Regal mit Lautsprechern
Hundert Zentimeter breit, fünfunddreißig Zentimeter tief und siebenundsechzig Millimeter stark: Unser Aktiv-Musik-Center für verschiedene Wiedergabemedien lässt den Begriff "Regalbox" in einem neuen Licht erscheinen. Wie Sie dieses Regal mit Lautsprechern selber bauen, zeigt Schritt für Schritt diese Anleitung.

Das Soundboard von Visaton sieht aus wie ein simples Regalbrett. In ihm stecken allerdings zwei leistungsstarke Lautsprecher.
Kein Fall für den Baumarkt: Die erforderlichen Leistenzuschnitte müssen Sie – am besten mit der Handkreissäge und einer Führungsschiene – selbst vornehmen.
Das exakte Ablängen gelingt am besten mit einer Gehrungssäge.
Zwischenhölzer zur Gewindestangen-Durchführung und die Platte für die Anschlussklemmen durchbohren.
Für die Anschlussklemmen die Bohrungen mit der Stichsäge verbinden und ...
... die Löcher für die Befestigungsschrauben anzeichnen und anbohren.
Die MDF-Streifen, die den Bassreflex-Kanal bilden, werden je an einer Schmalseite mit der Feile halbrund geschliffen.
Zeichnen Sie nun die Lage aller Zwischenbauteile exakt auf der Innenseite der oberen Deckplatte an.
Damit beim folgenden Verleimen die Bauteile nicht verrutschen, Drahtstifte einschlagen und fast bündig abkneifen.
Beginnen Sie beim Verleimen mit den hinteren und seitlichen Leisten. Auch an den Stoßkanten Leim angeben!
Winkel-Bauteile wie die Anschluss- oder Breitbänder-Einhausung sollten Sie (kantenbündig!) bereits vorverleimen.
Anschließend auch diese Bauteile sowie die Bassreflexleisten und Stabilisierungshölzer an vorgegebener Stelle aufleimen.
Der obere Teil des Gehäuses ist (außer der Front) fertig.
Übertragen Sie jetzt alle Bauteile der Box sowie die erforderlichen Ausschnitte auf die Innenseite der Bodenplatte.
Die Anschlussöffnung und den Bassreflexkanal in den Ecken durchbohren und mit der Stichsäge ausschneiden.
Bodenplatte umdrehen und von außen mit der Oberfräse und einer Zirkeleinrichtung die Bassaufnahme exakt fräsen.
Danach den Kern mit der Stichsäge ausschneiden und die Reflexöffnung mit der Feile zur Seite und nach vorn abrunden.
Die Bassaufnahme wird innen aufgedoppelt. Zur besseren Schallabstrahlung wird das Bauteil mit einer Oberfräse und ...
... dem Kegelfräser mit Anlaufring angeschrägt. Anschließend leimen Sie es von innen gegen den Boden.
In die Front mit einem Forstnerbohrer 29-mm-Löcher für die Breitbänder schneiden (ggf. 28 mm bohren und auffeilen).
Auch hier müssen Sie zur besseren Schallverteilung nach innen konisch auffräsen.
Für die weit außen sitzenden Lötfahnen der Breitbänder sehr genau zwei "Ohren" auffeilen (Achtung: nicht zu tief feilen!).
Den Lautsprecher einsetzen und die Rahmenkontur rechtwinklig anzeichnen.
Mit einem scharfen Cuttermesser ritzen Sie die Kontur (entlang einem Stahllineal) sehr sauber etwa 2 mm tief an ...
... und stemmen das Material möglichst plan mit einem scharfen Beitel weg.
Danach leimen Sie die Front mit Hilfe des Nageltricks exakt auf das Gehäuse.
Zur Montage der Bodenplatte eine Kiefer-Quadrat-Leiste innen auf Höhe der Zwischenhölzer gegen die Front leimen.
Nun die Montagelöcher von innen durch den Boden bohren und außen senken.
Legen Sie die Bauteile an den entsprechenden Einbauplatz und längen die Leitung ab.
Die Aderenden abisolieren und entsprechend der Anschlussanleitung aus dem Bausatz an die Frequenzweiche löten.
Frequenzweiche festschrauben und alle Leitungen verlegen. Löten Sie nun die Eingangsadern an die Anschlussklemmen.
Tipp: Mit Heißkleber fixieren Sie die Leitungen innerhalb des Gehäuses. So verhindern Sie mögliche Störgeräusche.
Dämpfen Sie nun die Box mit Polyesterwolle. Auch die kleinen Breitbändervolumen dämpfen, den Bassreflexkanal ...
... jedoch ungedämpft belassen. Jetzt können Sie die Bodenplatte aufschrauben. Unbedingt vorbohren!
Anschließend (bzw. nach dem Lackieren) die Lautsprecherchassis anlöten und den AMP-Verstärker anschrauben.
Jetzt können auch die Breitbänder und der Bass eingeschraubt werden.
An das durchgeschnittene und durch die "Tabula" geführte Eingangskabel (bohren!) den 3,5-mm-Klinkenstecker löten.
Schleifen, dann silbergrauen Acryllack aufspachteln. Trocknen lassen, den Lack mit Weiß aufhellen und erneut spachteln.
M10er Gewindestangen mit den Messingdübeln exakt ausgerichtet (!) im Mauerwerk verankern; zum Eindrehen ...
... zwei Muttern auf dem Gewinde kontern. Durch die Breitbänderöffnungen wie oben gezeigt Muttern aufdrehen!
Die folgenden Bauteile gehören zum "Tabula"-Bausatz von Visaton: (A) 1 x Polyesterwolle zur Dämpfung, (B) 1 x Tiefmitteltöner W 100 S, (C) 2 x Breitbänder BF 32, (D) Senkkopfschrauben 3,5 x 25 mm, (E) 2 x Terminal LK 2 NG, (F) 1 x Frequenzweiche, "Tabula", (G) 3 Meter Kabel 2 x 1,5 mm². Nicht zum Bausatz gehört der Miniaturverstärker (H) Visaton AMP 2.2 rund 35 Euro. Zusätzlich benötigen Sie von Conrad-Elektronik (I) 1 x Stecker-Netzteil 12 V/DC Art: 512695 für 11,40 Euro, (J) 1 x Anschlusskabel 3,5-mm-Stereo-Klinke Art: 325048 für 5,65 Euro, (K) Schrauben Art: 839537 2,90 Euro für 100 Stck., (L) 1 x Klinkenstecker 3,5 mm Art: 746717 für 1,59 Euro.
Die Montage der Tabula an einer massiven Wand (hier: Kalksandstein-Mauerwerk) lässt sich mit Fischer Messingdübeln MS 10x32 K und M10er Gewindestangen-Abschnitten sicher realisieren. Allerdings müssen Sie hierbei sehr genau bohren!
Die Tabula kann mit dem Miniaturverstärker AMP 2.2 bei Zimmerlautstärke unverzerrt betrieben werden. Da dieser Verstärker aber in der Leistungsabgabe begrenzt ist, empfiehlt sich für höhere Schalldruckpegel eine größere Verstärkereinheit. Bei der Auswahl des leistungsstärkeren Verstärkers müssen Sie jedoch beachten, dass es sich dabei nicht um einen sogenannten Brückenverstärker handelt. Diese einfach aufgebauten Verstärker können Probleme mit der speziellen Verschaltung der Tabula haben und zu einem Defekt führen. Ob es sich bei Ihrem Verstärker um einen Brückenverstärker handelt, können Sie beim Hersteller erfragen.
Detaillierte Zeichnungen und weitere Angaben zur Tabula erhalten Sie unter www.visaton.de.
Die Materialkosten liegen bei rund 20 Euro.
Guter Klang ist nicht unbedingt eine Frage der Größe. Die Zielgruppe, die sich kleiderschrankgroße Lautsprecher in das nur für den einen Zweck eingerichtete Musikzimmer stellt, hat zwar sicherlich ihre Berechtigung, spiegelt aber nicht unbedingt die Bedürfnisse der breiteren Masse wieder. Und die wird immer mobiler: Musik, Fotos, Korrespondenz; alles ist heute auf dem Mobiltelefon gespeichert und soll jederzeit und überall verfügbar sein. Was liegt also näher, als das Handy zu Hause auch als Stereonanlage zu verwenden? Der praktische Boxen-Bausatz für das Regal mit Lautsprechern stammt vom Lautsprecher-Experten Visaton. So bauen Sie das Regal mit Lautsprechern selber.
Soundboard sieht aus wie ein normales Regal
Der neue Bauvorschlag von Visaton, die "Tabula", holt den mobilen Menschen genau dort ab. Das aktive Soundboard ist optisch eher ein Regalbrett als ein Lautsprecher und offenbart seine wahre Natur nur durch die kleinen Breitbänder in der Front.
- (Ständer-) Bohrmaschine
- Gehrungssäge
- Handkreissäge
- Handwerkzeuge
- Oberfräse
- Stichsäge
- Zwingen
Die Schalldruck-Grenzen des Systems liegen eher in dem 2 x 3 Watt leistenden Kompaktverstärker. Wer auf diesen verzichtet und statt dessen einen geeigneten HiFi-Verstärker anschließt, erfährt, welche Reserven noch in dem unscheinbaren Regal stecken. Das Gehäuse besteht aus 10 und 16 mm starkem MDF. Wichtig ist ein möglichst exakter Zuschnitt aller Bauteile, den Ihnen der Baumarkt nicht abnehmen kann. Nach dem Gehäusebau geht es daran, der Box das Klingen beizubringen. Die einzelnen Bauteile müssen dann nur noch miteinander verlötet werden.
Fotos: selbst ist der Mann; Zeichnungen: Jens Bosse
Quelle: selbst ist der Mann 9 / 2011