Decke tapezieren
Während Wände relativ leicht tapeziert werden können erfordert das Decke tapezieren etwas mehr Geschick – und einen zweiten Mann! Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Decke tapezieren.

Wichtig für ein gutes Arbeitsergebnis ist die Vorarbeit: Legen Sie den Raum mit Folie aus, um den Bodenbelag zu schützen. Möbel sollten am besten herausgeräumt werden. Ein stabiler Tapeziertisch gehört zur Grundausstattung beim Tapezieren der Decke.
Schneiden Sie die Tapetenbahnen zu: ein paar Zentimeter länger als die zu tapezierende Fläche.
PRAXISTIPP: Hochwertige Tapeziertische haben ein Skala aufgedruckt, die das Ausmessen der Tapetenlänge erleichtert. Bei einfachen Holztischen können Sie einfach mit dem Bleistift eine Markierung setzen oder die Bahnenlänge mit Malerkrepp markieren.
Markieren Sie die Stelle, an der Sie die erste Bahn ansetzen (schrägen Wandverlauf berücksichtigen).
Bei klassischen Papiertapeten oder Raufasertapeten erleichtert eine Kleistermaschine das EInkleistern der Tapetenbahnen.
Klassische Papiertapeten oder Raufasertapeten müssen vor dem Anbringen an Wand und Decke "weichen". Dabei quillt das Anmachwasser des Kleisters die Papierfasern auf. Damit der Kleister nicht austrocknet (und Sie mehrere Bahnen vorbereiten können), werden die Tapetenbahnen zusammengelegt.
Falten Sie die Tapete im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel. Danach Legen Sie die Enden zusammen und rollen die Tapete zusammen. PRAXISTIPP: Bereiten Sie nur so viele Bahnen vor, wie Sie verarbeiten können, ehe der Keister getrocknet ist!
Wir haben aber dimensionsstabile Vliesfasertapeten verwendet, die nicht weichen müssen. Rühren Sie also gleich den Spezial-Kleister nach Herstellerangaben an.
Mit der Rolle kann der Kleister leicht aufgetragen werden.
Der Teleskopstil erlaubt das Auftragen des Kleisters auf der Decke. Streichen Sie den Tapetenkleister satt (nicht zu dünn) auf einer Fläche, die der Breite der Tapete zuzüglich ca. 10 cm entspricht, auf, damit er nicht abtrocknet, ehe Sie mit der Vliestapete anrücken!
Jetzt läßt sich die erste Tapetenbahn anbringen (an den Enden überstehend). Ein zweiter Mann erleichtert die Arbeit enorm. Ein weicher Besen hält die Tapete hoch – ein Jute-Einhaufsbeutel schützt die Tapete vor Verschmutzung! Vorteil Vliestapete: Sie können die Tapete auch allein verarbeiten, wenn Sie die Rolle in einer Hand halten, sie mit der anderen hand andrücken und schrittweise arbeiten.
Schneiden Sie dann den Überstand mit einem Cuttermesser ab.
So haben Sie auch bei schiefen Wänden immer einen sauberen Abschluss an jeder Tapetenbahn.
Stößt eine Bahn am Ende auf eine Ecke, einen Vorsprung oder eine Nische, ...
... dann muss der Überstand entsprechend groß ausfallen. Die Tapete schneiden Sie an Ecken und Kanten diagonal bis zur Decke ein.
Markieren Sie den Deckenrand mit dem Scherenrücken, lösen Sie die Vliestapete wieder von der Decke und schneiden den restlichen Überstand sauber mit der Schere ab.
PRAXISTIPP: Um die Kabel der Deckenleuchte durch die Tapete zu führen, gehen Sie folgendermaßen vor: Beim Tapezieren stechen Sie mit der Scherenspitze durch die Tapetenbahn.
Machen Sie einen kleinen Kreuzschnitt und fädeln die Kabel durch den Einschnitt. Je kleiner die Lüsterklemme am Ende der Kabel, desto kleiner kann der erforderliche Schnitt ausfallen.
PRAXISTIPP: Wollen Sie unschöne Übergänge zwischen Wand und Decke beim Tapezieren verdecken, können Sie z. B. zu Deckenleisten aus Styropor greifen, die klassischen Stuck imitieren.
PRAXISTIPP: Damit die Tapete auch fest an Wand und Decke hält, ist ein solider Untergrund wichtig. Prüfen Sie den Untergrund vor dem Tapezieren und sorgen Sie z. B. Durch eine Grunderung für einen ausreichende Haftung.
Wo Raufasertapete noch manchen Fehler beim Decke tapezieren verzeiht, müssen eingefärbte Papierapeten exakt geschnitten und akkurat über jede Ecke geklebt werden. Denn ein späterer Anstrich entfällt. Unsaubere Kanten oder nicht tapezierte Stellen lassen sich also nicht überdecken. Dafür spart man Farbe und zusätzliche Streicharbeit.
Beim Decke tapezieren nicht verzweifeln
Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie die Decke tapezieren … ohne daran zu verzweifeln: Wichtig ist vor allem, einen leistungsfähigen Tapetenkleister zu verwenden. Beim Decke tapezieren zählt vor allem eine hohe Anfangshaftung des Kleisters, damit sich die Tapete nicht schon vor dem Trocknen des Kleisters von der Decke abschält.
Alternative zur tapezierten Decke
Alle nötigen Informationen, wie Sie die Decke mit Paneelen verkleiden, finden Sie hier und im Video >>
Quelle: selbst ist der Mann