Schwimmteich

Blauer Himmel und Sommerhitze – ein Schwimmteich im eigenen Garten bietet jetzt Badespaß pur: In sauberem und weichem Wasser, umgeben von Seerosen, Libellen und Wasserpflanzen, schwimmt man so herrlich wie in einem Badesee. Hier die wichtigsten Informationen zur Planung.

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Von den rund 19 Millionen Gärten in Deutschland verfügen nach Umfragen ungefähr 4,5 bis 5 Millionen über einen Gartenteich. Immer mehr Gartenbesitzer erfüllen sich inzwischen den Traum von einem eigenen Schwimmteich. Wer gerne in Naturteichen badet, das weiche Wasser und die Tier- und Pflanzenwelt liebt, wird sich für einen Badeteich im Garten begeistern.

Das Prinzip ist der Natur abgeschaut: Schwimmteiche funktionieren wie große natürliche Seen. Das Wasser bleibt sauber durch ein Zusammenspiel von Pflanzen, Bodenbestandteilen und Mikroorganismen. Das erklärt auch den relativ geringen Pflegeaufwand eines Schwimmteichs im Vergleich zu einem Swimmingpool.

Welcher Schwimmteich-Typ sind Sie?

Schwimmteich ist nicht gleich Schwimmteich. Je nach Budget, Platz und Geschmack lässt er sich individuell gestalten. Um zu entscheiden, welcher Teichtyp am besten zu einem selbst und dem Garten passt, kann Ihnen die Einordnung der Forschungsgesellschaft Landschaftsbau und Landschaftsentwicklung e. V. (FLL) helfen. Die FLL unterschiedet zwischen fünf verschiedenen Schwimmteich-Typen:

  • Typ 1 ist die natürlichste Variante. Hier kommt keine Technik zum Einsatz, für sauberes Wasser sorgen allein Pflanzen, Zooplankon, Mikroorganismen und Sedimentation.
  • Bei Typ 2 erhält die natürliche Wasseraufbereitung ein wenig Unterstützung durch eine Umwälzpumpe und einen Skimmer.
  • Typ 3 ist hingegen eine Kombination aus Natur und Technik. Filtertechnik, Substrat und Pflanzen ergänzen sich perfekt.
  • Bei Typ 4 und 5 kann man schon von Naturpools sprechen. Während bei Typ 4 noch ein paar Wasserpflanzen vorhanden sind, kann bei Typ 5 auf Pflanzen komplett verzichtet werden.

Praxistipp: Die Begriffe Schwimmteich und Naturpool setzen viele gleich. Gemeinsam haben sie lediglich, dass das Wasser biologisch aufbereitet ist und ohne Chlor und Chemikalien auskommt. In der Art der Wasseraufbereitung unterscheiden sie sich: Während bei einem Schwimmteich das Wasser durch Wasserpflanzen in der Regenerationszone und die Planktonsedimentation sauber gehalten wird, sorgen beim Naturpool ein biologischer Filter und eine Umwälzpumpe für die Reinigung des Wassers. Über die Umwälzpumpe wird das komplette Wasser durch den Filter geführt und so u. a. Nährstoffe gebunden und abgebaut. Um einen Schwimmteich natürlich sauber zu halten, muss etwa die Hälfte der Fläche mit Wasserpflanzen bestückt sein.

Schwimmteich: Standort bestimmen

Auf der Suche nach dem geeigneten Standort für Ihren Schwimmteich achten Sie darauf, dass das Wasser Sonne abbekommt. Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Teich allerdings möglichst im Halbschatten liegen, um sich nicht so stark zu erwärmen, dass Algen wuchern. Herabfallendes Laub verschmutzt das Wasser und führt ihm überflüssige Nährstoffe zu, was die Wasserqualität beeinträchtigt. Ein Schwimmteich besteht aus einem tiefen, abgegrenzten Schwimmbereich und einer flachen, mit Pflanzen bewachsenen Regenerationszone.

Die Gestaltungsmöglichkeiten für einen Schwimmteich sind unbegrenzt: Für ein stabiles biologisches Gleichgewicht Ihres Schwimmteiches – damit der Teich wirklich zum Schwimmen benutzt werden kann –, sollte das Gewässer mindestens 60 qm groß sein. Kleinere Teiche können als Kaltbecken oder Planschgelegenheit dienen. Abgedichtet wird der Schwimmteich mit einer UV-beständigen und schwermetallfreien Kunststofffolie, die über die Abtrennung zwischen Schwimm- und Regenerationszone bis an den Rand gezogen wird. Im Badebereich ist die Folie unbedeckt, in den Reinigungszonen versteckt sie sich beispielsweise unter Kies und Findlingen.

Schwimmteich bauen

Vom ersten Spatenstich bis zum Badevergnügen muss man mit einer Bauzeit von zwei bis drei Wochen rechnen. Gleich nach der Fertigstellung kann man den Badeteich nutzen. Wer im nächsten Sommer im eigenen Teich baden möchte, sollte die Herbst- und Wintermonate für Planungen nutzen. In manchen Bundesländern brauchen Sie eine Baugenehmigung. Häufig gilt: Schwimmteiche ab hundert Kubikmeter sind genehmigungspflichtig.

Plant und baut eine Fachfirma die Anlage, liegen die Kosten zwischen 300 und 700 Euro/qm. Stege, Inseln, Leiter und vor allem die ausgewählte Teichtechnik treiben die Kosten in die Höhe. Verfügt man über handwerkliches Geschick, kann man den Teich teilweise oder komplett selbst für etwa 100 bis 200 Euro/qm anlegen (Schwimmteich selbst bauen).

Weniger versierte Gartenbesitzer können die Erdarbeiten und die Bepflanzung selbst erledigen und den Einbau der Folie sowie der Technik einem Profi überlassen. Auch das Umrüsten eines Pools in einen Schwimmteich ist problemlos möglich und spart zudem noch die Kosten für den Aushub.

Regelaufbau Schwimmteich

Mit der richtigen Vegetation sorgen Sie für gute Wasserqualität im Schwimmteich: Seerose, Teichmummel, Rohrkolben und alle Unterwasserpflanzen nehmen überflüssige Nährstoffe auf und filtern Schadstoffe.

  • Schwimmbereich: Abgrenzungen wie Betonschalen, Holz- oder Steinumrandungen grenzen Schwimm- und Klärbereich voneinander ab.
  • Klär-/Regenerationsbereich: Die natürliche Filterzone besteht aus Pflanzen, Kiesen und Filtersubstraten. Sie umfasst ca. 50 Prozent der Schwimmfläche und kann offen oder versteckt gestaltet werden.
  • Teichtechnik: Bei Bedarf werden in einem Technikschacht nahe der Filterzone Pumpen, Vor- und Hauptfilter eingelassen. Die Stromzufuhr führt man beispielsweise vom Keller an den Schacht. Ein Skimmer hält das Wasser sauber.
  • Wassermessung: Messstationen können Wassertemperatur und pH-Werte erfassen. So stellt man eine optimale Wasserqualität sicher.

Klares Wasser im Schwimmteich

Die zwei Meter tiefe Schwimmzone bietet Platz zum Planschen, Reinspringen und Tauchen. Im seichten, 0,50 bis 1,20 Meter tiefen Regenerationsbereich reinigen die Wasserpflanzen den Schwimmteich, und die Sonne erwärmt das Wasser. So erreicht der Schwimmteich schon morgens angenehme Badetemperaturen, im Sommer sogar bis zu 28 Grad. Die Regenerationszone sollte zwischen 30 und 70 Prozent der gesamten Wasserfläche betragen. Zwischen Regenerations- und Schwimmzone gibt es eine Trennmauer, die für eine ungehinderte Wasserzirkulation bis etwa 40 Zentimeter unter die Wasseroberfläche reicht. Teichsäcke, Holz oder Naturstein eignen sich für diese Abgrenzung.

Bei aufwendigeren Systemen befinden sich neben dem Schwimmteich ein separater Klärteich und darunter eventuell ein Absetzschacht. Eine Pumpe sorgt für die notwendige Wasserzirkulation. Inzwischen bieten die Hersteller aber auch Technik für Schwimmteiche an: zum Beispiel Skimmer, die groben Schmutz von der Wasseroberfläche saugen, sowie Pumpen mit geringer Flussgeschwindigkeit, die das biologische Gleichgewicht nicht stören. Je nach persönlichen Vorstellungen und gewünschter Wasserqualität können Feinfilter, Rinnen, Bodenabläufe, Einströmdüsen und Beleuchtung hinzukommen. Allerdings nähert man sich dann dem klassischen Swimmingpool an, nur dass auf Desinfektionsmittel verzichtet werden kann.

Fotos/Grafik: Bionova, Teichmeister

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