Steinteppich verlegen

Ein Steinteppich ist kein Teppich im eigentlichen Sinne. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Marmorkies oder gefärbten Quarz- und Flusskieseln, die in Epoxidharz oder Polyurethan gebunden sind und auf den Boden aufgetragen werden wie Estrich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Steinteppich verlegen und worauf es bei der Auswahl der richtigen Mischung ankommt.

Fußboden aus Marmorkies
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Sind Sie auf der Suche nach einem strapazierfähigen, abriebfesten und selbsttragenden Bodenbelag? Dann ist ein Steinteppich genau das Richtige! Der Bodenbelag ist vor allem auf Terrassen und Treppen sehr beliebt, kann jedoch auch im Wohnbereich eingesetzt werden und ist strapazierfähig genug, auch in Büros und Ladengeschäften Anwendung zu finden. Weitere Vorteile von Marmorkies sind:

  1. Optik: Steinteppiche sind nicht nur fugenlos, sondern bestehen auch aus optisch hochwertigen Materialien. Marmorkies lässt sich sogar mit Edelsteinen aufwerten.
  2. Allergikerfreundlich: Steinteppich ist ein offenporiger Bodenbelag. Das wirkt nicht nur schallschluckend und verhindert statische Aufladung, sondern sorgt auch dafür, dass sich Staub in den Poren ablagert und so nicht aufgewirbelt werden kann.
  3. Reinigung: Der Staub in den Poren des Bodens lässt sich einfach wieder entfernen. Ein Staubsauger ist alles, was Sie für die Reinigung benötigen. Im Außenbereich sorgt ein Hochdruckreiniger für Sauberkeit.
  4. Rutschhemmend: Wasser sickert durch die offenen Poren einfach hindurch. Das macht den Steinteppich zu einem hervorragenden Belag für Kellertreppen, die dadurch wesentlich sicherer werden.
  5. Haustiere: Hunde und Katzen fühlen sich auf glatten Oberflächen häufig unwohl, da sie beim Laufen wenig Halt finden. Auf strukturiertem Steinteppich fühlen Sie sich daher besonders wohl.

Wie Sie den Steinteppich Schritt für Schritt verlegen, haben wir in folgender Anleitung für Sie zusammengefasst:

Wieviel kostet ein Steinteppich?

Die Kosten für Steinteppiche schwanken stark und hängen sowohl vom verwendeten Material als auch von der Größe der Körnung ab. Rechnen Sie mit Preisen zwischen 50 und 100 Euro/m². Neben dem Bodenbelag an sich benötigen Sie noch Grundierung und Verfestiger. Für die Grundierung können Sie mit etwa 10 Euro/m² rechnen, für den Verfestiger mit noch einmal 15 bis 20 Euro/m². Benötigen Sie Handwerker, die den Steinteppich verlegen, schlägt das noch einmal mit 50 bis 100 Euro/m² zu Buche.

Rechnen Sie alles in allem also mit etwa 75 bis 130 Euro/m² bei Eigenverlegung und zwischen 125 bis 230 Euro/m², wenn Sie den Steinteppich verlegen lassen. Ein 20 m² Boden kann Sie so zwischen 1500 und 2600 Euro kosten, wenn Sie ihn selber verlegen und zwischen 2500 und 4600 Euro, wenn Sie ihn verlegen lassen. Je nach Material sind die Preise jedoch nach oben offen.

Welche Steine für den Steinteppich?

Bei der Wahl von Material und Körnung des Steinteppichs stehen Ihnen grob drei Möglichkeiten zur Verfügung: Marmorkies, Fluss- und Quarzkiesel sowie diverse Edelsteine.

Marmorkies

Marmorkies ist die klassische Variante von Steinteppichen. Er ist von Natur aus durchgefärbt, abriebfest, frostbeständig und sogar für Fußbodenheizungen geeignet. Da das Marmor im Steinbruch abgebaut werden muss, ist es jedoch auch nicht ganz billig. Marmorkies ist meist in größeren Körnungen wie 2 bis 4 mm und 4 bis 6 mm erhältlich.

Fluss- und Quarzkiesel

Fluss- und Quarzkiesel bieten nicht nur eine große Farbvielfalt, sie sind auch wesentlich günstiger als Marmorkies, da sie natürlich gerundet sind und einfach aus Senken, in die sie durch Flüsse hineingewaschen werden, abgebaggert werden können. Sie sind auch in Körnungen unter 2 mm erhältlich.

Edelsteine

Steinteppiche aus Edelsteinen sind natürlich entsprechend teuer. Um den Preis möglichst gering zu halten, können die Edelsteine in einen Steinteppich aus Marmorkiesel eingestreut werden. Besonders beliebt sind Bernstein, Bergkristall, Jaspis, Rosenquarz und Tigerauge. Die Körnung liegt bei rund 0,7 mm
Praxistipp: Die Körnung hat nicht nur optische Vor- und Nachteile, sie hat auch einen Einfluss auf den Preis. Gröbere Körnungen benötigen eine größere Aufbauhöhe, sodass pro Quadratmeter mehr Material verwendet werden muss, was wiederum den Preis in die Höhe treibt.

Wie lange hält ein Steinteppich?

Wer einen Steinteppich verlegen möchte, muss sich um die Haltbarkeit des Materials keine Gedanken machen. Bei einer korrekten Verarbeitung und Verlegung ist der Boden praktisch nur durch eine direkte mechanische oder chemische Belastung zerstörbar. Sie können daher durchaus damit rechnen, dass ein gut gepflegter Boden 20 Jahre überdauert, wobei die Lebensdauer im Innenbereich noch einmal höher ist als im Außenbereich.

Wie entferne ich einen Steinteppich?

Bevor Sie einen Steinteppich verlegen, sollten Sie sich diese Entscheidung gut überlegen, denn so schwer es ist, einen derart strapazierfähigen Bodenbelag zu beschädigen, so schwer ist es auch, ihn wieder ordnungsgemäß zu entfernen. Da hilft nur Hammer und Meißel. Mit etwas Glück reicht es, eine Fuge einzuschneiden und den Teppich dort herauszustemmen. Wahlweise können Sie sich einen Rollstripper ausleihen. Da die Anmietung jedoch gut 400 Euro pro Tag kosten kann, lohnt sich das nur bei großen Flächen und wenn Sie schon einmal mit einem solchen Gerät gearbeitet haben.
Praxistipp: Verzichten Sie auf spezielle Lösungsmittel, die angeblich helfen sollen, den Bodenbelag zu entfernen. Sie schaden der Umwelt und Ihrer Gesundheit im Endeffekt mehr als dem Steinteppich.

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