Deckenheizung

Flächenheizung an der Decke

Flächenheizungen kennt man vor allem als Fußbodenheizung. Man muss eine solche Heizung jedoch nicht zwingend am Fußboden installieren. Auch Wände und Decke sind eine denkbare Alternative. Diese Vorteile bietet eine Deckenheizung.

Flächenheizung an der Decke
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Schon länger gibt es Wandheizsysteme und seit einiger Zeit auch Deckenheizungen. Vor allem in Kombination mit modernen Heizsystemen lässt sich so auf angenehme Art Energie einsparen. Gerade die Deckenheizung hat durchaus Vorteile: Zum einen ist die Decke selten mit Gegenständen wie Möbeln verdeckt, sodass die Heizung vollflächig freiliegt und Wärme abstrahlen kann – anders als die durch Teppich und Möbel verstellte Fußbodenheizung. Zum anderen wird hier in der Regel nur einmal gebohrt: dort, wo eine Leuchte hängen soll. Die Gefahr, dabei Vor- und Rücklaufrohre zu treffen, kann so minimiert werden.

Die Firma JOCO bietet beispielsweise zwei Systeme an: Eine Trockenbauvariante namens Joco KD-8ti. Hierbei sind die Rohre werkseitig in die Gipsplatten integriert, sodass man sie nur noch an eine Unterkonstruktion aus Profilen schrauben und dann anschließen muss. Praktisch vor allem bei einer Sanierung. Im Neubau bietet sich auch die Nassvariante an: Joco Klima-Decke KD-8n. Hierbei werden die Rohre mit Klemmschienen montiert, anschließend wird die Decke verputzt. 

Deckenheizung – Das ist zu beachten

Flächenheizungen sind wegen ihres vergleichsweise hohen Anteils an Strahlungswärme sehr beliebt: Wenn die Wärme aber von oben kommt, irritiert das unseren Organismus manchmal. Einige Leute klagen bei Deckenheizungen über Unwohlsein oder gar Kopfschmerz. Allerdings gibt es auch gute Gründe für die Deckenheizung. Zum Beispiel in denkmalgeschützten Altbauen mit hochwertigen Fußböden (aus Dielen, Zementfliesen oder Terrazzo, die nicht aufgenommen werden sollen) kann die Decke die einzige Fläche sein, die zur Beheizung des Raumes genutzt werden kann. Zudem braucht eine Deckenheizung nur einen geringen Schichtaufbau (also auch in niedrigen Räumen möglich), da der Heizkreislauf nicht aufwendig gegen Beschädigungen geschützt werden muss.

Eine Deckenheizung zeichnet wie die meisten Flächenheizungen dadurch aus, dass der Verlegeabstand zwischen den Heizungsrohren sehr gering ist, so dass die Strahlungswärme nahezu ganzflächig abgegeben wird. So wird auch nur eine geringe Vorlauftemperatur benötigt. Dadurch lassen sich Flächenheizungen ideal mit Wärmepumpen, Solarkollektoren und Heizanlagen mit Brennwerttechnik kombinieren. Deckenheizungen werden oft nicht verputzt, sondern lediglich mit Bauplatten aus Gips, Zement oder Lehm beplankt. Das hat dann auch den Vorteil, dass keine zusätzliche (Bau-)Feuchte ins Haus eingebracht wird und sich die Umbaudauer reduziert (keine Trocknungszeiten notwendig)! Praxistipp: Wasserführende Flächenheizungen lassen sich bei hohen Temperaturen im Sommer auch als bauteilaktive Kühlung einsetzen!

Deckenheizung aus Lehm
Die Lehmmodule dieses Deckenheizsystems werden einfach an der Decke verdübelt. Die Rohrleitungen klickt man dann in die Rillenstruktur der Module ein. Foto: ArgillaTherm

Ein anderes interessantes System sind Natur-Klimadecken aus Lehm. Die in unserem Beispiel 37 x 37 cm großen Lehmmodule sind leicht zu montieren und ermöglichen eine nahezu vollflächige Deckenbelegung. Bei der ArgillaTherm Natur-Klimadecke liegen die Rohre in Lehm eingebettet und verputzt sehr nah an der Deckenoberfläche und sind ebenfalls nicht mit dickem Estrich wie am Boden überdeckt. Das soll die Reaktionszeit reduzieren. Die Module bestehen aus trocken verpresstem Lehm und sind mit Schlauchleitungen durchzogen. Sind diese mit warmem Wasser gefüllt, werden die Räume von oben mit Strahlungswärme beheizt. Wie bei Flächenheizungen üblich, reichen dafür schon niedrige Vorlauftemperaturen aus, hier genügen 30 °C. In Kombination mit der geeigneten Heiztechnik kann die Lehmdecke im Sommer auch eine Klimaanlage ersetzen, indem kaltes Wasser eingeleitet wird. Ein großer Vorteil von Lehm: Er kann sehr viel Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen. 1,7 l Wasser können die Lehmpaneele pro Quadratmeter speichern, ohne zu quellen. Ist die Luft später weniger gesättigt, gibt der natürliche Werkstoff diese Feuchte sukzessive wieder ab. Das sorgt für ein gutes Raumklima.

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