Bauanleitung: Weihnachtspyramide
Die Pyramide ist ein Weihnachtsklassiker: Beim Bau unserer vier-etagigen Weihnachtspyramide (Bauplan 12/2011) kann die ganze Familie helfen.

Die Weihnachtspyramide schmückt während der Adventszeit die Wohnung. Der Nachbau unseres Bauplan-Themas kostet gerade einmal knapp 55 Euro!
Übertragen Sie die Konturen der Pyramidensäulen auf die Multiplex-Streifen – alternativ können Sie auch Kiefernholz verwenden.
Bohren Sie nun unterhalb der Zacken ein Loch für den einfacheren Richtungswechsel mit der Stichsäge.
Ritzen Sie mit dem Cuttermesser die Konturen an (das verhindert Holzausriss) und schneiden mit der Stichsäge dort entlang.
Die Basis der Säulen schneiden Sie exakt mit der Präzisions-Gehrungssäge zu.
Zeichnen Sie nun mit dem Zirkel Grund- und Kopfplatte sowie die Etagen in den entsprechenden Durchmessern auf.
Mit der Stichsäge (am besten mit feinem Kurvensägeblatt bestückt) schneiden Sie die Kreisplatten anschließend zu.
Achten Sie auf die Materialstärken: Die Etagen bestehen aus 6,5-mm-Material, Kopf- und Grundplatte aus 12er Multiplex.
Dritteln Sie nun den Kreisumfang der Grund- und Kopfplatte und ermitteln so die Leimpunkte für die Säulen.
Kopfplatte und Glaslagerplatte knapp im Außendurchmesser des Messingrohrs durchbohren.
Das Messingröhrchen zunächst innen mit einem Krauskopf (Senker) entgraten.
Dann spannen Sie es behutsam ein und längen ein nur wenige Millimeter kurzes Stück mit der Eisensäge ab.
Nun treiben Sie es mit sanften Hammerschlägen in die untere Lager-Halteplatte sowie in die Kopfplatte ein.
Das frisch gesägte Ende zeigt dabei nach oben. Dieses müssen Sie nun natürlich auch von innen entgraten.
PRAXISTIPP: In der Fotostrecke auf dieser Seite zeigen wir Ihnen, wie die Welle der Pyramide gelagert ist. Oben dreht sich der Messingstab in einem Messingröhrchen, unten steht die Messingstab-Spitze auf einer Glasplatte und wird ebenfalls durch ein Messingröhrchen seitlich geführt. Alternativ (und besser) können Sie ein Glaslager verwenden. Dies ist ein Glasknopf mit konkaver Oberfl äche. Die Welle wird somit reibungsarm immer in der Mitte geführt. Glaslager für Pyramiden (hier Ø ca. 9 mm) gibt es online oder in Bastelshops ab etwa einem Euro.
Schneiden Sie dann ein Stück dünnes Fensterglas in der Größe der Glaslagerplatte zu ...
... und kleben anschließend beide Teile zusammen.
Verleimen Sie nun das Pyramidengestell sehr genau. Eine provisorische Stütze in der Mitte stabilisiert die Konstruktion.
Kleben Sie das selbst gebaute (oder gekaufte und von einer Platte gehaltene) Glaslager mittig auf die Grundplatte.
Nun die Messingwelle ablängen und mit einer Feile möglichst exakt am unteren Ende anspitzen.
Schneiden Sie von einer Lüsterklemme (Durchmesser für die Welle geeignet) die Kunststoffummantelung ab.
Jetzt wird die Welle durch die Kopfplatte und durch alle mittig durchbohrten Etagen bis zum Bodenlager geführt.
Die Lüsterklemme befestigen Sie auf der Welle knapp oberhalb der Lagerplatte.
Die Etagenabstände werden durch gegeneinander geleimte Halbrundstäbe fixiert. Längen Sie diese in der Gehrungssäge ab.
PRAXISTIPP: Damit die Stäbe immer gleich lang sind, haben wir einen Anschlag an die Präzisions-Gehrungssäge geklemmt.
Um zwischen den Halbrundhölzern Platz für die Welle zu schaffen, müssen Sie die Halbrundstäbe mit der Feinsäge längs einkerben.
Anschließend die ersten beiden Hölzer oberhalb der unteren Etage gegeneinander leimen.
Diese liegt dabei auf der Lüsterklemme. Dann fahren Sie etagenweise so fort. Leimklammern verpressen die Hälften.
Richtfest: Alle Distanzstücke sind verleimt, die Drehfunktion ist gewährleistet. Lassen Sie etwas Abstand zur Kopfplatte!
Die Flügelnabe zeichnen Sie exakt auf und schneiden sie mit der Stichsäge zu.
Dann werden die Flügelaufnahmen in der Ständerbohrmaschine gebohrt. Die Nabe in eine Leimklemme spannen!
Mit der Laubsäge oder Dekupiersäge schneiden Sie die Flügel zu.
PRAXISTIPP: Das Herausarbeiten der Flügel mit der Laubsäge ist mühsam. Mit einer Dekupiersäge – wir benutzen eine professionelle Maschine von Hegner – ist dies hingegen ein Kinderspiel.
PRAXISTIPP: Der Vorteil: Sie können mehrere Lagen Sperrholz mit Doppelklebeband übereinander fixieren und dann schneiden.
Die Aufnahmen für die Flügel werden dann per Hand aus Dübelholz angefertigt. Schneiden Sie die Stange zwei Mal ein ...
... und trennen dann die Basis durch. Zum Schluss längen Sie die Dübel ab. Prüfen Sie das Schlitzmaß!
Nun können Sie Flügel und Flügelaufnahme miteinander verleimen. Auch hier ist große Sorgfalt nötig.
Flügelkanten mit der Feile und Schleifpapier glätten; die Dübelstangen-Enden leicht konisch anfeilen.
Stecken Sie die Flügelnabe auf die Welle. Sitzt die Bohrung stramm genug, müssen Sie keinen Klebstoff angeben.
Flügel leimfrei in die Nabenbohrungen stecken. So lassen sich Drehrichtung und Geschwindigkeit nachregulieren.
Aus dünnem Sperrholz schneiden Sie die Halteplättchen für die Kerzentüllen und runden sie mit der Feile an.
Dann leimen Sie die Drechselteile auf und die Plättchen in die Schlitze unter den unteren Zacken der Pyramidensäulen.
PRAXISTIPP: Eine Weihnachtspyramide wird durch Wärme angetrieben. Damit die Kerzen, die diese Thermik erzeugen, fest und sicher stehen, beim Abbrand die Halter sich nicht entzünden und sich gut von Kerzenwachs reinigen lassen, haben wir diese Fertig-Kerzentüllen von Selva ausgewählt. 10 dieser dreiteiligen Halter für Kerzen bis Ø 20 mm kosten rund 20 Euro (Best.-Nr. 541-462-400; www.selva.de).
Schneiden Sie jetzt die Figuren aus – sie befinden sich in Originalgröße auf dem Bauplan, den Sie bestellen können.
Wir haben Teile der Pyramide bemalt. Die Figuren haben wir einfach mit Heißkleber auf die Etagen geheftet.
Ob roh oder bemalt: Die Weihnachtspyramide ist stimmungsvoll. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf – auch teilweise gebeizte Figuren oder ein gedrechselter Pyramidenkopf sind möglich.
Vom Prinzip her ist die Weihnachtspyramide ein thermisch angetriebenes Karussell, das uns auf seinen rotierenden Etagen winterlich-weihnachtliche Szenen zeigt. Beim Bau unserer vier-etagigen Weihnachtspyramide (Bauplan 12/2011) kann die ganze Familie helfen. Denn mit dem Bauplan und der Bauanleitung Weihnachtspyramide ist das adventliche Karussell leicht nachgebaut!
Es gibt wenige Holzbauthemen, die von Jung und Alt gemeinsam gebaut werden können: Die Weihnachtspyramide ist eines davon. Und vielleicht liegt gerade darin ihr vorweihnachtlicher Reiz. Hier kann die Familie zusammenkommen und an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Während es einige Handgriffe gibt, die sehr präzise ausgeführt werden müssen – hier ist besonders das zentrisch verleimte Gestell der Weihnachtspyramide mit präzisen und exakt fluchtenden Lagern zu nennen –, spielt diese Genauigkeit bei anderen Arbeitsschritten an der Weihnachtspyramide eine eher untergeordnete Rolle. Gerade das Ausschneiden der Weihnachtsfiguren oder der Antriebsflügel mit der Laubsäge sind Arbeiten, bei denen auch Jungen und Mädchen einbezogen werden können. Ob Sie die Pyramide oder Teile davon bemalen möchten, ist reine Geschmacksfrage.
Video: Weihnachtspyramide bauen
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Bauplan für Weihnachtspyramide
Bei zurückliegenden Entwürfen für Weihnachtspyramiden mussten wir einige Rückschläge beim Bau der Messinglager hinnehmen. Die Pyramide wollte sich irgendwann nicht mehr drehen. Der Grund war ein kleiner Grat an der Messinghülse, der mit bloßem Auge kaum sichtbar war. Dieser Grat wurde mit der Zeit breitgeschliffen und blockierte den leichten Lauf. Nach dem Entfernen des Grats und mit Hilfe eines Tröpfchens Öl lief alles wieder wie geschmiert. Trotzdem empfehlen wir, besser ein konkaves Glaslager für Weihnachtspyramiden zu verwenden, das in Bastelgeschäften oder im Internet erhältlich ist.
Quelle: selbst ist der Mann 12 / 2011