne eine schichtbildende Farbe aufzutragen. Wie Sie Holz farbig beizen, zeigen wir hier beispielhaft mit Clou Beize.

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Foto: sidm / DW

Holz farbig beizen

Beizen ist eigentlich ein chemischer Prozess; Profis bezeichnen die hier gezeigten Techniken als Holzfärbung.

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Holz farbig beizen

Schleifen Sie das rohe Holz z. B. mit dem Exzenterschleifer – Weichholz mit 120er bis 150er, Hartholz mit 180er Körnung.

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Holz farbig beizen

Dann von Hand in Maserungsrichtung nachschleifen – dies entfernt die feinen Kreis-Kratzer des Maschinenschliffs.

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Holz farbig beizen

Schleifstaub entfernen und das Holz wässern: lauwarmes Wasser mit Schwamm oder Pinsel gleichmäßig auftragen. Dabei …

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Holz farbig beizen

… stellen sich die Holzfasern auf. Nach dem Trocknen werden diese mit sehr scharfem (neuem) Schleifpapier P180 entfernt.

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Holz farbig beizen

Nun die Fläche gründlich entstauben. Durch Staubreste oder groben Schliff wird die Holzfläche fleckig und dunkler!

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Holz farbig beizen

Beize anmischen bzw. Fertigbeize aufschütteln. Dann mit dem Beizpinsel zügig und gleichmäßig auftragen und kurz einwirken lassen.

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Holz farbig beizen

Mit einem trockenen Beizpinsel nun überschüssige Beize aufnehmen – zuerst quer zur Maserung, dann längs. Senkrechte Flächen von unten nach oben beizen!

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Holz farbig beizen

Ggf. mit fusselfreiem Baumwolltuch nachreiben. Ist das Holz rau, kann ganz behutsam nachgeschliffen werden. Nur einmal beizen!

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Ungleichmäßig beizen

Tragen Sie eine dunkle Pigmentbeize (z. B. Mahagoni) gleichmäßig auf die gewässerte, geschliffene Holzoberfläche auf.

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Ungleichmäßig beizen

Lassen Sie die Beize nicht komplett trocknen, ergibt sich eine unregelmäßige „Abtön”- färbung, da sich die Farbtöne vermischen.

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Ungleichmäßig beizen

Beim Auftrag nach vollständiger Trocknung steht die zweite Beize auf der ersten. Feines Anschleifen bringt den Grundton hervor.

Durch eine Beize kann die Naturfarbe der Hölzer um Nuancen dunkler oder massiv verändert werden – bis hin zu extremen Farbtönen wie knalligem Orange, leuchtendem Blau oder tiefem Schwarz. Da Leim die Aufnahme der Beize verhindert, werden idealerweise die fertig bearbeiteten Bauteile vor dem Verleimen gebeizt – und häufig auch lackiert. Leim-Kontaktflächen müssen hierzu natürlich vor dem Lackieren abgeklebt werden. Es gibt allerdings einen weiteren praktischen Grund für das Beizen von Plattenmaterial statt ganzer Möbel: In einer Innenecke lässt sich die Beize kaum gleichmäßig auftragen und verschlichten. Die Oberfläche wird dann schnell scheckig.

Clou Beize
Bei diesen Beizproben wird der "Negativ"-Effekt deutlich, bei denen das auf der rohen Holzoberfläche dunklere Spätholz, das weniger Farbpigmente aufsaugt, nach dem Beizen heller wirkt. Foto: sidm / DW

Grundsätzlich lässt sich nur rohes Holz farbig beizen. Bei bereits lackierten Hölzern muss die Schicht vor dem Beizen vollständig abgetragen werden. Sie müssen also zunächst das Holz abbeizen – was an kompletten Möbeln ein echtes Problem darstellt. Bei geölten Hölzern ist das praktisch unmöglich, da durch die Schleifwärme das Öl noch tiefer ins Holz einzieht – die gebeizte Oberfläche würde wahrscheinlich fleckig.
Praxistipp: Gebeiztes Holz ist unbehandelt nicht geschützt und bedarf einer versiegelnden Lackierung – in Ausnahmefällen kann auch geölt oder gewachst werden.

Clou Beize: Farbstoff- oder Pigmentbeize?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Farbstoff- und Pigmentbeizen. Bei klassischen Farbstoffbeizen erhält das Holz eine etwas transparentere Färbung. Die gelösten Farbstoffe dringen tiefer in die Holzfaser ein, als dies bei Pigmentbeizen der Fall ist. Dadurch wird die Färbung brillanter, allerdings sind Farbstoffbeizen weniger lichtstabil. Dafür sind sie etwas einfacher zu verarbeiten – vor allem bei wenig saugfähigen Hart- und Weichhölzern wie beispielsweise Eiche, Esche oder Ahorn. Bei saugfähigen Hölzern wie Fichte, Kiefer oder Buche ist beim Auftrag mit dem Pinsel das Risiko der Fleckenbildung größer. Pigmentbeizen enthalten im Gegensatz zur Farbstoffbeize feinste, unlösliche Pigmente und Bindemittel, die sich weitestgehend auf der Holzoberfläche ablagern. Unsaubere Vorarbeit wie z. B. einen zu groben Schliff oder Macken bringt daher die Pigmentbeize deutlicher zum Vorschein.

Von den hier gezeigten Clou Beize sind die KF-Beize und die Pulverbeize Beispiele für Farbstoffbeizen, die Aqua-Clou Holzbeize ist eine Pigmentbeize. Die Rustikaleffektbeize ist ein Mischprodukt. Allen gemeinsam ist, dass es sich um wasserbasierte Beizen handelt, die sich bei Bedarf auch mit (weichem) Wasser verdünnen lassen (bei Aqua Clou Holzbeize mit maximal 5 % Wasser). Die Pigmentbeizen sind nach dem vollständigen Trocknen weitestgehend wasserbeständig und können im Unterschied zu den Farbstoffbeizen auch mit wasserbasierten Acryllacken wie z. B. dem Aqua Clou Holzlack beschichtet werden – bei Farbstoffbeizen ist das nicht möglich.

Clou Beize
Diese Clou Beizen haben wir verwendet. Foto: sidm / DW

Die für Heimwerker bestimmten Clou Beizen sind allesamt sogenannte Negativbeizen, bei denen das auf der rohen Holzoberfläche dunklere Spätholz nach dem Beizen heller ist. Für die Fotoproduktion haben wir folgende Fertig- bzw. Halbfertigprodukte von Clou verwendet:

  • A: B4 Rustikal-Effekt-Beize ist in fünf verschiedenen Farbtönen erhältlich.
  • B: B1 KF-Beize: eine kratzfeste Beize, die in fünf Farbtönen erhältlich ist.
  • C: B11 Aqua Clou Holz-Beize ist eine in 12 Farbtönen erhältliche Pigmentbeize mit lackartigem Bindemittel.
  • D: Beutel- oder Pulverbeize gibt es in 23 Bunt- bzw. Holztonfarben.
  • E: Aqua Clou HolzLack ist ein Acryllack z. B. für Pigmentbeizen.
  • F: G1 Schnellschleifgrund (füllend, auf Nitrozellulosebasis).
  • G: Edelstahlwoll-Schleifkissen für den Feinschliff.
  • H: Beizpinsel, metallfrei und aus Chinaborste.

Beizen wie die Profis

Vor jedem Beizen sollten Sie Beizproben an Musterstücken vornehmen und sehr sorgfältig wässern und schleifen. Beizen lassen sich auch selbst herstellen – dies erfordert jedoch umfangreicheres Know-How, das hier den Rahmen sprengen würde. Auch das Echtbeizen (reagiert chemisch mit Tannin im Holz) sowie das Positivbeizen, bei dem die Beize mit dem Lignin des (vornehmlich Nadel-) Holzes reagiert und bei dem das dunklere Spätholz auch nach dem Beizen dunkler ist, bleibt eher dem Profi überlassen. Um einfach nur einen Stuhl oder eine Kommode zu beizen, reicht die hier vorgestellte Technik jedoch aus.

Welches Holz lässt sich gut beizen?

Welches Holz sich gut beizen lässt, ist von den verschiedenen Arten der Beize abhängig. Eine Reaktionsbeize ist eine chemische Beize und reagiert mit dem Gerbstoff im Holz. Dadurch kommt die natürliche Maserung gut zur Geltung. Das ideale Holz für diese Beize ist z.B. Kirsche, Nussbaum oder Eiche. Da nach der Beize eine Nachwaschlösung angewendet wird, ist diese Anwendung für Laien komplizierter. Wer sein Holz abdunkeln möchte kann Farbstoff- oder Pigmentbeize verwenden. Dabei gibt es wasserbasierte Beize und lösemittelhaltige Beize. Die wasserbasierte Pulverbeize eignet sich für Nadelhölzer, Ahorn und Buche. Lösemittelhaltige Beize sollte man für Laubhölzer wie Esche und Eiche nutzen. Außer diesen Arten gibt es noch die Räucherbeize für antike Möbel oder die Peroxid-beständige Beize für Wenge und den amerikanischen Nussbaum.

Holz Beizen oder Lasieren?

Wenn man Holz färben möchte, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Doch was ist besser? Lasieren oder Beizen?

Während beim Lasieren nur die Oberfläche gefärbt wird, dringt die Farbe beim Beizen tief in das Holz ein. Deswegen müsse Sie beim Beizen das Holz nicht schleifen oder wässern. Dafür benötigt die Beize aber einen schützenden Überzug. Klarlack oder Parkettlack schützt die Farbe. Vom zeitlichen Aufwand ist Lasieren und Beizen in etwa gleich lang. Ob Sie Lasieren oder Beizen ist deswegen oft davon abhängig, welche Farbe zur Auswahl steht.

Diese Vor- und Nachteile gibt es bei der Farbe:

  • Farbtöne exakt einstellen: Das ist bei der Beize perfekt möglich. Sie müssen aber oft etwas Probieren. Bei der Lasur ist die Farbauswahl aber meisten eingeschränkt.
  • Farbwirkung: Bei der Beize dringt die Farbe tief ins Holz. Die Lasur schafft nur eine oberflächliche Beschichtung:
  • Oberflächenschutz: Dieser muss bei der Beize separat erfolgen. Bei der Lasur entfällt dieser Arbeitsschritt.
  • Verarbeitung: Das Beizen ist etwas schwieriger als das Lasieren und erfordert etwas Erfahrung.

Besonders dann, wenn das Holz schon einmal lackiert wurde, ist das erneute Beizen kompliziert und aufwändig. Denn dann muss der Lack abgebeizt werden. Dafür müssen Sie die Oberfläche anfeuchten und dann leicht anschleifen. Bevor die Beize dann ausgetragen wird, müssen Sie das Holz gründlich entstauben.

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