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Wärmepumpen von Buderus: Das steckt hinter dem deutschen Heizungs-Hersteller

Einer der bekanntesten Hersteller von Wärmepumpen ist das deutsche Unternehmen Buderus. Wir erläutern das Portfolio, die Preise und die Vertriebsstrukturen für Buderus-Wärmepumpen.

Ein braunes Steingebäude mit weißem Dach. Davor steht eine schwarze Wärmepumpe der Marke Buderus
Buderus ist ein wichtiger Wärmepumpen-Hersteller aus Deutschland. Wo kommt die Marke her, welche Geräte hat der Hersteller im Angebot und wie werden die Geräte vertrieben? Foto: Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus Deutschland
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Buderus ist eine Heiztechnik-Marke mit unternehmerischen Wurzeln im 18. Jahrhundert. Der Ursprung der Marke liegt im hessischen Eisenhütten, das Gründungsjahr wird mit 1731 angegeben. Über die Industrialisierung entwickelte sich daraus ein breit aufgestellter Konzern, der auch als Anbieter für Heiztechnikprodukte wie Kessel, Heizflächen und Regelungen auftrat. Schon 1913 wird Buderus dabei laut eigener Aussage zum Komplettanbieter auf dem Heizungssektor. 

Im Jahr 2003 übernahm die Robert Bosch GmbH die Buderus AG, 2004 folgte die Zusammenführung der Heiztechnikaktivitäten unter dem Dach der Bosch Thermotechnik. Die Marke Buderus wird seither im Bosch-Verbund geführt. 

Das Buderus-Wärmepumpen-Portfolio im Überblick

Unter der Bezeichnung Logatherm bietet Buderus Luft-Wasser- und Sole-Wasser-Wärmepumpen an. Bei den Luft-Wasser-Baureihen für Ein- und Zweifamilienhäuser (z. B. WLW176i, WLW186i) handelt es sich um Außenaufsteller mit Inneneinheit; die Verbindung erfolgt wasserseitig, was Installation und Service vereinfachen soll. Dazu wirbt der Hersteller mit “Silent Plus”, also einem besonders niedrigen Laufgeräusch seiner Geräte.

Diese aktuellen Buderus-Serien setzen auf das Kältemittel R290 (Propan) und einen invertergeregelten Betrieb. Für höhere Leistungen stehen u. a. die Varianten WLW286 A (22 kW und 38 kW) sowie WLW276 (16 kW bis 89 kW) zur Verfügung. Sole-Wasser-Geräte werden unter anderem als Logatherm-WSW- bzw. Logatherm-WPS-Modelle angeboten. Damit spannt das Portfolio – abhängig vom Modell – einen Heizbereich von etwa 4 kW bis 89 kW auf. 

Buderus: Luft-Wasser-Wärmepumpen als Herzstück der Heizungstechnik

Die Luft-Wasser-Wärmepumpen sind das Herzstück des Buderus-Portfolios. Sie nutzen die Außenluft als Energiequelle und arbeiten mit drehzahlgeregelter Inverter-Technik. Aktuelle Geräte wie WLW176i AR und WLW186i AR setzen auf das Kältemittel R290 (Propan) und sind für den ganzjährigen Betrieb ausgelegt. Je nach Ausführung sind Vorlauftemperaturen bis rund 75 °C möglich; die Betriebsgrenze reicht modellabhängig bis etwa −22 °C. Aufgebaut ist das Ganze wie folgt: Draußen steht die Außeneinheit, drinnen sitzt die Inneneinheit – verbunden über die Heizungswasserleitungen. Das soll die Installation übersichtlicher machen und schützt Steuerung und Hydraulik im Gebäude. 

Mit integriertem Schalldiffusor und verdecktem Ventilator (zur Vermeidung optischen Schalls) zählen die Wärmepumpen Logatherm WLW186i AR und Logatherm WLW176i AR laut Hersteller zu den leisesten ihrer Klasse. Die Split-Bauweise soll zudem eine flexible Aufstellung von Innen- und Außengerät ermöglichen. Während die Außeneinheit die Umgebungsenergie aufnimmt, befindet sich die Inneneinheit im geschützten Bereich des Gebäudes. Diese Konfiguration kann Vorteile bei der Installation und Wartung bieten, da sensible Komponenten wie Steuerung und Hydraulikmodul witterungsgeschützt untergebracht sind. 

Eine schwarze Buderus-Wärmepumpe vor einem weißen Einfamilienhaus
So stellt sich Buderus die Platzierung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe des Typs Logatherm WLW176i AR vor. Die Geräte sind vor allem für Einfamilienhäuser konzipiert. Foto: Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus Deutschland

Sole-Wasser-Wärmepumpen von Buderus für Erdwärmenutzung

Sole-Wasser-Wärmepumpen von Buderus – etwa die Baureihen WSW oder WPS – greifen auf Erdwärme zu. Die Quelle kann dabei sowohl ein Flächenkollektor im Garten als auch eine Tiefenbohrung per Erdsonde sein. Der Sole-Kreislauf nimmt die Wärme aus dem Erdreich auf und gibt sie an die Wärmepumpe weiter. Vorteil: Das Erdreich hält die Temperaturen über das Jahr recht stabil. In der Praxis bedeutet das einen ruhigen Betrieb und gute Effizienz über weite Teile der Heizsaison. Welche Leistungsklasse passt, hängt wie immer von Gebäude, Heizflächen und geplanter Warmwasserbereitung ab.  

Wichtig ist die Quelle: Flachkollektoren brauchen ausreichend Fläche, sind aber baulich vergleichsweise einfach. Erdsonden kommen mit wenig Platz aus, erfordern jedoch eine behördliche Genehmigung (Wasserrecht, teils zusätzliche Vorgaben je nach Bundesland). Die Erschließung selbst verursacht recht hohe Kosten, kann sich aber durch den stabilen und effizienteren Betrieb über die Jahre rechnen. Wer knapp kalkuliert, sollte frühe Bodengutachten und Genehmigungswege einplanen – das spart später Zeit und Überraschungen.

Buderus-Warmwasser-Wärmepumpen für dezentrale Lösungen

Warmwasser-Wärmepumpen sind eine kompakte Heiz-Option für die Trinkwasserbereitung. Die Geräte nutzen Wärme aus der Umgebungsluft, zum Beispiel aus Keller-, Hauswirtschafts- oder Technikräumen – und geben sie an einen integrierten Speicher weiter. Die Funktionsweise basiert dabei auf dem Wärmepumpenprinzip im kleineren Maßstab und ermöglicht eine Reduktion der Energiekosten gegenüber elektrischen Durchlauferhitzern oder Boilern.

Hersteller Buderus führt als Warmwasser-Wärmepumpen die Logatherm WP sowie die Baureihen BW270 und BW400 im Programm, die Heizleistungen von 1,7 kW bzw. 2,5 kW erreichen können. Diese Geräte arbeiten mit Innenluft, können aber per Luftkanal auch Außenluft nutzen. In Bestandsgebäuden ist die Nachrüstung dieser Geräte meist relativ unkompliziert, da lediglich Stromversorgung und Luftführung zu berücksichtigen sind. Speicher, Hygienefunktionen und Regelung sind oft bereits in die Heizungssysteme integriert. Besonders in Kombination mit einer Photovoltaikanlage erreichen Warmwasser-Wärmepumpen eine gute Effizienz und können die Betriebskosten spürbar reduzieren. 

Buderus-Hybridlösungen und Systemintegration

Hybridlösungen verbinden eine Wärmepumpe und konventionelle Wärmeerzeuger (z. B. Gas-Brenner). Das kann sinnvoll sein, wenn hohe Vorlauftemperaturen im Bestand gebraucht werden oder Lastspitzen sicher abgedeckt werden sollen. Bei Buderus koordiniert der Hybridmanager HM200 den Betrieb beider Erzeuger und entscheidet je nach eingestellter Strategie, Außentemperatur und Einsatzgrenzen, welcher Wärmeerzeuger vorrangig arbeitet. Ziel ist dabei nicht “immer Wärmepumpe“, sondern eine regelbasierte, nachvollziehbare Betriebsweise.

Die intelligente Regelungstechnik optimiert den Betrieb beider Wärmeerzeuger und aktiviert, wenn möglich, immer das wirtschaftlichste System. Durch die Kombination verschiedener Technologien lassen sich so auch Bestandsgebäude mit höheren Vorlauftemperaturen effizient mit Wärmepumpentechnik ausstatten. Die Systemintegration kann zudem die Einbindung von Solarthermie-Anlagen und Photovoltaik-Systemen umfassen. Smarthome-Funktionen ermöglichen die Vernetzung mit anderen Haustechnik-Komponenten und schaffen ein ganzheitliches Energiemanagement für mehr Effizienz. 

So kann man eine Buderus-Wärmepumpe kaufen

Buderus-Wärmepumpen sind über ein deutschlandweites Netzwerk autorisierter Fachbetriebe erhältlich. Die Handwerkspartner übernehmen Verkauf, fachgerechte Installation, Inbetriebnahme und Wartung – sinnvoll, weil Auslegung und Hydraulik je nach Gebäude stark variieren. Eine passende Fachbetriebssuche bietet Buderus online an. 

Zusätzlich tauchen Buderus-Modelle auch auf Online-Plattformen und in Shops auf – etwa bei Preisvergleichsportalen wie idealo.de oder bei spezialisierten Händlern. Das kann bei der Orientierung helfen. Die Planung der Heizlast und Abnahme der Anlage gehören aber in die Hände des Installationsbetriebs. Je nach Bedingungen sind Garantie-/Systemgarantie-Leistungen zudem an die fachgerechte Inbetriebnahme gebunden.

Der Vertriebsweg über autorisierte Partner soll die Beratung vor dem Kauf erleichtern. Häufig übernehmen die Betriebe auch Formalien wie Netzbetreiber-Meldungen oder Förder-Nachweise. Online-Shops richten sich primär an Fachhandwerker und erfahrene Bauherren, die Planung und Installation selbstständig organisieren können. Preise können – je nach Leistungsumfang – deutlich variieren.  

Buderus-Komplett-Sets und Systemlösungen

Buderus bietet im Verkauf Komplett-Sets, die alle notwendigen Komponenten für eine funktionsfähige Wärmepumpen-Anlage enthalten. Diese Systemlösungen umfassen neben der Wärmepumpe auch Pufferspeicher, Regelungstechnik und Hydraulik-Komponenten. Vorkonfektionierte Sets reduzieren den Planungsaufwand und gewährleisten eine sinnvolle Abstimmung aller Komponenten. Die modulare Bauweise ermöglicht eine Anpassung an unterschiedliche Gebäudeanforderungen ohne Einzelkomponenten-Planung. 

Die Komplettlösungen beinhalten außerdem detaillierte Installationsanleitungen und hydraulische Schaltpläne für die Montage. Standardisierte Anschlüsse und vorgefertigte Rohrleitungssätze beschleunigen die Installation. Für die Warmwasserbereitung sind entsprechende Speicherlösungen in verschiedenen Größen verfügbar. Monitoring-Systeme und internetfähige Regelungen ermöglichen eine Fernüberwachung der Anlagen. Die Systemgarantie erstreckt sich auf alle enthaltenen Komponenten und bietet Planungssicherheit für Betreiber und Installateure. 

Was kostet eine Buderus-Wärmepumpe?

Die Preise für Buderus-Wärmepumpen starten (als Gerätepreise im Onlinehandel) im Bereich von rund 7.500 bis 9.500 Euro für kleinere Luft-Wasser-Modelle wie die WLW176i AR und WLW186i AR. Je nach Leistungsklasse und Ausstattung sind die Gerätepreise mitunter aber auch deutlich höher und reichen bei Anlagen für Büro- bzw. Gewerbegebäude bis zu 40.000 Euro. Die Gesamtkosten inklusive Montage/Zubehör variieren stark, je nach Projekt (Hydraulik, Speicher, Elektro, Demontage, ggf. Genehmigungen). Der ADAC nennt für Komplettumsetzungen zum beipsiel typische Spannen im fünfstelligen Bereich. Auswertungen der Verbraucherzentrale zeigen zudem große Preisunterschiede zwischen den Angeboten von Installateuren, was ebenfalls Auswirkungen auf die Gesamtkosten hat.   

Sole-Wasser-Wärmepumpen liegen in der Regel preislich über Luft-Wasser-Systemen, weil Erschließungskosten für Erdsonden oder Flachkollektoren hinzukommen. Deren Betrieb profitiert dafür von stabilen Quelltemperaturen. Eine Amortisierung hängt stark von der Jahresarbeitszahl, dem Strompreis, möglicher Förderungen, dem Gebäudezustand und der Nutzung ab. Seriös ist hier vor allem eine objektbezogene Rechnung. Experten beziffern die Jahreskosten einer Wärmepumpe (inkl. Warmwasser) für moderne Einfamilienhäuser grob im Bereich um 1.000 bis 2.000 Euro. Dies hängt aber ebenfalls stark von Haus, Heizleistung und Co ab. Spezielle Wärmepumpen-Stromtarife und PV-Eigenverbrauch können die Rechnung zudem erkennbar verbessern. 

Effizienz und Leistungsdaten im Vergleich

Die Buderus-Wärmepumpenmodelle WLW186i-5, -7 und -10 AR erreichen je nach Prüfpunkten COP-Werte bis ca. 4,5. Für die Baureihe werden vom Hersteller bis zu 4,85 ausgewiesen. COP beschreibt dabei das Verhältnis von abgegebener Heizleistung zur eingesetzten elektrischen Leistung. Die Geräte liegen bei der für die Förderung maßgeblichen ErP-Effizienz (ηs) mit bis zu 188 Prozent zudem deutlich über den Mindestwerten.

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) als realitätsnaher Effizienzindikator liegt in Feldmessungen für Luft/Wasser-Wärmepumpen typischerweise um 3,0 bis 4,0 (gute Auslegung über 3,5); Sole/Wasser-Systeme erreichen je nach Quelle und Auslegung etwa 4,0 bis über 4,5. Die kontinuierliche Weiterentwicklung führt laut Hersteller zudem zu verbesserten Leistungswerten und sehr niedrigen Schallemissionen. 

Fördermöglichkeiten und Finanzierung von Buderus-Wärmepumpen

Buderus-Wärmepumpen sind grundsätzlich nach den aktuellen Richtlinien der KfW förderfähig. Die Grundförderung beträgt 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Zusätzliche Boni können die Förderquote auf bis zu 70 Prozent steigern (Klimageschwindigkeitsbonus 20 Prozent, Einkommensbonus 30 Prozent, Effizienzbonus 5 Prozent). Besonders der Austausch alter Öl- oder Gasheizungen wird mit erhöhten Fördersätzen unterstützt. Die Kombination mit anderen Technologien wie Solarthermie/Photovoltaik verbessert vor allem die persönlichen Betriebskosten.

Regional ergänzen verschiedene Länder und Kommunen die Bundesförderung durch eigene Programme. Bei der Kumulation mit anderen öffentlichen Mitteln gilt eine Obergrenze von 60 Prozent der Investitionskosten. Der KfW-Zuschuss selbst bleibt auf 70 Prozent gedeckelt. Ergänzend sind KfW-Ergänzungskredite (z. B. 358/359) möglich. Die Antragstellung muss vor Vorhabenbeginn im KfW-Portal durch die Eigentümer erfolgen. Ein Fachbetrieb bzw. Energie-Effizienz-Experte stellt dafür die Bestätigung zum Antrag (BzA) aus. Eine professionelle Beratung ist durchaus empfehlenswert, da sich Programme ändern und verschiedene Elemente kombiniert werden können. In Summe bleibt die Förderlandschaft ein starkes Argument.

Wartung und Service bei Buderus-Wärmepumpen

Eine regelmäßige Wartung gewährleistet die langfristige Effizienz und Zuverlässigkeit von Wärmepumpen. Empfohlen sind hersteller- bzw. vertragsspezifische Intervalle (typisch alle ein bis zwei Jahre); eine starre jährliche Pflicht besteht nicht. Ein Service durch qualifizierte Fachbetriebe umfasst die Überprüfung aller sicherheitsrelevanten Komponenten, gegebenenfalls Kältemittel-Dichtheit sowie Regelungseinstellungen. Die vorbeugende Wartung kann die Lebensdauer verlängern und kostspielige Reparaturen verhindern. Das deutschlandweite Servicenetzwerk von Buderus gewährleistet dabei laut eigener Aussage schnelle Hilfe im Störungsfall und kompetente Betreuung über die gesamte Betriebszeit. 

Moderne Remote-Lösungen ermöglichen zudem eine proaktive Überwachung und frühzeitige Erkennung von Auffälligkeiten (MyBuderus/ConnectPRO). Smarthome-Integration und internetfähige Regelungen senden dabei Statusmeldungen an Servicetechniker oder Anlagenbetreiber. Buderus bietet u. a. eine Fünf-Jahres-Systemgarantie, während eine Zehn-Jahres-Garantie vor allem für Wärmetauscher bestimmter Kessel gilt. Schulungen für Installateure und kontinuierliche Weiterbildung des Servicepersonals sollen den Qualitätsstandard der Betreuung sichern. 

Eine Wärmepumpe nutzt die in Luft, Erde oder Grundwasser enthaltene Wärme und hebt sie mithilfe von Strom auf ein für Heizung und oft auch Warmwasser geeignetes Temperaturniveau. Sie übernimmt damit die Aufgaben von Kessel und Brennstofflager – ohne Abgase am Gebäude. Vereinfacht gesagt “verbrennt“ sie keine Energie, sondern transportiert vorhandene Wärme an den richtigen Ort. Besonders wirtschaftlich arbeitet sie in gut gedämmten Häusern oder in Systemen mit großen Heizflächen wie Fußbodenheizungen.

Im Prinzip läuft eine Wärmepumpe wie ein Kühlschrank rückwärts: Ein Kältemittel nimmt im Verdampfer Umweltwärme auf, wird im Verdichter komprimiert und dadurch auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und gibt diese Wärme im Verflüssiger an den Heizkreis ab. Ein Expansionsventil senkt anschließend den Druck und schließt den Kreislauf. Aus 1 kWh Strom entstehen so typischerweise 3 bis 4 kWh Wärme (Jahresarbeitszahl ≈ 3 bis 4). Praxisrelevant: Auch bei Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt liefern Luft/Wasser-Wärmepumpen zuverlässig die notwendigen Vorlauftemperaturen für die Heizung.

In vielen Bestandsgebäuden lässt sich eine Wärmepumpe nachrüsten. Entscheidend sind eine passende Heizlast, möglichst geringe erforderliche Vorlauftemperaturen (idealerweise ≤ 55–60 °C) und ausreichend dimensionierte Heizflächen. Häufig reichen ein hydraulischer Abgleich oder der Austausch einzelner Heizkörper; außerdem sollten Aufstellort, Schallschutz und die elektrische Anbindung geprüft werden. Praxisfaustregel: Werden die Räume heute schon mit moderaten Vorlauftemperaturen warm, sind die Chancen gut. Falls nicht, kann eine Hybridlösung – z. B. weiterlaufender Kessel plus Wärmepumpe – den Übergang erleichtern.

Die Investitionshöhe richtet sich stark nach Gebäudezustand, Umfang der Nebenarbeiten und der gewählten Technik. Luft/Wasser-Wärmepumpen liegen für viele Einfamilienhäuser inklusive Montage im fünfstelligen Bereich; typische Komplettpreise bewegen sich grob zwischen 15.000 und 25.000 Euro, können bei größerem Aufwand aber auch deutlich höher ausfallen. Sole/Wasser-Anlagen mit Erdsonden sind teurer, meist etwa 20.000 bis 35.000 Euro. Zusätzliche Posten (z. B. größere Heizkörper, Pufferspeicher, Elektroarbeiten) können die Summe weiter erhöhen. Im Betrieb fallen Stromkosten an, die sich über eine gute Auslegung (hohe JAZ), Sondertarife und PV-Eigenverbrauch merklich senken lassen. Am wirtschaftlichsten arbeitet die Anlage, wenn sie niedrige Vorlauftemperaturen erreicht und über das Jahr eine hohe Arbeitszahl erzielt; staatliche Zuschüsse reduzieren die Einstiegskosten spürbar.

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