Lampe reparieren

Alte Tischleuchte anschließen

Aus selbst 5/2020

Mit einem Kunstgriff haben wir eine sehr alte Leuchte zu neuem Leben erwecken können. So können auch Sie eine Lampe reparieren.

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Foto: sidm / MMM

Alte Tischleuchte anschließen

Diese Leuchte ist vermutlich rund 100 Jahre alt und konnte kaum sinnvoll den aktuellen VDE-Vorschriften angepasst werden. Vor allem ein technisch korrekter Anschluss des Schutzleiters schafft Probleme.

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Zuerst die Leuchte möglichst vollständig demontieren. Das Lampenglas wird mit einem Gewinde-Porzellanring gehalten, ...

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... der mit spitzen Fingern und notfalls einer Spitzzange entfernt werden kann. Danach Haltering und den Haltering der ...

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Fassung demontieren. Danach kann die Porzellanfassung herausgezogen werden.

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Die Zuleitung war bis zur Fassung geführt, die Adern sind direkt in der Fassung verschraubt.

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Mit etwas Klebeband können Sie neue Adern mithilfe der alten Zuleitung durch den Leuchtenkörper ziehen.

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Dabei vorsichtig ziehen, damit die Wandungen der Adern nicht beschädigt werden.

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Geschafft: Nun können Sie das Klebeband wieder entfernen.

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An die Stelle der alten zweiadrigen Zuleitung führen wir ein dreiadriges Kabel mit geflochtenem Retro-Mantel ein.

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Die Netzleitung muss auf jeden Fall gegen Zug gesichert werden – mindestens wie hier mit einem Kabelbinder.

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Nach Freilegen einer für den Anschluss ausreichenden Aderlänge haben wir das Gewebe der Ummantelung verschmolzen.

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Für die Verschraubung des Schutzleiters am Gehäuse haben wir eine Rundöse mit der entsprechenden Ader verpresst.

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Die Verbindung der beiden Netzstrom-Leiter mit dem LED-Treiber haben wir verlötet. Zuvor passende Schrumpfschläuche ...

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... überstreifen und diese nach Erkalten der Lötstellen über den Verbindungen positionieren. Mit Hitze aufschrumpfen.

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Die Ausgangsadern des LED-Treibers mit den Leuchtenadern ebenfalls wie gezeigt verlöten, LED-Treiber im Gehäuse einkleben.

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So sieht die Installation schließlich unter dem Lampengehäuse aus.

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Um den in die Fassung integrierten Schalter weiter nutzen zu können, haben wir die LED-Lampenfassung mit den Kontakten ...

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... in der Fassung verlötet. Da hier später nur 12 Volt anliegen, gibt es kein Sicherheitsproblem.

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Die Adern vom LED-Treiber werden nun in den vorhandenen Schraubanschlüssen der Fassung montiert.

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Da das LED-Leuchtmittel nur schwach warm wird, können Sie die LED-Steckfassung mit Heißkleber in der Porzellanfassung montieren.

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Am Ende funktioniert die Lampe wieder.

Viele Gegenstände muss man nicht entsorgen. So war es auch bei unserer Leuchte. Wir konnten die Lampe reparieren. Und das obwohl die kleine Tischleuchte vermutlich mehr als 100 Jahre alt ist. Denn sie stammt aus der Epoche des Jugendstil – die Nutzung der Elektrizität war damals noch nicht einmal so alt wie heute das Internet. Daher ist es auch kein Wunder, dass die Lampe nicht mehr den aktuellen Anforderungen der elektrischen Sicherheit genügt.

Die nur zweiadrige Zuleitung erlaubt keine Absicherung des metallenen Gehäuses gegen ein Berühren der gefährlichen Spannung im Schadensfall – und genau diese Gefahr wurde dem Besitzer dieser leuchtenden Rarität eines Tages unvermittelt bewusst, als er die Leuchte einschalten wollte. Denn die Umhüllung der an der Fassung angeschlossenen Adern hatte sich allmählich aufgelöst und stellte ihre isolierende Wirkung unvermittelt ein: Aua! Damit Ihnen so etwas nicht passiert, zeigen wir Ihnen wie Sie eine Lampe reparieren können. Die genaue Anleitung finden Sie in der Bildergalerie >>

Anleitung: Lampe reparieren

Eine neue Zuleitung in eine ältere Lampe einzuziehen ist eigentlich kein Problem – daher hatten wir auch in diesem Fall zunächst einfach an einen Tausch – und damit an eine recht einfache Reparatur – gedacht. Doch beim Zerlegen wurde sehr schnell klar, dass es dabei Probleme gibt. Denn für eine dreiadrige Leitung ist der Hals der Lampe zu dünn, auch kann der in einem Elektrogerät mit berührbarer leitfähiger Oberfläche erforderliche Schutzleiter nicht sinnvoll an der Fassung angeschlossen werden. Mit den herkömmlichen Mitteln der Elektroinstallation war es daher kaum möglich, diese Leuchte in einen nach VDE-Vorschriften zulässigen betriebsfähigen Zustand zu versetzen – was also tun?

Unsere Lösung bestand darin, die Leuchte einfach auf einen Betrieb mit ungefährlicher 12-Volt-Kleinspannung umzurüsten und damit die strengen Vorgaben für eine Nutzung mit Haushaltsstrom zu umgehen. Die dreiadrige Netzleitung führt daher nur bis in den Sockel der Lampe zu einem kleinen Transformator – auch als „LED-Treiber“ angeboten. Von hier führt wie im Originalzustand eine zweiadrige Zuleitung zur Fassung mit integriertem Drehschalter – nur eben mit 12 Volt statt 230 Volt. Da keine Gefahr durch mangelnde Isolation besteht, konnte der alte Drehschalter sogar weiter in Funktion bleiben und erlaubt eine originalgetreue Nutzung. Um den Originalzustand möglichst wenig zu verändern, haben wir die Anschlüsse der verwendeten LED-Steckfassung an die Kontaktpole der alten Schraubfassung gelötet und die kleine Fassung mit Heißkleber in die Fassung eingeklebt – so kann die Veränderung sogar wieder vollständig rückgängig gemacht werden. Mit einem LED-Leuchtmittel mit 2,4 Watt Leistung wird in etwa die Helligkeit einer 30-Watt-Glühbirne erreicht – für die kleine Leuchte ist dies völlig ausreichend.

Praxistipp: Da die LED nur wenig Wärme abstrahlt, hält die Verklebung mit Heißkleber auch dauerhaft, bei höheren Lichtleistungen sollten Sie allerdings auf einen anderen Klebstoff ausweichen, da sich der thermoplastische Heißkleber auch schon unterhalb seiner Verarbeitungstemperatur verformt.

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