Bauplan Windmühle
Diese Windmühle (Bauplan SE 08/2013) kann für sich stehen oder mit der Wassermühle aus Heft 6/2013 kombiniert werden. So oder so ist die Kombi-Windmühle ein echtes Highlight für Ihren Garten! Der Bauplan zeigt, wie Sie die Wind- und Wassermühle bauen.

Majestätisch drehen sich die Flügel unserer Kombi-Windmühle im Wind.
Wir beginnen mit dem Bau des später schwedenroten Gebäudeteils: Die sechs Einzelflächen exakt nach den Angaben auf dem Bauplan aufzeichnen ...
... und mit der schräggestellten Stichsäge die angrenzenden Wände zuschneiden.
Die Wandflächen exakt aneinanderlegen – Innenseiten nach unten – und mit starkem Klebeband die Abwicklung fixieren.
Die Wände behutsam komplett umdrehen und Konstruktionsklebstoff auf die Winkelschnitte auftragen.
Anschließend klappen Sie die Wände zum Korpus zusammen und fixieren Anfang und Ende ebenfalls mit Klebeband.
Nach dem Trocknen Klebstoffwülste mit dem Stechbeitel entfernen ...
... und im oberen Korpus-Sechseck Klebstoff angeben.
Die sechseckig schräg zugeschnittene Kopfplatte setzen Sie von unten ein. Bis zum Abbinden im Korpus beschweren.
Unter dem gerade gebauten 6-seitigen Pyramidenstumpf liegt ein sechsseitiges Prisma.
Schneiden Sie die Grundflächen zu (eine mit Ausschnitt für einen 70-x-70-mm-Balken), dann schrauben und kleben Sie die Wände nacheinander fest.
Der abgelängte Balken wird durch den unteren Ausschnitt gesteckt und oben mittig mit der Deckelplatte verschraubt.
Jetzt kleben Sie beide Körper aufeinander und verspachteln dann die Schraubenköpfe und die Fugen.
Am besten verwenden Sie hierzu 2-KSpachtelmasse. Nach dem Abbinden die Flächen mit dem Exzenterschleifer glätten.
Der Unterbau besteht aus drei Ebenen. Der untere Sechseck-Ring wird mit einer Aufnahme für den Balken ausgestattet.
Dieser Balkenschuh sitzt auf einer Traverse, die zwischen zwei gegenüberliegenden Wänden verschraubt wird.
Darüber liegt ein sechseckiger Pyramidenstumpf – deutlich flacher als der ganz am Anfang gebaute Mühlenkörper.
Die darauf folgende Abwicklung wird mit Ausklinkungen für die Galerie versehen.
Zum Schluss die drei Bauteile miteinander verkleben. Bis zum Trocknen z. B. mit einem Wassereimer beschweren.
Die Gebäudehülle ist jetzt fertiggestellt. Weiter
geht es mit dem Bau der Galerie und dem Mühlenkopf
samt Lagerbock.
Eine Präzisions-Gehrungssäge ist für
den exakten Zuschnitt der Holzleisten
ein unentbehrliches Werkzeug.
Die senkrechten Geländerstützen an den vorderen Fläche anschrägen. Auch die Balkenköpfe der Boden-Tragbalken müssen entsprechend gefeilt werden.
Anschließend durchbohren Sie sie, um die Stützen später verschrauben zu können.
Verklebt werden als erstes die Bodendielen. Eine entsprechend vorbereitete und markierte Grundplatte hilft dabei sehr.
Auf die fünf Dielen-Sechsecke kleben Sie die in Bild 3 vorbereiteten Tragbalken.
Ist der Kleber getrocknet, hebeln Sie die ganze Konstruktion behutsam mit einem Stechbeitel von der Montageplatte.
Dann schrauben und kleben Sie die Geländerstützen fest. Durch die Bohrung der Tragbalken in die Stütze vorbohren!
Die drei Geländerläufe werden nacheinander (jedes zweite Feld) verklebt und mit Klammern fixiert.
Die fertige Mühlengalerie: Wenn Sie sorgfältig gearbeitet haben, passt sie perfekt in die Korpus-Ausklinkungen.
Schrauben Sie die Galerie nun unter die Aufsatz-Mühle.
Der Kopf der Mühle besteht aus einer Styropor-Halbkugel (plan schneiden), einer Grundplatte und einem Ring.
Die Grundplatte mit einer Mittelschraube auf der Mühle befestigen. So kann der Kopf später bei Bedarf gedreht werden.
Weiter geht es mit dem Lagerbock: Die beiden Lagerschalen für die Rillenkugellager mit einem 35er Forstnerbohrer durchbohren.
Dann mit der Ständerbohrmaschine rechts und links in die obere Schnittkante bohren und senken.
Nun trennen Sie die Lagerschalen waagerecht mit der Gehrungssäge auf.
Die beiden unteren Lagerhälften mit einem Zwischenholz und zwei gebohrten/ gesenkten Seitenlaschen verkleben.
Montieren Sie dieses Bauteil auf einer größeren Grundplatte, die auf einer Seite erhöht und dann plan geschliffen wird.
Anschließend können Sie die Kugellager in beide Lagerschalen klemmen. Die Schrauben nicht zu stramm anziehen!
Jetzt wird eine M10-Gewindestange aus rostfreiem Stahl mit Muttern und Unterlegscheiben in den Lagern verschraubt.
Schrauben Sie den Lagerbock so auf die Kopfplatte, dass ausreichend Platz für den Ring bleibt. Dann wieder lösen.
Die Durchgangsbohrung in der Styroporkugel zeichnen Sie wie hier gezeigt an. Die Gewindestange muss sich frei in der Bohrung drehen können.
Kleben Sie nun den Ring auf den Rand der Styroporkugel. Mit Klebeband fixieren.
Anschließend kann der Kopf aufgestülpt ...
... und von unten verschraubt werden.
Das Flügelrad ist das
letzte Bauteil unseres
Bauplanthemas.
Die Nabe besteht aus zwei aufeinandergeklebten
Lagen 18-mm-Multiplex.
Bohren Sie erst die Sacklöcher für die Klobenmuttern in die Fläche, ...
anschließend die Bohrungen für die Schrauben in die Seiten.
Die Wellenbohrung ist eine Zapfensenkung: erst mit dem 30-mm-Forstnerbohrer an- dann mit 10 mm durchbohren.
Damit die Nabe gefälliger wirkt, runden Sie die Ecken ab.
Nun zeichnen Sie die Flügelform auf eine ausreichend große Sperrholzplatte.
Tipp: Mit Doppelklebeband drei weitere Flügel-Sperrhölzer darunter heften und gemeinsam zuschneiden.
Die Flügelstreben laufen nach außen hin schräg zu. Diese Schräge lässt sich gut mit dem Handhobel herstellen.
An der Nabenseite müssen die Flügelstreben tief angebohrt werden.
Nun kleben Sie die Flügel auf die Streben. Fixiert wird mit Leimklammern.
Den Kloben-Verbindungsbeschlag müssen Sie präparieren: Schraubenkopf abschneiden und Kerben in den Schaft feilen.
Mit 2-K-Klebespachtel kleben Sie die Schrauben – den Schaft voran – gerade in die Bohrung der Flügelstreben.
Zur Montage die Kloben einstecken, Kontermuttern und Unterlegscheiben aufschrauben und die kompletten Flügel einschrauben.
Winkel einstellen und mit Kontermutter fixieren. Dann die Nabe auf der Welle verschrauben.
Zum Schluss: Fenster und Türen aus Sperrholz ausschneiden und aufkleben.
Die Holzflächen schleifen und – als Wetterschutz – mit Acryllack farbig gestalten. Auch die Styroporkugel erhält mindestens zwei Farbschichten.
Allein ist die Windmühle einfach toll – kombiniert mit der Wassermühle ist sie eine Wucht!
Der Bauplan Windmühle erleichtert Ihnen den Nachbau, denn die maßstabsgetreue Zeichnung enthält alle zum Nachbau der Windmühle erforderlichen Angaben.
Schon beim letzten Bauplan-Thema, der Kombi-Wassermühle aus der Juli-Ausgabe von selbst ist der Mann, haben wir diese Kombi-Windmühle angekündigt. Denn beide Bauvorschläge lassen sich zu einer Wind- und Wassermühle kombinieren. Was Sie in diesem Fall nicht bauen müssen, ist der untere Teil der Windmühle. Die Funktion des Unterteils übernimmt in diesem Fall die Wassermühle.
Video: Windmühle bauen
Das folgende Video zeigt, wie die Wind- und Wassermühle aus dem Bauplan aufgebaut wird:
Die Windmühle allein ist mit einer Stellfläche von etwa 550 x 550 mm und einer Gebäudehöhe von rund 1350 mm (bis zur Flügelspitze dann 2000 mm) recht schmal und hoch. Sie könnte bei stärkerem Wind umfallen. Um das zu verhindern, sollte die Mühle im Sockel beschwert werden, z. B. mit Sandsäcken oder Betonsteinen. Achten Sie darauf, dass der Unterbau auf einer ebenen Fläche steht, und legen Sie die Gewichte rechts und links vom Balkenschuh auf die Traverse.
Windmühle bauen: Das Mühlhaus
- (Ständer-) Bohrmaschine
- Akku-Schrauber
- Eisensäge
- Exzenterschleifer
- Gehrungssäge
- Handwerkzeuge
- Hobel
- Stichsäge
Bau der Gebäudehülle: Die Windmühle besteht aus mehreren aufeinanderstehenden Korpussen, die teils miteinander verklebt, teils aufeinander gestülpt sind. Der Bau der einzelnen Körper folgt stets den gleichen Arbeitsschritten: zuschneiden, die Bauteile mit Klebeband fixieren und schließlich wasserfest verkleben. Ist die Gebäudehülle fertiggestellt, geht es weiter mit dem Bau der Galerie und dem Mühlenkopf samt Lagerbock. Bei der Galerie handelt es sich um viele, zum Teil kleine Leisten, die einzeln verklebt werden müssen. Wir haben Sie mit etwas Doppelklebeband auf einer Grundplatte fixiert; die Klebestellen selbst mit Paketband unterlegt.
Quelle: selbst ist der Mann 8 / 2013