Kleine Reparaturen an Elektrokabeln selbst erledigen

Kabel dürfen nicht geflickt werden! Sie können das Kabel entweder an der Schadstelle abtrennen und einen neuen Stecker montieren – oder gleich das ganze Anschlusskabel austauschen. Ein Verlängerungskabel können Sie mit dem Einbau einer Stecker-Kupplung-Kombination weiter nutzbar machen. Beachten Sie, dass in Feuchträumen und draußen besondere Feuchtraumverbindungen vorgeschrieben sind.

Der Schutzleiter ist mit elektrisch leitenden Gehäuseteilen an elektrischen Geräten verbunden. Wenn durch einen Defekt das Außenleiter-Anschlusskabel mit Gehäuseteilen in Verbindung kommt, wird der Stromkreis durch Auslösen der Sicherung sofort vom Stromkreis getrennt. Damit wird eine Berührung stromführender Teile vermieden.

Wenn kein Strom mehr fließt und das Gerät einfach nicht funktioniert, sollten Sie natürlich erst die Verbindungen prüfen. Wenn alle Stecker richtig angeschlossen sind, oder Sie wissen, dass Sie das Kabel angebohrt haben, können Sie dieses flicken.

Bevor man das Kabel jedoch reparieren kann, muss man wissen, wo sich der Kabelbruch befindet. Dafür können Sie zuerst nach Beschädigungen an der Ummantelung sehen. Fallen Ihnen Risse oder starke Knicke auf, könnte das bereits das erste Anzeichen dafür sein, dass das Kabel an der Stelle gebrochen ist. Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie sich auch ein Gerät besorgen, mit dem Sie das Kabel überprüfen können. Mit einem solchen Kabelsuchgerät können Sie das gesamte Kabel nach der defekten Stelle absuchen.

Praxistipp: Nicht immer ist der Kabelbruch in der Ummantelung. Auch der Stecker kann das Problem sein. Diesen kann man meist ganz leicht auseinanderbauen und die defekte Stelle viel schneller finden.

Wie Sie einen Kabelbruch reparieren, zeigen wir in der Bildergalerie oben Schritt für Schritt: Ob defektes Verlängerungskabel, lockerer Stecker oder Anschlusskabel der Deckenleuchte – dort erfahren Sie, wie Sie die Reparatur selbst durchführen können. Für die groben Schritte reicht auch unsere folgende Anleitung:

1. Zunächst einmal muss man die Stelle am defekten Kabel finden.
   Praxistipp: Unsere Tipps oben helfen dabei.
2. Dann schneiden Sie das Stück mit dem Kabelbruch heraus.
3. Nun können Sie die Kabelenden und Aderenden abisolieren.
4. Jetzt müssen Sie die Aderenden nur noch richtig verbinden.

Wichtig: Bei allen Elektroarbeiten müssen Sie dafür sorgen, dass die Installation nach Abschluss der Arbeiten dem aktuellen Stand der Vorschriften genügt. Das gilt auch für den Anschluss von Leuchten: Ist deren Verkabelung beschädigt oder brüchig, so sollten Sie die Leuchte demontieren und die Verkabelung komplett erneuern.

Sind an der Außenseite der Leuchte berührbare Metallteile vorhanden, so müssen diese geerdet werden – bei manchen älteren Leuchten muss diese Erdung ergänzt werden. Beachten Sie außerdem, dass flexible Adern nur mit Aderendhülsen angeschlossen werden dürfen.

Wenn Sie Stromkabel oder -leitungen im Baumarkt von der Rolle kaufen – oder vorhandene Kabel kürzen –, müssen Sie die einzelnen Adern vor dem Anschluss an Steckdosen und Klemmen abisolieren. Elektrikerwerkzeuge helfen Ihnen dabei.

Beim Abisolieren der Leitungen ist Vorsicht geboten: Schneidet man den Mantel der Leitung zu tief ein, wird die darunter liegende Adernisolation verletzt – es könnte später an dieser Stelle zu einem Kurzschluss kommen. Den Mantel deshalb zunächst nur rundherum leicht anschneiden und danach in mehrere Richtungen biegen, bis das Material einreißt – dabei eventuell mit vorsichtigen Schnitten nachhelfen. Schließlich kann man die Außenisolation wie einen Schlauch abziehen.

Werkzeuge helfen bei dieser Arbeit, indem der Mantel automatisch in der richtigen Höhe an ein Messer gedrückt wird. Von den inneren Adern muss man dann noch 1 bis 1,5 cm der Isolation entfernen. Das geschieht am einfachsten mit einer speziellen Zange oder einem Abisolierautomaten. An diesem Gerät kann man die gewünschte Länge der freiliegenden Kupferadern einstellen.

Damit Sie die Enden von flexiblen Stromkabeln besser anschließen können, sollten Sie die abisolierten Enden mit Aderendhülsen verschließen – so bündeln Sie die vielen dünnen Kabel zu einem Leiter. Starr verlegte Leitungen enthalten Adern mit massivem Kupferkern, flexible Anschlussleitungen weisen jedoch ein Bündel feiner Kupferdrähte auf. Um diese sicher und dauerhaft elektrisch zu verbinden, müssen sie zunächst mit Aderendhülsen versehen werden. Sie werden mit einer speziellen Zange aufgequetscht.

Ader für starre Verlegung und flexible Ader mit Kupferdrahtbündel.

Aderendhülsen werden auf flexible Adern geschoben und festgequetscht.

Wählen Sie die Aderendhülsen passend zum Aderndurchschnitt, auch die Aderendhülsen-Zange hat jeweils passende Aufnahmen.

Wenn Sie von Elektroinstallationen und Co. keine Ahnung haben, sollten Sie den Kabelbruch nicht selbst reparieren. Stattdessen sollten Sie damit einen Elektrofachmann beauftragen. Dieser findet den Schaden oft auch viel schneller und weiß, wie man diese beheben kann. Natürlich kommen hierbei Kosten auf Sie zu. Lohnt sich eine Reparatur nicht, gehört es wohl in den Müll. Aber wo darf man das Kabel entsorgen? Alte oder kaputte Kabel gehören nicht in den Hausmüll. Sie enthalten wertvolle Rohstoffe, die man recyceln kann. Deswegen gehören Kabel seit 2019 zum Elektroschrott. Sie können, genau wie defekte Geräte, auf einem Wertstoffhof oder beim Händler abgegeben werden. Dazu gehören auch alle Onlinehändler, Discounter und Supermärkte, wenn Sie Elektrogeräte verkaufen.

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