Lehmputz

Lehmputz auftragen und verarbeiten

Gesund, ökologisch, günstig: Bautechniken mit Lehm werden schon seit über 9000 Jahren praktiziert und doch erkannte man erst im 20. Jahrhundert seine positiven Eigenschaften als Putz. Wie Sie Lehmputz auftragen und verarbeiten können, erfahren Sie in der Bildergalerie.

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Lehmputz auftragen und verarbeiten

Lehmmörtel kann nicht nur sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, er kann durch Wasserzugabe auch wieder plastisch gemacht werden. Ein Vorteil in vielerlei Hinsicht. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

Lehmputz auftragen und verarbeiten

Ob mineralische Altputze, Mauerwerk oder Bestandslehmputz – der Untergrund muss fest, fettfrei, sauber und trocken sein. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

Lehmputz auftragen und verarbeiten

Alte Lehmputzflächen vornässen und mit Filzbrett durchreiben. Neuen Lehmputz anwerfen, bis 20 mm Putzdicke einlagig, ... 

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... darüber bis 40 mm zweilagig verarbeiten.  Auf Holzbauteilen vorher Drahtgewebe befestigen. Putz mit Kartätsche über Putzleisten hinweg glatt abziehen. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Eventuelle Unebenheiten mit Putz ausgleichen, es muss ein glatter Untergrund geschaffen werden. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Außenwände kann man nun von innen dämmen. Den Lehmmörtel, mit dem auch verputzt wird, auf die Platten aufziehen. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Zahnkelle mit 10 mm Zahnung verwenden, Steghöhe des Mörtels mindestens 8 mm. Die Platten dann im Versatz verkleben. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Passtücke können Sie mit Fuchsschwanz zusägen. Die Platten lassen sich auch gut mit einem Schleifbrett bearbeiten. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Die Platten mit etwas Druck ,,einschwimmen". Stoß- und Lagerfugen nicht verkleben, Platten dicht (knirsch) aneinandersetzen. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Für die Armierungsschicht den Sack Lehmmörtel mit 5,5 l Wasser anmischen (zum Kleben 6,5 l) und auf die Platten aufziehen. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Armierungsgewebe mit einer Maschenweite von 7x7 mm in das obere Drittel der Armierungsputzschicht einbetten. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Setzen Sie über Eck Putzprofile, in die Sie das Gewebe einbinden. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Weiteren Lehmmörtel aufziehen, sodass sich eine mittlere Schichtdicke von 5 mm ergibt. Die Platten nun verdübeln, ...

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... bis 10 mm Putzdicke frisch in frisch. Mindestens vier Schaubbefestiger mit Tellerkopf pro m² setzen. Dies sollte möglichst in Plattenmitte ...

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... und in Fachwerkgebäuden in den Holzbalken erfolgen. Das Gewebe an der Stelle vorher etwas einschneiden. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Auf die trockene Armierungsschicht kann abschließend Lehmmörtel als Oberputz in etwa 5 mm Stärke aufgezogen werden. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Kämmen Sie ihn mit Zahntraufel auf und glätten bzw. strukturieren ihn dann mit Kunststoffglätter oder Schwammbrett. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Nach Durchtrocknung wird gestrichen. Zum System gehört hier eine weiße Lehmfarbe, die auch abgetönt werden kann. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

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Das fertig gedämmte Fachwerkhaus, diffusionsoffen verputzt und gestrichen. Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

Man kann es in der Natur beobachten: Aus einem Schlammbett entsteht durch Sonneneinstrahlung schnell eine knochentrockene Lehmwüste. Regnet es wieder, so wird erneut Schlamm daraus. Am Bau hat das zwei Vorteile: Zum einen lassen sich entstandene Putzrisse durch leichtes Anfeuchten wieder zuschlämmen und verschließen, zum anderen benötigt man für spätere Recyclingprozesse vergleichsweise wenig Energie.

Dass das bloße Zusetzen von Wasser den Putz wieder geschmeidig macht, erleichtert natürlich auch die Verarbeitung. Die Kehrseite dieser positiven Eigenschaft: Für starke Feuchtbelastungen im Spritzwasserbereich oder an der Fassade eignet sich Lehmputz nicht. In der Regel wendet man ihn ausschließlich innen auf trockenen Wänden an. Hier bietet der Lehmputz grundsätzlich eine sehr hohe Feuchtigkeitsaufnahme, die das Raumklima positiv beeinflusst. Desweiteren ist seine Flexibilät hoch und hilft somit, Bewegungsrisse zu vermeiden. Durch die Zugabe von Pflanzenfasern und Sand wird diese Eigenschaft noch verstärkt.

Lehmputz
Foto: Foto: Putz kompakt / Helmut Kollmann

1) gemessen nach 28 Tagen; 2) gemessen nach 90 Tagen

Lehmputz auftragen und verarbeiten mit Multipor

Wichtig bei der Verarbeitung: Lehmputz darf nicht zu lange feucht bleiben, da sonst Schimmelgefahr besteht. Dem Trocknungsprozess sollte man von daher ruhig durch Heizen, Lüften und Entfeuchten unterstützen. 
Die in der Bildergalerie dargestellte Anleitung zum Lehmputz auftragen und verarbeiten, zeigt ein Lehmsystem in Kombination mit der mineralischen Dämmplatte Multipor. Diese besteht aus Sand, Kalk, Zement sowie Wasser und kann mit Multipor Lehmmörtel auf verschiedene Untergründe geklebt werden. Der Lehmtrockenmörtel aus Natursanden und Lehmpulver dient gleichzeitig als Armierungsschicht und Oberputz, wozu man ihn nur mit unterschiedlich viel Wasser anrührt. Wichtig ist ein abschließender diffusionsoffener Anstrich, um die feuchtigkeitsregulierende Wirkung des Lehmsystems nicht zu verschließen. Normale Dispersionsfarbe ist also tabu. Am besten verwendet man die zum System gehörende Multipor Lehmfarbe, die auch wunschgemäß abgetönt werden kann. Lehmputz

Lehmputz ist in einer Vielzahl verschiedener Farbtöne erhältlich. Foto: Hersteller / Haga

Tipp: Eine große Farbauswahl an Lehmfarben und -putzen, können Sie auch bei Haga, Lesando oder Volvox finden.

Besonders sinnvoll ist der Einsatz dieses Lehmsystems in Fachwerkhäusern, da Lehm zum einen die nötige Flexibilität aufweist, die arbeitendes Fachwerk verlangt, und zum anderen Bauholzfeuchte problemlos entweichen lässt. Nicht umsonst wurden Fachwerkhäuser urrsprünglich mit Lehm ausgefacht und innen verputzt. Die mineralische Dämmplatte innen sorgt wiederum für einen guten Wärmeschutz, ohne dass man die Fachwerkfassade tangiert – sie ist ebenfalls diffusionsoffen.

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Aus selbst 11/2016