Tonnengewölbe bauen Decke verkleiden: Flur mit Tonnengewölbe
Gipskarton und Gipsfaserplatten sind vor allem dort gefragt, wo man eine glatte Deckenoberfläche wünscht. Aber auch Rundbögen sind mit diesem Material problemlos möglich: Der hohe Altbauflur wirkte schlauchartig und sollte abgehängt werden.

Mittels Schlagschnur die Unterseite des Rundbogens auf den Wänden markieren.
Zur Spantenbefestigung 40 x 40 mm starke Hölzer verdübeln, die etwa 30 cm oberhalb der Markierung enden.
Die Durchsteckdübel am besten mit einem Akkuschrauber festziehen.
Aus Spanplatten mittels Schablone gleich große Spanten herausschneiden, die den Flurabmessungen entsprechen.
Im Abstand von 200 mm gleichmäßig verteilte Ausklingungen 40 x 40 mm an den Spantenunterseiten aussägen.
Spanten an den Schlagschnurmarkierungen ausrichten und an den im Abstand von 50 cm montierten Hölzern befestigen.
Auf die Ausklingungen einer Reihe nach und nach Holzleim auftragen.
Nach dem Leimauftrag die 40 x 40 mm Hölzer an den Spanten festschrauben.
Damit die Gipsplatten bündig mit der Wand abschließen, nahmen wir etwa 10 cm unterhalb der ersten Markierung eine zweite vor, an der entlang wir die Wand ca. 6 mm tief aufritzten.
Eine Mauernutfräse ist hilfreich, mit Hammer und Meißel allein wird es mühsam.
Die mit einem integrierten Glasvlies versehenen Riflex-Platten lassen sich mit einer Stich- oder Handkreissäge zuschneiden.
Halten Sie die flexiblen Platten an und markieren Sie die notwendige Größe.
Die speziellen Riflex-Gipsplatten sind nicht billig, lassen sich aber problemlos biegen. Verwendet man herkömmliche Gipsplatten, muss man sie perforieren und über einer dem gewünschten Radius entsprechenden Form nässen. Sie biegen sich dann daüber und sind nach dem Trocknen verarbeitbar.
Die zugeschnittenen Platten mit Schnellbau- oder Riflex-Spezialschrauben an den Längshölzern befestigen.
Die Fugen und Schraubköpfe verschließen Sie mit Gipsspachtelmasse.
Über den Fugen legen Sie Glasfaserbewehrungsstreifen in die noch feuchte Spachtelmasse.
Dann nochmals die Fuge überspachteln. Ein großes Auftragswerkzeug wie eine Glättkelle sorgt für saubere Ergebnisse.
Nach dem Trocknen schleifen Sie die Spachtelstellen sorgfältig glatt.
Anschließend mit Feger entstauben und einen lösemittelfreien Tiefgrund auftragen.
Danach können Sie entweder direkt streichen oder tapezieren. Wir trugen Vliestapetenkleister auf ...
... und tapezierten die Fläche mit einer Vliesfasertapete. Die Tapete sauber Stoß an Stoß setzen.
Zum Schluss im gewünschten Farbton streichen. Farben lassen sich im Baumarkt über Mischmaschinen abtönen.
Nach dem Farbauftrag lässt sich kein Übergang mehr von der senkrechten Wand zu dem neu gebauten Tonnengewölbe mehr erkennen.
Das Tonnengewölbe bewahrt das Altbauflair und schafft eine gemütliche Atmosphäre. Wie Sie so eine einfache Gewölbedecke selber bauen, zeigt Schritt für Schritt diese Anleitung.
Gewölbedecke selber bauen
Natürlich ist das Tonnengewölbe aus Gipskartonplatten kein echtes Gewölbe aus Ziegelsteinen – auch trägt unsere Schmuck-Gewölbedecke keinerlei Lasten ab, wie ein echtes Gewölbe. Aber für die Optik des Flures ist es ein großer Gewinn. Kompliziertere Geometrien (Kreuzgratgewölbe, Rippengewölbe oder Trichtergewölbe) wie man sie von Gewölbedecken aus alten Kirchen kennt sind vom Laien nicht herzustellen – und für den Einbau in einer (Miet-)Wohung auch stilistisch unpassend. Praxistipp: In das Tonnengewölbe im Flur lässt sich auch prima eine Deckenbeleuchtung aus Einbauspots integrieren!
Doch lieber eine gradlinige Deckenverkleidung? Wie Sie die Decke mit Paneelen verkleiden, zeigt dieses Video. Die komplette Anleitung zum Bau der Paneeldecke gibt es hier >>
Fotos: Alpina, Erfurt, Henkel, Metabo, Rigips
Quelle: selbst ist der Mann