Terrasse unter Baum Chill-out-Terrasse mit Rundung bauen
Für diese Chillout-Terrasse haben die Bauherren daher einen sichtgeschützten, sonnenverwöhnten Winkel im Garten ausgewählt. Den Bau des Holzpodestes aus Terrassendielen zeigt diese Anleitung im Detail.

Sehen Sie Ihre grüne Idylle doch mal mit anderen Augen – nämlich als Oase der Entspannung, die Ihnen ganz allein gehört. Um das genießen zu können, ist eine neue Chillout-Terrasse genau richtig!
Doch bevor Sie sich jetzt engagiert in die Arbeit stürzen, sollten Sie unbedingt einen Plan machen: Wo kann ich mir die neue Sitzgelegenheit im Garten vorstellen? Wann scheint dort die Sonne? Wie groß darf die Terrasse werden?
Stecken Sie den gewünschten Verlauf Ihrer neuen Terrasse gut sichtbar mit Holzpflöcken ab.
Nun wird die Grassode auf der gesamten Fläche abgestochen und abgehoben.
Auf die Erde wird eine Schicht Sand aufgebracht und verteilt.
Spannen Sie Richtschnüre für den Höhenverlauf der Randsteine. Die Stäbe vorher auf einer Höhe mit Klebeband markieren.
Praxistipp: Stromanschluss schlau planen
Bei einer Terrasse fern vom Haus stellt sich
die Frage, woher der Strom kommt. Im
Idealfall sollten Sie vor und während des
Terrassenaufbaus die Leitungen verlegen.
Hier wird ein Leerrohr aus Kunststoff bis
zum gewünschten Punkt geführt. Ziehen
Sie das Stromkabel durch das Leerrohr!
Graben Sie eine Kuhle für das Rohr und bedecken es mit Sand. Damit Kabel in Beeten vor Spaten etc. geschützt sind, sollten sie mindestens 80 cm tief liegen und zusätzlich abgedeckt werden.
Am Ende sollte nur noch ein kleines Stück Rohr mit dem Stromkabel aus der Erde schauen.
Die Randsteine benötigen eine Rückenstütze aus Beton. Am besten verwenden Sie fertige Trockenmischungen, die nur mit Wasser angerührt werden.
Verteilen Sie mit der Kelle etwas Beton in gerader Linie entlang der Richtschnüre.
Setzen Sie Randstein für Randstein in den Beton. Kontrollieren Sie die Höhe und Entfernung zur Richtschnur.
Praxistipp: Eine Schlauchwaage ist ein simples, aber sehr effektives Messgerät, um zwei Punkte in der Horizontalen auf die gleiche Höhe zu bringen – die Oberkante des Wassers ist in einem Gefäß immer auf einem Niveau. Dazu ein Schlauchende an einer Ecke fi xieren, das zweite an die nächste Ecke führen. Das ist zudem viel genauer, als die Höhe vom Boden zu bestimmen, da dieser immer Unebenheiten aufweist.
Mit der Schlauchwaage und etwas Geduld legen Sie die Höhen für die Terrasse fest.
Stimmt alles, auf beiden Seiten weiteren Beton angeben und diesen zu einer keilförmigen Stütze schichten und glattstreichen.
Mit dem Gummihammer die Steine ggf. nachträglich ausrichten.
So sollte der Rand nun von oben aussehen: beidseitige Rückenstützen aus Beton.
Den Untergrund mit der Schaufel ausgleichen und grob ebnen.
Mit einem Rüttler (im Maschinenverleih tageweise ausleihen) den Boden verdichten.
Nun wird gleichmäßig Splitt verteilt. Tierische Mitbewohner fühlen sich offenbar sehr wohl auf der Baustelle.
Auch die Splittschicht sorgfältig mit dem Rüttler verdichten.
Beginnen Sie damit, die erste Betonplatte
im Splittbett auszurichten und den
Balken und die Diele aufzulegen.
Praxistipp: Da das Terrassenholz
keinen direkten Kontakt
zum Boden haben sollte,
damit es gut ablüften
kann, schrauben wir es
auf Betonrandsteine.
Die Dielen sollen mit den Randsteinen abschließen. Leichte Unterschiede können mit Pads (Wolfcraft) ausgeglichen werden.
Damit das Wasser ablaufen kann, sollte die Terrasse ein leichtes Gefälle von 1 bis 2 Prozent aufweisen.
Legen Sie dieses anhand der Unterkonstruktion fest. Die Betonsteine festklopfen.
Der mittlere Abstand zwischen den Balken sollte nicht größer als 40 cm sein.
Die Auflagepunkte der Balken auf den Betonsteinen sollten nicht weiter als 50 cm voneinander entfernt liegen.
Halten Sie das Gefälle über die gesamte Fläche ein. Die Balken werden erst im nächsten Schritt verschraubt!
Messen Sie den Abstand zum Rand, um die Balken passend zuschneiden zu können.
Halten Sie dabei ausreichend Abstand ein. Diese „Lücke“ soll nämlich später mit Kies verfüllt werden.
Tipp: Die Pads (Wolfcraft, 20 Stück 9,95 Euro) helfen beim Ausrichten und dienen als Abstandshalter zwischen Fundament und Unterkonstruktion. So verhindern sie Staunässe und das Verrotten des Holzes.
Schneiden Sie die Balken am besten mit einer Kappund Gehrungssäge zu, eine Stichsäge geht natürlich auch.
Für die abgerundete Ecke werden die Balken relativ grob mit der Gehrungssäge abgelängt.
Bohren Sie die Löcher im Betonstein und in der Unterkonstruktion vor.
Dann können Sie die Balken mit den Betonsteinen verbinden.
Tipp: Für die sichtbare Verschraubung der Terrassendielen bietet die Schöner-Wohnen- Kollektion Edelstahl-Schrauben (5 x 60 mm, 100 Stück/ca. 30 Euro) an. Der Kopf liegt auf den Dielen auf, dadurch wird stehendes Wasser vermieden. Tipp: Sollten Sie beim Verschrauben der Dielen zufällig auf eine Schraube in der Unterkonstruktion treffen, können Sie das Loch mit einem abgefl exten Schraubenkopf kaschieren, den Sie verkleben.
Der Baum sollte von den Balken eingefasst werden. Lassen Sie etwas Luft, der Baum wächst ja noch.
So sieht der fertige Unterbau aus. Kniffelige Stellen sind der Baum und die abgerundete Ecke.
PRaxistipp: Kabel für die LED-Einbauspots verlegen
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um die Kabel für
die Einbauspots (Paulmann, Basis-Set 4 x
LED-Einbauleuchte ca. 100 Euro, Erweiterungsset
4 x LED-Einbauleuchte ca. 88 Euro) unter
dem Unterbau zu verlegen. A Der Trafo ist
mit dem Stecker verbunden. Ziehen Sie das
Verbindungskabel unter den Balken durch.
Die Kabel der einzelnen Spots werden auf die Verteilerkupplung aufgeschraubt.
Ziehen Sie die Kabel möglichst weit an den Rand, sodass Sie sie später leichter wiederfinden.
Die Terrassendielen aus Thermoesche (115 x 21 mm) werden im Paket grundsätzlich in den Längen 900, 1175, 1450 und 2350 mm geliefert. Bedenken Sie vor dem Verlegen die Platzierung, damit die Stöße versetzt liegen. Das trägt zu mehr Stabilität bei und Sie haben nicht so viel Verschnitt. Die Dielen sind beidseitig gerillt und verwendbar.
Variieren Sie die Längen, sodass keine Stoßkanten aufeinandertreffen.
Die Endlosprofile sind an den Kopfteilen mit Nut und Feder versehen und können einfach zusammengesteckt werden.
Kontrollieren Sie den Abstand zu den Randsteinen. Zwingen Sie die erste Diele an den Balken fest.
Die Position der Schrauben zwischen der ersten und zweiten Rille mit einem Winkel markieren und vorbohren.
Anschließend verschrauben. Bei den nächsten Dielen die Position der Schrauben in gerader Linie weiterführen.
Für gleichmäßige Fugenabstände sorgen solche Abstandhalter. Alternativ tut es auch ein kleiner Holzkeil.
Damit die Diele nicht verrutscht, wird sie an der zuvor schon verschraubten mit einer Montagezwinge befestigt.
Die Schraubenlöcher fortlaufend mit dem Winkel markieren, vorbohren und verschrauben.
An der Rundung werden die Dielen zunächst grob zugesägt.
Während des Verlegens die Dielen immer wieder kontrollieren. Kleine Macken etc. lieber am Rand platzieren.
Praxistipp: LED-SPots einbauen
Mit einer Lochsäge an der gewünschten
Stelle ein Loch (Durchmesser beachten!) ausschneiden.
Trick: Kabel mit Klebeband an einer Leiste befestigen und diese ...
... unter den Dielen durchschieben, bis Sie den Stecker greifen können.
Fertig! Die Leuchte schließt mit dem Boden ab, so besteht keine Stolpergefahr.
Nun kommt ein schwieriger Teil: Der Baum muss aus der Beplankung ausgespart werden.
Dafür die Diele auslegen und die Rundung mit etwas Luft zum Stamm anzeichnen. Mit der Stichsäge ausschneiden.
Die Schnittkante am Rand markieren und mit der Kappsäge ablängen.
Um die Abrundung der Chillout-Terrasse exakt auszuführen, bauen Sie sich eine Schablone: Zeichnen Sie auf Pappe einen Viertelkreis. Schnur und Stift dienen als Zirkelersatz.
Den Kreis ausschneiden und die Rundung auf die Dielen übertragen.
Mit der Stichsäge können Sie nun exakt an der Linie entlang schneiden.
Zum Schluss glätten Sie die Kanten, zum Beispiel mit einem Dreieckschleifer.
Abschließend füllen Sie den Zwischenraum zwischen Betonrandstein und Deck mit grobem Kies.
Fertig ist die Chillout-Terrasse – es folgt noch die Elektroinstallation für die stimmungsvolle Beleuchtung der Terrasse.
Vor dem Auge sehr gut verborgen haben wir die Stromanschlüsse versteckt: Der Strom wird vom Haus zu einem unauffälligen, hölzernen Schaltkasten im Beet verlegt. Von dort führt ein Kabel im Boden zum Baum. Dieser wiederum ist mit einer Art Kasten eingefasst, hinter dessen Klappe sich zwei Außensteckdosen verbergen. Hier sind diese nicht direkt der Witterung ausgesetzt und Sie kommen leicht an die Technik heran, wenn es mal nötig wird. Der Schaltkasten im Beet enthält zudem die Lichtsteuerung (ELV, ca. 100 Euro). Zusammen mit einer passenden Fernbedienung (ca. 22 Euro) ist es so möglich, die Außenbeleuchtung aus der Entfernung bequem anzuschalten (bis zu drei separate Netzverbraucher) und ggf. zu dimmen.
Der integrierte Baum wird rundum mit einem Korpus aus stumpf aufeinandergesetzten Balken versehen.
Schließen Sie die Außensteckdose an das gleich zu Beginn im Boden verlegte Stromkabel an.
Befestigen Sie die Steckdosen im Inneren. Verkleiden Sie den Korpus von außen mit Dielenbrettern.
Eine einfache Tür, die mit zwei Winkeln verschraubt wird, ...
... erlaubt jederzeit den Zugang zum Strom.
Wie unten muss nun auch oben beim „Deckel“ der Stamm ausgespart werden. Rundungen anzeichnen und ...
... mit der Stichsäge ausschneiden. Dabei dem Stamm etwas Luft lassen. Die Dielen mit dem Korpus verschrauben.
Die Chill-out- Terrasse schafft auch in der Abenddämmerung eine entspannte Atmosphäre.
Eine Terrasse am Haus hat mittlerweile (fast) jeder. Aber optimal sind Lage und Sonneneinstrahlung dort nicht immer – so mancher muss eine unbeliebte Nordost-Ausrichtung in Kauf nehmen, um nicht an der Straßenseite auf dem Präsentierteller zu sitzen.
Als besonderer Clou wurde ein Obstbaum in die Holzterrasse integriert und so eingepasst, dass um seinen Stamm herum ein kleiner Tisch mit Ablagefläche aus den Terrassendielen entstanden ist. Das dunkle Holz (Thermoesche, Schöner-Wohnen-Kollektion) verleiht der Chill-out-Terrasse einen edlen Look. In den Abendstunden setzen die eingebauten LED-Strahler alles dezent beleuchtet in Szene.
Chillout-Terrasse stimmungsvoll beleuchtet
- Akku-Bohrschrauber
- Gehrungssäge
- Kelle
- Lochsäge
- Rüttler
- Schlauchwaage
- Schleifgerät
- Stichsäge
- Zwingen
Achten Sie darauf, dass Stecker und Kabel für den Außenbereich geeignet sind. Der Stromanschluss ist dabei in einem eigenen Kasten (ebenfalls aus den Dielen und Balken gebaut) im Beet verborgen, Steckdosen befi nden sich gut versteckt unter dem Tischchen am Stamm. Wichtig: Verlegen Sie die Stromkabel unbedingt vor dem Beplanken! Eine Hilfe ist im Notfall einfaches Klebeband.
Quelle: selbst ist der Mann 8 / 2012