Asiatisches Vogelhaus
Einen Nistplatz unterm Dach und ein "Restaurant" mit Veranda und Terrasse bietet dieses prächtige asiatische Vogelhaus. Die Architektur unseres Bauplan-Themas asiatisches Vogelhaus (12/2000, Bauplan leider vergriffen) sorgt für einen fernöstlichen Blickfang in Ihrem Garten.
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Heute mal zum Chinesen? Das könnten sich die gefiederten Bewohner Ihres Gartens bei der Futtersuche fragen – Grund dafür ist unser asiatisches Vogelhaus. Natürlich stellt sich die Frage eher auf Grund der Architektur als in Erwartung fernöstlicher Leckereien. Unterm Dach mit je einem Einschlupfloch in den Giebeln ist Platz zum Nisten. Und zum Reinigen können Sie das Satteldach des Futterhauses vollständig von der Kopfplatte abheben, da es nur mit einer Schlossschraube samt Flügelmutter darauf befestigt ist.
Asiatisches Vogelhaus selber bauen: So geht's
Die asiatische Gestaltung kommt mit ihren Formen einer Holzbearbeitungstechnik entgegen, die wir in Abständen immer wieder gern aufgreifen und zeigen: dem Drechseln. Bei diesem Vogelhaus sind die Anforderungen nicht hoch, sodass auch Anfänger das Drechseln von Spitze, Stab und Karnies üben können. Die wichtigsten Schritte und Handgriffe dazu zeigen wir Ihnen.
Natürlich können Sie die Schlitze, die wir mit dem Fingerfräser geschnitten haben, auch mit 10er Bohrer und Beitel einarbeiten. Die Zapfen, deren Maße und Form Sie im Maßstab 1:1 in unserem Bauplan zum Bestellen finden, setzen Sie in diesem Fall mit der Feinsäge ab. In jedem Fall sind Schlitze und Zapfen Ihre erste Aufgabe nach dem Ablängen und dem Zuschnitt der Einzelteile nach unserem Einkaufszettel.
Versuchen Sie, den Fingerfräser mittels Anschlag möglichst mittig über den Pfosten – nur diese erhalten Schlitze – zu positionieren. Und legen Sie die zuvor genau mit Bleistift gekennzeichneten Werkstücke stets mit der gleichen Seite auf, damit die Verbindungen später optimal passen. Ähnlich werden auch die Geländerleisten vorbereitet. Wenn Sie die Löcher in die gedrechselten Geländerstäbe ohne Tiefenanschlag bohren, brauchen Sie aber wie wir einen solchen beim Einschlagen der Dübel. Wie genau Stäbe und Leisten verbunden sind, sehen Sie auf dem Bauplan "Asiatisches Vogelhaus". Die unteren Geländer sind um einen Rundstab höher als die Geländer der Veranda oben, ansonsten aber baugleich. Sie werden wasserfest verleimt.
Nachdem Sie auch die Fensterrahmen aus Profilleisten aufgeleimt (genaue Maße und Winkel im Bauplan!) und die Anschlagleisten für die Wände an die Pfosten genagelt haben, können Sie mit dem Zusammenbau beginnen. Natürlich erst einmal ohne Leim – wer weiß, obs passt.
Japanische Pagode: Dach mit Nistkasten
Weiter gehts beim Dach. Es besteht aus zwei Teilen: einer Rahmenunterkonstruktion, auf der die Kopfplatte liegt, und dem Satteldach, das als Nistkasten dient. Die Rahmenkonstruktion wird mit je zwei versetzt eingebohrten 4-mm-Dübeln an den Außenseiten der Pfosten verankert. Das Satteldach wird von einem Rahmen aus Fixierleisten auf dem von Rahmen und Kopfplatte gebildeten Flachdach positioniert. Es ist durch die Querträger und die Kopfplatte mit Schlossschrauben und Flügelmuttern befestigt. So können Sie das Satteldach zum Reinigen nach der Brutzeit einfach abnehmen.
Beginnen Sie mit dem Bau des Rahmens: Seine Bretter sind jeweils halbiert ausgeklinkt. Konstruktiv ist uns hierbei übrigens ein Fehler unterlaufen, der allerdings in diesem Fall nicht erheblich ist. Bevor Sie die Kopfplatte aufleimen, setzen Sie am besten die Zierrippen ein.
Wenn Sie schon mal beim Rahmenbau sind, machen Sie am besten gleich weiter mit dem großen unteren Rahmen, auf dem die Bodenplatte (26) aufliegt, und mit dem kleineren oberen des Satteldachs. Schneiden Sie die Längs- und Querträger mit der Feinsäge in der Gehrungslade zu, verleimen Sie sie wasserfest und pressen Sie die Verbindungen mit Gehrungsklammern.,
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,Den unteren Rahmen haben wir ringsum 10 mm größer bemessen als die Bodenplatte. Das gestattet eine Hohlkehle, die, zumindest auf die Dauer, einen optisch weniger problematischen Übergang mit der aufgelegten Bodenplatte ergibt als ein bündiger Abschluss. Kommen wir zurück zum Dach: Die beiden Giebelplatten mit den Schlupflöchern verschrauben Sie an den Innenseiten der Querträger. Viel größer als 30 mm sollten die Löcher übrigens nicht sein, da sonst beispielsweise Spatzen, die keine derartigen Nistplätze brauchen, den kleineren Vögeln wie zum Beispiel Meisen den Platz streitig machen würden.,
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,Die beiden seitlichen Dreikantleisten befestigen Sie mit wasserfestem Leim und Nägeln. Nun gehts ans Dachdecken. Übertragen Sie vom Bauplan die 1:1-Schablone für die Schindelstreifen auf ein Stück Hartfaserplatte und schneiden Sie diese aus. So lässt sich die Form leicht mit Bleistift auf das 4-mm-Sperrholz übertragen. Nun können sich Kinder oder Enkel beteiligen: Das Ausschneiden ist eine gute Laubsägeübung. Falls Sie eine Dekupiersäge besitzen, können Sie drei bis vier Sperrholzstreifen übereinander spannen und gleichzeitig ausschneiden.
Die beiden untersten Schindelstreifen schrägen Sie an der Oberseite an, da die darauf folgenden Streifen ein wenig flacher geneigt aufliegen. Durch das Anschrägen entsteht die nötige Auflage- und Leimfläche für die zweite Streifenlage. Die Streifenlagen bis auf die oberste aufeinander leimen und mit Nägeln auf den Giebelplatten zusätzlich fixieren.
Dann flachen Sie die Spitzen der Giebelplatten auf 6 mm Breite ab, was der Stärke des Zierfirstes entspricht. Diesen klinken Sie für die Giebelplatten aus. Dann können Sie ihn dort aufstecken und die beiden letzten Schindelstreifen oben so anschrägen, dass sie bündig an die Firstleiste anschließen. Zu guter Letzt leimen Sie die Ziergiebelteile an die Seiten der Schindelstreifen und des Zierfirstes. Die Querträger und Dreikantleisten bieten zusätzliche Leimflächen.
Lasur schützt die chinesische Pagode vor UV-Strahlen
Wenn alles passt und verleimt ist, streichen Sie das Haus von außen mit Holzschutzgrund, um es gegen Witterungseinflüsse möglichst widerstandsfähig zu machen. Wollen Sie es zusätzlich vor dem Vergrauen durch die UV-Strahlen der Sonne schützen, sollten Sie zusätzlich eine pigmentierte Lasur wählen. Dann streichen Sie alles zweimal mit Acryl-Parkettlack. Dabei sollten Sie nicht den Zwischenschliff vergessen. Nur er garantiert am Ende eine wirklich glatte Oberfläche. Die Bodenhülse des Ständers erhalten Sie im Baumarkt. Die Form der Zierrippen haben wir als Schablone zum Durchpausen im Maßstab 1:1 auf dem Bauplan abgebildet.
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