Weihnachts-Karussell
Für Traditionalisten gehört die Weihnachtspyramide genauso zum Fest wie der Baum. Das im Erzgebirge beheimatete Karussell wird nur durch die Hitze der brennenden Kerzen angetrieben. Wir zeigen eine vergleichsweise moderne Variante des Klassikers: Mit unserem Bauplan können Sie das Weihnachts-Karussell leicht selbst bauen!
Pyramidenbau: Ein perfekt gelagerter Pyramidenstab ist die Voraussetzung für den zuverlässigen Lauf des selbst gebauten Weihnachts-Karussells.
Aus 6,5-mm-Sperrholz schneiden Sie die vier Ebenen zu. In Ebene eins und drei mit dem Zirkel den Kreisausschnitt aufzeichnen.
Innerhalb des Ausschnitts bohren, Kontur mit dem Cutter vorritzen und mit der Stichsäge (alternativ mit Dekupier- oder Laubsäge ausschneiden.
Die zweite Ebene – die Kerzenebene – wie oben zu sehen aufzeichnen und zuschneiden.
Die Dachebene erhält nur eine 35-mm-Bohrung für die Pyramidenwelle.
Die Pyramide basiert auf vierseitig mittig genuteten 20-mm-Quadratstäben. Dies kann mit der handgeführten Oberfräse erledigt werden (dabei die Auflagefläche erhöhen und das Werkstück einspannen) ...
... besser geht es mit einem Oberfräsentisch.
Längen Sie die genuteten Quadratstäbe mit der Präzisions-Gehrungssäge ab.
Leimen Sie zwei ungenutete Quadratstäbe innen auf zwei (später gegenüberliegende) Sockelwände aus 4-mm-Sperrholz.
Anschließend die Füße mit den vorbereiteten Wänden verleimen – den Leim hierzu wohldosiert in die Nut geben.
In einer Winkellade verleimen Sie dann mit den beiden übrigen Sperrholzstreifen den kompletten Sockel.
Markieren Sie die Mitte der Quadratstäbe, schlagen dort Drahtstifte ein und kneifen die Köpfe ab.
Nun können Sie die erste Ebene ausrichten und aufleimen – dank der Nagelspitzen verrutschen die Bauteile im Leimbett nicht!
Zeichnen Sie jetzt die Durchbrüche der Drehteller-Wandebenen je viermal auf die zugeschnittenen Sperrhölzer, ...
... bohren ein Loch hinein, führen das Laubsägeblatt hindurch und schneiden die Wände aus. Einfacher geht’s mit der Dekupiersäge.
PRAXISTIPP: Dekupiersäge
Der Bau dieser Pyramide wird schon zum
Geduldsspiel, wenn alle Sperrholzteile von
Hand mit der Laubsäge ausgeschnitten
werden. Eine immense Arbeitserleichterung
stellt die Dekupiersäge dar. Hiermit können
sogar mehrere Wände gleichzeitig geschnitten
werden. Dazu heften Sie die Sperrholzwände
mit doppelseitigem Klebeband
aufeinander – am besten im mittleren, später
abfallenden Teil. Doch achten Sie dann
darauf, den Vorschub deutlich zu reduzieren.
Mehrere Start- und Zielbohrungen im
inneren Feld sind empfehlenswert!
Anschließend
werden diese
Wände mit den
Quadratstäben
rechtwinklig
verleimt.
Trotz der Nuten stets die
Rechtwinkligkeit
prüfen bzw. eine Winkellade
verwenden!
Nun können Sie Etage für Etage aufleimen. Nutzen Sie hierzu den in Bild 11 beschriebenen Nageltrick und verpressen Sie die Etagen mit Leimklammern.
Zeichnen Sie die genaue Lage vor dem Verleimen einer jeden Etage an.
Hier nun der Rohbau ohne das Pyramidenstumpf- Dach.
Weiter geht es mit den Karusselletagen. Zeichnen Sie die drei Kreisdurchmesser auf 6,5er Sperrholz und schneiden sie aus.
Exakt mittig den 20-x-20-mm- Ausschnitt für die Welle aufzeichnen, durchbohren und sauber ausschneiden.
Jetzt zeichnen Sie die Figuren auf 4-mm- Sperrholz und schneiden sie aus. Jede Figur erhält an der Standfläche einen Zapfen.
Arrangieren Sie die Figuren auf den Karussellebenen und bohren an der entsprechenden Stelle ein 4-mm-Loch.
Dort werden später (wenn Sie farbig lackieren möchten, erst nach dem Bemalen) die Figuren eingesteckt.
Markieren und bohren Sie auf der Karussellwelle die Löcher für die Holzdübel, auf denen die Karussellscheiben später aufliegen.
Je nach verwendetem Welleneinsatz (Pyramidenstab) senkrecht mit dem mobilen Bohrständer je ein Sackloch oben und unten bohren.
Wir haben hier als Lagerstift einen selbst angespitzten 4-mm-Messingrundstab verwendet.
Stecken Sie nun abwechselnd die Dübel ein und fädeln die Platten auf. Tipp: Dübel nicht einleimen, dann kann die Pyramide bei Bedarf zerlegt werden.
Das Lagerholz zuschneiden, an den Enden durchbohren und für das Glaslager (ggf. einkleben) ein Sackloch bohren.
Führen Sie die Welle samt Scheiben von unten durch die Pyramide.
Das Lagerholz wird danach exakt mittig auf die im Sockel verleimten Quadratstäbe geschraubt. Das Lager zeigt dabei nach oben.
Setzen Sie jetzt die Messingspitze der Welle exakt auf das konkave Glaslager.
In die Kopfbohrung stecken Sie wiederum einen Messingrundstab. Er darf sich im Holz nicht drehen, ggf. einkleben!
Nun wird das Dach gebaut: Mit der schräggestellten Stichsäge schneiden Sie den 6,5-mm-Sperrholzstreifen zu.
Ebenfalls mit Gehrung die Dreiecksstümpfe für die Dachhaube zuschneiden.
Legen Sie die Bauteile zusammen und fixieren sie mit Klebeband. Dann umdrehen und Leim an die Gehrungen geben.
Klappen Sie die Bauteile zum Pyramidenstumpf zusammen und fixieren Sie die Konstruktion bis zum Trocknen mit Klebeband.
Nun den Deckel für den Pyramidenstumpf – tendenziell eher etwas zu groß als zu klein – zuschneiden und anschließend aufleimen.
Gegebenenfalls überstehende Kanten dann beifeilen und schleifen.
In die Deckelfläche bohren Sie senkrecht ein Loch für die Stabführung. Messingrohr abschneiden, entgraten und einkleben.
Alternativ die Pyramidenstabführung als Kaufprodukt einstecken. Der Deckel wird nun akkurat vermittelt aufgeleimt.
Wenn Sie einen einfachen Flügelkopf selbst bauen möchten, schneiden Sie 18er Multiplex achteckig zu und bohren in jede Seite ein 10-mm-Sackloch.
Die Flügelhalter bestehen aus geschlitzter 10-mm-Dübelstange.
Für die selbstgebaute Flügelnabe acht, für die gekaufte zwölf Flügel zuschneiden. Flügel und Flügelhalter gerade verleimen.
Ein überblatteter Sperrholz-Weihnachtsbaum soll die Flügelnabe dekorieren.
Stecken Sie die Dübel-/Flügeleinheit in die Bohrungen der Nabe und die mittig gebohrte Nabe auf den Pyramidenstab.
Leimen Sie die Halb-Tannenbäume in die Außennuten ...
... und anschließend die Kerzentüllen samt Tropfenfänger an.
Nach Wunsch die Figuren und/oder Teile
der Pyramide farbig bemalen. Das rohe Holz
zumindest mit Klarlack oder Öl schützen.
Praxistipp: Ob Acryl- oder Plakafarbe –
das Bemalen gelingt mit
verschiedenen Produkten,
erfordert aber Zeit
und Geduld.
PRODUKT-INFO: Alles rund um die Pyramide!
Vieles lässt sich bei der Pyramide selbst bauen.
Einige Teile sind jedoch als Kaufprodukte
empfehlenswert. So führt am Glaslager (Art-Nr.: 013003) eigentlich kein Weg vorbei, aber auch die Stabführung B (Art-Nr.: 012731), der Pyramidenstab (Art-Nr.:
012709), die Kerzentüllen, Tropfenfänger
und Metalleinsätze (Art-Nr.: 011017,
012104, 012004) sowie der gedrechselte
Pyramidenkopf (Art-Nr.: 011109) und die
Flügelzapfen (Art-Nr.: 011104) sind
nur schwer selbst herstellbar. Wir haben das
Zubehör im Spezial-Onlineshop bestellt:
www.erzgebirgsversand.com
Auf drei Etagen unser selbst gebautes Weihnachtskarussell (Bauplan 12/2014) dreht sich hier alles um die Heilige Familie: Während Maria in Anwesenheit von Josef und einem Hirten vor dem Christkind niederkniet, machen sich die Heiligen Drei Könige mit einem Kamel auf den Weg, begleitet von einer musizierenden Engelsschar.

Die klare, uns allen geläufige Szene spielt sich auf drei Ebenen unserer diesjährigen Weihnachtspyramide ab. Alle zum Bau erforderlichen Zeichnungen und Angaben der verwendeten Materialien finden Sie auf unserem Bauplan, den Sie zum Nachbau bestellen können. Dabei haben Sie die Option, den Anteil des Selbstbaus zu reduzieren und stattdessen auf Fertigkaufteile zurückzugreifen.
Weihnachtskarussell aus Holz bauen
- (Ständer-) Bohrmaschine
- Gehrungssäge
- Leimzwingen
- Oberfräse
- Stichsäge
Unbedingt sollten Sie in ein Glaslager investieren. Die besten Laufeigenschaften erreichte unsere Pyramide übrigens in Verbindung mit einer Pyramidennadel und einer Pyramidenstabführung aus Polyamid – Artikel, die zusammen weniger als zwei Euro kosten.
Die Pyramide dreht von selbst an, egal ob mit achtflügeliger Selbstbaunabe oder dem Zwölfer-Drechselkopf (als Kaufprodukt für knapp sechs Euro erhältlich). Die Drehrichtung und -geschwindigkeit des Weihnachtskarussells können Sie übrigens mit der Flügelneigung einstellen. Beachten Sie dabei auch, dass das Kamel nicht rückwärts läuft ...
Quelle: selbst ist der Mann 12 / 2014