Vordach aus Edelstahl
Bei Schmuddelwetter weiß man ein Dach über der Haustür zu schätzen: Besonders wenn die Hände gerade voll sind und man nicht eben schnell den Schlüssel ins Loch stecken und im Haus verschwinden kann. Wir kennen das Problem selber, deswegen zeigen wir ein individuelles Vordach aus Edelstahl mit Seitenteil auf Maß konstruiert. Mit Hilfe unserer Schritt für Schritt Anleitung können Sie es selber nachbauen.

Das Vordach aus Edelstahl mit Seitenteilen kann man selbst bauen. Die Materialkosten liegen bei 3200 Euro.
Vordach und Geländer wurden komplett mit Klebe-Steckfittings aus geschliffenem Edelstahl für 42,4-mm-Edelstahlrohr mit 2 mm Wandstärke gebaut. Hierdurch sind keine Schweißarbeiten erforderlich. Das System ist ideal zum Bau von Treppengeländern geeignet. Alle Teile erhalten Sie in den Filialen von ProKilo oder im Internet unter www.prokilo.de. Hier zeigen wir einige Bauteile, wie hier eine Flanschverbindung.
Rohrstütze mit Gelenk.
Traversenhalter mit Durchgang 12,2 mm.
Biegbarer Traversenverbinder.
Glas-Klemmhalte.
Mehrweggelenk (hier für eine Gelenkneigung des oberen Gelenks unter 90° mit dem Winkelschleifer bearbeitet).
Edelstahlrohr 42,4 x 2 mm (geschliffen).
Diverse Edelstahl- und Blechschrauben, Nylondübel und Spengler-Dichtgummi mit Scheibe.
2-Komponenten-Epoxidharz-Klebstoff.
Zunächst müssen Sie die Rohre entgraten. Mit der Halbrundfeile innen, mit der Flachfeile außen den Grat entfernen.
Um die Rohre auf einer Längsachse markieren/ankörnen zu können, eine solche Rohrlade für 42-mm-Rohre ...
... bauen, dann durch den verschiebbaren Anschlag die Bohrpunkte ankörnen. Beginnen Sie mit den Bohrungen für ...
... die Traversenhalter. Diese werden mit 4,8er Blechschrauben montiert. Dafür bohren Sie Löcher mit 4,2-mm-Bohrern.
Anschließend das Unterteil des zweiteiligen Traversenhalters aufschrauben.
Die Glas-Klemmhalter werden mit M8er Schrauben montiert; hierzu ein 6,8-mm-Kernloch bohren. Schneidöl verwenden!
Bei einem Rundrohr exakt die Längsachse zu ermitteln und dort zu bohren, ist gar nicht so einfach. Wir haben hierzu eine Rohrlade für das 42,4er Rohr und einen verschiebbaren Anschlag gebaut. Für den vorderen Eckständer, an dem auf dem Rohr Traversenhalter und um 180° versetzt Glashalter montiert werden mussten, haben wir am Boden der Rohrlade Bohrungen für die Traversenhalter eingelassen. So können beide Anbauteile exakt ausgerichtet und montiert werden.
Anschließend den Klemmhalter aufschrauben. Dank eines Langlochs im Anschraubteil sind geringfügige ...
... Korrekturen der Montageposition möglich. Vor dem Verkleben die Rohre und Fittings sauber mit Malerkrepp abkleben.
Innengewinde: Stahlbohrer hat man in der Regel nur in Millimeterabstufungen zu Hause. Um Innengewinde mit Gewindeschneidern und Windeisen herzustellen, sind jedoch sogenannte Kernlochbohrer ...
... in Zehntelmillimeter-Abstufungen nötig. Für M6er Gewinde bohren Sie mit dem 4,8er Bohrer, für M8 mit dem 6,8-mm-Bohrer.
Nun den Klebstoff öffnen und die benötigte Menge herausdrücken und vermischen. Nicht zu viel Klebstoff anmachen.
Klebstoff in der Rohröffnung – in der Tiefe der Fittinghülse – gleichmäßig verteilen.
Fitting in das Rohr schieben und die Verklebung richtig ausgerichtet bis zum Erhärten (etwa 10 bis 15 Minuten) lagern.
Stellen Sie auf diese Weise die Zwischen-Bauteile her. Zum Transport und als Klebehilfe Holzstützen mit Gewebeklebeband stabilisieren.
Die ersten beiden vormontierten Teile ohne Klebstoff zusammenstecken und mit einem Zurrgurt fixieren. Prüfen Sie ...
... jetzt, ob die Querrohre waagerecht sind. Höhenunterschied vorn provisorisch unterfüttern und das hintere Rohr um ...
... das ermittelte Maß kürzen. Nun die Bauteile verkleben. Anschließend die noch zweigeteilte Dachkonstruktion aufsetzen.
Erst so ergibt sich der Gefälle-Winkel. Zeichnen sie mit dem Permanent-Marker die Flucht der Rohre und Fittings ein.
Nun nehmen Sie die Dachkonstruktion ab und verkleben diese auf ebenem Untergrund; ggf. unterfüttern und mit einer Richtlatte prüfen. Nach dem Erhärten setzen Sie das Dach wieder auf.
Praxistipp: Mit der Gaslötlampe können Sie falsche Verklebungen lösen. Angrenzende Klebestellen, die nicht gelöst werden sollen, mit feuchtem Baumwolllappen kühlen.
Für die Montage am isolierten Haus zwei 13-mm-Bohrungen durch das waagerechte, gebäudeseitige Edelstahlrohr einbringen.
Anschließend mit dem 12-er Steinbohrer durch die Bohrungen in Dämmung und Mauerwerk oder Beton bohren.
Dach erneut abnehmen, Wandbohrung aufbohren und Wärmedämmung mit dem Konus ...
... (mit Schneideinlage) auffräsen; die Gewindestange dient als Führung. Das Bohrloch sorgfältig durch Bürsten, ...
... Saugen bzw. Blasen reinigen. Zwangsmischer auf die Injektionsmörtel-Kartusche schrauben und Mörtel auspressen.
Erst wenn die Mörtelmischung grau ist, Schlauch aufsetzen und die erforderliche Menge ins Bohrloch einbringen.
Thermisch getrennte Montage ist bei Gebäuden mit Wärmedämm-Verbund-System (WDVS) wichtig, um Bauschäden durch Wärmebrücken zu vermeiden. Mit dem Thermax 16 von Fischer in Verbindung mit Injektionsmörtel (hier: FIS-V 360 S; hierfür ist eine spezielle Kartuschenpistole erforderlich) zur Schwerlastverankerung lässt sich dies realisieren. In unserem Beispiel bei der Montage in Beton oder Vollstein reicht eine 18-mm-Wandbohrung aus, die Ankerhülse wird dann nicht genutzt. Die Montage außen erfolgt über eine M12er Edelstahl-Gewindestange. Bei Lochstein ist eine 20er Bohrung in Verbindung mit der Ankerhülse vorgesehen. Achten Sie auf ausreichende Ankertiefe.
Jetzt Konus/Gewindestange unter leichtem Drehen vollständig einsetzen. Nach dem Aushärten Gewindestift herausschrauben.
Nun endlich wird das Dach zum letzten Mal aufgesetzt. Vorher wie beschrieben 2-K-Klebstoff in den Rohrenden verteilen. Hier ist sehr zügiges Arbeiten nötig!
M-12er Edelstahl-Gewindestange durch das Rohr stecken und durch eine Edelstahlmutter in das Konusgewinde drehen.
Mit der Mutter den Abstand zur Wand einstellen; von außen wird eine Edelstahl-Hutmutter fest aufgeschraubt.
Den Ringspalt zwischen WDVS und Konus mit Fischer Multi Kleb- und Dichtstoff KD versiegeln.
Nun wird zunächst der Rest des Geländers montiert. Für die untere Handlaufstütze wird ein Flanschwinkel angedübelt.
Der Handlaufträger mit Gelenk wird eingeklebt, der Handlauf mit kleinen Blechschrauben daran befestigt.
Die Traversen können Sie anschließend mit den Traversenhaltern montieren. Das erfolgt mittels Inbus-Madenschrauben.
Den "Knick" der Traversen realisieren Sie mit den fertig ausgeglühten Biege-Traversenverbindern. Einfach aufstecken ...
... und bis zum erforderlichen Winkel herunterbiegen. Anschließend mit dem bekannten 2-K-Klebstoff befestigen.
Zur Montage der Dachplatte werden M6er Gewinde im Bereich der Fitting-Muffe (hier: doppelte Materialstärke) geschnitten.
Ein EPDM-Vorlegeband (selbstklebendes Schaumband) sollten Sie rundum sauber auf die Auflagerohre kleben.
Die Seitenscheiben aus 10-mm-Polycarbonat können Sie nun in die Glashalter klemmen. Schutzfolie dort entfernen!
Schwerstarbeit ist es, die rund 80 kg schwere Dachplatte aufzulegen. Sie wird hier unter die mit Zinkstehfalz verkleidete Attika geschoben. So muss der Wandanschluss nicht versiegelt werden.
Markieren Sie die Bohrlöcher mit einem Marker. Wegen der Materialstärke exakt rechtwinklig zur Platte peilen.
Reststück Polycarbonat unterlegen und mit dem Kegelbohrer durchbohren.
Anschließend wird die Platte mit den Spengler-Dichtscheiben und M6er Edeltstahlschrauben festgeschraubt.
Als Abschluss (empfehlenswert bei starker Lichteinstrahlung) ein 10-mm-U-Profil mit Bausilikon auf die Kanten kleben.
Rückansicht: Da kann der Regen (oder Schnee) kommen: Der Eingangsbereich ist zur Haupt-Wetterseite nach Westen hin gut geschützt, die schlanke Edelstahl-Konstruktion passt sich dem Stil des Hauses an.
Edelstahlrohre erhalten Sie bei ProKilo fertig abgelängt. Da die Edelstahlfittings jedoch unterschiedliche Längen aufweisen, ist es teilweise erforderlich, die Rohre selbst zuzuschneiden. Damit dies rechtwinklig geschieht, können Sie einen Winkelschleifer mit Trennständer (z. B. von Wolfcraft) verwenden. Auch mit der Zug-Kapp-Gehrungssäge RT-XM 305 U von Einhell lässt sich dank Universalsägeblatt Edelstahl schneiden.
Regen, Schnee oder Graupelschauer sind besonders unangenehm, wenn man nach dem Einkauf voll beladen vor der Haustür steht und nach dem Haustürschlüssel sucht. Ein Vordach aus Edelstahl zum Beispiel wäre hier genau das Richtige. Kommt jedoch noch starker Wind hinzu, nutzt auch das Edelstahl-Vordach nicht mehr viel – man wird dann von der Seite her nass. Also gehört noch ein Seitenteil dazu.
Vordach aus Edelstahl mit Seitenteil
Hier ist man bei den Standard-Baumarktlösungen schnell am Ende, vor allem, wenn man eine individuelle Lösung mit den notwendigen Abmessungen sucht. Das Angebot des ansässigen Schlossers treibt einem den Schweiß auf die Stirn – die Summe für einen Mittelklassewagen möchte man dann doch nicht berappen. Die Lösung des Problems lautet: Selbst machen! Mit Edelstahlrohren und Klebe-Fittings, die in vielen verschiedenen Formen erhältlich sind, lassen sich nicht nur Geländer bauen, sondern komplexe Bauteile herstellen. Die Möglichkeiten sind vielseitig! Die Füllungen können aus Sicherheitsglas oder wie hier aus hoch schlagfestem, 10 mm starkem Polycarbonat bestehen. Das lässt sich mit der Handkreissäge sogar selbst zuschneiden.
Ein schützendes Vordach über dem Hauseingang ist nicht nur bei Regenwetter ein Gewinn – auch der Wert Ihrer Immobilie steigt durch diese Investition! Das Video nennt weitere Vorteile von Vordächern und erklärt, was man bei Planung und Bau des Vordachs beachten sollte:
Quelle: selbst ist der Mann 2 / 2011