Bauplan: Fachwerkkrippe
Im Krippenbau wird der Geburtsort Jesu gern der lokalen Bautradition unterworfen: Eine Fachwerk-Krippe ist da keine Ausnahme! Wie Sie eine Krippe im Fachwerk-Stil selber bauen, lernen Sie hier.

Profilieren Sie die Grundplatte aus Kiefer-Leimholz mit der Oberfräse an der Vorder- und den Seitenkanten.
Zeichnen Sie nun die Rückwand von Stall und Haus nach den Angaben im Bauplan auf das Schichtholz ...
... und schneiden es mit der Stichsäge aus.
Anschließend alles Schnittkanten mit Schleifpapier glätten!
Anschließend richten Sie die Rückwand mittig entlang der hinteren Kante der Grundplatte aus und zeichnen sie an.
Schneiden Sie eine abgeschrägte Leiste für die Stallrückwand mit der schräggestellten Stichsäge aus 28-mm-Leimholz zu.
Diese Leiste erhält Ausklinkungen für die Holzständer, die später als Auflager der Dachbalken an der Rückwand dienen.
Geben Sie Leim an die Leiste und heften sie mit Nägeln bündig auf die Rückwand.
Jetzt geht es ans Schnitzen der Ständer: Mit dem Schnitzmesser die beiden vorderen Ecken wellig zuarbeiten.
Dabei unbedingt auf die Maserungsrichtung achten. Die vordere Fläche strukturieren Sie mit dem Gaißfuß.
Da dieser Balken nur von der Vorderseite sichtbar ist, bleiben Balken-Seiten und -Rücken unbearbeitet. Jetzt Leim angeben ...
... und den Eckbalken außen- und unterkantenbündig auf die Rückwand leimen. Mit Leimklemmen fixieren.
Die Giebel-Rückwand des Hauses streichen Sie in einem Ocker-Farbton. Kasein- oder Abtönfarbe sind hierzu gut geeignet (klassische Holzbeize funktioniert auch).
Duchbohren Sie nun die Grundplatte im Bereich der Rückwand und senken diese von der Unterseite.
Nach Leimzugabe wird die Rückwand bündig festgeschraubt – ggf. vorbohren. Dünne Spanplattenschrauben verwenden.
Den unteren Teil der Stallrückwand hat unser Krippenbauer mit dem Rest eines Profilholzbretts verkleidet.
Die angrenzende Hauswand aus Faserplatte wird zur Stallseite hin mit einem gleich großen Stück Sperrholz beschichtet.
Darauf wie gezeigt Ständer und Dachbalken leimen. Nun zeichnen Sie die Wandposition auf die Grundplatte.
Schneiden Sie aus Faserplatte auch die zweite Seiten- und die vordere Giebelwand mit Fenstern und Tür zu.
Verschrauben und verleimen Sie jetzt Front und Seitenwände der Krippe miteinander.
Verschrauben und verleimen Sie jetzt Front und Seitenwände der Krippe miteinander.
Die so montierten Wände werden nun – ebenfalls nach Leimangabe – mit Rückwand und Grundplatte verbunden.
Bereiten Sie nun die Beplankung der Stallrückwand vor: dünne Leisten hierzu mit dem Modellhobel längs anfasen ...
... und im Wechsel mit stärkeren und geschnitzten Säulen an den markierten Positionen auf die Rückwand leimen.
Eine offene Fachwerkkonstruktion (aus geschnitzten Balken) dient als vorderer Auflager für die Dachbalken.
Nach dem Verleimen schrauben Sie diese auf die im Bauplan angegebene Position der Grundplatte – zuvor bohren und senken.
Jetzt können Sie die Dachbalken nach Leimzugabe mit feinen Drahtstiften befestigen.
Hier werden die Kopfbänder (kleine Diagonalstreben) mit Weißleim auf der Stallrückwand befestigt.
Die Stall-Seitenwand wird mit strukturierten „Brettern“ verschalt. Hierzu diese gegen die Balken leimen, das Fenster aussparen ...
... und die Schalbretter im Bereich der Dachschräge anpassen. Mit Zulagen und Leimklemmen anpressen.
Alle Sichtholzteile des Stalls (außer der Grundplatte) werden nun farbig gebeizt.
Es sind die liebevollen Details, die eine meisterhafte Krippe von einem schnell zusammengeschusterten Stall unterscheiden. Um dem Fachwerk sein rustikales und täuschend echtes Aussehen zu verleihen, wurden Holznagel-Attrappen an den Verbindungsstellen gesetzt: Loch im Bereich des „Zapfens“ bohren, ...
... Schaschlikspieß anspitzen und kürzen ...
... und die Holzdübel-Attrappe anschließend mit dem Hammer behutsam eintreiben.
Beginnen Sie damit, die ebenfalls gebeizten Dachlatten auf die Dachbalken zu leimen und zu nageln.
So befestigen Sie auch auf Gehrung geschnittene Balken auf den Hausgiebeln.
Die Balken für das Haus-Fachwerk mit Schnitzmesser und Scheibenbürsten-Aufsatz für die Bohrmaschine bearbeiten.
Leimen Sie die senkrechten und waagerechten Hölzer auf die Faserplatte.
Besonders rustikal wird das Fachwerk, wenn sie auch solche wellenförmig zugeschnittenen „Balken“ aufleimen.
Mit schwarzer Kaseinfarbe (z. B. Plaka-Farbe von Pelikan) streichen Sie nun das gesamte Holz-Fachwerk des Hauses.
Nach vollständigem Trocknen der Farbe gießen Sie die Ausfachungen mit einer Gießmasse aus.
PRAXISTIPP: Stewalin ist eine kunststoffveredelte Gießmasse, die sich für die Figurenherstellung und Reliefs eignet. Es wird im Verhältnis 4 zu 1 mit Wasser angesetzt und härtet innerhalb von 30 Minuten aus. Erhältlich in Weiß und Terracotta ab rund 4,50 Euro/kg.
Aus 28-mm-Leimholz werden die Schindeln gehackt – mit Hammer und Messer oder, wie hier, mit dem selbstgebauten Schindelspalter.
Vor dem Eindecken auf die untere Dachlatte einen Holzstreifen in Schindelstärke leimen.
Schindeln im Versatz von unten nach oben aufleimen. Bei der zweiten Reihe deshalb mit halber Schindel beginnen.
Das Hausdach wird mit zwei Schichtholzplatten bekleidet. Traufseits ebenfalls Auflagerleisten anleimen und die Schindelreihen aufzeichnen.
Vorn giebelseits T-förmig verleimte und auf Gehrung geschnittene Leisten anbringen.
Jetzt werden auch die Satteldachhälften eingedeckt. Zum Stallanbau hin müssen Sie die Schindeln schräg anpassen.
Den Schornstein (siehe Kasten Seite 61) leimen Sie im Schindelverband ein.
V-förmig verleimte Leistenabschnitte als Firstziegel aufsetzen.
Mit dem Modellhobel Schindelüberstände plan nacharbeiten.
Als Dachabschluss eine geschnitzte Leiste gegen die Stallrückwand heften.
Mit einem flachen Hohlbeitel wird jede einzelne Dachschindel noch mit einer mittigen Ablaufrinne ausgestattet.
Jetzt können Sie auch die übrigen Holzflächen inklusive der Bodenplatte beizen.
Fenster, Tür, Schornstein, Fensterbrett, Futterraufe und Fensterläden: Die vielen Details machen die Krippe zum Gesamtkunstwerk. Die Haustür mit Mini-Scharnieren lässt sich sogar öffnen. Alle Detailangaben hierzu finden Sie auf dem Bauplan wieder. Tipp: Beleuchten Sie doch das Haus mit LED-Lämpchen
Die angefertigten Bauelemente in Ocker- und Pastellweiß streichen und ...
... nach Leimzugabe in die Wände einsetzen.
Die mit kleinen Rundhölzern ausgestatteten Fensterläden genau ausrichten, Rundstab auf der Fassade markieren und dort durchbohren.
Leim angeben und Rundstab in die Bohrung stecken; ggf. mit leichten Hammerschlägen eintreiben.
Fertig ist Ihre selbst gebaute Fachwerkkrippe im bergischen Stil.
Krippe- und Figuren sind aufeinander abgestimmt. Maßgeblich ist die Josef-Figur – hier ist sie 12,5 cm groß. Das komplette Set wie abgebildet
(Kunststoff, handbemalt) gibt‘s für 80 Euro bei Krippenbauer Wüstenberg (Tel. 02202/39120).
Sie können passende Krippenfiguren natürlich auch selbst schnitzen.
Regionale Bezüge im Krippenbau finden zahlreiche Liebhaber. Grund genug für uns, Ihnen hier eine Fachwerkkrippe in Anlehnung an Baustile aus der Eifel, dem Bergischen und ähnlichen Regionen zu zeigen. Die Anleitung zum Bauplan (SE 12/2010, leider vergriffen) zeigt detailliert, wie Sie selbst eine Fachwerkkrippe selber bauen.
Fachwerkhäuser finden sich in ganz Deutschland. Und jede Region hat dabei ihren eigenen Baustil. Schon an den vorwiegenden Farben von Laibungen, Fensterläden, Dächern, Türen und Fenstern lassen sich bestimmte Regionen wiedererkennen. Warum also nicht ein bisschen Lokalpatriotismus betreiben und eine Stallkrippe im regionalen Stil bauen?
Fachwerkkrippe selber bauen
Unser Krippenbauer Willi Wüstenberg aus dem Bergischen Land hat es uns gezeigt und wir waren ganz angetan! Sehen Sie, wie Sie aus Holzresten eine individuelle Fachwerkkrippe bauen können. Die passenden Krippenfiguren können Sie kaufen oder selbst schnitzen!
Zubehör für den Fachwerkkrippenbau
Quelle: selbst ist der Mann 12 / 2010