Frostkeimer-Liste

Wann werden Kaltkeimer ausgesät?

Pflanzen benötigen Wärme, um zu keimen. Kaltkeimer hingegen benötigen vor der Wärme noch einen Kältereiz. Doch wann sollte man die Kaltkeimer aussäen?

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Wann Pflanzen keimen, die in durchgehend warmen Regionen wachsen, ist meist egal. Sind die Jahreszeiten jedoch deutlich ausgeprägt, kann das Keimen im Herbst für Pflanzen gefährlich werden, denn die jungen Pflanzen überstehen den folgenden kalten Winter meist nicht! Um das zu frühe Keimen zu verhindern, enthalten Kaltkeimer zwei Pflanzenhormone: eins, das den Austrieb fördert und eins, das ihn hemmt. Erst bei ausreichend niedrigen Temperaturen über eine gewisse Zeit hinweg kippt das Gleichgewicht zu Gunsten des austriebsfördernden Hormons.

Wann Kaltkeimer aussäen?

Der Zeitraum und die genaue Temperatur, die ein Kaltkeimer benötigt, schwanken von Pflanze zu Pflanze. Es sollte jedoch mindestens einen Monat unter 5 °C sein. Die genauen Bedingungen sollten Sie je nach Pflanzenart exakt recherchieren. Von der Pflanzenart hängt es letztlich auch ab, wann Sie die Kaltkeimer aussäen sollten. Einige Arten benötigen vor dem Kältereiz eine Wärmeperiode und sollten daher bereits im Herbst ausgesät werden. Pflanzen, die dies nicht benötigen, können hingegen mitten im Winter gesät werden.

Wachsende Pflanzen in der Erde
Kaltkeimer sprießen dann schon mal ihre jungen Triebe aus der Erde. Foto: amenic181 / iStock

Praxistipp: Kaltkeimer benötigen keinen Frost, um zu keimen. Die Bezeichnung Frostkeimer ist daher nicht korrekt und wird entsprechend auch nicht mehr verwendet. Daher kann man den Kältereiz auch im Kühlschrank simulieren, sollte man den idealen Zeitpunkt für die natürliche Aussaat von Kaltkeimern im Freiland bereits verpasst haben!

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Kaltkeimer aussäen

Auf jedem Samentütchen steht der ideale Aussaat-Termin für Ihre Kaltkeimer. Darüber hinaus benötigen Sie Anzuchtschalen mit Wasserabzugslöchern und nährstoffarme Anzuchterde. Dann können Sie mit dem Aussäen der Kaltkeimer-Samen beginnen:

  • Anzuchtschalen etwa 2-3 cm hoch mit Erde füllen und Pflanzsubstrat leicht andrücken
  • Samen der Kaltkeimer gleichmäßig in Anzuchtschale aussäen
  • Praxistipp: Alternativ können Sie auch gezielt 2 Samenkörner in je einen einzelnen Anzuchttopf stecken. Das erspart später das Pickieren der Keimlinge
  • Anschließend Samen der Kaltkeimer dünn mit Anzuchterde bedecken (am besten Blumenerde fein durch ein Sieb rieseln lassen!)
  • Erde leicht andrücken und mit einem feinen Wassernebel aus der der Pflanzenspritze befeuchten
  • Anzuchtschale ggf. mit Kaninchendraht abdicken um Fressschäden zu vermeiden
  • Ausgesäte Kaltkeimer in der Anzuchtschale mit Erdkontakt aufstellen (einfach ins Beet, direkt auf den Boden der Steinterrasse oder ins unbeheizte Gewächshaus) stellen ... und Keimung der Samen  abwarten
  • Erde in Anzuchtschalen stets leicht feucht halten

Die meisten Kaltkeimer müssen mindestens sechs Wochen in kalter feuchter Erde ruhen, ehe die Samen zu keimen beginnen. Gerade bei Gehölzen dauert es noch länger. Die Zaubernuss-Samen brauchen oft mehrere Jahre, bis sich der erste Keim zeigt!

Kaltkeimer im Kühlschrank vorquellen lassen

Hat man den idealen Zeitpunkt für die Aussaat von Kaltkeimern im Freiland verpasst oder ist im Januar absehbar mit keiner Kälte-Periode zu rechnen, können Sie den Samen auch künstlich dem benötigten Kältereiz aussetzen: Im Kühlschrank lassen sich Kaltkeimer leicht "aktivieren"!

Stellen Sie dafür die präparierte Aussaatschale (wie oben beschrieben) einfach für acht Wochen in den Kühlschrank. Achten Sie darauf, dass die Anzuchtschale die ersten zwei Wochen mit Frischhaltefolie abgedeckt ist, damit die Erde garantiert nicht austrocknet. Auch die folgenden vier Wochen muss die Anzuchterde immer feucht gehalten werden.
Nach der Keimung können Sie die Schale aus dem Kühlschrank nehmen und die Keimlinge an einem kühlen Ort bei ca. 12 °C weiterkultivieren, bis sie groß genug sind, um ins Freiland verpflanzt zu werden.

Kaltkeimer: Liste

Bei den meisten Kaltkeimern handelt es sich um mehrjährige Stauden und Gehölze. Dazu zählen unter anderem:

  • Akelei
  • Alpenveilchen
  • Aronstab
  • Aster
  • Bärlauch
  • Christrose
  • Clematis
  • Echinacea
  • Eisenhut
  • Enzian
  • Fetthenne
  • Frauenmantel
  • Funkien
  • Glockenblume
  • Kornblume
  • Kuhschelle
  • Narzissen
  • Pfingstrose
  • Primeln
  • Schlüsselblume
  • Veilchen

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