Ein Wäschetrockner ist selbst im Angebot ein teures Gerät. Wenn er dann defekt ist, muss man tief in die Tasche greifen. Dem ist nicht so, wenn Sie die Trockner-Reparatur selbst übernehmen.
Wäschetrockner reparieren
Der junge Wäschetrockner war noch lange nicht schrottreif.
Foto: sidm / GB, MMM Wäschetrockner reparieren
Zunächst wird der Deckel entfernt. Auf der Geräterückseite befinden sich zwei Torx-Schrauben, die entfernt werden.
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Hinter dem Wassertank fand sich eine weitere Schraube. Danach konnte der Deckel nach hinten gezogen und abgehoben werden.
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Die Schrauben nach deren Lage sortieren und ggf. beschriften. Ein Test zeigt: Der Flachriemen ist noch vollkommen intakt.
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Nun wurde die rechte Seitenwand (Motorseite) entfernt. Dazu müssen Sie oben und auf der Rückseite Schrauben herausdrehen.
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In diesem Zustand haben wir den Trockner nochmals in Betrieb genommen und festgestellt, dass der Motor nur kurz zuckte.
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Er liegt relativ versteckt und verbaut im hinteren unteren Bereich. Eine Feder am Motor sorgt für die Spannung des Flachriemens.
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Hängen Sie die Feder aus und entnehmen Sie sie. Der kippbar aufgehängte Motor ist nun in den Lagerschalen schwenkbar.
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Nach Entlastung des Riemens versuchten wir, die Antriebswelle zu drehen. Hier ging das extrem schwer. Da die Motorwelle auf der ...
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... Rückseite durchgeht und dort das Lüfterrad antreibt, müssen Sie auf der Rückseite die Lüfterschale ebenfalls losschrauben.
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Da sich auch der Lüfter kaum drehen ließ, war die Schadensursache mutmaßlich der Motor. Das Lüfterrad muss entfernt werden.
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Um den Motor erreichen zu können, mussten zunächst Elektronik-Trägerbauteile losgeschraubt und vorsichtig zur Seite gelegt ...
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... werden. Die Leitungen müssen dafür zum Teil aus den Führungskan.len genommen werden. Dann den Motorstecker ziehen.
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Die Schrauben der beiden Lagerschalen (weiß) sind zum Teil schwer zugänglich. Jede Schale ist mit nur einer Schraube gesichert.
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Man erreicht sie am besten mit einer kleinen Ratsche. Danach können Sie die Lagerschalen hochkippen und herausnehmen.
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Um die lange Motorwelle herausziehen zu können, musste noch ein Blechbügel (für die Elektronikteile) losgeschraubt werden.
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Nun kann der Motor bequem herausgenommen werden. Achten Sie darauf, die aufgesteckten Lagerbauteile nicht zu verlieren!
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Der alte Motor (links, mit Anbauteilen) und der neue Motor. Die Welle des neuen Motors dreht spielend leicht, die alte blockiert.
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Die Anbauteile – Spannrolle, Filzscheibe und Lagergummis – werden nun (werkzeuglos) vom alten auf den neuen Motor umgebaut.
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Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Achten Sie auf die richtige Lage des Antriebsriemens und vergessen Sie keine ...
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... Schrauben. Nach etwa eineinhalb Stunden Reparatur schnurrte der Trockner wieder wie am ersten Tag. 600 Euro gespart!
Foto: sidm / GB, MMM
Das Gerät – seinerzeit Testsieger der Stiftung Warentest – war nicht einmal fünf Jahre alt und hatte im Supersonderangebot rund 600 Euro gekostet. Da schluckt man erst einmal – im Wissen darum, dass die Gewährleistung zwar längst abgelaufen, der Trockner aber aufgrund der relativ geringen Nutzung viel zu früh das Zeitliche gesegnet hat. Die Frage war: Kundendienst rufen und das Risiko eingehen, dass ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt? An- und Abreise, Servicezeit oder auch Pauschale sind leider in der Regel trotzdem fällig und kommen dann zu der unvermeidbaren Neuanschaffung hinzu. Oder die Trockner-Reparatur selbst machen und "mal schauen"?
Erster Schritt bei der Trockner-Reparatur ist meist die Suche nach dem entsprechenden Gerät im Internet. Wurden in Hausgeräte-Foren schon Fehler dieses Gerätetyps beschrieben? Schnell waren zwei mögliche Fehlerquellen beschrieben: Mehrfach wurde von elektronischen Defekten, aber auch von Motorschäden berichtet. Ersteres kann schnell kompliziert werden, da es häufig mehrere Steuerplatinen gibt und diese oft sehr teuer sind. Nach der Entscheidung "Kaputter geht nicht, also schauen wir mal nach" wurde das Gehäuse geöffnet, nach offensichtlichen Schmorstellen auf elektronischen Bauteilen Ausschau gehalten und zuletzt das Gerät mit geöffnetem Deckel und entnommener Seitenwand in Betrieb genommen. Dort zeigte sich, dass der Motor kurz anlief, dabei aber ein ungesundes Geräusch machte und dann blockierte. Der wahrscheinliche Fehler war also gefunden und hieß: Motorschaden!
Welche Möglichkeiten es gibt, die Wäsche zu trocknen, wenn der Trockner mal kaputt geht, zeigt das folgende Video. Praxistipp: Mit den gezeigten Alternativen lässt sich zudem viel Geld sparen!
So gelingt die Trockner-Reparatur
Ein schnarrendes Geräusch, kurz war der Lüfter zu hören, dann war es still. Das Programm lief unbeeindruckt weiter, der Timer zählte beharrlich die verbleibende Zeit bis zum Programmende. Der Wärmepumpentrockner quittierte seinen Dienst von jetzt auf gleich.
Zunächst sollte man mit der Typenbezeichnung in Internetforen nach möglichen Ursachen forschen. Bei diesem Gerät gab es sogar eine ergänzende 10-Jahres-Garantie auf den Motor – jedoch nur, wenn es zuvor registriert wurde. Das war es nicht! Eine Anfrage mit Kaufnachweis beim Hersteller führte jedoch zu einer Kulanzlieferung. Auch wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte sich die Reparatur gelohnt: Der Ersatzmotor kostet ca. 90 Euro.
Als erstes wird der Deckel entfernt. Dafür müssen Sie die Schrauben lösen. Verwahren Sie diese gut und notieren Sie sich die Lage.
Nun haben Sie freien Blick auf den Keilriemen. Ist dieser in Ordnung, können Sie die Seitenwände abnehmen.
Nun kommen Sie auch an den Motor dran. Lösen Sie die Feder, der Motor ist jetzt schwenkbar.
Wir mussten dann noch die Lüfterschale lösen.
Durch das Losschrauben der Elektronik-Teile gelangen Sie dann an den Motor und können den Stecker ziehen.
Wenn Sie alle Teile gelöst haben, können Sie den Motor herausnehmen und den neuen Motor einsetzen.
Zum Schluss können Sie alle Teile wieder einsetzen und den Trockner schließen.