Zimmertür einstellen

Holztüren entwickeln manchmal ein unangenehmes Eigenleben und quietschen, knarren oder schleifen, was das Zeug hält. Ist dies der Fall müssen Sie die Zimmertür einstellen, so lassen sich lästige Geräusche aus der Welt schaffen.

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Türe aushängen

Schleifende Türen: Schritt 1 von 6

Um die Bänder richtig einstellen zu können, müssen Sie die Tür zuerst aushängen. Öffnen Sie die Tür zur Hälfte, umfassen Sie die Türklinken auf beiden Seiten und klemmen Sie das Türblatt zwischen die Knie. Nun gehen Sie leicht in die Hocke und heben die Tür mit einem kräftigen Ruck nach oben, sodass sich die Bänder voneinander lösen. Umfassen Sie mit einer Hand die andere Seite der Tür, damit sie nicht umkippt.

Schmieröl auftragen

Schleifende Türen: Schritt 2 von 6

Praxistipp: Bei lästigen Geräuschen sollte Scharnieröl benutzt werden. Zuerst wird die Tür aus den Angeln gehoben und beiseite gestellt. Mit dem Öl werden alle Türbänder beträufelt, überschüssiges Öl mit Küchenpapier abtupfen. Eine Alternative zum Öl sind Silikonsprays. Sie eignen sich für Metalle und Kunststoffe und sorgen ebenfalls dafür, dass Türen, aber auch Fenster und Schranktüren, nicht mehr quietschen.

Stellschraube einstellen

Schleifende Türen: Schritt 3 von 6

Das Türband im Rahmen richten Sie, indem Sie die Stellschraube mit einem Inbusschlüssel lösen.

Fitschenringe

Schleifende Türen: Schritt 4 von 6

Legen Sie Fitschenringe auf die Bandunterteile, dadurch sitzt die Tür höher und schleift nicht mehr am Boden.

Türkante abhobeln

Schleifende Türen: Schritt 5 von 6

Wenn das Türblatt deutlich zu lang ist: Das ausgehängte Türblatt legen Sie auf zwei Holzböcke oder eine andere stabile Unterlage. An der zuvor markierten Stelle setzen Sie den Hobel schräg an und fahren mit dem eingelassenen Messer kräftig darüber. Arbeiten Sie immer von außen nach innen, damit die Türkanten nicht ausreißen. Um nicht zu viel Holz zu entfernen, sollten Sie zwischendurch ausprobieren, ob sich die Tür besser schließen lässt.

Kanten anschleifen

Schleifende Türen: Schritt 6 von 6

Zum Schluss schleifen Sie die rauen Hobelkanten mit einem feinen Schleifpapier (180er) leicht an.

Checkliste Werkzeug

  • Fitschenringe

  • Holzhobel

  • Inbusschlüssel

Bei Holztüren sind solche Verhaltensweisen völlig normal. Holz kann über seine Fasern Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und auch wieder an sie abgeben. Dabei dehnt sich das Holz entweder aus oder zieht sich zusammen. Dieser Prozess lässt sich vor allem beim Wechsel der Jahreszeiten beobachten. In diesem Fall reicht es, die Holztür einzustellen.

Fitschenringe: Türblatt erhöhen

Wenn das Türblatt sich abgesenkt hat, kann das Zuziehen zum Kraftakt werden, begleitet von lauten Scharrgeräuschen. Und die Türbänder werden stark belastet. Abhilfe lässt sich mit Fitschenringen schaffen. Die heben das Türblatt um wenige Millimeter an. Einfach auf das obere und das untere Türband schieben, evtl. den Türfalz nachbearbeiten.

Fitschenringe

Die einfachste und schnellste Methode, um klemmende und schleifende Türen zu reparieren, sind kleine Korrekturen an den Türbändern. Diese finden Sie oben und unten im Türblatt und in der Zarge. Die Bänder verbinden die Tür mit dem Rahmen und werden oft auch als Türangeln bezeichnet. Zusätzliche Fitschenringe auf den Bandunterteilen erhöhen das Türblatt, so dass sie anschließend nicht mehr quietscht.

Türblatt kürzen

Wenn die Tür trotz des Einsatzes von Fitschenringen immer noch über den Boden schleift, muss das Türblatt gekürzt werden. Es handelt sich meistens nur um wenige Millimeter, die entfernt werden müssen. Dafür ist der Einsatz einer Stich- oder Handsäge nicht empfehlenswert, stattdessen kommt hier ein Hobel zum Einsatz. Um die schleifende Stelle ausfindig zu machen, öffnen Sie die hängende Tür ganz langsam. Dabei lässt sich schnell erkennen, wo Boden und Tür sich berühren. Markieren Sie den Bereich mit einem Bleistift.  Nach der Hobel- und Schleifarbeit  hängen Sie das Türblatt ein und fertig ist die Reparatur.

Fotos: Pavel Strnad, Draksal Fachverlag

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Aus sonderheft 5/2012