Design-Esstisch fürs Wohnzimmer selber bauen
Der hier gezeigte Esstisch fürs Wohnzimmer mit elegantem Linienmuster benötigt nur wenig Material und erreicht durch seine ausgefeilte Konstruktion trotzdem eine sehr hohe Stabilität.
Wenn Sie ein geschickter Heimwerker sind, sollte Ihnen der Nachbau leicht gelingen: Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie den Wohnzimmer-Esstisch bauen.
Für einen außergewöhnlichen Wohnzimmer-Esstisch müssen Sie tief in die Tasche greifen. Oder Sie packen es selbst an, besorgen sich für rund 160 Euro das Material und bauen diesen Esstisch in Eigenleistung. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass Sie die Maße des Möbels – bei gleicher Grundkonstruktion – Ihrem individuellen Platzangebot anpassen können. Voraussetzung sollte jedoch eine gut ausgestattete Heimwerkstatt sein, denn bei diesem Vorschlag haben wir auf einen geringen Materialbedarf geachtet und eine etwas aufwendigere Verarbeitung in Kauf genommen, um damit trotzdem ein sehr stabiles Möbelstück herzustellen.
Esstisch fürs Wohnzimmer selber bauen
Die Tischbeine bestehen aus jeweils drei 8-x-21-mm-Kieferbrettern von 684 mm Länge. Diese werden möglichst exakt aufeinandergeleimt und die Oberflächen von zwei aneinander stoßenden Flächen nach dem Abbinden mit Hobel oder Schleifpapier geglättet. Achten Sie auf möglichst gerades Material, wobei Sie die Jahresringe gegenläufig ausrichten und mit Zwingen und Zulagen bis zum Abbinden des Leims fixieren. Nun zeichnen Sie die Schrägen der beiden anderen Flächen so an, dass unten eine 40-x-40-mm-Grundfläche entsteht. Schneiden Sie die Schrägen möglichst genau mit der Stichsäge zu und glätten die Flächen sorgfältig mit dem Hobel und anschließend mit 120er Schleifpapier.
Um die Tischbeine sicher an der nur 15 mm starken Grundplatte befestigen zu können, haben wir diese auf Eckplatten mit einer Miniatur-Zarge geschraubt und verleimt. Die Eckplatten vergrößern die Auflagefläche der Tischbeine, sie werden später mit Leim und Schrauben an der Grundplatte befestigt. Die Miniatur-Zarge besteht aus je zwei im Einkaufszettel als Tischbein-Verbinder bezeichneten Kieferleisten, die, auf Gehrung geschnitten, das Tischbein an den geraden Flächen einfassen und später mit der umlaufenden Tischzarge verbunden werden. Doch dafür müssen zunächst die verschiedenen Bauteile für die treppenförmig abgesetzte Zarge zugeschnitten und mit der Grundplatte verbunden werden.
Die erste Reihe der Zarge besteht aus 68-x-15-mm-Kiefernholz. Schneiden Sie sie auf Gehrung zu und fertigen die Ausklinkung für die Tischbein-Montageplatten so, dass sie sich nachträglich seitlich einschieben lassen. Die erste Lage der Treppen-Zarge leimen und schrauben Sie unter die Grundplatte, die folgenden Teile können Sie aufleimen und mit Stiftnägeln fixieren. Ist die Zarge fertiggestellt, werden die Tischbein-Elemente nach Leimzugabe in die Ausklinkungen geschoben und mit Schrauben seitlich und an der Grundplatte fixiert. Damit haben Sie die Grundkonstruktion abgeschlossen.
Wohnzimmer-Esstisch mit Design
Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich zumindest die Rand- und Kantenstreifen zuschneiden zu lassen, haben sie schon einiges an Arbeit gespart. Andernfalls sollten Sie sich unsere Zuschnittempfehlung auf Seite 20 ansehen und zumindest über eine gute Handkreissäge mit Laufschiene verfügen. Nach dem Zuschnitt der Geraden müssen Sie die Kreisbogensegmente auf der Tischplatte anzeichnen. Dies gelingt mit einem Stabzirkel, dessen Funktion auch eine einfache Holzlatte erfüllen kann. Stechen Sie den Zirkel oder die Latte mit durchgeschlagenem Nagel jeweils an zwei diagonalen Eckpunkten ein und zeichnen im Abstand von je 200 mm ein Kreisbogensegment auf die Platte. Im Plattenmittelpunkt ändert der Kreisbogenabschnitt die Richtung, sodass eine flache S-Kurve entsteht. Zeichnen Sie jeweils zwei Linien im Abstand von 6 mm auf. Dieses Maß entspricht der späteren Fugenbreite. Nach dem genauen Anriss schneiden Sie die Elemente mit der Stichsäge zu – und zwar so, dass der Strich stehen bleibt. So können Sie kleine Ungenauigkeiten beim Zuschnitt mit Schleifpapier korrigieren, ohne dass die Fuge breiter wird. Um ein Ausreißen des Holzes zu vermeiden, benutzen Sie entweder eine Stichsäge mit Ausreißschutz oder ritzen den Sägeschnitt mit einem scharfen Cuttermesser vor.
Leimen Sie nun alle zugeschnittenen Sperrholz-Elemente auf die Grundplatte und die Kantenstreifen als Anleimer vor die Schnittkante. Wenn der Leim abgebunden hat, füllen Sie die Fugen mit etwas Überstand mit schwarzer Klebe- und Dichtmasse, z. B. Sikaflex 221. Silikon oder Acryldichtmasse sind nicht geeignet, da sich diese Produkte nicht schleifen lassen. Die ausgehärtete Dichtmasse schleifen Sie mit dem Bandschleifer plan. Anschließend wird der komplette Tisch mit zweikomponentigem Fußboden-Siegellack beschichtet – insgesamt drei Anstriche jeweils mit Zwischenschliff. Die harte Lackoberfläche schützt den Tisch sehr gut vor Schmutz und Kratzern.
Praxistipp: Wollen Sie Platten verleimen, ist es schwer, über die gesamte Fläche gleichmäßig Druck auszuüben. Für das Verleimen der Kreisbogensegmente haben wir folgende Hilfskonstruktion gebaut: Gerade, stabile Holzleisten im Abstand von 200 mm durchbohren und so auf den aufzuleimenden Sperrholzelementen verteilen, dass die Bohrung immer über der Fugenmitte liegt. Nach der Leimangabe und dem exakten Ausrichten der Sperrholzelemente werden die Leisten bis zum Abbinden des Holzleims in der Grundplatte verschraubt.
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