Laminat oder Vinyl

Welcher Bodenbelag ist besser?

Laminat und Vinyl sind preiswert und in sehr vielen Dekoren erhältlich. Doch was unterscheidet die beiden Bodenbeläge, wo liegen ihre Stärken und Schwächen? Ist Laminat oder Vinyl besser?

Laminat oder Vinyl Welcher Bodenbelag ist besser?
Welcher Fußbodenbelag ist besser geeignet? Foto: sidm / MMM
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Geht es nach dem Preis, liegt man mit Laminat oder Vinyl richtig: Manche Böden erhält man schon für unter 10 Euro/m2. Oft muss man dann aber Abstriche bei der Dekorvielfalt machen und auch optisch, haptisch und qualitativ Abstriche hinnehmen. Vieles davon zeigt sich auf den ersten Blick, manches erst in Datenblättern oder Packungsbeilagen. Hier sollte man vor dem Kauf hineinschauen.

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Gut sind z. B. möglichst hohe Nutzungs- und Abriebklassen. Für private Verwendungsbereiche gibt es die Klassen 21 (AC1), 22 (AC2) und 23/31 (AC3), für gewerbliche Bereiche die Klassen 32 (AC4), 33 (AC5) und 34 (AC6). In der Regel sind bei Laminat oder Vinyl beide Klassen angegeben. Beide Beläge lassen sich schwimmend im Klickverfahren verlegen. Ansonsten handelt es sich aber um grundverschiedene Bodenbeläge.

Vor- und Nachteile: Laminat oder Vinyl?

Ein Laminatboden ist ein relativ harter Belag. Eine Parkett- und Laminatunterlage sorgt für eine hohe Belastbarkeit, Schutz vor Schäden durch fallende Gegenstände und einen Ausgleich kleiner Unebenheiten. Außerdem sorgt sie für hohen Trittschallschutz.

Kleine Unebenheiten, ein Verrutschen der Dielen oder Belastungen durch schwere Möbel können auch Vollvinylböden dauerhaft beschädigen. Vinyl- und Designbodenunterlagen sorgen durch ihren druckstabilen Schaumkern für deutlich mehr Belastbarkeit und dämmen außerdem den Trittschall. So einfach wie ein Echtholzparkett kann man weder Laminat noch Vinyl recyceln und wiederverwerten. Auch abschleifen und renovieren kann man beides nicht. Doch wo liegen sonst die Vor- und Nachteile bei Lamiant oder Vinyl?

Vor- und Nachteile von Laminat

Laminat besteht überwiegend aus einer HDF-Trägerplatte, also mit Kunstharz verpressten Holzfasern. Auf die Oberseite wird ein Dekorpapier verklebt und mit Kunstharz versiegelt. Viele Laminatböden sind nicht für Feuchträume geeignet, da die holzhaltige Trägerplatte sonst aufquillt. Mittlerweile gibt es aber auch Laminat, das von Herstellern für Feuchträume empfohlen wird – dank spezieller Aufbereitung der Holzfasern sowie Kantenimprägnierung. Problematisch bei Laminat ist zum einen die Härte, die laute Geh- und Trittschallgeräusche verursachen kann, wenn man keine gute Unterlage darunterlegt. Zum anderen neigt Laminat zu statischer Aufladung und ist mit rund 8 mm relativ dick.

Da ein melaminharz-versiegeltes Fotopapier das Dekor abbildet, ist alles möglich und viel erhältlich. Der Belag ist rund 8 mm dick und sehr hart, man sollte deshalb auf eine gute Trittschallunterlage achten.

  • Sehr günstig, zum Teil schon ab rund 5 Euro/m2
  • Im Verhältnis zum Preis tolle Optiken in großer Auswahl

Stärken und Schwächen von Vollvinyl

Schädliche Emissionen sind bei Laminat kaum feststellbar, was bei Vinyl schon anders aussehen kann. Denn es handelt sich nach wie vor um Polyvinylchlorid (PVC) auf Basis von Erdöl, das zum Teil Weichmacher ausgast, die gesundheitsschädlich sein können. Wobei etliche Hersteller auf schädliche Phthalat-Weichmacher verzichten, niedrige flüchtige organische Verbindungen (VOC) und hohe Recyclingfähigkeit ausloben. Praktisch: Vinyl ist relativ dünn und sehr pflegeleicht – ob als Vollvinylplanke mit Klicksystem oder als klassische Bahnenware mit Schaumrücken.

Robust, pflegeleicht und mit einer geringen Aufbauhöhe ab rund 4 mm Stärke sehr renovierungsfreundlich. Der Belag ist etwas elastischer und verlangt eine druckfeste Unterlage; große Dekorvielfalt.

  • Niedrige Aufbauhöhe erleichtert die Renovierung
  • Absolut wasserfest und somit für Feuchträume geeignet

Praxistipp: Im Gegensatz zu Vinylböden kommen manche Designböden ohne schädliche Inhaltsstoffe aus. Zwei Beispiele: MeisterDesign (ab ca. 27 Euro/m2) ist geruchsneutral, PVC- und weichmacherfrei sowie wärmebeständig. Es gibt vier Varianten in einer großen Dekorauswahl: Mit Korkdämmung (Comfort), besonders dünn (flex; 5 mm) sowie wasserfest (life zum Klicken, pro zum Verkleben). Classen Greenvinyl ist ebenfalls frei von PVC und dessen umweltbelastenden Inhaltsstoffen wie Chlor oder Weichmacher. Er ist in 3,8 mm (Base; Beanspruchungsklasse 31) und 4 mm (Touch; Klasse 32) Stärke ab ca. 22 Euro/m2 erhältlich.

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