Klassische Fensterläden zum Klappen sieht man heute nur noch selten an Häusern – Rollläden haben sie überwiegend verdrängt. Dabei ist ein Klappladen nicht nur ein dekoratives Element an der Hausfassade, Fensterläden bieten auch einige Vorteile.
Fensterläden bauen
Ein Klappladen ist für viele Hausfassaden eine Zierde – in Knallfarben lackiert ist er der Hingucker schlechthin. Für Bau und Montage in Eigenregie liefert GAH-Alberts eine Auswahl an Ladenbändern und Kloben und zeigt in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, was Heimwerker beim Bau beachten müssen – hier die Variante mit in die Laibung einschlagendem Klappladen.
Fensterläden bauen
Benötigtes Werkzeug: Tisch- oder Hand-kreissäge, Oberfräse mit Schwalbenschwanz-einsatz, Gliedermaßstab, Klemmzwingen, Akkuschrauber mit Bits, Schwingschleifer, Umschaltknarre (zur Befestigung der Schloss-schrauben), Gabelschlüssel, Handhobel, Schlagbohrmaschine für die Befestigung im Mauerwerk, Winkel, Werktisch, Bleistift.
Fensterläden bauen
Um den Klappladen passgenau zu fertigen, werden zunächst die Fenster ausgemessen: einmal die lichte Weite (Abstand zwischen Fensterlaibungen) und die Höhe zwischen Fensterbrett und Sturz. Hierbei gilt es auf Genauigkeit zu achten, denn Messfehler lassen sich später nur noch schwer korrigieren.
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Nut- und Federbretter auf Breite des einzelnen Klappladens zusammenstecken, gleichmäßig ausgemittelt anzeichnen und einzelne Bretter mit der Tisch- oder Handkreissäge an der Längskante auf Laibungsmaß abschneiden. Die Bretter zusammenstecken, an der geraden Werkbankkante anlegen und gegeneinander mit zwei Schraubzwingen fixieren.
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An der Unterseite des Ladens eine gerade Linie anzeichnen. Von dieser Linie aus nach oben 20 cm abmessen und von dort aus die Breite des Querfrieses (hier 10 cm) anzeichnen.
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Führung mit der Schraubzwinge fixieren und die Frästiefe auf ein Drittel der Materialstärke einstellen. Beim Fräsen den Führungs-anschlag jeweils um 1,5 cm (Durchmesser Fräskopf beachten) versetzen bis die ganze Aussparung für den Querfries gefräst ist.
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Querfries gleichmäßig mittig an ausgefrästen Bereich im Klappladen anlegen, Schwalben-schwanz-Aussparungen für das Einschieben in den Klappladen an der Kante anzeichnen.
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Schwalbenschwanzverbindungen des Querfrieses fräsen. Dazu braucht man einen geraden Führungsanschlag für die Oberfräse. Auf den Abstand zwischen Schwalben-schwanzfräse bis Außenkante der Oberfräse achten. Führungsanschlag 4,5 cm von der Fräskante nach außen versetzen (je Fräse unterschiedlich).
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Die fertigen vier Querfriese sollten sich stramm einschieben lassen und werden später mit Holzschrauben fixiert.
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Mit dem Handhobel Kanten bearbeiten und mit Exzenterschleifer bzw. Schleifklotz und Schleifpapier feinschleifen.
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Um den Querfries zu fixieren, Löcher vorbohren. Darauf achten, dass die Bohrung außerhalb des Bereiches für die Befestigung des Ladenbandes liegt.
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An der Klappladen-Außenkante die Mitte der Querfriese anzeichnen, mit einem Winkel auf der Außenseite des Klapp-ladens mittig die Länge des Ladenbandes markieren, Bohr-löcher anzeichnen. Das Ladenband sollte 5,5 cm über die Außenkante überstehen (abhängig von Materialstärke und ø der Ladenbandrolle).
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Vor dem Bohren auf der Unterseite des Klappladens ein Stück Restholz festspannen, damit das Holz beim Bohren nicht ausreißt.
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Mit Akkuschrauber und Bohrer (analog zum Schraubendurchmesser) bohren.
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Ladenband (z.B. Ovado-Beschlag von GAH-Alberts) auflegen und korrekten Sitz der Schrauben prüfen.
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Überstehende Nut mit Kreissäge absägen.
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Fensterläden z.B. mit 2-in-1 Holzschutzfarbe beschichten. Dabei Verarbeitungshinweise des Herstellers beachten. Wenn die Beschichtung ausreichend getrocknet ist, Beschläge endgültig montieren. Dazu Schlossschrauben einstecken und von der Unterseite mit Unterlegscheibe und Mutter mit Knarre festziehen.
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Der Klappladen lässt sich leichter montieren, wenn beide Elemente miteinander verbunden sind. Hierzu eine Montagehilfe aus Dachlatten mit kleinen Schrauben auf die Querfriese schrauben und dadurch beide Läden miteinander verbinden.
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Zur Montage den Fensterladen in der Fensteröffnung festkeilen, Bohrlöcher auf der Hauswand anzeichnen, Klappladen zur Seite stellen, bohren und Bohrstaub aus den Löchern entfernen.
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Dann Kloben mit Klebeband an den Ladenbändern mit dem Gewinde Richtung Hauswand befestigen (erleichtert die Montage) und Bohrlöcher mit Klebemörtel verfüllen.
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Fensterladen einsetzen, fixieren und Klebeband von den Kloben entfernen. Fixieren bis der Klebemörtel ausgehärtet ist. Jetzt noch Verriegelungsbeschläge montieren und fertig.
Fensterläden verdunkeln den Raum nicht nur zur Nacht, sondern sind auch ein idealer Schattenspender am Tag! Intensives Sonnenlicht wird ausgesperrt und der Raum dahinter bleibt auch im Hochsommer schön kühl: Hier haben sich vor allem Klappläden mit Lamellen bewährt – sie lassen ausreichend Restlicht in die Wohnung und erlauben auch eine stetige frische Brise (Luftzirkulation).
Das Konstruktionsprinzip von Klappläden ist denkbar einfach: Unsere Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie aus Holz einfache Fensterläden selber bauen. Praxistipp: Die Klappläden lassen sich nach dem Bau leichter einsetzen, wenn beide Elemente verbunden sind. Hierzu können Sie eine Montagehilfe aus Dachlatten mit kleinen Schrauben auf die Querfriese schrauben, um dadurch beide Läden miteinander zu verbinden.
Eduard Fleig, Durbach: Ich habe vor ca. zwei Jahren meine Fensterläden lackiert. Vorher habe ich sie in eine Abbeizerei gebracht. Diese schaffte es nicht, nach drei Versuchen sämtliche Lackreste zu entfernen. Ich habe die Restfarbe dann mechanisch entfernt, neu grundiert und lackiert. Mein Problem ist nun, dass sich die im Holz befindlichen Restsalze durch die Lackschicht nach außen schlagen. Man kann sie abwaschen, sie kommen aber immer wieder. Ich möchte die Läden deshalb neu lackieren. Wie kann ich jetzt vorgehen?
Christian Meyer, Redakteur für die Rubrik Bauen & Renovieren: Es gibt nur wenig Hoffnung, dass Sie Ihre Läden wieder auf Vordermann bringen können. Das Problem: Durch das Laugen hat sich das Holz bis in tiefste Poren mit Salzen angereichert. Es ist im Vorfeld deshalb stets angeraten, das Holz zu wässern und erst dann zu laugen. Das wurde bei Ihnen vermutlich nicht gemacht. Sie können nochmals versuchen, die Fensterläden anzuschleifen und dann mit einer lösemittelhaltigen Holzdeckfarbe zu lackieren. Ob das die Salze daran hindert, erneut durchzuschlagen, kann Ihnen aber niemand garantieren – es wäre eben ein Versuch. Ansonsten bleibt nur ein Austausch der Fensterläden. Oder man lebt erst einmal mit den durchschlagenden Salzen und belässt es beim regelmäßigen Säubern.