Über ungedämmte Dächer geht viel Wärme verloren. Möchte man den Dachboden nicht bewohnen, aber als Abstellfläche nutzen, empfehlen sich zur Dachbodendämmung robuste Verbundelemente. Wir zeigen in der Anleitung, wie man mit Verbundelementen das Dach dämmt.
Dachbodendämmung Dachbodendämmung
Dämmelemente, die über eine feste Oberseite
aus Holz- oder Gipsplatten verfügen,
bezeichnet man meist als Dachboden-Verbundelemente.
Puren bietet diese Produkte
in sechs Dämmstärken von 60 bis 140 mm
an, jeweils mit einer 16 mm Plattenoberseite.
Alle Stärken stehen in den Wärmeleitstufen
(WLS) 024, 027, 028 und 029 zur
Verfügung. Je niedriger die Wärmeleitstufe, desto besser isoliert der Dämmstoff, aber meist ist er dann auch teurer. Da der niedrige Dachboden in unserem Fall nur eine Dämmstärke von 80 mm erlaubte, wählten wir Elemente der WLS 024.
Dachbodendämmung
Ist die Deckenunterseite nicht luftdich abgeschlossen, sollte man stets unter die Dämmung eine Dampfbremse legen.
Dachbodendämmung
Boden kehren und die Dampfbremsfolie ausrollen. Diese sollte einen sd-Wert von mindestens 100 m aufweisen; je kleiner ...
Dachbodendämmung
... der Wert, desto dampfdurchlässiger ist das Material.
Dachbodendämmung
Die Folie zu den Rändern hin hochführen und verkleben.
Dachbodendämmung
Auch die überlappenden Bahnen miteinander verkleben. Haftklebeband zur Herstellung luftdichter Schichten verwenden!
Dachbodendämmung
Sind alle Anschlussbereiche der Decke luftdicht abgeklebt, bringen Sie an den Wandseiten Randdämmstreifen an.
Dachbodendämmung
Beginnen Sie in der am weitesten vom Dachzugang liegenden Ecke mit dem Auslegen der Dämmelemente.
Dachbodendämmung
Diese verfügen über eine Stufenfalz. An der oberseitigen Holzwerkstoffplatte werden die Elemente verleimt.
Dachbodendämmung
Gehen Sie reihenweise vor. Das letzte Stück verlangt meist Zuschnitt: Abstand ausmessen, Schnittlinie markieren.
Dachbodendämmung
Die Holzoberseite mit der Handkreissäge, den Dämmstoff mittels Fuchsschwanz oder Cutter gerade durchtrennen.
Dachbodendämmung
Leim an der Plattenfalz auftragen und das zugeschnittene Element einfügen.
Dachbodendämmung
Mit dem Reststück, das allerdings nicht schmaler als ca. 10 cm ausfallen sollte, beginnen Sie Reihe zwei.
Dachbodendämmung
Die Elemente also im Verbund verlegen und Kreuzfugen ausschließen.
Dachbodendämmung
Beim Zusammenfügen hilft mitunter das Kantholz und ein Hammer.
Dachbodendämmung
Im Großen und Ganzen gleiten die Elemente leicht ineinander und sind schnell verlegt.
Dachbodendämmung
Rund um ungenutze Schornsteine Randdämmstreifen anbringen und Elemente passend zuschneiden. Bei genutzten Schornsteinen
nicht brennbaren Dämmstoff (z. B. Mineralwolle) verwenden!
Dachbodendämmung
Nicht erreichbare Lücken zwischen Decke und Dach mit Faserdämmstoff ausstopfen, bevor man die Elemente heranführt.
Dachbodendämmung
Im Dachstuhlbereich sind oft Zuschnitte nötig, die mit der Stichsäge gut gelingen; stets Dehnungsfugen berücksichtigen!
Dachbodendämmung
Alle verbleibenden Fugen schäumen Sie abschließend wohldosiert aus.
Dachbodendämmung
Nach Durchtrocknung schneiden Sie den Schaum bündig zur Oberfläche mit einem Cutter sauber ab.
Dachbodendämmung
Am Ende sehen die Fugen dann so aus.
Dachbodendämmung
Eine gut gedämmte Geschossdecke ist entstanden, auf der
man auch schwere Kisten abstellen kann.
Dachbodendämmung
Praxistipp: Verlegt man "nur" Faserdämmmatten wie Mineralwolle, sollte man zumindest die Laufbereiche mit Deckendämmplatte plus Spanplatte ausführen, sonst drücken
sich die Matten beim Betreten zu sehr ein.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Verbundelemente mindestens 10 Euro/m² mehr kosten als "nackte" Dämmstoffplatten. So erhält man 120 mm Mineralwolle, mit denen man vergleichbare Dämmwerte wie mit 80 mm Polyurethan erzielt, schon für rund 9 Euro/m². Auf nackten Dämmmatten lässt sich aber nichts abstellen! Verbundelemente mit Polyurethan (PU-Hartschaum) wie ibei unserer Dachbodendämmung sind hoch dämmend und sehr druckfest, entsprechend sind sie teurer als Mineralwolle oder Verbundelemente mit Polystyrol.
Auch wenn es so manchen Hauseigentümer vor einer Dachbodendämmung und den Kosten graut: sie ist nicht unbezahlbar. Die Preise sind zwar von der Dämmstoffdicke und -art abhängig, aber wer die Dachbodendämmung selbst verlegt – wie im folgenden Video gezeigt – spart durch die Eigenleistung zusätzlich!
Dachbodendämmung Pflicht
Ab wann man genau eine Dachbodendämmung vornehmen muss, sagt Ihnen die Energieeinsparverordnung, in der auch die Pflicht zu Dachbodendämmung festgehalten ist. Die EnEV 2014 sieht vor, dass auch Dachböden gedämmt werden müssen, die kaum genutzt werden. Doch es gilt: Die oberste Geschossdecke über beheizten Räumen muss gedämmt werden. Das Material lässt sich wiederum dem Nutzen und dem Portemonnaie anpassen. Deswegen zeigen wir im folgenden, welche Möglichkeiten der Dämmung es gibt.
Verbundelemente: Soll die oberste Geschossdecke begehbar und belastbar sein, empfehlen sich vom Arbeitsaufwand her Verbundelemente.
Dämm- und Gipsplatte: Eine begehbare Geschossdecke kann man auch mit Deckendämmplatten und darüber Gipsfaserplatten dämmen.
Dämm- und Spanplatte: Deckendämmplatten mit aufgelegten Spanplatten V100 ermöglichen ebenfalls ein Begehen und Belasten.
Polystyrolplatten: Polystyrolplatten (EPS-Hartschaum) lassen sich zwar begehen, so belastbar wie die drei Varianten bereits vorgestellten sind sie aber nicht.
Dämmmatten von unten: Möchte man die oberste Geschossdecke von unten dämmen, klemmt man Dämmmatten zwischen eine Lattung. Dampfbremse raumseits anbringen!
Dämmmatten von oben: Möchte man nichts abstellen und geht nur selten darüber, kann man auch herkömmliche Faserdämmmatten ausrollen