Vliestapete entfernen

Tapezieren will gelernt sein, doch das Entfernen der Tapete ist selbst für den geübtesten Hobby-Tapezierer ein Graus. Vor allem Papiertapete gibt sich nicht so schnell geschlagen. Wollen Sie hingegen Vliestapete entfernen, gestaltet sich das meist einfacher.

Mehr zur Verarbeitung von Vliestapeten:
• Vliestapete kleben
• Vliestapetenkleister
• Vliestapete streichen

Mit Vliestapete zu tapezieren, bietet bereits viele Vorteile, doch ihre wahren Vorzüge zeigt die Tapete erst, wenn man Vliestapete entfernen muss. Vor allem Hersteller schwärmen davon, dass sich die Tapete sogar in trockenem Zustand in perfekten Bahnen von der Wand abziehen lässt. Doch ist es wirklich so einfach, Vliestapete abzulösen?

Beim Tapezieren mit Vliestapete freut man sich über die einfache Verarbeitung: einfach den Kleister satt auf der Wand verteilen und das Malervlies andrücken, fertig! Doch wie löst man Vliestapeten vom Putz, wenn Sie eine neue Tapete anbringen wollen oder man vor dem Auszug renovieren muss?

Der zweite große Vorteil von Vliestapeten ist, dass man sie einfach trocken von der Wand ziehen kann. So lösen sich recht sauber ganze Bahnen Vliestapete vom Untergrund, anstatt dass sich die vermeintlich leicht abziehbare Tapete – wie bei Papiertapeten oder Raufaser häufig zu beobachten – nur mühevoll in kleinen Fetzen von der Wand schaben lässt.

Wie gelingt das Ablösen von Vliestapeten in der Praxis? Knibbeln Sie an einer unteren Ecke die Tapete von der Wand, lösen Sie die Vliestapete so weit vom Untergrund, dass Sie die Tapetenbahn an beiden Ecken fest greifen können und ziehen Sie die Vliestapeten dann trocken in einem gleichmäßigen Tempo (ohne ruckartige Bewegungen) von unten nach oben von der Wand. Halten Sie den Winkel zwischen Untergrund und Vliestapete beim Entfernen klein. Fassen Sie lieber höher nach, als dass Sie mit der ganzen Tapetenbahn "durch den Raum" wandern.

Praxistipp: Weniger Kraft benötigen Sie beim Entfernen der Vliestapete, wenn Sie das von der Wand gelöste untere Ende um ein Stück Dachlatte wickeln und dann die Tapete Stück für Stück um das Kantholz wickeln. Löst sich das letzte Stück Tapete von der Wand, ziehen Sie einfach die Holzleiste aus der Mitte und haben eine relativ kompakte Rolle Alt-Tapete vor sich, die sich leicht & platzsparend entsorgen lässt!

Das Video zeigt exemplarisch, wie man Tapeten entfernen kann, die nicht so einfach abzulösen sind wie moderne Vliestapeten:

Grundsätzlich stimmt die Behauptung: Wer eine Vliestapete ablösen muss, wird damit wesentlich weniger Arbeit haben, als mit einer gewöhnlichen Papiertapete. Dennoch ist es nicht immer so einfach, wie viele Hersteller behaupten. Sofern die Vliestapete auf einer festen – vorher grundierten – Wand angebracht wurde, ist selbst das trockene Entfernen der Vliestapete kein Problem.

Sind Sie sich jedoch nicht sicher, ob der Putz vor dem Tapezieren grundiert wurde oder wenn die Wand aus Gipskarton besteht bzw. der Untergrund generell sehr brüchig ist, sollten Sie auch Vliestapete vor dem Entfernen entsprechend vorbereiten (perforieren, wässern, einweichen, ...). Ansonsten können sich Teile der Wand lösen.

Wurde die Vliestapete auf einem tragfähigen Untergrund verklebt (oder die Wand zuvor entsprechend mit Tiefengrund impragniert) muss man Vliestapeten gar nicht einweichen, um sie abzulösen. Zum Entfernen von Vliestapeten genügt es, sie vorsichtig bahnenweise von der Wand zu ziehen.

Hat sich nur eine kleine Ecke abgelöst, können Sie frischen Kleister anrühren und die Tapete an der Schadensstelle wieder festkleben. Das gelingt problemlos.

Aber es funktioniert nicht, eine alte Vliestapete komplett von der Wand zu nehmen – sie quasi an die Seite zu legen – und dieselbe Vliestapete dann erneut an die Wand zu kleben. Die Kleberrückstände auf der Unterseite des Malervlies mindern die Haftfähigkeit beim zweiten Mal.
Praxistipp: Auch sind die Längskanten der Tapetenbahnen nach dem Entfernen in der Regel nicht mehr so scharfkantig, dass sich die Tapete sauber Stoß an Stoß verarbeiten ließe.

Bei vermeintlicher Vliestapete, die sich nur schwer entfernen lasst, handelt es sich meist um Vinyltapete. Diese Tapetenart besteht aus zwei Schichten: einem Vliesrücken und einer aufkaschierten Vinyl-Oberseite. Wegen des Trägermaterials Malervlies nennen viele Hersteller diese Produkte Vliestapete – weil der Name beim Verbraucher besser ankommt. Die obere Schicht aus Vinyl erfordert aber ein anderes Vorgehen beim Tapetenablösen als bei konventionellen Vliestapeten.

Doch womit und wie sollte man beim Vinyltapeten entfernen vorgehen? Um spaltbare Tapete, wie eine Vinyltapete, von der Wand zu entfernen, können Sie die folgenden Schritte befolgen:

• Rücken Sie alle Möbel von der Wand, damit Sie bequem arbeiten können.
• Legen Sie dann eine Plane aus, damit der Fußboden bei den Arbeiten keinen Schaden nimmt.
• Ist die Vliestapete nicht offenporig oder sind Sie sich dessen einfach nicht sicher, müssen Sie die Vliestapete mit einem Tapetentiger durchlöchern. So kann das warme Wasser oder der Tapetenlöser besser einwirken. Dieser Schritt ist bei allen wasserundurchlässigen Tapeten unbedingt erforderlich, damit das Wasser zur unteren Schicht der alten Tapete vordringen kann.
• Rühren Sie entweder den Tapetenlöser nach Anleitung auf der Verpackung an oder geben Sie einfach etwas Spülmittel in lauwarmes Wasser.
• Wichtig: Schalten Sie jetzt den Strom ab! Entfernen Sie dann alle Abdeckungen von Lichtschaltern und Steckdosen. Auch weiterhin bleibt die Sicherung raus, damit es beim Auftragen des flüssigen Tapetenablösers nicht zu einem Kurzschluss kommt!
• Tragen Sie die Flüssigkeit mit einem Schwamm auf oder sprühen Sie die Tapete mit einer Sprühflasche ein. Je mehr Wasser verwendet wird, desto leichter lässt sich die Tapete lösen.
• Die Flüssigkeit 15 Minuten einwirken lassen.
• Vliestapete entfernen, große Stücke mit der Hand abziehen, hartnäckige kleine Tapetenreste ggf. mit einem Spachtel von der Wand schaben.

Wichtig: Vor den erneuten Tapezieren der Wand, muss der Untergrund behandelt werden: Risse und Putzschäden werden beigespachtelt, Unebenheiten plangeschliffen und empfehlenswert ist die Behandlung mit Tiefgrund, damit die neue Tapete gut haftet und sich später leicht(er) Ablösen lässt.

Das Ablösen von Vliestapeten kann ziemlich einfach sein, wenn Sie die richtigen Werkzeuge und Techniken verwenden. Hier sind einige Tipps, wie Vliestapeten am einfachsten entfernt werden können:

• Verwenden Sie eine Tapetenperforationsmaschine, eine sogenannte Igelwalze, um kleine Löcher in die Tapete zu stanzen, bevor Sie sie abziehen. Dadurch kann das Wasser und der Entferner besser in den Klebstoff eindringen, was die Entfernung erleichtert.
• Verwenden Sie einen Dampfreiniger, um die Tapete und den Kleber zu erweichen. Halten Sie den Dampfreiniger etwa 30 Sekunden lang auf die Wand und arbeiten Sie dann langsam von oben nach unten, um die Tapete abzulösen.
• Verwenden Sie einen Tapetenablöser, der speziell für Vliestapeten entwickelt wurde. Diese Produkte sind oft sehr effektiv bei der Entfernung von Vliestapeten.
• Wenn Sie Probleme haben, die Tapete zu entfernen, können Sie auch einen professionellen Maler oder Handwerker hinzuziehen.

Der Tapetentiger (wie oben in der Schritt-für-Schritt-Anleitung gezeigt) perforiert die alte Tapete und macht sie durchlässig für den Tapetenablöser. Dieser weicht die Tapete auf und dringt bis auf die Wand durch, um den darunterliegenden Tapetenkleister anzulösen. Mit dem Malerspachtel kratzen Sie schließlich die aufgeweichte Tapete von der Wand.

Moderne Dampf-Tapetenlöser braucht man eigentlich nicht. Wer einen Dampfreiniger oder einen Waschsauger besitzt, kann auch damit gegen festsitzende Tapeten ankämpfen.

Hat man die Vliestapete erfolgreich von der Wand gelöst, steht man vor der Frage: Wohin kommen die Tapetenreste? Vliestapete kann, wie die meisten anderen Tapeten auch, einfach über den Hausmüll entsorgt werden. Wichtig: Die Entsorgung von Tapetenresten im Altpapier, in der Blauen Tonne oder im gelben Sack ist nicht zulässig!

Weil bei der Wohnungsrenovierung aber meist große Mengen an Tapeten-Abfall entstehen, ist es sinnvoller, die Alt-Tapeten in Säcken zu sammeln und sie beim nächsten Wertstoffhof zu entsorgen. Das ist meist kostenlos möglich und Sie verstopfen sich nicht die eigenen Mülltonne mit dem Renovierungsmüll.

Fotos: sidm / Archiv

Transparenzhinweis: Teile dieses Artikels sind durch Mitwirkung generativer KI entstanden.

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